Argumente für ein Online-Engagement

Dieser Artikel richtet sich an alle Webworker und auch an Firmen-Mitarbeiter, die ihre eher konservativen potentiellen Kunden bzw. Chefs von einem Online-Engagement überzeugen wollen.

Denn auch wenn wir wissen und davon überzeugt sind, dass das Internet einer der wichtigsten Marketing- und Absatzkanäle der Zukunft sein wird (und teilweise schon ist), gibt es doch immer noch Unternehmer, die da anderer Ansicht sind.

Denen fehlt es oft an grundlegenden Einblicken in den aktuellen Stand des Internets aus Business-Sicht und welche Rolle das Internet direkt und indirekt für die Kaufentscheidung spielt. Und dafür will der Artikel Basis-Argumente geben.

Erfahrene Internet-Nutzer werden in diesem Grund daher auch etwas kaum Neues finden. 🙂

Der Generationenkonflikt

Bei der Neukundenaquise, insbesondere bei Zielgruppen die der 40+ Generation angehören, ist es oftmals nicht ganz einfach, mit schlagkräftigen Argumenten für eine Internetvermarktung zu argumentieren. Ich möchte in meinem Artikel grundlegende Argumente auffassen, die bei der (Neu)-Kundenaquise helfen könnten und welche die Wechselwirkungen zwischen Online- und Offlinekanälen verdeutlichen.

Vielen Angehörigen der etwas älteren Generation sind neuartige Shopping- und Vermarktungskonzepte nicht geläufig.

Eine sich bietende Möglichkeit der Absatzdiversifikation ist die Möglichkeit des Online Angebots inklusive des Online Vertriebs. Ein Markt mit einem Medium, das sich in seiner Struktur als wachsend erweist und für Unternehmen, die bisher im Online Sektor inaktiv waren, oftmals unbekannte Potenziale aufweist. Die Anzahl an Kunden, an die verkauft werden kann, aber auch die Anzahl an Wettbewerbern, mit denen eine weltweite Konkurrenz besteht, ist mit den traditionellen Geschäftmodellen nicht mehr vergleichbar.

Mit diesem Potential steigt aber auch die Geschwindigkeit, mit der heutige Unternehmen auf Wandlungen der Absatzwirtschaft reagieren müssen. Insbesondere durch die Kenntnisse der Marken und Märkte, der Kundenpsychologie, die Beziehungen zu Lieferanten, die Nähe zu den Kunden und das Prozess Know-how können traditionelle Unternehmen, die bisher nicht im Online Geschäft agiert haben, Eintrittsbarrieren überwinden.

Wandel des Internets und der Nutzer

Das Internet hat in den letzten 10 Jahren an Relevanz für das private und berufliche Leben gewonnen. So ist laut einer Heise online Studie mittlerweile jede zweite Deutsche ein regelmäßiger Internetnutzer und auch in Unternehmen hat sich das Internet laut einer DIW-Studie fest etabliert. Im Jahre 2009 nutzten 62 Prozent der Firmen in Deutschland das Internet, mit weiterhin steigender Tendenz. Die Bedeutung des Internet als Wirtschaftsfaktor werde weiter zunehmen, so das Forschungsinstitut.

Zu den Alleinstellungsmerkmalen, wie etwa das einfache und schnelle Kommunizieren per E-Mail und die Verfügbarkeit von Informationen, hat sich ein weiteres hinzugesellt: Das zielgerichtete Suchen nach Angeboten und Dienstleistungen.

Die ehemals passiven Internetnutzer werden somit vermehrt aktiv; dies stellt eine neue Kommunikationswirklichkeit für Marketingabteilungen dar: Ein wachsendes Spektrum von Anwendungen eröffnet dem einzelnen Nutzer mehr Mitwirkungsmöglichkeiten. Er kann selbst Inhalte erstellen und für andere zugänglich im Netz ablegen. Objektive Informationen und subjektive Meinungen werden von den Konsumenten in das Internet eingepflegt und sind dort weltweit für jeden abrufbar.

Dies kann bei richtigem Einsatz positive Rahmenbedingungen für die Präferenzbildung im Kaufentscheidungsprozess des Konsumenten schaffen. Den eigenen Beitrag beziehungsweise die subjektiven Beiträge und Bewertungen anderer Konsumenten empfindet der Web 2.0-Nutzer als aus eigenem, selbst bestimmten Antrieb verfasst – die Folge ist, dass sich der Nutzer bzw. Konsument nicht fremdgesteuert fühlt.

Social Media Aktivitäten

Im Dezember 2008 wurden für eine Studie des Strategie- und Technologie Beratungsunternehmens Booz Allen Hamilton mehr als 3.000 Internetnutzer zu ihrem Nutzerverhalten befragt. Es wurde festgestellt, dass sich mittlerweile etwa 50% der Web 2.0-Anwender bei Kaufentscheidungen auf Empfehlungen in Web 2.0-Foren verlassen. Heute dürfte der Anteil noch höher liegen.

Die Zahlen belegen den Trend, dass das Web 2.0 das Einkaufverhalten breiter Bevölkerungsschichten zunehmend verändert und somit einen besonderen Stellenwert im Kaufentscheidungsprozess einnimmt.

Lohnenswert ist es deshalb, Aktivitäten in Folgenden Bereichen nachhaltig zu prägen:

  • Produktportale die Smart Shoppern Übersicht über aktuelle Sortimente und Preise geben
  • Engagement in Diskussionsforen bezüglich Produkten
  • Einrichten von Fan Gruppen in Sozialen Netzwerken, die als Plattformen zum gegenseitigen Austausch von Meinungen, Eindrücken und Erfahrungen dienen
  • Nutzung von Blog Marketing Plattformen
  • Upload von Produktdemonstrationen auf Video-Sharing Plattformen

Mit den Technologien ändert sich auch das Marketing, so haben sich beispielsweise mit Suchmaschinen- und Viral Marketing neue Disziplinen entwickelt, die entscheidend von den neuen Technologien profitieren. Beim Suchmaschinenmarketing müssen Marketing Beauftragte keinen Streuverlust mehr hinnehmen, da im Moment des Interesses, also der Suchanfrage, exakt passende Anzeigen ausgeliefert werden.

Das Internet in Deutschland in den Jahren 1997 bis Ende 2009 zirka 34,5 Millionen neue Anwender gewonnen, dies ist unter Anderem darauf zurückzuführen, dass viele potenzielle Nutzer in den letzten Jahren inzwischen erkannt haben, dass das Internet in Sachen Produktinformationen vorteilhafte Recherchemöglichkeiten gegenüber bisherigen Medien in Bezug auf Aktualität und Informationsfülle bietet.

Die Kunden erlangen durch die Vermittlung verschiedenster Informationen über das Internet eine bessere Einschätzung von Unternehmen, deren Produkten und Leistungen sowie entsprechenden Preisen, woraus resultiert, dass Kunden die Angebote der Konkurrenz besser einschätzen können. Durch die Nutzenwerte, dass Information sofort und überall für jeden verfügbar ist können Geschäftsprozesse unternehmensübergreifend und deutschlandweit strukturiert werden. Content und Commerce wachsen zusammen, beziehungsweise bedienen sich auch gegenseitig. Das interaktive, leicht bedienbare Medium bezieht den Nutzer mit ein und bietet ihm einen Rückkanal, somit werden die Kunden wieder individuell statt massenhaft bedient.

Die Untersuchungen belegen zusammenfassend, dass sich das Internet als Medium erfolgreich neben den anderen Massenmedien etabliert hat. Dies bezieht sich auch auf dessen Funktion als Werbeträger. Mit der Zunahme der Internetnutzung in allen Bevölkerungsschichten und Altersgruppen und mit der Entwicklung der Internettechnologie, die alle Medien vereint, verändern sich auch die Vermarktungsstrategien im Internet.

Fazit

Zusammenfassend betrachtet kann man feststellen, dass das Internet im Kaufentscheidungsprozess einen immer größeren Stellenwert einnimmt, auch wenn es teilweise nur als Informationsquelle zur Vorbereitung des tatsächlichen Kaufs auf klassischem Weg genutzt wird, der dann im stationären Einzelhandel stattfindet.

Autor

Dies ist ein Gastartikel von Robert Kitzmann, der mit seinem Dienstleister-Branchenbuch im Internet aktiv ist und sich mit dem Thema Online- versus Offlinemarketing beschäftigt.

Du hast Interesse einen Gastartikel hier auf “Selbständig im Netz” zu veröffentlichen? Dann einfach eine eMail mit kurzer Vorstellung und Artikelideen an [email protected] senden.

Peer Wandiger

13 Gedanken zu „Argumente für ein Online-Engagement“

  1. Auch wenn ich wohl nicht zur Zielgruppe des Artikels gehöre, muss ich sagen, dass der Artikel mir auch nicht weiterhelfen würde, wenn ich ein Laie wäre.

    Es beginnt sehr interessant, da da war ich wirklich aufgeweckt und habe Interesse gehabt.

    Dieser Artikel richtet sich an alle Webworker und auch an Firmen-Mitarbeiter, die ihre eher konservativen potentiellen Kunden bzw. Chefs von einem Online-Engagement überzeugen wollen.

    Und dann? Sorry, wenn ich es so hart sage, aber das ist nur Gewäsch. Damit kann man niemanden von irgendwas überzeugen. Wenn man schon vom Generationenkonflikt spricht, dann sollte einem auch klar sein, dass ein “das Internet wird immer wichtiger” da nicht weiterbringt. Auch ein “immer mehr Leute informieren sich im Internet über Produkte, wenn man zu spät online aktiv wird, kann es zu spät sein” wird weiterhin das “es klappt doch bislang auch wunderbar” als Antwort erhalten.

    Ich hatte mir eine kreative Liste von Argumentationsoptionen erhofft und wurde bitter enttäuscht. Schade. 🙁

  2. Das das heute überhaupt noch eine Frage ist, ob man online was machen muss als Firma finde ich schon heftig. In der nächsten Zeit wird die lokale Suche immer wichtiger. Spätestens dann muss auch der letzte Handwerker und Wäschereibesitzer ins Netz – gezwungenermaßen.

  3. Ihr seid eben alles Internet-Junkies und junge Menschen 🙂

    Wie sagte mein Marketing-Professor immer: “Mach dich nicht zu deiner eigenen Zielgruppe!”

    Ich habe täglich mit normalen Offline-Menschen zu tun, die weder Twitter noch Social News Sites kennen. Die haben vielleicht mal was von Facebook gehört, wissen aber nicht wirklich was das ist.

    Es handelt sich um kleine Firmen oder Selbständige und die nutzen vielleicht e-Mail und haben evtl. auch eine Visitenkarte im Web.

    Aber es ist erschreckend, dass viele sich nicht bewusst sind, wie sehr die Internet-Nutzer das Internet heute zur Recherche und Kaufentscheidung nutzen. Bestes Beispiel sind Pensionen. Ich würde kein Pension mehr buchen, die keine gute und ausführliche Website mehr hat.

    Aber es gibt eben immer noch viele, auch wenn viele andere die Zeichen der Zeit schon erkannt haben.

  4. Die Behauptung, dass die Internet-Nutzer vermehrt aktiv werden, möchte ich einmal hinterfragen.

    Vor ein paar Jahren war das Internet quasi eine Vernetzung unter Eingeschworenen, man könnte auch “Freaks” sagen, wenn man es negativ darstellen wollte.
    Den Leuten ging es um den Informations-Austausch.

    Wenn ich mir das heutige Internet anschaue, dann ist wohl der Großteil darauf bedacht, Informationen aus dem Web zu beziehen oder online einzukaufen.
    Aber wie viele Internet-Nutzer erhöhen wirklich den Mehrwert des Internets?

    Sicher, durch Social Networks gibt es genug an “Austausch”. Aber dieser Austausch hat für andere keinen allzu großen Mehrwert, da er viel zu persönlich und konkret ist; für Außenstehende uninteressant.

    Gut, mit dem eigentlichen Thema hat das Wenig zu tun, aber wenn man sich überlegt, wie viele User Wikipedia nutzen und wie wenig User auch nur überhaupt EIN WORT für Wikipedia geschrieben haben, dann kann ich diese Aussage einfach nicht stehen lassen.

    Ansonsten fehlt es mir bei dem Artikel an Details, der gesamte Artikel ist viel zu allgemein verfasst, so dass der Informationsgehalt eher gering ist.
    Und da wir uns auf einem themenspezifischen Blog befinden, dass darüber hinaus vor allem über Selbständigkeit schreibt, dann dürfte wohl für die (Haupt-)Zielgruppe dieses Blogs der Artikel eher wenig hilfreich sein.

  5. Ich bin davon überzeugt, dass die Internet-Nutzer heute nicht mehr nur passiv konsumieren, sondern deutlich aktiver sind, als noch vor einigen Jahren.

    Ob sie damit den Mehrwert erhöhen, sei mal dahingestellt. Wenn ich mir so manches “Fachforum” anschaue, bekomme ich aber auch meine Zweifel.

  6. Der Artikel berührt ja ein durchaus interessantes Thema. Die Zielgruppe ist deutlich definiert. Es ist in der Tat so, dass es noch sehr, sehr viele Klein-und Mittelstands-Unternehmer gibt, für die das Internet ein Fremdwort ist. Ich finde den Artikel nur zu kurz. Er hört bedauerlicher Weise da auf, wo ich dachte, dass es so richtig losgehen könnte und wirkt damit nicht in sich geschlossen. Andererseits ist er Teil des Ganzen, hier auf SiN. Und nicht vergessen: wer hier seit 2007 mitliest ist natürlich kein absoluter Beginner mehr, aber die wird es immer geben, täglich kommen Neue hinzu.

  7. Steht außer Frage

    Aber es ist erschreckend, dass viele sich nicht bewusst sind, wie sehr die Internet-Nutzer das Internet heute zur Recherche und Kaufentscheidung nutzen.

    Aber du willst mir nicht erzählen, dass der Artikel auch nur ein einziges Argument liefert, um einen “offline”-User zu einem “online”-User zu machen!

  8. Nachtrag. Ich hab z.B. gerade die Situation, dass ich wem erklären müsste, warum er endlich auch online verkaufen sollte. Das Ladenlokal ist ganz nett, aber die Konkurrenz schläft nicht und hat den Laden mittlerweile schon weit überholt .. das will aber irgendwie niemand erkennen.

    Entsprechend wäre für mich eine Argumentationsliste durchaus gut gewesen.

  9. @ Benni
    Ich verstehe was du meinst.

    Ich habe es mir mal notiert und werde mal Statistiken wälzen und ein Folgeartikel nachreichen. Dann mit konkreten Zahlen und Daten. Speziell für kleine regionale Firmen und Geschäfte.

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