Mit Imagefilmen Vertrauen auf Webseiten schaffen

Wer selbständig im Netz ist, dessen Ziel ist es, ein oder mehrere Produkt(e) im Internet zu verkaufen.

Doch wie kann das nötige Vertrauen zum angebotenen Produkt beim Webseitenbesucher geschaffen werden? Schließlich soll der Besucher ja auch zum Kunden werden!

Imagefilme helfen dem Vertrauen auf die Sprünge.

Traffic auf Webseiten

Das, was wir als Selbständige im Internet an Leute bringen möchten, könnte vielfältiger nicht sein – bei Freelancern ist es die eigene Person, auf Blogs der Inhalt der selbigen, in eCommerce-Shops ist es die dort angebotene Ware.

Mit einiger Übung ist es zudem auch nicht sonderlich schwer auf sich und sein Produkt aufmerksam zu machen.

Mit etwas SEO locken wir Besucher auf unsere Nischenblogs, holen uns mit SEM-Maßnahmen Top-Platzierung bei Google für unsere eCommerce-Shops oder hoffen, dass uns bei Freelancer-Tätigkeiten ehemalige Kunden weiterempfehlen.

Wie machen wir interessierte Webseitenbesucher zu wirklichen Kunden?

Wie bauen wir das nötige Vertrauen auf, damit nicht nur auf unserer Webseite herumgeklickt, sondern auch wirklich ein Produkt gekauft wird?

Eine klar strukturierte Webseite, Käuferschutz-Gütesiegel oder Bewertungen auf Empfehlungs-Portalen können helfen.

All diese Möglichkeiten versuchen die EINE wichtige Frage, die sich mögliche Käufer regelmäßig bei dem Besucher einer Ihnen nicht bekannten Webseiten stellen, zu beantworten: kann ich den Personen, die diese Webseite betreiben, vertrauen und werde ich mein gekauftes Produkt in der gewünschten Qualität erhalten?

In den letzten Jahren wurde mit Hilfe von Web 2.0 und der damit verbundenen immer größeren Verbreitung von HTML5 und Co. im Internet eine weitere Möglichkeit zur Vertrauensgenerierung für uns Selbständige interessant.

Imagefilme schaffen Vertrauen

  • Was für ein Mensch steckt hinter dem Blog? Hat er wirklich das Know-How, das er vorgibt?
  • Ist die eCommerce-Plattform seriös?
  • Wie arbeitet der Freelancer, an den ich gewisse Teile meiner Arbeit abgeben möchte?

Wenn wir etwas im Internet verkaufen wollen sind wir stets daran interessiert, dass wir bei der Beantwortung dieser Fragen durch den potenziellen Kunden möglichst positiv wegkommen.

Da es allerdings heutzutage leicht geworden ist mit einer professionellen Webseite, einem Gütesiegel und zahlreichen Bewertungen zu glänzen, was mittlerweile auch bei den Kunden angekommen ist, müssen wir eben nicht nur eine gute Fassade haben, sondern den Besucher auch hinter diese schauen lassen. Uns muss vertraut werden können!

Denn beim Vertrauen geht es darum, dass uns und unseren (Werbe-)Aussagen geglaubt wird.

  • Stimmt das was wir sagen? Ist es korrekt und die Wahrheit?
  • Sind wir in der Lage das Gewünschte zu erfüllen?

Natürlich können wir auch in einem Imagefilm Lügen erzählen und Falschaussagen machen. Doch im Gegensatz zum Internet hat das Medium Fernsehen bei den Konsumenten einen Vertrauensbonus.

In dem im August letzten Jahres von der EU-Kommission veröffentlichten Bericht “Die Mediennutzung in der Europäischen Union” stufen etwa 59% der Europäer Fernsehen als vertrauenswürdig ein. Internetinhalte kommen mit 27% bedeutend schlechter weg.

Durch einen Imagefilm kann die Fernseh-Vertrauenswürdigkeit auf die Internetpräsenz geholt werden.

Doch wieso wird dem Fernsehen mehr vertraut als dem Internet? Einige Beispiele:

  • Fernsehen kann “menscheln” – Internet tut sich hier schwerer
  • Fernsehen zeigt ein Abbild der Realität – Internet kann Realitäten verschleiern
  • Fernsehen ist ein etabliertes Medium – Internet ist für viele immer noch ein junges Medium mit einem schlechten Image

Wie muss ein Imagefilm aufgebaut werden?

Schon seit Jahrzehnten produzieren vor allem große Unternehmen Imagefilme. Filme, die meist in maximaler Ausführlichkeit das komplette Unternehmen vorstellen und firmenintern gezeigt oder auf einer VHS-Kassette an Kunden gesendet wurden.

Bosch-Imagefilm von 1981

Dieses Konzept für Imagefilme ist allerdings angestaubt und längst überholt. Heute gibt es andere Anforderungen an diese Präsentationsform. Es geht uns nicht darum einen Deal für die nächsten zwei Jahre über 6 Millionen Euro abzuschließen. Vielmehr wollen wir es schaffen, dass der Warenkorb von 60 Euro nicht nur befüllt, sondern auch bezahlt wird.

Moderner Imagefilm von einem Imagefilm-Studio

Der Besucher, der auf unsere Seite über Google kommt, hat kein Interesse daran minutenlang von einem Teleprompter abgelesene Phrasen von einem gealterten Geschäftsführer zu hören. Das moderne Internetzeitalter ermöglicht es uns jeden Nutzer fast schon individuell abzuholen.

Einige Beispiele für individuelle Imagefilm-Konzepte:

  • Produkt: eBook
    Aufbereitung einzelner Texte aus dem Buch in Videoform
  • Produkt: Artikel in Onlineshop
    Vorstellungen und Vergleiche einzelner Produkte
  • Produkt: Freelancer
    Kleine Video-Tutorials, die FAQs/Standard-Fragen beantworten

Auch dies können Imagefilme sein, die letztendlich dazu führen, dass Angebot und Nachfrage zusammenkommen! Trotz ihrer Unterschiedlichkeit im Inhalt gibt es an all diese Imagefilme aber die gleichen Anforderungen:

  • Gutes Konzept
    Das, was im Imagefilm gezeigt wird, muss gut durchdacht sein. Es hilft im Vorfeld ein (zumindest grobes) Storyboard (vorgesehene Kameraeinstellungen, was soll auf den gedrehten Szenen zu sehen sein, etc.) zu skizzieren, das später umgesetzt wird. So können wir schnell die benötigten Kameraeinstellungen drehen und verlieren uns nicht in unwichtigen Details.
  • Einprägsamer Einstieg
    90% der Webseitennutzer, sagt eine Studie der Firma Tubemogul, sollen Videos bereits nach 10 Sekunden wieder ausschalten. Wir müssen daher zu Beginn des Videos bereits überzeugen, damit der User überhaupt dabei bleibt.
  • Kurz und knapp
    Der potenzielle Kunde soll Vertrauen zu uns aufbauen. Dazu müssen wir ihm nicht unsere komplette Lebensgeschichte erzählen oder jeden Mitarbeiter aus dem Unternehmen vorstellen. Vielmehr ist es wichtig, dass der Zuseher vermittelt bekommt: das was ich möchte, bekomme ich hier.
  • In Erinnerung bleiben
    Ein guter Imagefilm schafft es nicht nur Vertrauen beim Zuschauer aufzubauen, sondern muss besonders sein. Wenn der Imagefilm dem Konsumenten nach dem Sehen in Erinnerung bleibt, ist die Chance höher, dass der Kunde nach einer Marktrecherche unser Produkt auch wirklich kauft und nicht etwa vergessen hat!
  • Mehrwert bieten
    Wenn es ein Imagefilm schafft nicht nur Vertrauen aufzubauen, sondern auch einen Mehrwert für den potenziellen Käufer zu generieren (Beispiel: reine Unternehmensdarstellung vs. Vergleich zweier ähnlicher angebotener Produkte), sinkt das Gefühl beim Kunden einen lediglich werblichen Film konsumiert zu haben und der Nutzer vertraut uns eher.
Wie teuer sind Imagefilme?

Während früher Imagefilme eine teure Angelegenheit waren, sind in den letzten Jahren durch viele neue Mitbewerber und günstigere Technik im Produzentenbereich Imagefilme auch für junge Selbstständige erschwinglich geworden.

Es besteht sogar die Möglichkeit recht schnell sich selbst die notwendige Expertise anzueignen, um selbst die vollständige Produktion eines Imagefilms vornehmen zu können.

Auch finanziell lohnt es sich meist schnell selbst bzw. mit unseren Mitarbeitern die Produktion der eigenen Imagefilme vorzunehmen. Besonders dann, wenn wir flexibel unsere Imagefilme drehen möchten und zu Beginn unserer Selbständigkeit gar nicht abschätzen können, was wir alles an Videos brauchen.

Denn während die Produktion eines Imagefilms (einfaches Storyboard, je 3-4 Stunden für Aufnahme und Schnitt, 45 Sekunden Video) pro Video immer und immer wieder uns eine gute dreistellige Summe kosten wird, sind die Anschaffungskosten für die Technik maximal niedrig vierstellig.

Im Grunde benötigen wir lediglich eine gut ausgeleuchtete bzw. lichtdurchflute Örtlichkeit, eine professionelle Kamera mit Videofunktion (z.B. eine Spiegelreflexkamera ab 400 Euro), ein Stativ (< 50 Euro) und ein Videoschnittprogramm (z.B. "Final Cut Pro" oder "Adobe Premiere"). Die notwendigen Schnitt- und Film-Fertigkeiten können wir uns zudem mit Hilfe von YouTube-Videos schnell aneignen. Solche Homemade-Imagefilme kommen natürlich niemals an hochwertige Profi-Produktionen heran, dennoch kann auch in diesem Budget-Bereich das eigene Produkt in einem guten Licht erstrahlen. Beispiel für einen günstigen Imagefilm

Wer dagegen höhere Ansprüche an seinen Imagefilm hat, z.B. den Film auf Messeständen zeigen oder auch als Werbespot im Fernsehen verwenden möchte, wird mit der beschrieben Technik schnell an die Machbarkeits-Grenzen stoßen.

Hier lohnt es sich zusammen mit Profis zu arbeiten. Allerdings sollten dann auch Budgets im fünfstelligen Bereich für einen 30-Sekunden-Spot eingeplant werden.

Fazit

Während klar strukturierte Webseiten, Käuferschutz-Gütesiegel oder Bewertungen auf Empfehlungs-Portalen für moderne Webseitenbetreiber keine Schwierigkeit sind, ist der moderne Imagefilm, der den Kunden direkt von Google “abholt”, aktuell noch unterrepräsentiert.

Wir können uns daher leicht von unseren Mitbewerbern abheben. Und das für gar nicht viel Geld!


Über den Autor

Sebastian Hensel betreibt in Berlin die Agentur socialmeta, die seit 2008 Internetdienstleistungen anbietet. Mit Glückshufeisen.de hat er jüngst eine weitere eCommerce-Plattform für individuelle Geschenke aufgebaut und schwört bei seinem Projekt auf effiziente Imagefilme.

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Peer Wandiger

5 Gedanken zu „Mit Imagefilmen Vertrauen auf Webseiten schaffen“

  1. Interessantes Thema. Ich bin bislang vor dem Aufwand für ein professionell wirkendes Video zurückgeschreckt, aber so aufwändig scheint es ja gar nicht zu sein.

    Kleiner Tipp zum verlinkten Hufeisen-Video: Wenn man http:// vor die URL in der Beschreibung macht, macht Youtube auch einen Link daraus.

  2. Hallo Peer, ich verfolge seit Kurzem dein Blog. Mich würde interessieren: Hast du für dich ernsthaft einen Imagefilm in Erwägung gezogen? Als ProBlogger 🙂 Oder wie sieht’s auch mit kurzen Video-Tutorials? Letzteres könnte ich mir für mein Blog auch vorstellen. Viele Grüße aus München!

  3. @ JonasB
    Danke für den Hinweis.

    @ Achim
    Es wäre zumindest mal eine interessante Möglichkeit Erstbesuchern einen kleinen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen.

    Video-Tutorial stehen dagegen schon länger auf meiner ToDo-Liste, scheitern aber immer wieder auf Grund von Zeitmangel.

  4. Also ich finde, dass es eine wirklich gute Strategie sein kann, besonders, wenn die Imagefilme gut gemacht sind und so aufgebaut sind, wie du es hier beschreibst! Mit den Filmen kann man mehr Vertrauen zwischen Unternehmer und Kunde herstellen!

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