Viele Selbständige und kleine Unternehmen nutzen das Social Web vielleicht privat, aber für das eigenen Business meist noch nicht wirklich konsequent.
Dabei bieten die Social Media Plattformen viel Potential für das eigene Unternehmen, welches man nicht verschenken sollte.
In diesem Artikel gebe ich Tipps für die erfolgreiche Kundengewinnung im Social Web.
Kundengewinnung im Social Web
Es kann viele Gründe geben, warum Selbständige und Unternehmen das Social Web nicht geschäftlich nutzen.
Oft sind sie der Überzeugung, dass dies nichts bringt, da die User dort nur aus Spaß unterwegs sind und keine Werbung möchten. Letzteres stimmt zwar in der Regel, aber das bedeutet nicht, dass man das Social Web nicht trotzdem erfolgreich zur Kundengewinnung nutzen kann.
Vielleicht ist es auch die Angst davor, im Social Web einen Kontrollverlust zuzulassen. Bei klassischen Marketingmaßnahmen hat man alles unter Kontrolle. So werden z.B. die Anzeigen erstellt und dann in Printmedien auf die Kunden “losgelassen”.
Im Social Web dagegen kann die Zielgruppe direkt reagieren, Fragen stellen, Kritik üben und mehr. Das ist man nicht nur nicht gewohnt, sondern man hat Angst vor möglichen negativen Folgen.
Doch diese Bedenken sollten nicht dazu führen, dass man die Chancen, die das Social Web bietet, einfach vorbeiziehen lässt.
Laut einer Studie lohnt sich das Engagement im Social Web sehr oft. Laut dieser Studie hatten im Jahr 2010 40 % der befragten Unternehmen bereits Kunden im Social Web akquiriert.
Besonders kleine Unternehmen waren dabei erfolgreich, während es bei größeren Unternehmen ein geringerer Anteil war. Dennoch gaben rund ein Drittel der Unternehmen an, dass Social Media nie eine Rolle in der Kundengewinnung spielen wird.
Eine Studie aus dem Jahr 2011 zeigt, dass schon 52% der deutschen Unternehmen zur Kundengewinnung auch das Social Web einsetzen.
Diese Studien sind nun auch schon wieder ein paar Jahre alt und sicher wird sich an den Zahlen bis heute was geändert haben. Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der im Social Web aktiven Unternehmen noch zugelegt hat.
Ziele definieren
Wer im Social Web erfolgreiche Kundengewinnung betreiben möchte, der muss sich als erstes Ziele setzen. Dazu gilt es einige Fragen stellen:
- Was will ich erreichen?
- Welche Zielgruppe möchte ich erreichen?
- Was macht mein Unternehmen besonders?
- Warum sollten Kunden meine Produkte/Leistung kaufen wollen?
- Wie viel Aufwand möchte ich investieren?
Wie man erkennt, sind dies ganz typische Fragen, die man sich eigentlich bei jeder Marketing-Aktivität stellen sollte.
Aus den Antworten kann man ableiten, auf welchen Social Networks man aktiv werden sollte und welche Inhalte man dort veröffentlicht. Zu den verschiedenen Varianten und den unterschiedlichen Netzwerken folgen später weitere Artikel.
Wichtig ist einfach, dass man sich auf bestimmte Netzwerke konzentriert und dort mit der richtigen Strategie an den Start geht.
Kommunikation
Klassisches Marketing/Werbung ist in Social Networks eher weniger gefragt.
Wer sein Facebook-Profil lediglich mit PR-Meldungen und Werbung füllt wird sich genauso wenig Freunde machen, wie das Unternehmen, welches in anderen Profilen und Diskussionen nur seine Produkte und Leistungen bewirbt. Letzteres ist nicht gern gesehen und führt oft zu sehr negativen Reaktionen.
Stattdessen sollte man als Unternehmen als erstes begreifen, dass das Social Web vor allem Kommunikation ist.
Man sollte sich an Diskussionen beteiligen und sein Know How einbringen. Dabei geht es aber gar nicht darum gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, sondern nützliche Informationen und Hilfe zu geben. Wenn man anderen hilft und ganz uneigennützig Know How heraus gibt, kommt das sehr gut an.
Es geht vor allem um das Geben. Das Nehmen kommt dann später und auch dann eher subtil.
Man muss sich erst mal ein Profil in einem Social Network aufbauen, einen guten Ruf erarbeiten und nützlich sein. Dadurch wird man mittelfristig eine ansehnliche Zahl an wirklichen Fans aufbauen, was die Kommunikation und vor allem die subtile Werbung deutlich erleichtert.
Content
Zudem sollte man gut planen, welche Inhalte man im eigenen Profil veröffentlicht.
Auf Twitter eignen sich vor allem kurze News und Tipps sehr gut. Auch Links zu Branchennews, Hintergrundartikeln, Aktionen etc. kommen recht gut an.
Man sollte aber auch hier den größeren Anteil an nützlichen und lesenswerten Inhalten veröffentlichen und nur vereinzelt Eigenwerbung.
Fragen von Kunden oder potentiellen Kunden werden ebenfalls oft über Twitter gestellt und die offene Kommunikation bietet die Chance, das eigene Know How und den schnelle Service der Öffentlichkeit zu zeigen.
Auf Facebook und Google+ kann man seinen Fans Fragen stellen, allgemeine News veröffentlichen, aktuelle Entwicklungen diskutieren oder Gewinnspiele veranstalten.
Auch Gutscheine und limitierte Angebote funktionieren recht gut.
Ebenfalls positiv wird von vielen Nutzern eine gewisse Offenheit gesehen. Wer Einblicke ins Unternehmen gibt und persönlicher rüberkommt, als in der Werbung, punkte sehr oft bei den Fans.
Auf XING ist es dagegen eher üblich gleich auf das Thema Business zu sprechen zu kommen, da es sich um eine Business-Community handelt, wo es eben viel häufiger als auf anderen Social Networks um das Geschäftliche geht.
Vor allem sollte man einen Plan haben, was man über einen gewissen Zeitraum veröffentlichen möchte. Das ermöglicht eine gute Zeit-/Aufwandsplanung und die Abstimmung mit wichtigen Terminen im Unternehmen (z.B. neue Produkte, Messe etc.).
Werbung
Natürlich ist im Social Web auch Werbung möglich. Zumindest Twitter und Facebook bieten dies an. Über den Erfolg solcher Werbung gibt es jedoch unterschiedliche Meinungen. In weiteren Artikeln werde ich auf die Werbemöglichkeiten im Social Web genauer eingehen.
Für den Aufbau von Kontakten und Vertrauen ist diese Werbung jedoch eher nicht geeignet.
Aus Fans Kunden machen
Hat man die Tipps in diesem Artikel beherzigt, dann wird man sich mit der Zeit einen guten Namen gemacht haben. Man wird viele Follower (Twitter) und Fans (Facebook) haben und sicher auch in vielen Kreisen anderer Nutzer (Google+) auftauchen.
Aus diesen Personen dann in der Folge Kunden zu machen ist gar nicht mehr so schwer.
Indem man in seinen Social Network Profilen die eigene Firmenwebsite verlinkt und z.B. immer mal wieder spezielle Angebote präsentiert, lockt man die sowieso schon recht positiv eingestellten Nutzer auf die eigene Firmenwebsite, wo man dann ganz klar die eigenen Produkte und Leistungen bewerben kann. Zudem ist es wichtig die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer aufzugreifen und Lösungen darzustellen.
Gutscheine/Coupons haben sich in der Vergangenheit ebenfalls bewährt, auch wenn man hier aufpassen muss, dass dies nicht dazu führt, dass die Nutzer nur noch was kaufen, wenn es Rabatte gibt.
Oft genügt es, wenn man dezent auf seine Leistungen und Produkte hinweist. Denn wenn die Nutzer schon positiv gegenüber dem Unternehmen eingestellt sind, kommen sie meist ganz von allein, wenn sie später ein bestimmte Bedürfnis oder Problem in diesem Themenbereich haben.
Fazit
Das Social Web ist mehr Kommunikation als alles andere. Dort kann man auf Augenhöhe mit den potentiellen Kunden sprechen, Hilfe leisten, Tipps geben und sich dadurch das Vertrauen und einen guten Ruf erarbeiten.
Dadurch wird es später viel einfacher, aus diesen “Fans” zahlende Kunden zu machen.
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Hallo Peer,
ich kann dir den Angaben in deinem Artikel nur recht geben. Ich nutze die “großen Drei” (Facebook, Twitter und Google+) um meine Fans über Neuigkeiten und nützliche Links auf dem Laufenden zu halten. Vor allem das konsequente Beantworten von Fragen in den Kommentaren oder Nachrichten (auch wenn es sehr zeitintensiv ist) schafft Vertrauen und zeigt, dass man engagiert ist und nicht nur etwas verkaufen will.
Danke Peer, für den Artikel, besonders, weil ich mich bis jetzt noch nicht rangetraut habe, an das Thema. Aber so ist es ja mit vielen Dingen. Zuerst traut man sich nicht ran, hat bedenken. Wenn man sich dann mal überwunden hat, und sich eingewöhnt hat, ist es ein ganz normales Instrument, was dazugehört.
Die Bedenken, die ich noch habe sind, das ich das Gefühl habe, ich würde privates und geschäftliches miteinander verbinden und nicht mehr trennen könne. Warhscheinlich unbegründet!
Schön kurz und knackig das Thema Social Media umrissen. Ich selbst verwende für die Planung “sozialer Aktivität” die Methoden aus dem Groundswell und das POST Konzept. Das führe ich vor allem mit Neukunden durch, die anstatt eines drögen Pflichtenheftes wirklich was innovatives unterschreiben wollen. Denn mit einem leeren DIN A4 Blatt und gemeinsamen Ideen wird so ein Konzept auch richtig gut 🙂
Danke für die super Tips, ich glaube wir müssen mehr an unseren Social Media Aktivitäten für unseren Teeladen arbeiten. Ich gebe die Ergebnisse dann hier bekannt.. =)
Lg Nima
Hallo Peer
Du hast dir ja ein echt starkes Netzwerk aufgebaut. Schön das du uns mit deinen Tipps weiter hilfst. Gerade bei den sozialen Medien habe ich noch einige Arbeit vor mir. Hoffe dass ich einige von deinen Ratschlägen umsetzen kann.
Liebe Grüsse
Rolf Mythen