Diesen Satz solltest du zu deinem Leitfaden machen: der Webtext ist das erste, was andere von deinem Unternehmen wahrnehmen.
Hier solltest du nicht schludern. Ein guter Webtext ist DAS Medium, mit dem du deine Kunden im Internet erreichst.
Und ganz gleich, wer deine Zielgruppe ist – eins ist klar: Sprache ist ein machtvolles Instrument.
Bildhafte Sprache berührt, bleibt im Gedächtnis und beeinflusst den Leser.
Kurz: ein gut gemachter Text verkauft!
Worauf du bei deinem Webtext achten musst?
Auf 3 einfache, aber enorm wirksame Dinge.
1. Dein Webtext: konkrete Ausdrücke machen Eindrücke
Unsere Lösungen bringen Mehrwert für Ihre Unternehmenskommunikation. Wir schaffen Einzigartigkeit und bieten kundenorientierte Lösungen.
Bei so einem Text klickt der potenzielle Kunde ganz schnell weg. Warum? Weil die floskelhaften Formulierungen null Informationen für ihn enthalten. Einen ähnlichen Webtext fand ich erst neulich auf der Webseite einer Textagentur.
Schauen wir uns noch mal die beiden Sätze an. Erstens: warum Lösungen, da doch gar nicht von einem Problem die Rede ist? Worin besteht der Mehrwert denn konkret? Vielleicht darin:
Unsere kreativen Ideen geben Ihren Unternehmenstexten Stil und einen Rhythmus, der wie die Fuge von Bach in den Ohren des Kunden klingt.
Im zweiten Satz das gleiche: worin besteht die Einzigartigkeit? Bessere Variante:
Wir sorgen dafür, dass Ihr Unternehmenstext überraschende Bilder für den Kunden bereithält. Bilder, die im Gedächtnis bleiben. So wie Ihre Marke.
Jep! DAS möchte der Kunde wissen! Hier ist das Ziel der professionellen Unterstützung klar benannt.
Auch sie sollten entweder eine ganz konkrete Information für den Kunden enthalten, zum Beispiel das geometrische Design oder etwas Überraschendes bringen, wie in diesem Beispiel eines Waschmittelherstellers:
Mit gebremstem Schaum.
Ansonsten beschreibe Details, mit denen der Kunde etwas anfangen kann.
Wir bieten ein … Design.
Nee, bitte nicht das gähnend-langweilige außergewöhnlich, denn: was heißt es für den Kunden konkret, dass das Design außerhalb des Gewöhnlichen liegt? Vielleicht das:
Wir bieten dir ein Design, das in Farbe und Stil deine Persönlichkeit unterstreicht.
Fazit:
Du willst, dass der Kunde aufhorcht? Dann werde konkret! Beschreibe Details. Und verzichte auf den einzigartigen, außergewöhnlichen, hochwertigen Blabla-Einheitsbrei.
2. Dein Webtext: umwirb die Verben
Verben bringen Bewegung in deinen Webtext. Sie heißen nicht umsonst „Tu-Wörter“, man könnte auch „Handlungswörter“ sagen.
Aufgrund der Unterstützung durch unser Team erhalten Sie eine effektive Problemlösung.
Kennst du solche Sätze? Sicherlich. Hier werden Handlungen in Nomen gequetscht. In diesem holperigen Satz muss der Kunde die kraftvollen Verben unterstützen und lösen aus den statischen Nomen Unterstützung und Lösung herausschälen – ärgerlich. Besser gleich so:
Weil unser Team Sie in allen Fragen unterstützt, werden Ihre Probleme effektiv gelöst.
DAS ist ein lebendiger Satz. Er vermittelt dem Kunden, dass du handlungsbereit bist, sozusagen für ihn in den Startlöchern stehst.
Übrigens: Nomen auf „-ung“ sind immer von Verben abgeleitet. Benutze also lieber direkt das Verb.
Jedem Texter passiert es allerdings immer mal wieder, eine Nominalkonstruktion zu bauen. Besonders gerne greifen wir auf abgeleierte Standardmuster zurück wie etwa zur Anwendung kommen, Beitrag leisten, Leistung erbringen, Mitteilung machen, Wirkung entfalten statt die dynamischen Verben anwenden, beitragen, leisten, mitteilen, wirken zu benutzen.
Schau also bei solchen statischen Ausdrücken genauer hin und formuliere sie um.
Fazit:
Mehr Action bitte! Bring mit Verben Bewegung in deinen Webtext. Denn Bewegung reißt den Kunden mit.
3. Dein Webtext: starke Bilder für einen starken Text
Wenn konkrete Sprache das Interesse des Kunden weckt, dann hat bildhafte Sprache die Power, ihn zu fesseln, ja ihn sogar zu manipulieren. Was ist überhaupt eine bildhafte Sprache? Kurz gesagt, sie enthält Bilder, die abstrakte Begriffe sinnlich erfahrbar machen. Dazu gehören etwa die Metapher oder der Vergleich. Ein Beispiel:
Unsere Wellness-Anwendungen sind wie ein Kurzurlaub auf einer Südseeinsel.
Bei diesem Vergleich stellen sich beim Kunden ganz bestimmte Gefühle und Vorstellungen ein.
Das ist das Faszinierende an Sprachbildern. Wir werden auf verschiedenen sinnlichen Wahrnehmungskanälen angesprochen. Und so auch beeinflusst. Das solltest du unbedingt für deinen Webtext nutzen.
Doch Vorsicht: mit abgedroschenen Bildern bewirkst du genau das Gegenteil!
Wir rollen den roten Teppich für Sie aus und bieten Ihnen maßgeschneiderte Lösungen für Ihre Wünsche.
Und der Kunde rollt mit den Augen, weil er die Metaphern schon x-mal gelesen hat. Er ist gelangweilt oder, noch schlimmer, er fühlt sich verladen und – klickt weg.
Am überzeugendsten sind eigene Sprachbilder, am besten noch mit einer Prise Humor. Zum Beispiel wie hier:
Wir kümmern uns von A bis Z um Ihre Wünsche – und Sie können sich um das Handtuch auf dem Liegestuhl kümmern.
Oder du wandelst bekannte Redensarten ab. Ein schönes Beispiel fand ich auf der Webseite einer Marketing-Agentur:
Wir haben manchmal auch verrückte Ideen – aber stets alle Tassen im Schrank.
Fazit:
Mach einen großen Bogen um alltägliche Bilder und Redewendungen! Sie sind ein todsicheres Mittel, deine Kunden zu vergraulen. Setze stattdessen frische, dynamische Sprachbilder ein.
Take-away
Mit einem Webtext nach Max-Mustermann-Schema gewinnst du KEINE Kunden. Vermeide die Floskeln des nichtssagenden Werbehohlsprechs! Der Kunde wird es dir danken – mit Aufmerksamkeit und Conversion.
- Benutze konkrete Formulierungen.
- Verwende Verben.
- Setze frische, kraftvolle Bilder ein.
Autorin
Mein Name ist Dr. Gabriele Frings. Ich bin Schreibtrainerin, Autorin und Publizistin. In meinem Blog findest du fundierte, wertvolle Schreibcoaching-Tipps, die dich in deinem Online-Business voranbringen.
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“Weil unser Team Sie in allen Fragen unterstützt, werden Ihre Probleme effektiv gelöst.”
Sorry, aber DAS ist KEIN lebendiger Satz. Passiv-Konstruktionen sind sowas von unlebendig. Das sollte eine Schreibtrainerin eigentlich wissen – und nicht als gelungenes Beispiel anführen.
Hallo Joshua,
ich freue mich, dass Sie den Artikel so gründlich gelesen haben. Vielen Dank für den Hinweis.
Viele Grüße
Gabriele
Sehr cool, der Artikel hat mich auf jeden Fall noch einmal einen guten Schritt weiter gebracht. Es ist generell einfach wichtig dem Kunden die Benefits und weniger die Features näher zu bringen. Auch so genannte “Benefeatures” sind keine echten Benefits. Menschen wollen selten sportlicher werden, sie wollen stattdessen am Strand gut aussehen und von dem anderen Geschlecht als attraktiv wahrgenommen werden. Julien Zietlow hat das ja fast schon perfektioniert. Ansonsten aber danke für den Artikel, ist voller Mehrwert.
Andi
Toller Artikel, sehr lesenswert. Es ist immer wieder erstaunlich, wie bloß mit der Veränderung eines einzigen Satzes oder dem Austausch von wenigen Wörtern die Conversion gesteigert werden kann. Vielen Dank für die nützlichen Tipps.
Beste Grüße,
Sönke
Tolle seite, hab schon viel lernen können und das ist auch gut anwendbar 🙂
Auch wenn man wunderschöne Seiten hat, reicht es manchmal nicht. Es gibt auch verschiedene Portale für Freiberufler, die mehr Aufträge bringen könnten. Networking ist auch nicht schlecht, dazu gibt es auch viele Artikel im Internet, wie z.B. Freelance-market.de/d/20-tipps-fur-besseres-networking-fur-freiberufler.