Selbstständigen im Netz stehen viele Online-Marketing Instrumente zur Verfügung. Doch nicht alles ist immer sinnvoll und ständig ergeben sich neue Möglichkeiten.
In diesem Artikel blicken 5 Online-Marketing Experten zurück auf 2016 und schildern ihre Erfahrungen. Zudem schauen sie auf 2017 voraus und geben Tipps.
Des Weiteren gibt es eine Umfrage. Ich würde mich freuen, wenn ihr zahlreich daran teilnehmt.
Alle Expertenprognosen für 2017:
Selbstständigkeit & Kundengewinnung
SEO, Onpage, Offpage ...
Online-Marketing
Startups & Existenzgründung
YouTube und Online-Videos
Social Media und Networks
Online-Marketing – 5 Experten-Prognosen und Tipps für 2017
Das Online-Marketing ist ein weites Feld und bietet viele Möglichkeiten. Doch gerade Einsteiger sind oft von den vielen Instrumenten überfordert. Auf was es ankommt und welche Fehler vermieden werden sollten, erfahrt ihr im Folgenden.
Meine Interviewpartner sind (alphabetisch):
- David Asen
Berater zum Thema Online Marketing und Autor
david-asen-marketing.de, Facebook, YouTube - Markus Hövener
SEO-Agentur-Chef, Blogger und Suchradar-Herausgeber
bloofusion.de, suchradar.de, Twitter - Olaf Kopp
Online Marketing Berater, Blogger, Dozent, Seminarleiter…
aufgesang.de, XING, Twitter - Alexander Nicolas Kouba
Blogger im Bereich Online Marketing und Webentwickler
alexundvalerie.com, Facebook, Twitter - Marc Stahlmann
Geschäftsführer OnlineMarketing.de und Founder Online-Karrieretag
XING
Was waren deine wichtigsten Erkenntnisse und Erfahrungen im Bereich Online-Marketing im Jahr 2016?
David Asen
Markus Hövener
Olaf Kopp
Alexander Nicolas Kouba
Marc Stahlmann



Welche Fehler im Online-Marketing hast du besonders häufig beobachten können?
Kurzum: Entweder ein Unternehmen kreiert intern eine Online-Marketing-Abteilung mit geschultem Personal oder ist gewillt, einige tausend Euro pro Jahr (manchmal auch pro Monat) in die Hand zu nehmen, um Resultate zu generieren. Erst in dieser Größenordnung führen Investitionen nämlich auch zum Erfolg und lohnen sich letztendlich. Alles darunter – bei den Beträgen, wo manche sparen wollen – das ist das wirklich rausgeschmissene Geld. Natürlich gilt: Man wähle seine SEO-Agentur mit Bedacht. Hier gibt es zu viele, die einem das Blaue vom Himmel versprechen, aber nicht liefern.”
David Asen
Markus Hövener
Olaf Kopp
2. Seriosität: Häufig verliert eine Homepage an Seriosität, wenn Bildelemente nicht angezeigt werden, Links nicht funktionieren oder diese grundsätzlich veraltet wirkt. Das kommt leider bei einer Fülle an Seiten vor.
3. Qualität: Schlechte Inhalte, Tippfehler, Rechtschreibfehler und Grammatikfehler stufen ebenfalls die Seriosität einer Seite herab, was sich negativ auf die Resonanz der Seite auswirkt.”
Alexander Nicolas Kouba
Marc Stahlmann
Welche Rolle spielt E-Mail Marketing in Zukunft und warum?
Allerdings wird es immer herausfordernder, sich im überfluteten Posteingang des Empfängers Gehör zu verschaffen. Hier rate ich nicht zu noch mehr E-Mail-Aussendungen, sprich zur Steigerung der Quantität, sondern zur Steigerung der Qualität. Eine ganz gezielte Segmentierung der E-Mail-Liste und darauf abgestimmte E-Mail-Kampagnen für einzelne Segmente werden immer wichtiger.”
David Asen
Markus Hövener
Olaf Kopp
Alexander Nicolas Kouba
Marc Stahlmann
Welche wichtigen Änderungen und Entwicklungen im Online-Marketing erwartest du für das kommende Jahr?
Google kommt seinem Ziel immer näher, den relevantesten Content zu erkennen und mit der besten Position in den Suchergebnissen zu belohnen. Von dem her hat man heute mehr denn je, trotz der immer größer werdenden Konkurrenz, die Möglichkeit, mit relevantem Content nachhaltig zu punkten. Hier spreche ich speziell kleine und mittlere Unternehmen an, die neue Kundengruppen über das Internet erreichen wollen. Hier halte ich einen Fokus auf die Evergreens des Online-Marketing für weitaus zielführender, als eine Investition in diverse Social Media-Kanäle. Viele Firmen, speziell auch kleinere, spezialisierte, werden damit gut fahren, sich eine einzigartige Identität aufzubauen, indem sie sich in Ihrer Content-Strategie durch diverse Storry-Telling-Techniken als Inovatoren, Trendsetter etc. positionieren. Dies muss dann natürlich Hand in Hand gehen mit einem Beziehungsaufbau zu diversen Influencern der eigenen Branche, denn diese müssen die eigene Positionierung übernehmen und in die Welt hinaustragen, um ihr Glaubwürdigkeit zu verschaffen.
Mit einer solchen Content-Strategie als Basis, mit der man die eigene Markenidentität ganz gezielt definiert, sollte man dann natürlich in den sozialen Medien aktiv werden und gemäß der eigenen Identität individuellen Content schaffen, der Anreiz bietet geteilt zu werden. Als Beispiel sei hier ein kleines Mode-Startup genannt, dass sich als faires, umweltschonendes und trotzdem oder gerade deshalb besonders stylisches Label etabliert und einen Kurzfilm dreht, der genau diese Punkte kommuniziert, indem es zeigt, dass es seine ganze Kleidung regional in Deutschland fertigen lässt und sich gleichzeitig in Kambodscha für die Kinderarbeiter in den Webstuben einsetzt. Hier geht es um die Kommunikation ethischer Werte auf der emotionalen Ebene. Auf sowas sprechen die sozialen Netze besonders an und es lassen sich starke virale Effekte erzielen.”
David Asen
Markus Hövener
Ein weiteres Thema, auf das man in diesem Jahr schon einen Vorgeschmack bekommen hat, ist Machine Learning und AI. Hier sehe ich großes Potential für Marketing-Automation-Software.”
Olaf Kopp
Trends sehe ich vor allem in Richtung Augmented Reality. Das hat sich beispielsweise bei Pokemon Go bewahrheitet. Würden nun Werbeplätze innerhalb von Pokemon Go verkauft werden, wäre dies eine neue Form der standortbasierten Lokalwerbung.
Verstärkt sehe ich auch Trends im Umgang mit Daten und deren Auswertung. Es wird immer wichtiger das Nutzerverhalten zu analysieren und auszuwerten, um zielgerichteter Werbung zu schalten. In Zukunft wird es noch mehr Möglichkeiten geben dies zu tun. Das Netz wird auch interaktiver, weshalb ich einen starken Trend hin zu mehr Videos, vor allem Streaming sehe.
Es zeigt sich auch ein Trend der 3-Klick-Politik. Damit meine ich, wenn eine Seite zu kompliziert aufgebaut ist und der Nutzer zu lange benötigt, um die wichtigen Informationen für sich herauszuholen, wird er die Seite verlassen. Es muss heutzutage alles schnell und mit wenigen Klicks funktionieren. Das wird sich in Zukunft noch stärker zeigen.”
Alexander Nicolas Kouba
Marc Stahlmann
Was sind deine wichtigsten Online-Marketing-Tipps für 2017?
David Asen
Markus Hövener
- Bau Dir eine eigene Marke auf
- Bau Dir eigene Kommunikationskanäle auf, die man dann hinsichtlich Effektivität wirklich gut optimieren kann.
- Definiere Deine Zielgruppen und sammle Daten zu jeder einzelnen
- Versuche Inhalte mit Begeisterung zu erschaffen, die Deine Zielgruppen auf der Reise zum Produkt begleiten
- Baue Beziehungen zu Deinen Zielgruppen auf
- Beobachte Deinen Markt (Zielgruppen und Wettbewerber) stetig
- Denke langfristig und strategisch. Nicht taktisch!
”
Olaf Kopp
Alexander Nicolas Kouba
Marc Stahlmann
Fazit
Das Online Marketing ist ein breites Feld und nicht mehr so einfach von anderen Bereichen, wie z.B. SEO, abzugrenzen. Es kommt auf die Integration an, da sind sich alle einig.
Allerdings sollte man sich auf bestimmte Maßnahmen konzentrieren und nicht versuchen alles zu machen. Lieber weniger Instrumente nutzen und diese dafür intensiv.
In 2017 wird man als Selbstständiger im Netz auf jeden Fall weiter Zeit und Arbeit ins Online Marketing investieren müssen, um online erfolgreich zu sein.
David meint
Spannende Expertenmeinungen. Content wird mit Sicherheit neben einem ausgefeilten Retargeting des PPC Traffics auch 2017 eine große Rolle spielen. Spannend wird sicherlich auch die Rechtsprechung werden hinsichtlich Google Analytics und das Real Time Pinguin Update.
christopher meint
Sehr guter Artikel, wobei ich mit dem E-mail Marketing nicht mit den Experten überein bin.
Der Rest war gut und informativ.
Melli meint
Sehr interessante Zitate und Meinungen…
Michael meint
Sehr interessante Gedanken! Geschäfte finden immer zwischen Menschen statt. Egal ob B2C oder B2B, alles ist H2H (human to human). Menschen kaufen Transformation und keine Produkte bzw. Dienstleistungen. Das gilt es bei der Content-Strategie zu berücksichtigen.
Ich persönlich sehe die E-Mail-Liste als ein sehr wichtiges Unternehmens-Asset, das unabhängig von den Launen von Google und Co. ist. Weiterhin sind sicher auch Listen (inkl. Lookalike bei Facebook), welche man durch Retargeting (Facebook) oder Remarketing (Google) aufbaut, ein gewisses Asset, das man nicht unterschätzen sollte. Speziell für Neugründer ist das Thema Retargeting/Remarketing meiner Meinung nach ein sehr spannendes Thema, denn die haben in der Regel noch keine monetarisierbare E-Mail-Liste.
Imkermeister Klaus Ahrens meint
Vielen Dank sehr aufschlussreich
ich werde meine ” Marketingstrategie ” überdenken !
Liebe grüße Klaus
Mischbatterie meint
Würde auch gerne in den Bereich E-Mail-Marketing einsteigen, aber ich bekomme selber so viel Spam, was mich sehr nervt, dass bei mir nie die Vorstellung durchdringt, dass sowas erfolgreich betrieben werden kann. Ist mir wirklich ein Rätsel, mich selber nervt es eigentlich nur und bei jeder noch so seriös aussehenden Mail, denke ich, das ist doch wieder so ein Typ, der Geld verdienen will =/