Regionale Flyerverteilung automatisieren

Wer ein regionales Business für Endkunden hat, der kennt das Problem. Man möchte ein neues Angebot bewerben, aber die Schaltung von Werbung in Tageszeitungen ist relativ ungenau und nicht gerade billig.

Wer einen Flyer in eine Tageszeitung oder ein Wochenendblatt beilegen möchte, bezahlt noch mehr.

Doch die Alternative, selber herum zu fahren und Flyer in den Briefkästen zu verteilen ist auch nicht gerade verlockend. Die Benzinkosten und vor allem die Zeit, die dabei drauf geht, machen die Sache ebenfalls recht teuer.

Deshalb fand ich den Service prospega.de sehr interessant und habe ihn mal genauer angeschaut.

Hierbei handelt es sich um einen bezahlten Artikel.
Dafür wurde vom Kunden nur das Thema vorgegeben, aber keine positive Meinung oder inhaltliche Aussage erkauft.

Regionale Prospektverteilung

Es ist nicht einfach regional Werbung zu betreiben. Bestimmte Zielgruppen lesen keine Tageszeitungen mehr und Brief zu versenden ist nicht gerade günstig.

Auch wenn die Flyer-Verteilung nicht perfekt ist und es teilweise auch zu viele Flyer in den Briefkästen sind, so dass der eigene ggf. etwas untergeht, bietet die Flyerverteilung doch ein paar Vorteile.

So nutzen bei uns in der Region z.B. Restaurants diese Möglichkeit um aktuelle Speisekarten zu verteilen und es landen auch viele Veranstaltungsflyer bei mir im Briefkasten.

Natürlich interessiert es nur einen Teil der Empfänger, aber diese können sich den Flyer an die Pinwand heften.

Und es hängt natürlich auch vom Flyer ab, wie gut dieser ankommt. Mit einem attraktiven Angebot und der regional passenden Zielgruppe ist diese Marketing-Methode oft erfolgreich.

So funktioniert es

Die Prospega.de Website ist der Startpunkt.

Hier kann man auf den Button “Jetzt starten” klicken. Auch in der Sidebar gibt es eine Möglichkeit zum “Verteilplaner” zu gelangen.

Hat man diesen gestartet erwartet einen nicht nur ein sehr gut gestalteter Planungs-Assistent, sondern leider auch ein Gedudel aus den Boxen. Wer bitte lässt heute noch automatisch Musik auf einer Website laufen? Und der “Sound off” Button ist sehr klein und kaum erkennbar.

Aber davon abgesehen ist der Planungsvorgang sehr gut gestaltet.

Die Standardmethode funktioniert mit vordefinierten Verteilgebieten.

Man gibt im ersten Schritt seine Adresse ein, was z.B. die Adresse des eigenen Ladengeschäfts oder des eigenen Restaurants sein kann.

Im zweiten Schritt wird einem dann eine Google Maps Karte angezeigt.

Diese zeigt den eigenen Standort in der Mitte und drumherum gibt es rote Marker. Diese kann man anklicken und dann wird dieses jeweilige Verteilgebiet aktiviert.

Auf der linken Seite (nicht im Screenshot zu sehen) werden die aktivierten Verteilgebiete dann aufgelistet und zudem wird auch gleich automatisch die Anzahl der ausgewählten Haushalte angezeigt.

Das ist gut gemacht und auf diese Weise kann man einzelne Orte auswählen und das Verteilgebiet relativ gut bestimmen.

Zum Abschluss in Schritt 3 gibt man ein paar Daten ein und kann sich ein unverbindliches Angebot per Mail zusenden lassen.

Das geht auch recht fix und ich bekam das Angebot innerhalb kurzer Zeit.


Die Kosten

Bei meinem Test-Angebot hatte ich eine Verteilmenge von 4.276 Stück (Haushalten) und das würde pro 1.000 Stück 21 Euro netto kosten. Ich habe zwar nicht viel Erfahrung mit Verteildiensten, aber wenn man wirklich nur ein bestimmtes Gebiet bewerben will, dann ist das ein fairer Preis denke ich.

Allerdings gehe ich auch davon aus, dass der Preis je nach Verteilgebiet schwanken könnte. In einer Großstadt, mit vielen Haushalten auf engem Raum, könnte der Preis pro 1.000 Flyer niedriger sein. Aber das müsste man mal testen.

andere Planungsmethoden

Seit kurzem gibt es drei weitere Möglichkeiten die Verteilung der Flyer zu planen.

Zum einen gibt es die Radius-Planung, bei der man einfach von der angegebenen Adresse aus einen Radius per Maus zieht und das Tool dann automatisch die darin liegenden Haushalte in die Verteilung aufnimmt.

Zum zweiten gibt es die Fahrzeitplanung. Dabei gibt man eine maximale Zeit an, die die Haushalte von der eigenen Adresse entfernt liegen dürfen. Das macht durchaus Sinn, da man als Restaurant oder Ladengeschäft oft ungefähr weiß, von wie weit her die bisherigen Kunden kommen. So mögen 30 Minuten noch Okay sein, aber 1 Stunde fährt kein Kunde.

Das Tool erstellt dann selber einen Verteilradius, in dem alle Haushalte eine maximale Anfahrtszeit per Auto (alternativ kann man auch Fahrrad auswählen) zum eigenen Standort benötigen.

Die dritte neue Möglichkeit ist das Freihandzeichnen. Damit hatte ich beim ersten mal ein paar Probleme, aber das funktioniert auch recht gut. So kann man wirklich ganz individuell die Verteilgebiete einstellen.

Auch bei den 3 neuen Methoden bekommt man am Ende ein Angebot per Mail zugesendet.

Vorteile

Ich bin als Webworker natürlich immer froh über Online-Services. Gerade auch dann, wenn diese Offline und Online verknüpfen. Und so finde ich den Dienst wirklich gut gemacht.

Auch wenn ich selber darüber keine Verteilung durchgeführt habe, da dieser Dienst eben nur an Privathaushalte verteilt, so finde ich die Umsetzung doch ziemlich gelungen.

Einfach, schnell und übersichtlich. Und die Preise sind in Ordnung, wie ich finde. Ich möchte gar nicht wissen wie lange ich unterwegs wäre, um Flyer in über 4.000 Haushalten einzuwerfen.

Nachteile und Verbesserungsvorschläge

Ein Nachteil speziell für mich ist natürlich die Ausrichtung auf Endkunden-Haushalte. Ich würde so einen Service sehr gern nutzen, um Flyer an Firmen raus zu senden.

Das ist zumindest bisher nicht möglich und damit ist dieser Service für alle B2B Anbieter unbrauchbar.

Der zweite Verbesserungsvorschlag betrifft die Zielgruppen-Ausrichtung. Bisher ist diese ausschließlich geografisch möglich. Und auch wenn das gut gemacht ist, wäre es sicher für viele Firmen interessant, weitere Filter nutzen zu können.

Recht einfach wäre sicher ein Filter wie “Nur Einfamilien-Häuser” umzusetzen. Und da gäbe es sicher noch andere Filter, die teilweise aber schwerer machbar wären. Trotzdem würden weitere Filter-Möglichkeiten die Zielgruppen-Genauigkeit erhöhen und da würde Firmen sicher auch gern noch etwas mehr bezahlen.

Ein letzter Kritikpunkt ist der Auslieferungs-Tag. In meinem Angebot stand “an einem Wochenende”. Hier würde ich sehr gern den genauen Tag eingeben können. Denn wenn ich z.B. bestimmte Aktionen bewerben will, dann möchte ich sichergehen, dass die Auslieferung der Flyer kurz vorher geschieht.

Ebenso wäre es gut den Wochentag auswählen zu können. Denn man weiß ja selber recht gut, wann z.B. die ganze Discounter-Werbung im eigenen Briefkasten landet. Und diesen Tag möchte man natürlich für die eigene Flyer-Verteilung vermeiden.

Fazit

Insgesamt finde ich prospega.de recht gelungen. Die Technik aus der Seite funktioniert sehr gut und die Nutzung von Google Maps ist ebenfalls richtig gut gemacht.

Für regionale Unternehmer, die Flyer an Privathaushalte verteilen wollen, ist der Service auf jeden Fall mal einen Blick wert.

Peer Wandiger

14 Gedanken zu „Regionale Flyerverteilung automatisieren“

  1. Hiho Peer,

    21 Euro sind auf jeden Fall ein sehr günstiger Preis, da die Flyerverteilung schon eine recht aufwändige / zeitintensive Geschichte ist. Hab ich selbst schon oft genug gemacht. Anders gesehen möchte ich aber nicht wissen, wie viel bei diesem Kampfpreis letztlich der Verteiler bekommt, der bei Wind und Wetter die Flyer einwirft… Branchenüblich sind nach meinen Erfahrungen übrigens 18 bis 50 Euro pro 1.000 Flyer, je nach Gebiet.

    Zu Deinem Verbesserungspunkt “Zielgruppen-Eingrenzung”: Die Post bietet sowas an. Da kann man sehr genau definieren, wo der Flyer hingegehen soll. Ist schon verblüffend, aber auch erschrenkend, über welche Daten die Marktforschungs-Abteilung der Post verfügt. Preislich liegt das natürlich deutlich über einer herkömmlichen Flyerverteilung. Trotz der Zielgenauigkeit dürfte sich das nur für hochpreisige Angebote lohnen.

    Beste Grüße aus Aachen
    Ansgar

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  2. Schöner Tip – mal sehen, was die so für mein Gebiet aufrufen, Angebot ist angefordert.
    Bisher mache ich das tatsächlich noch selbst, da ich selbst am besten steuern kann, wo verteilt werden soll und wo nicht.

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  3. Schöner Artikel 🙂 Der Preis ist wirklich schon fast unseriös. Wobei wir hier auch oft diese Flyer über die Post bekommen. Bei uns sind immer gleich mehrere drin. Also sicherlich bietet die Post sehr schöne Selektionskriterien. Aber was nützt das wenn die Mitarbeiter das nicht umsetzen. Meine Erfahrung ist hier macht es nur die Masse von Großen Unternehmen. Wenn da mal 1000 – 5000 verschwinden stimmt die Quote immer noch.

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  4. Mir brennt das schon seit Jahren auf der Zunge, deswegen möchte nur mal am Rande erwähnen das Flyerwerbung eine ziemliche Umweltsauerei ist.

    Ich schmeisse jede Woche nahezu ungelesen und vorallem unbestellt ca. 2Kg Werbung in den Mülleimer. Das sind im Jahr an die 100kg, oftamls mit giftigen farben und lacken, so das man es nichteinmal richtig recyclen kann.

    Ich bin bestimmt alles andere als nen Müslifresser aber ich finde schon das die Flyerwerbung durchaus nen sehr leicht positiv beeinflussbarer Umweltfaktor wäre… Zumindestens braucht niemand von uns mehr als 60 Lieferdienstflyer im Jahr.
    (Vielleicht sollte man die Produzenten deswegen ein wenig in die Pflicht nehmen um die Sauerei zumindestens etwas zu kompensieren)

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  5. Für den Preis ist ein Testversuch sicherlich nicht schlecht. In Verbindung mit nem Coupon kann man anschließend die Zugriffe aus der Region und die Nutzung vom Coupon messen. Den Anbieter gucke ich mir genauer an.

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  6. Flyer-Werbung ist Spamwerbung. Vorteil man hat eine Stand-Alone-Werbung. Die Resonanz für ” No -Name Firmen ” liegt bei 0,5 % Für Bekannte Unternehmen bei 2, 5 %

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  7. 0,5 % bei No-Name Firmen
    Das heißt 21 Euro Verteilkosten + sagen wir mal 79 Euro Herstellungskosten =100 Euro

    sprich: 20 Euro für einen Neukunden
    Je nach Branche doch nicht schlecht

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  8. Ich finde das echt interessant, dass man eine “Zielgruppen-Eingrenzung” vornehmen kann. Das ist wirklich eine sinnige Sache, auch wenn ich es ebenso erschreckend finde, über welche Daten die Firmen teilweise verfügen. Ich habe als Student auch Flyer verteilt und das kann schon ganz schön deprimierend sein, wenn man die wahllos an den Mann bzw. an die Frau gebracht werden sollen.

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  9. Tolles Angebot! Müsste man testen. Ich würde gerne mal wissen wie man nachvollziehen kann ob die Flyer wirklich an die richtigen Adressen angekommen sind!

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  10. Zu Ansgar,
    die Post nennt das Postwurfspezial und kosten je nach Auflage 130-175 Euro.
    Die Daten werden nicht von einzelnen Haushalten verwendet sondern auf Zellenbasis ( viele HH)

    Selbst eine normale Postwurfsendung kostet bei der Post im günstigsten Fall im Stadtgebiet 56 Euro
    ( Preise bis 20 gr)

    Sorry, aber 21 Euro sind wirklich ein Kampfpreis und die Qualität würde mich mal interessieren.

    Ich kann mir nicht vorstellen dass das klappen kann. Der Aufwand für eine Verteilkraft ist ja je nach Gebiet sehr unterschiedlich. In der Stadt erreicht man schneller die Briefkästen als das auf dem Land der Fall ist.
    Überlegt mal wie lange man braucht auf dem Dorf 1000 Flyer zu verteilen.

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