Endlich ein großer YouTuber sein. Den eigenen Videokurs erfolgreich auf Udemy anbieten. Als Autor eines Romans oder Fachbuchs hunderte Bewertungen und Verkäufe auf Amazon generieren.
Klingt alles nicht schlecht, oder? Ist auch sicherlich nicht verkehrt, nur hin und wieder dann doch der falsche Ansatz und/oder unrealistisch. Denn nicht immer sind die großen Portale so eine gute Wahl. Nicht immer ist euer Produkt oder eure Dienstleitung auf solchen Plattformen wirklich gut aufgehoben.
Genau darum soll es heute gehen. Ich zeige euch, warum große Portale nicht immer der Weg zum Erfolg sind.
Verkauft euch nicht unter Wert
Den größten Fehler, den viele auf derartigen Portalen begehen ist, dass sie sich schlicht und einfach unter ihrem Wert verkaufen. Während jeder Verlag die eigenen eBooks für 5 bis 10 Euro anbietet, sind es bei Self Publishern via Amazon meist nur 2,99, oft auch nur 99 Cent. Das verkauft sich dann zwar ein wenig, deckt aber nur selten die anfänglichen Kosten für den Buchsatz oder das Lektorat.
Anderes Beispiel: Während ein Videokurs oder Fachbuch auf der eigenen Website gutes Geld einbringen kann, ist dies auf entsprechenden Plattformen meist nicht einmal ansatzweise zu erreichen. Zu viel Konkurrenz, zu viel Preiskampf. Und YouTuber sein ist ja schön und gut, doch um dort wirklich genügend Geld zu verdienen, um auch davon leben zu können, braucht es dann doch wieder Produktplatzierungen und Millionen von Aufrufen.
Der Einfachheit dieser Plattformen halber, verkaufen sich viele unter Wert und es entsteht eine Art Billigkultur. Euer Videokurs ist teurer als die anderen, also kauft ihn dort niemand mehr. Euer eBook soll in die Charts einsteigen, also muss es kostenlos oder für 99 Cent angeboten werden, denn sonst wird das nichts.
(Hier z.B. die Zahl der Neuerscheinungen auf Amazon in der Kategorie “Krimis & Thriller”)
Große Portale erreichen zwar die Masse, doch damit seid ihr auch an deren Preisgestaltungen und Regeln gebunden. Durch den enormen Druck und die vielen Mitbewerber, verkaufen sich viele deshalb unter ihrem tatsächlichen Wert und machen sich zu einem von vielen, statt herauszustechen.
Der Profi mit der eigenen Website
Nischen sind hier ein schönes Beispiel. Sehr spezielle eBooks oder Videokurse haben einfach ihren Preis. Weil die Zielgruppe klein ist, weil der Aufwand entsprechend groß ausfällt, oder aus sonst einem Grund.
Auf den bekannten Portalen etablieren sich aber nicht nur Preise, auch die Aufmachung gleicht schnell dem Standard und Klicks oder ähnliches rücken in den Fokus. Auf der eigenen Website nicht. Hier seid ihr der Chef, ihr seid der Profi, ihr verkauft eure Leistung und zwar wie ihr wollt. Wer euch findet, sucht danach und ist bereit oft auch etwas mehr auszugeben, wenn er denn findet was er sich erhofft hat.
Ein schönes Beispiel hier ist auch mein eigenes Buch “Wordpress Performance”. Ein großer Erfolg und zwar von Anfang an. Verdient habe ich im Direktverkauf aber weit mehr als jetzt über Amazon. Der Trugschluss war, dass sich das Buch via Amazon quasi von selbst verkauft, weil dort ja die Masse ist. Dem ist aber nicht so und Amazon bekommt ebenfalls noch einen Anteil der Einnahmen ab.
Bei Videos ist es oft dasselbe. Klar könnt ihr YouTube als Hoster verwenden und die Videos dann in eure Website integrieren, wo weitere Angebote locken. Doch auf YouTube selbst einen Erfolg zu feiern, das ist was ganz anderes und nicht unbedingt das Ziel der Sache. Zumal ihr dort wieder nur einer von vielen seid und euch an die Regeln für viele Klicks halten müsst, sonst wird es gleich wieder schwierig. Und was ist auf YouTube seit Jahren besonders erfolgreich? Genau, der gleiche Mist der nachmittags im TV läuft. Alternativen gibt es allerdings kaum. Dailymotion wäre hier sehr ähnlich, konzentriert sich aber eher auf den französischen Markt. Für das Hosting gibt es dagegen Vimeo oder Wistia, wobei sich ersteres vornehmlich an Filmemacher bzw. Künstler richtet und letzteres ganz klar an Unternehmen.
Selbständig sein und trotzdem die Massen erreichen
Vielmehr gilt es schlussendlich geschickt eine eigene Plattform aufzubauen und dennoch die Massen zu mobilisieren. YouTube nicht als Einnahmequelle, sondern als Marketinginstrument verstehen, um seine Zielgruppe zu erweitern.
Wie Peer es mit dem Nischenseiten eBook handhabt. Auf YouTube erscheinen viele clevere Videos oder Analysen bezüglich Nischenseiten, doch das eigentliche eBook, mit dem gesammelten Wissen über Aufbau, Verwaltung und mehr, verkauft er über die Website und nutzt dafür auch nicht Amazon, sondern Digistore, die weit weniger Auflagen und Regeln bezüglich Preisgestaltung oder Gebühren besitzen. So teilt er sein Wissen zwar auch auf YouTube, verkauft den großen Ratgeber aber trotzdem auf dem eigenen Blog und zwar zu einem fairen, aber dem Aufwand und Nutzen entsprechenden Preis.
Fachbücher sind nun einmal teuer, weil sie speziell sind und viel Arbeit in ihnen steckt. Das könnt ihr auf eurer Website erklären, eure Nutzer dafür sensibilisieren, doch wer bei Amazon, YouTube und Co sucht, der interessiert sich nicht für euch als Profi, der will nur schnell und günstig Ergebnisse sehen, die er dann auch noch nach Preis oder Bewertungen sortiert. Zumindest ist das meistens so.
Große Portale sind daher nicht immer der Weg zum Erfolg, denn dort seid ihr nur einer von vielen. Was ihr anbietet, gibt es meist schon. Euren Mehrwert zu vermitteln, gelingt nicht so einfach. Auf einer eigenen Website ist dies deutlich einfacher. Hier stellt ihr euch vor, präsentiert euer Angebot und die Konkurrenz mag zwar da sein, aber nicht in der Form, in der ihr präsent seid. Außerdem bleibt am Ende mehr übrig und ihr habt den direkten Kontakt zu euren Kunden und Nutzern, mitsamt E-Mail Adressen, Zahlungsdaten und/oder weiteren Angaben für zukünftige Bewerbungen und Angebote. Das alles ist nicht zu unterschätzen.
Seid Unternehmer, nicht Nutzer des Portals
Die Moral von der Geschichte ist schlussendlich, dass ihr euch unbedingt etwas Eigenes aufbauen solltet, statt auf fremde Dienste zu setzten. Selbst als YouTuber, vor allem als kleinerer, habt ihr blitzschnell Probleme, wenn YouTube euren Kanal mal sperren sollte. Wenn ihr nebenher aber die eigene Website betreibt, einen eigenen Shop etc. seid ihr von dem Portal unabhängiger und nutzt es als Sprungbrett für eigene Ideen.
Bei den Let’s Playern baut sich das Team rund um Pietsmiet gerade zum Beispiel ein eigenes Videoportal auf. Weil es sich mit Werbeschaltungen mittlerweile rentiert und weil YouTube eben nur bedingt funktioniert und schwankende Einnahmen und fehlende Transparenz nicht gerade eine Vertrauensbasis schaffen.
Versteht ihr? Das große Portal erreicht zwar immer die Masse, doch dort seid ihr auch nie besonders viel wert, sondern nur einer von vielen. Ich sage am Ende nicht, dass große Portale pauschal negativ sind oder nie funktionieren. Ich sage nur, dass ihr euch nicht allein darauf verlassen solltet, bzw. dass diese für EUCH oder gar für IMMER funktionieren.
Denn am Ende ist nicht der YouTuber der Gewinner, sondern YouTube selbst. Der YouTuber ist nur ein Nutzer, ohne echten Einfluss auf das System. Und deshalb macht es fast immer Sinn, sich etwas Eigenes aufzubauen.
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Hallo David
Ich gebe dir in vielen Punkten Recht: Peer hätte vermutlich mit seinem Nischenseiten-ebook auf amazon weniger Erfolgt gehabt.
Der Punkt ist aber, dass er über viele Jahre eine eigene Homepage aufgebaut hat und sehr viel vom online Marketing versteht. Das kann nur nicht jeder.
Bei Amazon Bestseller zu werden hat etwas mit Können und auch mit Glück zu tun. Da haben es gerade in der Belletristik schon eingie Autoren geschafft ganz nach Vorne zu kommen, die gekonnt oder aus Glück das richtige Cover hatten und sonst vom Marketing keine Ahnung hatten.
Die Marketing-Aufgabe besteht bei großen Portalen gerade den schmalen Grad perfekt zu bestreiten zwischen Hervorstechen und dennoch ziemlich genau den Massengeschmack zu treffen und zwar auch thematisch aber vor allem durch ein gelungenes Cover – plus Einführungspreise zum richtigen Zeitpunkt. Das System dort geht auch schon in die Richtung von “Winner takes it all” durch viele sich selbst verstärkende Effekte.
Je spezialisierter und fachlicher das Buch ist, desto mehr stimme ich deinem Artikel zu, wenn man Energie, Arbeit und Wissen in den Aufbau der Reichweite steckt. Doch um die Reichweite auszubauen muss man z.B. in Google und Co weit vorne sein. Da gilt eben auch wieder “Winner takes it all”. (Clickratenunterschied von Platz 1 zu Platz 9) – Ich denke, kämpfen muss man überall.
Alexander
Youtube kann eine sehr gute Einnahmequelle sein, auch ohne Videos mit Millionen von Klicks. In der Beschreibung kann man Affiliate-Links platzieren und wenn eure Videos gut sind, dann kaufen die Leute auch mal was ein. Ich verdiene mit Amazon mehr als mit den direkten YT-Einnahmen der Videos. Daher versuche ich auch die Qualität hoch zu halten und meine Gefolgschaft zu steigern. In einem solchen Fall hat der Massenmarkt einen grandiosen Vorteil.
Man muss sich zudem auch sehr genau überlegen, ob sich der Aufriss lohnt ein eigenes Proudukt zu erstellen. Ebooks über Nischenseiten gibt es wie Sand am Meer. Peer kann es sich nur leisten seins für viel mehr Geld zu verkaufen, weil er hier seine massiv vielen Stammleser hat. Die Basis dafür ist jedoch ein Blog, den er über 10 Jahre aufgebaut hat. Wäre der Blog nicht so groß, würde wahrscheinlich kein Mensch das Buch kaufen, weil seins viel Geld kostet und auf Amazon gibt es Alternativen für 1,99 EUR, die wahrscheinlich ähnlich guten Inhalt liefern, vielleicht sogar besseren.
Was will ich damit sagen:
Wer eigene Produkte, wie eBooks, über dem üblichen Marktpreis verkaufen will, der benötigt eine loyale Fanbase, für die es wichtig ist, dass es von euch ist und nicht von jemand fremden. Also, muss man sich erstmal so eine Fanbase erschaffen und das dauert Jahre, eventuell schafft man es gar nicht. Diesen Aufwand hast Du in der Gleichung oben meiner Meinung nach nicht berücksichtig.
Es ist leicht zu sagen: Stellt eure Produkte lieber in den Digistore, da ist die Marge viiiel höher. Wenn euch kein Schwein kennt, dann kauft das auch niemand, vor allem dann nicht, wenn es auch noch viel teurer ist als das, was auf dem Markt mit euch konkurriert.
Der Wert eines Produktes bestimmt sich durch Angebot und Nachfrage und nicht durch die Ansicht, dass du ja so viel Mühe in dein Ebook gesteckt hast und jetzt willst Du den zehnfachen Preis dafür verlangen. Wenn dieser Preisunterschied nicht durch irgendeinen Wert wie Qualität begründet ist, dann gibt es auch keinen Grund diesen zu bezahlen. Im Gegenteil, wer das dann kauft ist eher doof als clever.
Es ist wie bei den Stars: bist du erstmal berühmt, dann kannst du eine Modekollektion rausbringen, die tuerer ist als andere Kleidung. Bist du ein unbekannter Hanswurst, dann gehst du deswegen pleite, weil du versuchst Kleidung teuer zu verkaufen, obwohl es im Geschäft nebenan viel billigere gibt.
Hallo David,
wenn Du über den Direktverkauf mehr verdient hast. Warum verkaufst Du nun (scheinbar) ausschließlich über Amazon? Verstehe ich gerade nicht so ganz oder habe ich das falsch verstanden?
Gruß
P.S. Das Buch befindet sich nun auf meiner Wunschliste 😉
Ganz einfach, es geht mir nicht ums Geld. Das ist pure Leidenschaft für das Thema Performance-Optimierung. Verkaufe es für ein Fachbuch ja auch relativ günstig. Ich wollte Self Publishing damals einfach ausprobieren, unter anderem für die Artikelserie (https://www.selbstaendig-im-netz.de/2016/09/21/buecher/self-publishing-ist-viel-arbeit-ein-buch-bei-amazon-veroeffentlichen-teil-1/) und seitdem ist es eben bei Amazon gelistet.
Hallo David,
wieder mal ein Top-Artikel von Dir, vielen Dank! 🙂
Überlegst Du eigentlich wieder zum Direktverkauf Deines eBooks zu wechseln, da sich der Amazon-Verkauf laut Deiner Aussage weniger lohnt?
Ich biete mein Aktienstrategie-eBook auch über Digistore an und bin froh, dass ich diesen Weg gegangen bin bzw. dass es diesen Weg überhaupt gibt. Der ausschlaggebende Punkt war, dass Amazon bei eBook-Preisen über 10 Euro meiner Meinung nach einfach zu viel Provision nimmt (ich glaube ca. 70%, oder?), da bleibt nicht mehr viel übrig.
Ich habe viel Zeit und Herzblut in das eBook gesteckt, damit es gut wird und die Leser hoffentlich zufrieden damit sind. Ich finde auch, dass man für hochwertige Infos einen bestimmten fairen Preis verlangen kann und sich keinesfalls unter Wert verkaufen muss, wie Du so schön schreibst. Außerdem soll sich der ganze Aufwand ja auch irgendwann rentiert haben (zumindest hofft man darauf). Dass dies bei einem eBook einige Zeit dauert ist klar, aber bei einem zu niedrigen Preis kann es sein, dass man das nicht erreicht.
Einen optimalen Preis für ein eBook zu finden ist sowieso schwierig, da man ja wegen der Preisbindung nicht ständig den Preis ändern kann. Darf man eigentlich hinsichtlich der Preisbindung zumindest Gutscheine bei eBook-Verkäufen nutzen (z.B. per Newsletter einen 10-EUR-Gutschein versenden), um zu sehen, ob ein billigerer Preis deutlich besser ankommen würde? Weißt Du darüber was?
Viele Grüße & schon mal Danke für Deine Antworten,
Alex
PS: Durch diesen Beitrag bin ich erst auf Dein WordPress-eBook aufmerksam geworden. Hört sich interessant an! Ich werde mir überlegen, es zu kaufen.
Für ein hochwertiges Produkt… fairer Preis…. – Ich sage nur Denkfalle.
Denkst Du echt, dass der Preis pro Buch den wahren Wert des Produktes wiederspiegelt? Bei einem Autoreifen, bie Milcheis, bei Brot, wo man Material zur Herstellung braucht, da kann man den Preis nicht willkürlich gestalten, weil man eben bestimmte Herstellkosten hat.
Dein eBook ist ein immaterielles Gut und hat keine Herstellkosten. Daher ist es lächerlich zu sagen, dass man einen angemessenen Preis verlangen muss. Das einzige, worauf man schauen muss bei solchen Produkten ist: DER UMSATZ!!!
Jetzt muss man sich nämlich überlegen, ob man sich mit dem hohen Preis nicht vielleicht ganz groß ins eigene Bein schießt. Für 5 Euro, da würdest du vielleicht 10.000 auf deiner Webseite verkaufen, weil die Besucher bei 5 Euro nicht lange überlegen oder zögern, sie kaufen es einfach. Das Risiko einen Scheiß zu kaufen ist gerind. Das spielt im Digistore eine große Rolle, denn solche Produkte kann man nicht mehr zurückgeben. Jedenfalls wären das bei dem Betrag 50.000 Euro Umsatz und bei eBooks im Endeffekt gleich dem Gewinn sein.
Wenn Du aber mit deinem “fairen Preis” daherkommst und sagst, dass 29.90 EUR angemessen sind, dann kaufen vielleicht 200 Leute das Buch und der Rest nicht, weil sie sagen: “Für den Preis, da ist mir das Risko zu groß, dass der Inhalt nicht gut ist”. In diesem Fall machst du einen Umsatz von ca. 6.000 Euro.
Verabschiede dich daher lieber von solchen Binsenweisheiten, wo sich der Wert eines Produkte im Preis ausdrückt. Das gilt nicht im Segment der Digitalprodukte.
Ich empfehle Dir dazu diesen Spiegel-Artikel:
http://www.spiegel.de/netzwelt/games/games-bei-steam-gog-und-humble-bundle-darum-werden-videospiele-verramscht-a-1160937.html
Dann noch ein paar Fragen zu dem Buch und dessen wahren Wert:
Wenn Du so gut mit Aktien kannst, wieso hast du es dann nötig so ein Buch zu schreiben?
Zum Thema Aktien gibt es Millionen guter Fachbücher, Abhandlungen aus Harvard, Yale, Wharton usw. Aber du machst Dir die Mühe und schreibst noch eins? Bitte erkläre mir, was dein Buch besser macht, als all diese anderen? Warum sollte ich dafür, den von Dir festgesetzten “angemessenen” Preis bezahlen, wenn es auf Amazon billiger und möglicherweise bessere gibt?
Also ich bin auch der Meinung, dass man mit dem Preis schon arbeiten kann. Ein Fachbuch für 5 Euro, das finden viele komisch.
Zudem mag es zwar sein, dass man mit der Masse mehr verdient, aber 10.000 eBooks kannst du in manchen Nischen einfach nicht verkaufen. Bestimmte Themen haben nur einen begrenzten Kundenkreis und da bringt ein 5 Euro Fachbuch auch nicht so viel.
Ich würde den “angemessenen Preis” immer an nach dem Nutzen für den Leser beurteilen. Wenn ihm das Buch selber mehr Einnahmen bringt, ihm hilft viel Geld zu sparen oder einen anderen großen Vorteil bringt, dann kann es auch teurer sein.
PS: Übrigens kann man bei Digistore24 eBook 14 Tage zurückgegebenm außer der Verkäufer hat diese Option deaktiviert. Dann muss man aber beim Bestellen explizit auf sein Rückgabe-Recht verzichten und das schreckt viele potentielle Käufer doch ab.
Wenn du in eine Nische mit 10.000 Leuten gehst und dort einen hohen Preis ansetzt, dann könntest du den nur durchsetzen, wenn es dort noch keinen anderen Anbieter gibt, oder wenn du jemand mit bereits vorhandenem, sehr hohem Ansehen bist. Wenn das nicht der Fall ist, dann kaufen von diesen 10.000 Leuten aber auch nur 1% was, weil es einfach eine Preisschwelle gibt, während bei dem niedrigeren Pries der Umsatz vielleich um ein Vielfaches höher ist.
Ja, manche Leute finden es komisch, aber so denken nicht alle. Jeder, der schonmal Mathe und Wirschaft in der Schule hatte, der weiß, dass die Herstellkosten eines eBook-Exemplares eigentlich bei Null liegen, während beim Buch in Papier wahrscheinlich von 29 EUR (Preis) mindestens die Hälfte für Materialkosten draufgeht und Druck usw. Demzufolge müssten eBooks deutlich billiger sein, was sie meist nicht sind. Für mich ist das “komisch”.
Ist wie mit CD´s und Schallplatten damals. CD war viel billiger herzustellen, aber 50% teurer als ne Platte. Da musste sich keiner wundern, dass die Leute nur noch raubkopiert haben irgendwann.
Oder mit dem Download von Filmen. Bei Amazon-Prime kostet ein Film 10 EUR zum Download, während die DVD 9 EUR kostet. Totale Verarsche und sowas nehme ich nem Verkäufer auch übel.
Man kann natürlich versuchen mit dem Preis etwas “auszusagen”, aber die meisten machen das, ohne die Preiselastizität zu checken. Weißt Du, wie viele eBooks du verkaufen würdest, wenn Du es für 5 EUR reinstellst?
Im Digistore steht, dass du über 2.000 Exemplare verkauft hast. Angesichts der hohen Besucherzahlen hier, hätte ich da eigentlich mehr gedacht. Herzlichen Glückwunsch, übrigens, ein stolzer Betrag 🙂
Aber 2.000 Leute, ist das die Größe der Nische für Leute, die gerne Nischenseiten aufbauen möchten?
Probiers doch mal aus. Stell den Verkaufspreis für einen Tag auf 5-7 EUR, kündige es groß an überall vorher, informiere denie befruendeten Blogger… und ich denke es wird plötzlich einen riesigen Umsatzschub geben, der sich gewaschen hat. Und dann reden wir nochmal über den Preis als Qualitätsmerkmal.
Wegen Rückgaberecht:
Genau das ist es, zu viele wenn/dann-Kombinationen für mich. Ich kaufe nichts im Digistore, weil mir die Qualität der Produkte einfach zu unsicher ist. Bei Amazon kann man wenigstens die Rezensionen checken, das hilt mir zumindest.
Du musst mir nicht erklären, dass eBooks bei der “Herstellung” nichts kosten, im Gegensatz zu richtigen Büchern. Das ist mir schon bewusst. 😉
Und ich sage ja nicht, dass eine Niedrigpreisstrategie nicht funktionieren kann. Man muss es halt im Einzelfall abwägen.
In vielen Bereichen gibt es leider schon viele eBooks und da wird man mit einem teuren eBook nicht viel reißen. Aber auch mit einem billigen eBook wird man in der Masse untergehen, wenn man nicht schon viel Reichweite und eine guten Namen hat.
Nur über den Preis zu gehen ist generell eine schlechte Idee. Das habe ich schon beim Studium gelernt. Deshalb empfehle ich ja in meiner großen eBook-Artikelserie, dass man sich eine Nische sucht, in der es keine oder wenig Konkurrenz durch ander eBooks gibt. Dann kann man nämlich auch höhere Preise verlangen.
Nichts desto trotz hast du natürlich auch recht, man kann über den Preis natürlich für großen Umsatz und unter dem Strich teilweise auch für mehr Profit sorgen und in manchen Branchen funktioniert ein billiges eBook sicher besser als ein teures. Aber das muss man halt ausprobieren.
Zudem sollte man auch andere Faktoren nicht vergessen. So wäre mein Support-Aufwand (= Kosten für mich) deutlich größer, wenn ich 10.000 statt 2.000 eBook-Kunden hätte.
Es kommen halt viele Dinge hier zusammen und wie du schon sagst, muss man alles mal testen.
Der Artikel hier soll ja große Portale auch nicht verteufeln. Man soll sich aber nicht nur darauf verlassen, sondern auch eigene Projekte aufbauen, die man zu 100% selbst im Griff hat.
Wie Peer auch schon geschrieben hat, kann es natürlich sein, dass man mit einem deutlich geringeren eBook-Preis eventuell mehr Umsatz macht. So leicht kann man das aber nicht austesten wegen der Preisbindung, da man nicht ständig den Preis ändern darf, oder? Ich finde jedenfalls, dass ein niedriger Preis unter 5 Euro einen gewissen “Billig-Touch” hat, was natürlich rein subjektiv ist.
So oder so lässt sich das mit der Umsatzsteigerung durch einen billigeren Preis aber nicht pauschal sagen, denke ich, da mehrere Faktoren mit einspielen (wie Peer ebenfalls schon gesagt hat). Im Finanzbereich kosten Bücher oder eBooks etwa oft mehr als in anderen Bereichen, weil es eben häufig um die Geldanlage und damit ums Geldverdienen geht. Und meine Aktienstrategie habe ich z.B. selbst entwickelt, die findet man in keinem anderen Buch.
Warum ich überhaupt so ein eBook veröffentliche, wenn ich so gut mit Aktien kann, fragst Du? Gegenfrage: Warum nicht? Warum sollte ich mein Wissen nicht weitergeben und anderen bei der Aktienanlage helfen und so Geld verdienen?
Außerdem ist es eine langfristig ausgelegte Strategie und keine Methode, mit der man schnell hohe Gewinne an der Börse erzielen kann. Weder ich noch die Leser des eBooks kommen damit zu schnellem Reichtum (diesen Eindruck vermittle ich auch nicht).
Die Preisbindung hat damit nichts zu tun. Es geht bei der Preisbindung nur darum, dass dein Buch überall dasselbe kosten muss. Beim herumprobieren musst du nur darauf achten, keine Preisschaukeln zu erzeugen, weil das dann wieder nicht erlaubt wäre. Aber den preis hin und wieder ändern ist meines Wissens nach unproblematisch, solange er überall gleich bleibt. Also nicht auf Amazon 99 Cent und woanders 9,99 Euro.
Schau mal die Artikelserie zum Thema an, da hatte ich irgendwo auch etwas zur Preisfindung geschrieben: https://www.selbstaendig-im-netz.de/2016/09/21/buecher/self-publishing-ist-viel-arbeit-ein-buch-bei-amazon-veroeffentlichen-teil-1/
Ganz so einfach ist es nicht. Wilde Preisänderungen in kurzer Zeit sind auch nicht erlaubt. Selbst wenn man überall den selben Preis anbietet.
Sag ich doch. Dann sind es Preisschaukeln, was wieder ein Problem darstellt.
Danke für die Infos!
Und wie sieht es mit Gutscheinen hinsichtlich der Preisbindung aus? Darf man etwa Gutscheine bei eBook-Verkäufen nutzen (z.B. über einen Newsletter einen 10-EUR-Gutschein versenden; bei Digistore kann man ja einen Rabattcode einrichten)?
Denn dadurch wird der Preis eines eBooks ja auch billiger, während Interessenten ohne Gutschein den Normalpreis zahlen müssten. Weißt Du oder Peer darüber was?
Soweit ich weiß, und ich bin kein Anwalt, darf man Gutscheine nicht für eBooks nutzen. Das würde die Buchpreisbindung ja aushebeln.
Schöner Artikel dazu, der alle Fragen klärt:
http://www.selfpublisherbibel.de/autoren-tipp-was-das-preisbindungsgesetz-verbietet-und-was-nicht/
Nee, ist schon OK, das war ja die Frage, ob dein Buch etwas Neues zu bieten hat. Und wenn du sagst ja, dann ist es ein sinnvoller Schritt.
Wegen Buchpreisbindung schreibt Peer in einem seiner Artikel:
“Ärgerlicher ist da schon das Verbot die Preise kurzfristig zu ändern. Man darf also keine kurzfristigen Rabatt-Aktionen fahren, sondern nur langfristig mal den Preis ändern. Nach 18 Monaten kann man die Buchpreisbindung dann aber wegfallen lassen.
Umgangen wird diese Preisbindung von vielen eBook-Publishern durch Neuauflagen. Indem man das eBook einfach etwas erweitert und „neu“ veröffentlicht, kann man dafür dann auch einen neuen Preis festlegen”
Ein Ebook neu aufzulegen, kurzfristig billiger anzubieten und dann wieder die “alte” Auflage anbieten, das scheint machbar zu sein.
Ich denke auch, dass man ohne eine loyale und große Besucherzahl sein eBook nicht wirklich in einem angemessenen Maße verkaufen kann. Und dies wiederum erfordert viel Arbeit und Geduld bei dem Aufbau seines Blogs in einer – hoffentlich clever ausgewählten Nische. Ich denke aber wenn man bereit ist diese Arbeit zu investieren und sein Ziel vor Augen hat dann ist es – auch heute noch definitiv möglich ein eBook oder auch einen Videokurs erfolgreich über seinen Blog zu verkaufen. Die meisten Leute verstehen nur einfach nicht, dass man auch Arbeit hineinstecken sollte. Es gibt Nischenseiten und Blogs wie Sand am Meer – aber wie viele sind denn wirklich hochwertig und liefern dem Leser wirklich einen Mehrwert? Sicherlich nur wenige! Der Beitrag hat dies nochmal gut in meinem Gedächtnis erweckt und mir ganz klar gezeigt wie viel Arbeit wirklich für einen anständigen Verdienst nötig ist!
LG
Super! Man darf auch nie vergessen, dass große Portal auch nicht einfach so funktionieren. Um bei Amazon die Charts zu gehen, braucht es Verkäufe und Feedback, um bei Youtube mehr Abos etc. zu erlangen, ebenso. Nur bleibt auf großen Portalen, nach all der Arbeit, in der Regel dennoch weniger übrig, als wenn man die Arbeit in eigene, unabhängige Projekte investiert hätte und die automatische “Käuferschaft” dieser Portale wird häufig einfach überschätzt und relativiert sich dann wiederum meist über den Preis, der auf großen Portalen ja eine Kampfansage sein muss, um überhaupt nach oben zu gelangen. Und so weiter und sofort.
Hi Mo!
Ich finde du hast vollkommen Recht! Es ist heute zwar schwerer aber ich denke jeder kann es immer noch schaffen. Die Qualität punktet immer…
Man muss einfach weitermachen und das Ziel vor Augen haben..
Grüsse aus Berlin!