Optimierungstipps für die Google Produktsuche – Teil 1

Optimierungstipps für die Google ProduktsucheEiner der kostenlosen Dienste, die durch Google® bereitgestellt werden ist die Google Produktsuche. Sie ermöglicht es Händlern, die zum Verkauf angebotenen Produkte kostenlos zu listen, sie werden im Rahmen einer Such- und Vergleichsfunktion gemeinsam mit den Geboten anderer Onlinehändler präsentiert.

Dabei ist die Google Produktsuche nicht als Shop zu verstehen, es handelt sich lediglich um eine Sammlung mit Verweisen zu den Produktseiten der teilnehmenden Händler. Die Listung der eigenen Produkte ist für Händler kostenlos und wird von Google durch neben den Produkt-Ergebnissen eingeblendete Adwords-Werbeanzeigen finanziert.

Im Rahmen dieses Gastartikels soll ein Überblick gegeben werden, wie Artikeldaten optimal aufbereitet und übergeben werden oder vorhandene Datenfeeds optimiert werden können, um eine möglichst hohe Relevanz im Ranking-Algorithmus der Produktsuchmaschine zu liefern und somit mit den eigenen Artikeln an vorderen Stellen der Ergebnislisten zu erscheinen.

Warum in der Produktsuche vordere Plätze belegen?

Mit der Einführung der Google Produktsuche im Jahre 2002 (USA), damals noch unter dem Namen Froogle® bekannt, wollte Google mit in Konkurrenz mit bestehenden Produktsuchmaschinen und Preisportalen treten. In den folgenden Jahren wurde diese Produktsuche nur zögerlich angenommen und hatte ihren Durchbruch erst mit der Einführung der “Universal Search” (Universellen Suche) und der Ergebnisse der Produktsuche in die organischen Suchergebnisse.

Der Hauptteil der Zugriffe auf die Produktsuche rekrutiert sich über die Einblendungen der Shopping-Ergebnisse zwischen die organischen Suchergebnisse – die ersten 3-5 Ergebnisse in der Google Produktsuche sind daher heiß begehrt – besteht bei Ihnen doch die hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie in Kombination mit einem verkleinerten Produktbild auf der ersten Seite der Trefferlisten im organischen Index erscheinen.

Ein Beispiel. Bei der organischen Suche nach “Schlittschuh” sind mehr als 1.400.000 Ergebnisse zu finden. Direkt hinter Wikipedia werden die ersten 3 Ergebnisse der Google Produktsuche eingeblendet, während die Shopping-Suche selber zu diesem Suchbegriff nur 16.900 Treffer zeigt.

Der Hauptvorteil ist, dass im Umfeld der Google-Produktsuche eine wesentlich geringere Anzahl an Mitbewerbern als im organischen Index zu finden ist. Die Optimierung des Datenfeeds ist zwar etwas anders als die Optimierung für die organischen Suche, lohnt sich jedoch allemal, da hier mit etwas Einsatz dauerhafter, conversionstarker und dazu kostenloser Traffic über die Suchmaschinen gewonnen werden kann.

Für den Suchmaschinenbetreiber ist die Einbindung der Produktergebnisse in die universelle Suche auch von Vorteil, denn dadurch gewinnt die allgemeine Suche an Wert. Durch die Einblendung der ersten Ergebnisse der Produktsuche in den Shopping-Bereich der organischen Suche ist Bestückung der Google Produktsuche und die Optimierung des Datenfeeds mittlerweile zum Pflichtprogramm für jeden Shopbetreiber avanciert.

Programmrichtlinien & Nutzungsbedingungen

Die Voraussetzung für das kostenlose Nutzen der Produktsuchmaschine ist die Einhaltung der Programmrichtlinien, welche in Ergänzung zu den Allgemeinen Nutzungsbedingungen von Google herausgegeben werden und alle Einzelheiten über das Veröffentlichen von Artikeln beschreiben.

Natürlich behält sich der Suchmaschinenbetreiber einen Ermessensspielraum vor, der es gestattet, einzelne Artikel anzunehmen oder abzulehnen.

Die über die Schnittstelle hochgeladenen Daten müssen in der Sprache der Zielseiten erstellt werden und auf erreichbare Webseiten verweisen, sollten Teile des verlinkten Onlineauftrittes nicht erreichbar sein, so müssen die Artikel in der Produktsuche für diesen Zeitraum deaktiviert werden.

Die in den Produkten verlinkte Webseite muss über die Inhalte verfügen, deren Ankündigung in den eingegebenen Beschreibungen entspricht, auch dürfen keine Links zu Seiten erstellt werden, die nur über eine bestimmte Software oder Anwendung ausgeführt werden können. Die Verlinkung zu passwortgeschützten Seiten oder Seiten, die ein Registrierung erfordern ist in keinem Fall gestattet.

Mittlerweile gilt die Bedingung, dass die zur Verfügung gestellten Daten mindestens drei Mal pro Woche durch einen Upload aktualisiert werden.

Ein Google-Konto und die erreichte Volljährigkeit des Kontoinhabers sind die Voraussetzungen für die Nutzung des Dienstes, falls die Nutzung im Namen eines Arbeitgebers erfolgt, muss durch den Arbeitgeber eine Vollmacht erteilt werden und die Zustimmung des Bevollmächtigten Nutzers für die Nutzungsbedingungen vorliegen.

Es versteht sich von selbst, dass die Veröffentlichung von Inhalten in Eigenverantwortung erfolgt und in keinster Weise die Privatspäre und die Persönlichkeitsrechte anderer Menschen verletzen darf. Urheberrechte, Patente und Marken müssen zwingend beachtet werden und dürfen nur mit der Zustimmung des Inhabers veröffentlicht werden.

Veröffentlichung von Inhalten

Die Veröffentlichung von Produkten erfolgt über das Google Merchant Center.

Über die Anmeldung mit Benutzername und Passwort des Google-Kontos gelangt man auf die Startseite des Merchant-Centers, die wie folgt aussieht:

Optimierungstipps für die Google Produktsuche
Abbildung: Screenshot – Startseite Merchant Center

Das Merchant Center stellt die Schnittstelle zwischen Google und dem Onlinehändler dar. Es ist einfach und übersichtlich gehalten – hier können die Produktdaten mit verschiedenen Möglichkeiten an den Betreiber der Produktsuche übermittelt werden, gleichzeitig werden hier Rückmeldung bezüglich der übergebenen Datenqualität und Leistungen (Statistiken) gegeben.

Die einzelnen Punkte der Navigation sind einfach strukturiert:

  • Daten-Feeds
    ermöglicht das Erstellen der Daten in Form von Feeds.
  • Produkte
    zeigt mach der Übermittlung der Daten die einzelnen Produkte an, die hier aktiviert, deaktiviert oder auch gelöscht werden können. Gleichzeitig wird hier erhält man hier Informationen über die Qualität der Daten und mögliche Fehler.
  • Leistungsbericht
    zeigt detaillierte Aufstellungen über die Klicks der Suchanfragen und verdeutlicht diese in einer grafischen Übersicht.
  • Einstellungen
    erlaubt die Veränderung allgemeiner Einstellungen, macht es möglich, Daten per FTP zu Google zu übertragen oder das Konto mit dem (wenn vorhandenen) Google-Adwords-Konto für bezahlte Werbung zu verknüpfen. Das neuerdings eingerichtete Online-Bezahlsystem Google Checkout kann hier eingerichtet und verwendet werden.

Erstellung von Datenfeeds

Im Merchant Center wird der Navigationspunkt “Daten-Feeds” ausgewählt, ein Zielland für den neuen Feed ausgewählt und ein Name vergeben. Nach dem Speichern gelangt man zu einer weiteren Ansicht im Merchant Center, in der alle angelegten Daten-Feeds in einer übersichtlichen Liste aufgeführt werden. Von hier aus hat man die Möglichkeit, die einzelnen Feeds zu “Bearbeiten” und verschiedene Einstellungen für die Datei von Hand zu modifizieren, wie Format, Attributsprache, Codierung oder die Art der Trennzeichen.

Die meisten kostenpflichtigen oder frei verwendbaren Shopsysteme verfügen über eine eingebaute Schnittstelle zur Google Produktsuche, mittels der man per Knopfdruck einen Datenfeed aus den bereits ins eigene System eingepflegten Artikeln erstellen kann, der per FTP oder manuell über das Merchant-Center hochgeladen werden kann. In der Regel werden diese Schnittstellen an laufende Änderungen der Betreibers der Produktsuche angepasst, es sollte jedoch jedem Publisher bewusst sein, woher die Daten aus dem verwendeten Feed kommen und was für Felder im hochgeladenen Datenformat vorhanden sind.

Hier möchte ich kurz erläutern, wie ein Datenfeed manuell erstellt und befüllt wird. Die Datei kann mit einem Tabellenkalkulationsprogramm angelegt werden und setzt sich letztlich aus Zeilen (Produkten) und Spalten (Attributen) zusammen. Die erste Zeile der Datei wird der Header, die die Namen der Pflichtfelder und der zusätzlichen Attribute widerspiegelt, so:

Optimierungstipps für die Google Produktsuche
Abbildung – Leerer Datenfeed, Header mit Pflichtfeldern

Die Abbildung zeigt die Pflichtfelder, als Information am Rande – seit diesem Monat müssen zusätzliche Attribute befüllt werden, zunächst mal der “bildlink”. Da ohnehin fast alle Shopbetreiber dieses Attribut in Ihrem Datenfeed übergeben, ist diese Änderung nicht so gravierend.

Als weiterer Pflichtfelder werden die “Verfügbarkeit” und die “Produktkategorie” eingeführt, die bis zum 22. September mit entsprechenden Informationen befüllt werden müssen. Gerade die “Produktkategorie” wird einigen Shopbetreibern aus dem Bereich Mode & Bekleidung viel Arbeit bereiten, da der Zeitpunkt bis zur Durchsetzung bei der gerade anliegenden Urlaubszeit recht kurz gewählt ist; nähere Informationen dazu finden sich in der Google-Taxonomie.

Neben den zu befüllenden Pflichtfeldern gibt es eine Vielzahl an weiteren Attributen, die zusätzlich in den Datenfeed eingefügt werden können, darauf gehe ich an späterer Stelle ein, wenn es um die Optimierung des Datenfeeds geht. Die Liste der verfügbaren Attribute findet sich hier.

Weiterhin hat man die Möglichkeit, Informationen, die in kein vordefiniertes Attribut passen in einem frei definierbaren Attribut unterzubringen.

Doch welche Möglichkeit ist die beste, um den Datenfeed für die eigenen Produkte zu erstellen? Ganz einfach, je nach Anwendungsfall.

Shopbetreiber, die über eine überschaubare Anzahl an Artikeln verfügen, welche keinen ständigen Änderungen unterliegen genügt es oft, einen Datenfeed per Hand anzulegen, die entsprechenden Pflichtfelder zu befüllen und den Feed hochzuladen.

Händler, die über mehrere hundert Artikel verfügen und eine gewisse Fluktuation in Ihrem Angebot haben, können sich den Datenfeed per Schnittstelle (wenn vorhanden) erstellen lassen und von Hand modifizieren.

Große Shops, mit einem Angebot von mehreren hundert bis hin zu tausenden Artikeln, die ständigen Änderungen unterliegen, bei denen viele Mitarbeiter an der Datenpflege beteiligt sind sollten eine völlig automatisierte Erzeugung des Datenfeeds anstreben. Dem einmaligen hohen Kostenaufwand für die Erstellung der Anbindung an die Datenbank steht ein langfristiger Nutzen gegenüber, dass in Zukunft der Datenfeed automatisch erzeugt und zu Google übergeben wird.

Im morgigen zweiten Teil gibt es umfangreiche Optimierungstipps


Über den Autor

Bernhard Heß ist selbständiger SEO-Berater und Dienstleister im Bereich der Suchmaschinenoptimierung aus Thüringen. Neben der Tätigkeit als Berater widmet er sich dem Aufbau und der Pflege eigener Internetprojekte, um in permanentem Kontakt mit dem Ranking-Algorithmus und dessen Veränderungen zu stehen.

Sein Unternehmen “Seografie” ist das Ergebnis des Wunsches, die Grenzen der Festanstellung als Inhouse-SEO eines Versandhauses zu verlassen, um eigene Ideen umsetzen zu können.

Besondere Herausforderungen sind die die täglichen Veränderungen in einer immer noch neuen Branche und der damit verknüpfte Aufbau von Kontakten und Netzwerken.

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Peer Wandiger

10 Gedanken zu „Optimierungstipps für die Google Produktsuche – Teil 1“

  1. Hallo Bernhard,

    ein sehr schöner und außergewöhnlich detaillierter Artikel. Ich bin wirklich auf die Fortsetzung und die darin enthaltenen Optimierungstipps gespannt … und hoffe, dass hier keine “Mitbewerber” rein schauen ;-).

    Beste Grüße
    Jörg

  2. Das Wichtigste wurde angesprochen. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

    Bezüglich Produktabbildungen und den kommenden Richtlinien im Oktober.
    Darf ich Wasserzeichen auf meinen Bildern benutzen oder nicht? Falls nicht, kann man seine Abbildungen auch direkt dem Mitbewerber zur Verfügung stellen.
    Oder wie sieht ihr das?

  3. Hi,
    der Link zum Google Merchant Center ist im Artikel falsch.

    Hab noch eine Frage

    Mittlerweile gilt die Bedingung, dass die zur Verfügung gestellten Daten mindestens drei Mal pro Woche durch einen Upload aktualisiert werden.

    Das konnte ich jetzt auf die Schnelle nicht in den Richtlinien finden.

    Was heißt das genau? Sagen wir mal, ich habe einen Shop mit rund 50 Artikeln. Muss ich dann drei mal pro Woche den gleichen Datenfeed mit den Daten der 50 Produkte bereitstellen? Klingt für mich irgendwie wie overhead 😉

  4. Das ein Feed 3 mal pro Woche bereitgestellt werden muss hab ich selbst so auch noch nicht bekommen. Daher dank an dieser Stelle und dann mal schauen ob morgen auch wirklich ein paar Tips verraten werden die man normalerweise erst durch testen herausbekommt.

  5. Es geht mir eigentlich darum: Es ist egal, wenn es immer die gleichen Produkte sind? Oder muss ich darauf achten, dass ich die Datenbasis für den Feed immer irgendwie unterschiedlich habe? Kann ja irgendwie nicht Sinn der Sache sein.

  6. Seltsamerweise gibt es keine Shoppingergebnisse bei google.at
    Stellen österreichische Händler keine Artikel bei der Google Produktsuche ein,
    oder bietet Google das nicht für Österreich an?

    Gruß Tom

  7. Ich habe seit gestern auch Produkte über das Google Merchant Center hochgeladen. Leider werden die Bilder zu den Produkten nicht angezeigt, obwohl ich den richtigen Bildlink im Datenfeed angegeben habe. Weiß jemand eine Lösung?

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