Im heutigen 16.Teil dieser Serie über Einnahmequellen für Blogger und Website-Betreiber, geht es um die Direktvermarktung.
Die Direktvermarktung ist eines meiner Steckenpferde und ich konnte in den letzten Jahren damit gute Erfahrungen sammeln.
In diesem Artikel möchte ich diese Einnahmequelle vorstellen, Tipps geben und Erfahrungen mit euch teilen.
Dieser Artikel ist Teil der “Make Money Monday”-Artikel-Serie, in der ich jede Woche eine neue Einnahmequelle vorstelle.
Was ist Direktvermarktung?
Ich hatte erst heute ein längeres Telefongespräch mit einem Leser meines Blogs. Er wollte unter anderem wissen, wie das mit der Direktvermarktung funktioniert. Das ist eigentlich ganz einfach.
Auf der eigenen Seite legt man bestimmte Bereich fest, in denen ein Werbebanner erscheinen kann.
Firmen buchen nun einen dieser Werbeplätze für einen bestimmten Zeitraum und bezahlen dafür. Dafür können Sie ihr Banner an dieser Stelle einblenden lassen, samt eines Links zu ihrer Website.
Das ist die kurze Version. In der Realität ist es etwas aufwändiger, wie man sich vorstellen kann.
Es hapert bei vielen vor allem an den folgenden Stellen:
- Es gibt nicht genug Traffic, damit sich Direktvermarktung lohnt.
- Schwierigkeiten bei der Suche nach Werbekunden.
- Unsicherheit bei der Festlegung von Preisen.
- Probleme bei der technischen Umsetzung.
In der Praxis ist also auch die Direktvermarktung mit viel Arbeit verbunden.
Mit der Direktvermarktung beginnen
Wie beginnt man mit der Direktvermarktung? Das ist eigentlich ganz einfach.
Bevor man überhaupt daran denken kann, Bannerplätze an Firmen zu verkaufen, bedarf es zweierlei Voraussetzungen:
- Gute Besucherzahlen.
- Ein Thema, für das es kleine und mittelständische Werbekunden gibt.
Bei Punkt 1 sollte klar sein, dass wohl kein Werbekunde bei 500 Besuchern im Monat an einer Werbeschaltung interessiert ist.
Ein Minimum liegt meiner Erfahrung nach bei rund 10.000 Seitenaufrufen im Monat. Allerdings nur bei sehr spezialisierten Seiten mit genau einer Zielgruppe.
Je weit schweifender und allgemeiner die Themen der eigenen Seite sind (und damit umso heterogener die Besucher) um so mehr Besucher benötigt man, um für Werbekunden interessant zu sein.
Punkt 2 wird von vielen zudem gar nicht bedacht. Als Website- oder Blog-Betreiber wird man man wohl kaum internationale Konzerne als Werbekunden gewinnen können. Stattdessen betreiben vor allem mittelständische Firmen Bannerwerbung auf den direkten Weg.
Es gibt aber eben auch Themen, wo es diese kleinen und mittleren Unternehmen kaum gibt. Ein Beispiel, auf welches ich immer wieder stoße, ist die Games-Branche.
Da gibt es die großen Entwickler und Publisher und das war es auch schon fast. Diese wird man kaum als Werbekunden gewinnen können. Höchstens noch Zubehör-Hersteller kann man als Direktwerbekunden gewinnen.
In anderen Branchen gibt es dagegen hunderte Firmen, die als potentielle Werbepartner in Frage kommen.
Wer diese beiden Voraussetzungen erfüllen kann, hat gute Chancen mit Direktvermarktung Geld zu verdienen.
Werbeplätze und Preise
Dann geht es an die Festlegung von Werbeplätzen.
Auch hier gibt es eine ganze Menge zu beachten. Die wichtigsten Dinge im Folgenden:
- Eine gewisse Auswahl ist von Vorteil, da jeder Werbekunden andere Vorlieben hat.
- Standard-Bannergrößen wie 468×60 und 300×250 kommen besonders gut an, da die Firmen da meist schon fertige Banner vorliegen haben.
- Bannerplätze “above the fold” sind am attraktivsten. Damit sind Banner gemeint, die beim Laden der Website sofort sichtbar sind. Banner, zu denen erst weit nach unten gescrollt werden muss, sind dagegen weniger beliebt.
- Nicht zu viele leere Bannerplätze! Das schreckt potentielle Werbekunden ab.
Hat man seine Bannerplätze festgelegt, sollte man sich mit dem Preis beschäftigen. Auch das ist eine problematische Angelegenheit.
Man kann nach Banner-Einblendungen abrechnen, aber das hat 2 Nachteile. Zum einen muss man die Bannereinblendungen messen. Zum anderen kann man erst nach der Schaltung das Banner abrechnen.
Ich habe mich für Festpreise entschieden und den Werbekunden ist das recht. Damit brauche ich keine komplizierte Messung und ich kann die Banner im Vorfeld in Rechnung stellen. Das senkt die Anzahl der Zahlungsausfälle.
Ich nutze für die Preisfestlegung eines neuen Bannerplatzes die “alternative Einnahmen-Methode”. Dabei schaue ich mir an, was ich an dieser Stelle mit einem AdSense-Banner oder einem Affiliate-Banner verdienen kann. Und dann schlage ich nochmal mindestens 20% drauf.
Der Grund für diese Vorgehensweise ist klar. Zum einen brauche ich keinen Bannerplatz für weniger Geld vermieten, als ich an selber Stelle mit einer anderen Einnahmequelle verdienen würde.
Zum anderen macht Direktvermarktung mehr Arbeit als z.B. Google AdSense. Also muss auch mehr raus springen.
Alternativ kann man sich auch mal bei Konkurrenten umschauen. Aber deren Preise basiert ja auch auf deren Besucherzahlen und sind damit nur bedingt vergleichbar.
Und eines sollte klar sein. Es wird immer Firmen geben, denen die Preise zu hoch sind und Firmen, die sie zu niedrig finden. Davon sollte man sich nicht beeinflussen lassen. Wichtig ist, dass man genügend Werbekunden findet, die bereit sind den geforderten Preis zu zahlen.
Und wenn es zu viele sind, die bei einem werben wollen, dann ist das der richtige Zeitpunkt, um die Preise zu erhöhen. 🙂
Werbekunden finden
An der Akquise von Werbekunden scheitern dann die meisten Website-Betreiber.
Auch ich hatte zu Beginn Probleme Werbekunden zu finden. Ich habe Mails an Firmen geschrieben, die möglicherweise bei mir werben wollen. Aber das hat nichts gebracht.
Durch einen Zufall bin ich dann auf die für mich am besten funktionierende Methode gestoßen.
Ich habe für einen Artikel 4 verschiedene Online-Services für Rechnungslegung verglichen. Ich wollte meinen Lesern einfach diese Services vorstellen und Tipps geben.
In den folgenden Wochen haben sich 2 der Firmen bei mir gemeldet und nach Werbemöglichkeiten gefragt.
Es ist also wichtig erstmal Kontakt herzustellen und auf sich aufmerksam zu machen. Man sollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, das bringt meist nichts.
Andere Möglichkeiten mit Firmen in Kontakt zu treten:
- Interviews mit Firmen führen
- Produkte von Firmen vorstellen und testen
- News über Firmen veröffentlichen
- Firmen als Gewinnspiel-Sponsor gewinnen
- persönlichen Kontakt auf Messen und Konferenzen aufbauen
- usw.
Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, mit der Zeit einfach viele Kontakte aufzubauen. Irgendwann kommt ein Teil davon von selber auf einen zu und möchte Werbung schalten.
Idealerweise hat man dann auch schon eine “Hier werben”-Seite erstellt, auf der die Bannerplätze, Trafficzahlen und Preise aufgelistet sind.
Direktvermarktung technisch umsetzen
Danach geht es zur technischen Umsetzung.
Auch da gibt es viele Möglichkeiten, auf die ich hier gar nicht zu ausführlich eingehen will.
Es gibt einige gute WordPress-Plugins, mit denen man Banner im eigenen Blog schalten kann. Das reicht für die meisten aus.
Ich kann den Simple Ads Manager empfehlen.
Wer es professioneller möchte, kann einen externen AdServer nutzen. OpenX ist ein bekannte Vertreter. Die Installation ist aufwändiger, aber dafür setzen manche Firmen so etwas voraus.
Ich mag einfache Lösungen/Plugins und die gibt es für fast jedes CMS kostenlos.
Vor- und Nachteile
Die Direktvermarktung hat, wie jede andere Einnahmequelle auch, einige Vor- und Nachteile:
Vorteile der Direktvermarktung
- direkter Kontakt zu Werbekunden
- 100% der Einnahmen kann man behalten
- hohes Einnahmepotential
- geringes Risiko
Der direkte Kontakt ermöglicht auch individuelle Absprachen und Aktionen. Zudem kann man die gesamten Einnahmen behalten und muss keinem Vermarkter Provision abgeben.
Wenn man direkt mit diversen Firmen zusammenarbeitet, ist das Risiko auch recht gering. Wenn ein Werbepartner abspringt, ist das in der Regel kein großes Problem.
Nachteile der Direktvermarktung
- macht relativ viel Aufwand
- ohne Kontakte zu Firmen findet man nur schwer Werbekunden
- Zahlungsausfälle können vorkommen
eMail-Kontakt, Bannereinbau, Nachfrage ob Verlängerung, Rechnungsstellung etc. Direktvermarktung hat schon einen gewissen Verwaltungsaufwand.
Zudem ist es gerade zu Beginn für viele nicht so einfach überhaupt Werbekunden zu finden.
Und man muss sich hin und wieder dann doch mal mit Firmen herum ärgern, die nicht zahlen.
Fazit
Insgesamt bin ich mit der Direktvermarktung sehr zufrieden. Sie ist meine stabilste Einnahmequelle hier im Blog und die Einnahmen wachsen stetig, da ich bei Traffic-Steigerungen immer mal wieder die Preise erhöhe.
Dieser Artikel konnte das Thema aber nur recht oberflächlich zusammenfassen. Wer weit ausführlichere Informationen über die Direktvermarktung haben möchte, kann sich mein kostenloses eBook “Geld verdienen mit Bannerwerbung” herunter laden. Auf 21 Seiten wird da viel ausführlicher auf die erfolgreiche Umsetzung der Direktvermarktung eingegangen.
Zudem haben ich einen Podcast über die Direktvermarktung aufgenommen. In rund 45 Minuten erfahrt ihr dort auch einige Details und Tipps.
Die nächsten Themen
Die Einnahmequellen, die ich in den nächsten 3 Wochen vorstelle, sind “eBook-Verkauf”, “Ebuzzing/Trigami” und “exklusives Bannernetzwerk”.
Wer damit Erfahrungen hat, kann mit seiner Meinung und seinen Tipps in meine Artikel kommen, inkl. Backlink.
Mehr dazu erfahrt ihr auf der “Make Money Monday“-Seite.
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Danke für den Artikel!
Für meinen Blog habe ich das Thema Direktvermarktung erstmal auf Eis gelegt, vor allem wegen dem Aufwand. Wenn ich meine Bannerplätze stattdessen über Blogads oder ähnliche Dienste anbiete, nehme ich die 30% Provision gerne in Kauf und investiere die gesparte Zeit in gute Artikel.
Bei größeren Blogs wie SiN machen die 30% natürlich eine ganz andere absolute Größe aus, was den Mehraufwand sicher rechtfertigt.
Bei der Preisfindung für meine Bannerplätze habe ich natürlich auch bei dir abgeschaut 😉 Dabei ist mir aufgefallen, dass deine Bannerpreise pro Pageview auf deinem affiliate marketing blog durchgehend deutlich höher sind, als auf SiN und Blogprojekt. Beruht das auf dem Vergleich mit möglichen Einnahmen mit Adsense oder Affiliate-Bannern? Oder wodurch kommt dieser große Unterschied zustande?
Die Direktvermarktung ist im Vergleich mit anderen Einnahmeformen wirklich eine sehr stabile Angelegenheit. Leider funktioniert die direkte Vermarktung nicht in allen Themenbereichen. Ich habe z.B. nur auf einer Domain direkte Werbeplätze vermieten können.
Das was Stefan angesprochen hat interessiert mich auch, also woher die Preisunterschiede bei dir rühren. Kann aber auch verstehen wenn du nicht darauf eingehen möchtest!
Gruß Vlad Porównanie
Ich habe selbst schon gute Erfahrungen mit dem Direktmarketing gemacht. Wie du schon erwähnt hast, ist die Zielgruppe sehr entscheidend. Selbst mit deutlich weniger Besucher, aber einer klar definierten Zielgruppe kann man mit dem Direktmarketing Geld verdienen, so sind zumindest meine Erfahrungen.
Viele Grüße
Robert
@ Stefan
Es ist tendenziell schon so, dass kleinere Blogs/Websites oft einen etwas höheren TKP haben, als sehr große Seiten.
Das liegt unter anderem daran, dass der Festpreis ziemlich hoch wird, wenn man den selben TKP beibehält, den man bei weniger Besucherzahlen hatte.
Zudem wird die eigene Zielgruppe bei steigenden Besucherzahlen und mehr Artikeln auch etwas breiter und nicht mehr ganz so homogen.
Auch das ist ein Grund, warum der TKP dann oft etwas niedriger wird.
Hallo Peer,
für das Thema Ebook Verkauf kann ich meine Erfahrungen auf Wunsch beisteuern. Hab eines für die Vermarktung von Kunsthandwerk geschrieben und verkaufe das auf meiner HP seit 3 Jahren.
Na dann immer her damit. eMail Adresse steht im Artikel.
Der höhere Verwaltungsaufwand rechtfertigt ja auch den Zuschlag von ~20%. Ist nicht auch ein weitere Vorteil, dass Werbblocker nicht unbedingt die Banner als Werbung erkennen und so die Besucherzahlen direkt adressiert werden können?