Patreon und YouTube – Die perfekte Kombination zum Geld verdienen?

Patreon und YouTube - Die perfekte Kombination zum Geld verdienen?Auf YouTube hat man einige Möglichkeiten Geld zu verdienen, aber mit Patreon gibt es eine weitere sehr spannende Alternative.

In meinem heutigen Artikel schaue ich mir an, wie man Patreon und YouTube kombinieren kann. Zudem stelle ich das eine oder andere Beispiel vor.

Ich freue mich sehr auf euer Feedback zu diesem Artikel, gerade wenn ihr selbst bereits Erfahrungen mit Patreon und YouTube sammeln konntet.

Funktioniert Patreon mit YouTube?

YouTube bietet selbst schon die Möglichkeit zur Monetarisierung der Videos. Man kann YouTube Partner werden und Werbung vor oder während den eigenen Videos einblenden lassen.

Auch die YouTube Kanalmitgliedschaft ist seit einiger Zeit verfügbar. Hier können Fans gegen einen monatlichen Betrag Mitglied eines Kanals werden und bekommen Boni vom Kanalinhaber.

Zudem gibt es viele weitere Einnahmemöglichkeiten für YouTuber, so dass man als Video-Ersteller schon genug Möglichkeiten hat Geld zu verdienen.

Man kann aber auch Patreon mit YouTube nutzen, wenn auch nicht ganz so direkt, wie andere Einnahmequellen. Früher war es kein Problem den Patreon-Link in den Abspann des eigenen Videos einzubauen. Das hat YouTube 2017 aber geändert. Nun ist ein direkter Link im Abspann nur noch möglich, wenn man im YouTube Partnerprogramm drin ist.

Dafür sind aktuell 4.000 Stunden Wiedergabezeit in den vergangenen zwölf Monaten und 1.000 Abonnenten notwendig. Das schaffen kleine Kanäle nicht so einfach und deshalb braucht es Zeit.

Allerdings gibt es weiterhin die Möglichkeit in der Video-Beschreibung den Patreon-Link einzubauen.

Was wollen deine Zuschauer?

Patreon ist also auch für kleine YouTube-Kanäle durchaus möglich, doch wie bringt man möglichst viele Zuschauer bzw. Kanal-Abonnenten dazu, Geld bei Patreon für den eigenen Kanal zu geben?

Viele argumentieren damit, dass die Zuschauer den Kanal unterstützen sollen und das dadurch eine bessere Community entstehen sollte. Crowdfunding im klassischen Sinne also.

Doch das funktioniert nicht wirklich in der heutigen Zeit und ist eher die Wunschvorstellung vieler YouTuber. Stattdessen sollte man nicht über Unterstützung reden, sondern stattdessen schauen, was die Zuschauer wirklich wollen und wofür sie bereit sind Geld auszugeben.

Genau diese Inhalte sollte man den Unterstützern bieten.

Exklusive Video-Inhalte für Patreons

Exklusive Inhalte funktionieren nicht für bei Podcasts und Patreon, sondern auch bei YouTube-Kanälen. Denn nur wenn die Nutzer etwas bestimmtes wollen oder befürchten, dass sie etwas verpassen, sind sie bereit Geld auszugeben.

Das können die folgenden exklusiven Inhalte sein:

  • Exklusive Videos

    Einer der stärksten Anreize sind wohl exklusive Videos, die nur die Patreons sehen können. Das können z.B. Behind the Scenes Videos, Early Access Videos oder besondere Videoformate sein. Auch einen Live Stream kann man nur den zahlenden Fans anbieten.

    In YouTube würde man das mit privaten Videos lösen. Den Link dazu veröffentlicht man in den Posts auf Patreon.com.

    Allerdings muss man hier sagen, dass man das besser und einfacher über eine Kanalmitgliedschaft lösen könnte, da man diese exklusiven Inhalte den Abonnenten dann direkt bereitstellen könnte.

  • Links / Ressourcen

    Interessante Links, weiterführende Informationen, exklusive Downloads und mehr kann man den Patreons ebenfalls zur Verfügung stellen.

  • Umfragen

    Man könnte z.B. Umfragen unter den Patreons abhalten, welche Video-Inhalte als nächste gewünscht sind.

  • Exklusiver Podcast

    Denkbar ist auch ein begleitender Podcast. Gerade wenn der YouTuber selbst sehr beliebt ist, hören viele sicher auch gern seine/ihre Stimme in einem Podcast.

  • Privates Forum oder Slack Channel

    Um sich untereinander auszutauschen und auch mit dem Kanal-Inhaber selbst in Kontakt zu treten, könnte man ein privates Forum aufsetzen oder z.B. einen exklusiven Slack Channel für die Patreons anbieten.

  • Q&A Videos

    Man kann die Unterstützer bitten Fragen zu stellen, die man dann in einem öffentlichen Video beantwortet. Dabei kann man die Unterstützer auch namentlich erwähnen, was diese oft sehr gut finden.

Sicher gibt es noch mehr Möglichkeiten exklusive Inhalte bereitzustellen. Wichtig sind dabei aber 2 Dinge.

Zum einen muss es etwas sein, was die Zuschauer sehr interessiert und wofür sie bereit sind Geld auszugeben.

Zum anderen muss man immer bedenken, dass das zusätzliche Arbeit macht. Nicht wenige YouTuber und Podcaster leider unter “Creator Burnout”, weil sie sich einfach zu viel vorgenommen haben.

Wenn ich in einem normalen YouTube-Kanal mal eine Pause brauche, dann mache ich diese. Dann erscheinen halt mal ein paar Tage keine Videos. Wer aber über Patreon Geld von den Zuschauern nimmt, der muss die versprochenen Inhalte auch liefern.

Beispiele

Ich habe mal geschaut, welche Beispiele es für YouTuber gibt, die Patreon nutzen. Hier sind einige davon.

  • Suede = 1.436 Dollar/Video

    Dieser YouTuber macht Videos über Anime-Filme und Serien und verdient dabei mit 384 Patreons pro Review-Video aktuell 1.436 Dollar. Es erscheinen mehrere Review-Videos pro Monat, so dass es sich finanziell anscheinend lohnt.

    Er macht Videos über Pokemon seit 2008, aber lange Zeit nur als Hobby. Als er damit begann Patreon zu nutzen, kam nicht viel dabei rein. Er hat die Option gewählt, pro Review-Video Geld zu nehmen, aber nur selten Reviews veröffentlicht.

    Als er sich dann die Zeit dafür nahm ging auch die Zahl der Unterstützer hoch und mittlerweile hat er sehr gute monatliche Einnahmen. Und das, obwohl er mit lediglich 13.900 YouTube-Abonnenten nicht gerade einen besonders großen Kanal hat. Hier sind aber rund 2,7% der Abonnenten auch Unterstützer.

    Interessant ist unter anderem, dass er am Anfang jedes Videos die neuen Patreons nennt. Auch das kommt gut an.

  • The Nerdwriter = 3.354 Dollar/Video

    Aktuell erscheinen 2 Videos im Monat, in denen bestimmte Themen in Essay-Art aufgegriffen werden. Das geht von Zombies, über Nirvana, bis hin zu Van Gogh. Eine bunte Mischung, die aber anscheinend gut ankommt. Der YouTube-Kanal hat satte 2,64 Millionen Abonnenten derzeit.

    Auf Patreon hat der Kanal immerhin 2.066 Unterstützer, die 3.354 Dollar pro Video zahlen. Im Monat sind das also rund 6.700 Dollar.

    Hier sind sogar nur rund 0,08% der Kanal-Abonnenten auch zahlende Unterstützer. Dennoch reicht dies bei dieser großen Reichweite. Ein Grund ist hier sicherlich, dass es keine exklusiven Videos gibt, sondern diese für alle frei verfügbar sind.

  • Animal Wonders = 2.267 Dollar/Monat

    Dieser Video-Kanal bringt regelmäßig Tiervideos raus und hat ordentliche 188.000 Abonnenten derzeit auf YouTube.

    464 Patreons unterstützen der Kanal und sorgen aktuell für monatliche Einnahmen von 2.267 Dollar. Aber auch hier sind es nur 0,25% der Abonnenten, die auch Patreons sind.

  • Hunter & Cron = 2.345 Dollar/Monat

    Der deutsche Brettspiel-Kanal hat immerhin 42.200 Abonnenten, was schon sehr gut ist. Die Einnahmen sehen dafür mit 2.345 Dollar pro Monat von 376 Unterstützern auch sehr gut aus. Auf Steady kommen noch 145 Euro im Monat von 18 Unterstützern dazu.

    Das macht einen Anteil von knapp 1% aus. Hier werden also auch nicht so viele YouTube-Abonnenten zu finanziellen Unterstützern. Für YouTube ist das aber anscheinend schon ein ganz guter Wert.

Wie viele YouTube-Abonnenten braucht man?

Die Analyse dieser Kanäle zeigt schon sehr gut, dass man als YouTuber mit Patreon Geld verdienen kann, aber dass es nicht so leicht ist. Oft liegt der Anteil der Unterstützer bei weniger als 1% verglichen mit der Zahl der Kanal-Abonnenten. Dieses Verhältnis ist bei Podcasts oft deutlich höher.

Man braucht also viele Kanal-Abonnenten und wirklich attraktive (am besten exklusive) Inhalte, um genug Leute zur finanziellen Unterstützung zu bewegen.

Zudem sollte man Patreon auch wirklich häufig erwähnen. So z.B. in jedem Video am Anfang und/oder Ende. Zudem kommt natürlich ein Patreon-Link in die Beschreibung und beim Teilen des Videos kann man ebenfalls auf Patreon hinweisen und verlinken.

Klar ist aber, wer nur 500 Abonnenten in seinem YouTube-Kanal hat, braucht mit Patreon meistens nicht anzufangen. Dafür braucht es mehr Reichweite.

Steady und andere Alternativen?

Steady hatte ich ja schon erwähnt. Das ist der deutsche Marktführer bei der dauerhaften finanziellen Unterstützung von Kreativen. Steuerrechtlich sind die Einnahmen über Steady deutlich einfacher zu handhaben und auch der Datenschutz wird hier natürlich größer geschrieben, als bei einem US-Unternehmen.

Allerdings ist Steady nicht so bekannt und man muss schon etwas mehr Überzeugungsarbeit leisten.

Eine große Alternative ist natürlich die ebenfalls schon erwähnte YouTube-Kanalmitgliedschaft. In den USA gibt es schon einzelne Untersützungs-Stufen, wie man sie von Patreon kennt. Zudem ist es hier einfacher exklusive Video-Inhalte zu liefern und die Mitglieder müssen nicht noch eine Drittplattform nutzen.

Allerdings muss YouTube hier noch mehr Community-Funktionen einbauen, die es erlauben auch andere exklusive Inhalte auszuliefern. Dann aber ist es wohl die attraktivste Crowdfunding-Option für viele YouTuber.

Nutzt du Patreon für deinen YouTube-Kanal?

Ergebnis anschauen

Fazit

Patreon und YouTube können gut miteinander funktionieren, aber dafür müssen mehrere Voraussetzungen gegeben sein.

Nur wer über genügend Reichweite auf YouTube verfügt und zudem noch interessante und exklusive Inhalte anbietet, wird auch viele Unterstützer gewinnen.

Ich freue mich über euer Feedback und eure Erfahrungen zu diesem Thema.

Peer Wandiger

2 Gedanken zu „Patreon und YouTube – Die perfekte Kombination zum Geld verdienen?“

  1. Ich finde das Prinzip der Umfragen für zahlende Zuschauer am Interessantesten. Dadurch schaffst du es, die wichtigen Dinge von deinen Zuschauern zu erfahren. Wenn jemand bereit ist, seine Meinung kundzutun und dafür zu bezahlen, dann wird das Thema wichtig sein. Hast du dann eine Häufung bei einem Ergebnis, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass andere auch bereit wären, dafür zu zahlen.
    Den Punkt mit der Unterstützung kommt mir immer etwas wie Mitleid vor. Irgendwas, und wenn es nur ein besonderes Icon im Chat ist, sollte immer dabei sein.

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