4 Top WordPress Plugins für Übersetzungen und mehrsprachige Websites

4 Top WordPress Plugins für Übersetzungen und mehrsprachige WebsitesIrgendwann kommt jede/r an den Punkt, an dem er/sie sich fragt, ob Übersetzungen des eigenen Contents Sinn ergibt. Sei es nun, weil das Unterhaltungsportal auch auf englisch funktionieren würde, oder deshalb, weil man das Business erweitern und auch international arbeiten möchte.

Auch Nischenseiten sind durchaus mehrsprachig denkbar. Glücklicherweise ist die Übersetzung innerhalb von WordPress kein Problem. Wie immer, gibt es hier doch eine Menge Plugins, die mehrsprachige Websites ermöglichen und den Prozess somit extrem vereinfachen.

Welche WordPress Plugins für Übersetzungen und mehrsprachige Websites empfehlenswert sind und worauf dabei zu achten ist, möchte ich euch in diesem Artikel etwas genauer erklären. So findet ihr schnell das richtige Plugin, wenn ihr eure Website übersetzten wollt.

Hinweis: Bei der Verwendung von Übersetzungs-Plugins muss man mittlerweile prüfen, ob Daten an den Übersetzungsservice übertragen werden, wie z.B. die IP-Adresse des Nutzers. Ggf. musst du vorher die Einwilligung einholen.

Plugins für manuelle oder automatische Übersetzungen?

Ganz am Anfang, noch bevor überhaupt ein WordPress Plugin für die Mehrsprachigkeit installiert wird, muss die Frage geklärt werden, wie die Übersetzung realisiert werden soll. Doch es gibt noch andere Fragen, die man sich selbst beantworten sollte, bevor ein Plugin zum Einsatz kommt.

  • Gibt es bereits Englische Texte?
  • Sollen Leser bei der Übersetzung helfen?
  • Kommt eine automatische Übersetzung in Frage?
  • Brauchen Übersetzer Zugriff und einen eigenen Account?

Je nachdem, wie ihr euch entscheidet, fallen einige WordPress Plugins bereits weg. Die automatische Übersetzung ist außerdem meist sehr fehlerhaft, während Nutzer und Leser erst motiviert werden wollen, um eine Übersetzung beizutragen.

Wer bereits einen Übersetzter beauftragt und fertige Texte vorliegen hat, muss diese hingegen einfach und nachvollziehbar einfügen können, um mehrsprachige Websites auch entsprechend einfach verwalten zu können. Schauen wir uns die Möglichkeiten etwas genauer an.

WPML: Durchdachtes Premium Plugin

Das Plugin WPML ist das große Premium Plugin im Bereich der Übersetzungen. Es integriert sich perfekt in WordPress und lässt sich wunderbar bedienen. Dabei steht es dem Nutzer frei, wie viele Übersetzungen er generieren möchte.

Im Grunde wird für jede Übersetzung, per einfachen Klick, ein weiterer Artikel, mit eigener URL angelegt. Echte Mehrsprachigkeit also, in so viele Sprachen, wie gewünscht ist. Entweder kann der Text dann direkt und final eingefügt werden, oder ihr kopiert den deutschen Artikel und übersetzt diesen Stück für Stück. Beides funktioniert gut.

WPML - 4 Top WordPress Plugins für Übersetzungen und mehrsprachige Websites

Damit nicht nur die Artikel, sondern auch alle Menüs und Bestandteile des Themes in richtiger Sprache verfügbar sind, können diese ebenfalls übersetzt werden. So entstehen mehrsprachige Websites innerhalb von WordPress und zwar ziemlich schnell und ziemlich einfach.

Wer eigene Übersetzter beschäftigt, kann diese wie normale WordPress-Nutzer verwalten und ihnen Aufträge zuweisen. Wer lieber direkt einen Übersetzungsdienst beauftragen möchte, findet im Plugin hingegen gängige Schnittstellen vor.

Fazit:
WPML ist für mich die sauberste und auch durchdachtes WordPress-Erweiterung, wenn es um Mehrsprachigkeit geht. Wo andere hier und da noch ihre Schwächen haben, wirkt hier alles sauber integriert und sehr durchdacht. Das kostet dann allerdings auch, denn WPML ist ein Premium Plugin. Allerdings in fairer Preisgestaltung und mit 30 Tage Geld-zurück-Garantie.

Polylang: Kostenlos und trotzdem gut

Wer lieber kein Geld ausgibt, der kann sich das WordPress Plugin Polylang mal genauer ansehen. Im Grunde steht es in direkter Konkurrenz zu WPML und bewirbt sich auch so, indem es den Umzug von WPML zu Polylang sehr einfach macht.

WPML - 4 Top WordPress Plugins für Übersetzungen und mehrsprachige Websites

Die kostenlose Variante ist gut, natürlich aber in gewissen Dingen beschränkt. So lassen sich Slugs beispielsweise nicht übersetzten und Sprachen auch nicht deaktivieren. Der Rest funktioniert ähnlich wie bei WPML, sodass jede Sprache ihre eigene Version erhält.

Fazit:
Polylang ist kostenlos nutzbar und besitzt im Großen und Ganzen lediglich die Einschränkung, dass Slugs der URL nur in der Premium-Variante übersetzt werden können. Das ist okay für alle, die etwas Geld sparen oder erst einmal ausprobieren wollen. Eine Alternative eben.

Transposh: Übersetzt auch automatisch

Mit Transposh sind Übersetzungen sehr einfach realisierbar. Zunächst einmal kann zwischen verschiedenen APIs für eine automatische Übersetzung gewechselt werden. Google Translate zum Beispiel oder den Service von Bing bzw. Yandex. Die sind nicht gut, reichen aber unter Umständen aus, um darauf aufbauend Traffic zu generieren. Kommentare, Feeds und Co werden dann ebenfalls übersetzt.

Das ist alles etwas »clunky« umgesetzt, wie man so schön sagt, funktioniert im Kern aber dennoch recht gut. Außerdem können Nutzer direkt mit an den Übersetzungen arbeiten oder sie verbessern. Erst einmal automatisch übersetzten und dann nach und nach verfeinern, wo Traffic vorhanden ist. Das könnte ein Einsatzgebiet für Transposh sein.

Fazit:
Transposh eignet sich meiner Meinung nach am besten, wenn Inhalte automatisch übersetzt werden sollen. Sind sie einmal übersetzt, können sie nach und nach von Hand verfeinert werden, was natürlich auch notwendig ist.

TranslatePress: Für statische Websites

Wer lediglich seine Firmenseite oder sein Portfolio übersetzten möchte, der ist meiner Meinung nach mit TranslatePress gut beraten. Das Plugin macht die Übersetzung sehr einfach und ist ziemlich simpel zu bedienen.

Einmal installiert, wird zunächst die Standardsprache ausgewählt. Dann werden weitere Sprachen hinzugefügt. Auf Wunsch übernimmt erst einmal Google Translate. Verfeinert wird die Übersetzung dann per Hand und direkt auf der Seite.

WPML - 4 Top WordPress Plugins für Übersetzungen und mehrsprachige Websites

TranslatePress finanziert sich via Premium Addons, die weitere Funktionen hinzufügen. Zum Beispiel ein SEO-Pack, um die Metadaten zu übersetzten, oder ein Extra Languages Pack, um unendlich viele Sprachen hinzuzufügen. Wer mehr will, zahlt also für die Addons.

Fazit:
TranslatePress eignet sich für statische Websites, Firmenseiten und mehr, die einfach nur mehrsprachig erscheinen möchten. Das WordPress Plugin vereinfacht die Übersetzung und ist sehr intuitiv zu bedienen, da die Editierung direkt auf der Website selbst stattfindet. Für kleine Websites ist das toll.

Weitere Möglichkeiten für Übersetzungen

Es gibt viele Plugins, die eine automatische oder manuelle Übersetzung von Artikeln und mehr versprechen, doch nicht jedes ist von hoher Qualität. Wer kein Problem damit hat, Geld auszugeben, sollte sich unbedingt auch mal die API von DeepL anschauen. Keine automatische Übersetzung, war bislang besser, als der Service von DeepL, der übrigens aus Deutschland kommt.

Der kostenlose Web Service hilft übrigens allgemein ganz gut dabei, wenn ihr die Übersetzung selbst in die Hand nehmen möchtet. Wer einfach etwas stöbern will, findet im Verzeichnis der WordPress-Plugins außerdem jede noch jede Menge andere Erweiterungen. Zu viele, um sie hier alle vorzustellen.

Darunter sind auch einige Plugins, die auf externe Services verlinken. Diese kosten dann meist Geld oder leiten an externe Übersetzer weiter, die ebenfalls Geld kosten. Das System vieler Plugins ist daher, einen Übersetzungs Service zu bewerben, weshalb ich mich im Artikel auch auf meine vier Favoriten beschränken wollte, die ich selbst kenne und demnach empfehlen kann.

Habt ihr schon einmal eine internationale Website aufgebaut? Was sind eure Erfolge und Erfahrungen diesbezüglich?

13 Gedanken zu „4 Top WordPress Plugins für Übersetzungen und mehrsprachige Websites“

  1. Servus,

    ich bin ja mal auf die Phase 4 von der WordPress Entwicklung gespannt, da soll WP das ja von Haus aus können…

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  2. Hallo,

    spricht bei sehr einfach gehaltenen Websites (z.B. simple One-Pager mit 1000-5000 Wörtern und einigen Abbildungen) etwas dagegen, einfach eine neue Domain zu registrieren? Also quasi die gleiche Seite aufbauen, aber halt in anderer Sprache und mit anderer Domain.

    Beste Grüße
    Jonas

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    • In meinen Augen spricht nichts dagegen, aber persönliche Erfahrungen mit einer fremdsprachigen Website hatte ich selbst noch nicht.

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  3. Ich habe eine Seite zum Thema “Geldgeschenke aus Geldscheinen falten”, also Origamis mit Euroscheinen. Die Anleitungen sind mit vielen Bildern ausgestattet, die Euroscheine zeigen. Bisher hatte ich das unter einer .de laufen. Für mich was es nacheliegend, das auf alle Euroländer auszuweiten.
    Weil meine Besucher zu ca. 5% aus dem europäischen Ausland stammen, habe ich mir nun eine passende .eu geholt, eine rudimentäre Startseite auf Englisch gebaut und für die europäischen Länder dort eine Subdomain installiert.
    Bei den automatischen Übersetzungen setzte ich auf den Service von gtranslate.io in der Enterprise-Edition für 35$ pro Monat, neuronale Übersetzung und automatische Weiterleitung auf die Subdomains inklusive.
    Dieses Experiment hatte ich am Wochenende gestartet, Stück für Stück werden die Seiten nun in allen europäischen Sprachen indexiert. Daher kann ich jetzt leider noch keine Ergebnisse zu Rankings und Besucherzahlen geben. Ich bin gespannt und werde hier dann weiter berichten.

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    • Ich habe ganz böse Erfahrungen mit .eu Domains gemacht. Die habe ich nie richtig in die Rankings bekommen, egal wie gut die Daten waren. Du darfst gerne weiter berichten und uns mehr zeigen.

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  4. Hi Peer, wir benutzen auch das Premium-Plugin WPML. Schade ist nur, dass es im hreflang-tag das x-default nicht richtig auszeichnet. Dafür muss man einen kleinen Codeschnipsel in der functions.php ergänzen. LG Erdal

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  5. Hallo David,

    vor 6 Jahren stand ich vor genau derselben Frage für ein Webradio. Damals entschied ich mich für eine “WordPress Multisite Network Installation”, um zwei Sprachen bedienen zu können. WPML steckte noch in den Kinderschuhen und voller Fehler.

    Die Netzwerkinstallation von WordPress hat den Vorteil, dass sich die einzelnen Sprachen wie eigene WordPress-Seiten anfühlen. Dabei bedient eine WordPress-Basis mehrere Webseiten. Das System ist pfiffig. Allerdings steckt der Teufel im Detail. So funktionierten anfangs manche Plugins nicht richtig.

    Die Sprachen habe ich über Unterordner /de und /en getrennt.
    Insbesondere bei den SEO-Einstellungen ist nach meinem Gefühl der Wurm drin. Denn die Domain blieb weit hinter meinen Erwartungen zurück. Fast so, als wäre da eine SEO-Handbremse eingebaut.

    Nach deiner Empfehlung würde ich heute auf WPML setzen. Die Investition von 29 bis 80 $ pro Jahr hätte sich nach wenigen Stunden Fehlersuche in meiner “Multisite Network Installation” gerechnet. Stattdessen verbrachte ich Tage damit, bis die Seite in zwei Sprachen funktionierte.

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  6. Hallo Peer
    es gibt auch eine andere Möglichkeit eine Webseite zu übersetzen. Das geht auch ganz gut mit Google Language Translator Plugin für WordPress. Das Plugin ist kostenlos und verwende es auf einer meiner Webseite. Funktioniert einwandfrei.

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  7. Da ich jetzt erst auf diesen Artikel gestoßen bin, gehe ich davon aus, dass der o.a. Text u.U. etwas veraltet ist. Seit einiger Zeit haben sich die Datenschutzbestimmen erheblich verschärft und somit sind auch viele Cookie-Hinweise renovierungsbedürftig. Übersetzungstools bauen in der Regel eine Verbindung zu einem außer-europäischen Übersetzungsdienst auf, meist Google-Translate. Hierbei wird dann die eigene IP-Adresse ins US-Amerikanische Ausland übertragen und es werden Daten erhoben und es werden Armeen von Cookies gesetzt (teilw. sogar von Dobbleclick.net). Das ganze ist dann somit nicht mehr DSGVO-konform. Die neue Fassung der Datenschutzgrundverordnung deklariert IP-Adressen mittlerweile als persönliche Daten. Es ist die Pflicht eines jeden Webseitenbetreibers seine Besucher darauf hinzuweisen. Weiß das jemand, der ein Übersetzungstool benutzt? Ich glaube nicht, oder kaum. Zumindest scheren sich die Programmierer dieser Plugins einen feuchten Kehricht darum. Ich habe bisher noch kein solches Plugin entdeckt, was nicht als Datenschleuder fungiert. Das ist aber bei WordPress-Plugins leider sehr häufig der Fall und keiner geht darauf ein. Fazit: Plugin installieren und den cookiebot mal drüber laufen lassen. Spätestens dann sollte man überlegen, ob das Ersparte für den Abmahnanwalt reicht…

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