Es gibt viele Gründe warum Existenzgründungen scheitern.
Zweithäufigster Grund nach KfW-Angaben ist ein “Informationsdefizit” bei den Gründern.
Dieses ist oft auf eine unzureichende Beratung im Vorfeld zurückzuführen. In diesen Artikel gebe ich deshalb Tipps, wie man diese Beratung bekommen kann.
Dieser Artikel gehört zur Serie:
52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit
Beratung
Unter Beratung verstehe ich Informationen von offiziellen Stellen oder erfahrenen Selbständigen.
Dabei geht es nicht nur um Informationsvermittlung, sondern um Fragen und Antworten. Jede Selbständigkeit ist anders und deshalb sollte man nicht nur allgemeine Informationen einholen, sondern ebenfalls konkrete Tipps und Antworten für die eigene Situation.
Dabei sollte man sich unter anderem in den Bereichen Marktsituation, Fördermöglichkeiten, rechtliche Aspekte, Finanzen/Steuern und Businessplan beraten lassen.
Wie und wo man das tun kann, erfahrt ihr hier.
Hilfreiche Stellen
Zum einen gibt es eine Reihe von hilfreichen Beratungsstellen, an die man sich als Gründer werden kann.
Dazu gehört z.B. die örtliche IHK-Niederlassung (Industrie- und Handelskammer). Zwar ist die Qualität der dortigen Beratung durchaus unterschiedlich, aber viele grundsätzliche Fragen können einem die IHK-Mitarbeiter beantworten. Alternativ wendet man sich als Handwerker an die lokale Handwerkskammer.
Berufs- bzw. Branchenverbände stehen ebenso hilfreich zur Seite und beraten in der Regel kostenlos, wenn man in der passenden Branche tätig ist.
Spezielle Netzwerke für Gründerinnen greifen ebenfalls hilfreich unter die Arme und gehen auf die speziellen Fragen und Informationsbedürfnisse ein.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kurz KfW) ist eine Förderbank, die vor allem dem Mittelstand und Existenzgründern helfen soll. Dabei bietet diese auch kostenlose Beratung an und hilft bei der Vermittlung kostenpflichtigen Beratern (für die es oft einen Zuschuss gibt).
Regionale Gründer-Initiativen sind ein weiterer Anlaufpunkt, den man ansteuern kann. Das hängt aber natürlich davon ab, welche Angebote in der eigenen Region vorhanden sind.
Gründer-Wettbewerbe stellen eine weitere Möglichkeit dar umfangreiche Unterstützung und Beratung zu bekommen. Davon gibt es mittlerweile eine ganze Menge, wie z.B. auf deutscher-gruenderpreis.de.
Auch das eigene Gewerbeamt vor Ort und das zuständige Finanzamt kann man mit Fragen löchern, die spezielle (regionale) Aspekte betreffen.
Hilfreich sind dabei einige Apps für Existenzgründer, die ich vor kurzem vorgestellt habe. Diese enthalten unter anderem Adress-Datenbanken für Beratungsangebote und helfen dabei überhaupt erstmal zu ermitteln, welchen Beratungsbedarf man hat.
Erfahrene Selbständige
Eine zweite Möglichkeit Beratung einzuholen sind erfahrene Selbständige. Denn auch wenn die offiziellen Stellen viele grundlegende Tipps und Informationen geben können, so fehlt da doch leider oft der genaue praktische Einblick.
Regionale Unternehmer-Stammtische oder branchenspezifische Treffen sind eine sehr gute Möglichkeit viele Tipps und Infos zu bekommen. Zudem kann man dort neue Kontakte knüpfen, was sich ebenfalls positiv auswirken kann.
Gründer-Messen sind eine weitere gute Möglichkeite andere Gründer und Selbständige zu treffen und sich zudem einen Überblick über Angebote für Gründer zu holen.
Generell sollte man Kontakt zu anderen Gründern und Selbständigen suchen und halten.
Meine Erfahrungen
Als ich mich 2006 Selbständig gemacht habe, nutze ich verschiedene Beratungs-Möglichkeiten. Die IHK und die KfW waren darunter, auch wenn ich gar keine Finanzierung benötigt habe.
Des Weiteren habe ich mich an den einen oder anderen Selbständigen in meinem Ort gewandt, den ich kannte. Dieser direkte Kontakt, mit den Erfahrungen und Tipps aus der Praxis, hat mir sehr weitergeholfen.
Über das Netz habe ich zudem viele Kontakte zu anderen Selbständigen im Netz aufgebaut und hin und wieder einen Stammtisch besucht.
Die Summe der Antworten und Tipps haben mir auf jeden Fall bei der Gründung und auch später bei anderen Fragen oder Problemen weitergeholfen.
Fachbücher und eBooks über Existenzgründung und Selbständigkeit sind wichtig, aber man sollte sich nicht allein darauf verlassen.
Fazit
Gerade als Gründer hat man eine Menge Fragen, bei denen man sich beraten lassen sollte. Das lohnt sich aber meist auch deshalb, weil man dann Tipps und Antworten auf Fragen bekommt, die man noch gar nicht kannte.
Eine gute Beratung gibt allgemeine Tipps, geht aber auch auf individuelle Punkte ein und findet vor allem Informationslücken, bei denen man noch Nachholbedarf hat.
Deshalb sollte man bei der Gründung und auch in der ersten Zeit der Selbständigkeit alle Möglichkeiten nutzen.
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Der ideale Gründungsberater bietet dem Mandanten “alles in einem” und tritt somit als zentraler Ansprechpartner auf. Der Unternehmer sollte sich meines Erachtens komplett auf sein Projekt konzentrieren können und ist dabei bestmöglich zu unterstützen.
Die Angebote der IHKs mögen ja kostenlos sein, aber dementsprechend sieht es dann auch oft mit der Qualität aus. Mir wurde dort kaum geholfen, während sich die Arbeit eines befreundeten Unternehmensberaters als um ein vielfaches besser und effektiver herausgestellt hat.
Möglicherweise bin ich bei IHK & Co. einfach an die falschen Personen geraten (obwohl einer von ihnen der Hauptgeschäftsführer der IHK war, der an meiner Uni ein Existenzgründungsseminar angeboten hat), aber persönlich halte ich die Involvierung von spezialisierten Fachleuten (Unternehmensberater, Steuerberater, Rechtsanwälte) für weitaus besser, weil sich diese individuell mit dem Mandanten befassen und nicht alles nur nach Schema F durchgehen.
Ich finde es dann aber auch schwierig, besonders am Anfang einer Existenzgründung, einen externen Berater heranzuziehen, der dann auch noch Geld kosten soll….
Gerade am Anfang muss das Geld zusammengehalten werden und man muss auf andere Art und Weise Beratung suchen, dabei ist das Internet oder eben solche Beiträge sicher mehr als hilfreich… also Danke dafür und gerne mehr !
lg aus Würzburg
Also ich habe mich zu Beginn auch an die IHK gewannt. Die kennt sich ja in der Region am besten aus und gibt auch eine kostenfreie Gründungsberatung.
Die Zuschüsse vom Staat für eine “Professionelle” Beratung werden aber wohl zu ende dieses Jahres gekürzt bzw. eingestellt. Zumindest Arbeitslose können noch eine solche subventionierte Beratung bekommen. Ich hätte es wohl selbst tragen müssen.
Zu Beginn habe ich mich an die Sparkasse gewandt. Dort wurde ich von einem freundlichen und kompetenten Mitarbeiter beraten und hatte nachdem ein grobe Vorstellung von den zahlreichen Förderungsmöglichkeiten. Die Sparkasse kennt sich ja ebenfalls in den jeweiligen Regionen aus. Ebenfalls bietet die Sparkasse viele Informationen online (sparkasse.de/firmenkunden/existenzgruendung/gruendungsfinanzierung.html) an. Schlussendlich habe ich mich dann auch für die Sparkasse entschieden.