7 Tipps für die richtige Domain und was man beim Domain-Kauf beachten muss

7 Tipps für die richtige Domain und warum sie so wichtig istDie Auswahl der richtigen Domain für eine neue Website oder einen neuen Blog ist eine sehr wichtige Entscheidung. Hier legt man die Grundlagen für den späteren Erfolg.

Welche Möglichkeiten sich bei der Auswahl einer Domain bieten und was man beachten sollte, erläutere ich im heutigen Artikel.

Warum ist die Website-Domain so wichtig

Früher war die Domain noch viel wichtiger als heute. Man konnte in Google und anderen Suchmaschinen schon allein dann gut ranken, wenn die richtigen Keywords darin vorkamen.

Das hat sich geändert. Google hat den Einfluss der Domain auf das Ranking deutlich gesenkt, was aber nicht bedeutet, dass diese unwichtig geworden ist. Sowohl im Bereich SEO, aber auch aus Marketing-Sicht, sollte man diese sehr gut wählen. Eine Änderung ist später nur noch mit großem Aufwand und Nachteilen möglich.

Das gilt bei jeglicher Art Website, ob Firmenblog, Informations-Portal oder Nischenwebsite.

Wichtige Entscheidungen bei Wahl einer neuen Domain

In der Regel wird ein Unternehmer oder ein Selbständiger eine neue Domain für den eigenen Internet-Auftritt auswählen. Dabei gibt es einige Dinge zu beachten.

Firmenname oder Produktbezeichnung?

Viele Selbständige wählen automatisch die eigene Firmenbezeichnung als Domainnamen. Das kann sinnvoll sein, wenn der eigene Firmenname bereits sehr bekannt ist und/oder der Firmenname “sprechend” ist. Damit meine ich, dass im Firmenname bereits klar wird, um was es bei euch geht.

Ein sprechender Firmenname wäre z.B. “Fleischerei Müller”. Die daraus abgeleitete Domain www.fleischerei-mueller.de ist nicht optimal, aber auf jedenfall besser, als z.B. www.mueller-und-schmidt-gbr.de. Letztere bietet keinen Ansatzpunkt für Suchmaschinen die Website thematisch einzuordnen. Natürlich geschieht das durch die Inhalte der Website, aber diese Domain würde das nicht unterstützen.

In den meisten Fällen ist es besser, Domainnamen nach Produktbezeichnungen bzw. wichtigen Schlüsselwörtern auszuwählen. So würde ein Schlüsseldienst aus Berlin sicher besser in Google mit der Domain “www.schluesseldienst-berlin.de” ranken, als wenn er seinen Firmenname “Müller und Schmidt GbR” oder einen Fantasie-Namen wie “Das rettende Einhorn” für die Domain verwenden würde.

Stichwort Fantasie-Name. Hat man vor eine Marke aufzubauen und auch das entsprechende Marketing-Budget, dann kann man natürlich einen Fantasie-Namen als Domain wählen. Es dauert aber, bis sich dieser etabliert hat und die Vorteile zum Tragen kommen.

Kommen die Besucher von Google oder aus anderen Quellen?

7 Tipps für die richtige Domain und was man beim Domain-Kauf beachten mussSehr wichtig ist auch, ob die Besucher der eigenen Website hauptsächlich über Suchmaschinen oder über TypeIn-Traffic auf die eigene Website gelangen (letzteres bedeutet einfach, dass Besucher die Domain irgendwo lesen oder hören und dann von Hand in den Browser eintippen).

Sollen die Besucher vor allem über Google und Co. kommen, dann sollte die Domain etwas länger sein und die wichtigsten Schlüsselwörter enthalten (z.B. www.haus-garten-terasse-berlin.de). Bei einer regionalen Ausrichtung des Geschäftes ist zudem ein geografisches Schlüsselwort sinnvoll. Man sollte es allerdings nicht übertreiben, da Google auf zu offensichtliche Keyword-Domains ein bisschen allergisch reagiert.

Macht man dagegen viel Werbung und erwartet dadurch, dass viele Besucher, die die Domain per Zeitung, Radio oder Mund-zu-Mund-Propaganda erfahren, diese direkt im Browser eintippen, dann kommt es vor allem auf eine gute Merkbarkeit und Kürze an. Hier bietet es sich an einen Domainnamen zu wählen, der einfach zu sprechen ist und nur 1-2 Keywords enthält (z.B. www.schluesseldienst-berlin.de). Fremdwörter etc. sind zu vermeiden.

Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt der Domain-Name übrigens, wenn der Großteil der Besucher über Werbung auf die eigene Website kommt. Schließlich wird dieser bei den meisten Werbeformen mit angezeigt, wie z.B. bei Facebook Werbung oder Google AdWords. Das Hauptkeyword sollte dann darin vorkommen, aber auch eine bekannte Marke hilft dann natürlich.

.DE-Endung oder etwas exotischeres?

Das hängt von den eigenen Zielgruppen ab. Wenn man regional bzw. ausschließlich in Deutschland aktiv ist, kommt eigentlich nur eine .DE-Endung in Frage. Bietet man europaweit Dienste an, dann kann eine EU-Domain schon sinnvoll sein. Ist die Website dagegen englischsprachig und zielt auf den englischsprachigen Raum ab, so kommen .COM und .NET in Frage.

Auch hier ist Kreativität nicht immer sinnvoll. Eine befreundeter Facility Manager wollte unbedingt .fm als Domain-Endung haben. Man abgesehen davon, dass dies dem Ranking in Google und Co. nicht wirklich hilft und für die meisten Menschen schlecht merkbar ist, kostet diese auch noch viel, viel mehr als eine DE-Domain.

Die richtigen Schlüsselwörter für die neue Domain

Es gibt ein paar Möglichkeiten passende Schlüsselwörter für einen neuen Domainnamen zu finden.

Zu allererst sollte man sich über das eigene Unternehmen und die angebotenen Produkte und Dienstleistung ausführlich Gedanken machen. Welche Begriffe charakterisieren die Dienstleistungen jund Produkte am besten?

Dabei sollte man versuchen, sich in die Kunden zu versetzen und die eigene rosarote Firmen-Brille absetzen. Viele Unternehmer möchten gern unter bestimmten Begriffen gefunden werden, potentielle Kunden suchen aber nach ganz anderen Begriffen. Hier ist der Kunde wichtiger, als das eigene Ego.

Diese Begriffe unterzieht man dann einer genaueren Prüfung. Ein gutes Online-Tool dafür ist kwfinder.com. Hier kann man Suchbegriffe eingeben und erhältt die Anzahl der Suchanfragen nach diesem und verwandten Begriffen innerhalb der Google Suche. Je höher die Such-Anzahl eines Suchbegriffes, um so besser ist dieser für die Domain geeignet.

7 Tipps für die richtige Domain und was man beim Domain-Kauf beachten muss

Beachtet aber, dass diese Begriffe in eurer Website auch relativ häufig verwendet werden müssen. Denn sonst bringt die Verwendung in der Domain gar nichts.

Die Vorteile einer alten Domain

Google muss sich mit sehr vielen schlechten Websites herumschlagen. Websites, die kurzfristig zu gerade aktuellen Themen erstellt werden und mit Spam und Werbung zugemüllt sind.

Ein Kriterium, um gute von schlechten Websites zu unterscheiden, ist deshalb mittlerweile auch das Alter einer Domain. Das kann man sich zu Nutze machen.

Ihr besitzt eine Domain bereits sein 10 Jahren und darauf sind sinnvolle Inhalte enthalten? Herzlichen Glückwunsch. Das ist fast ein Freibrief für eine gutes Ranking bei Google. Für alle, die damals nicht so schlau waren eine passende Domain zu registrieren, bietet es sich evtl. an, eine passenden ältere Domain zu kaufen.

Viele alte Domains liegen z.B. brach und werden von ihren bisherigen Besitzern nicht mehr aktiv genutzt und gepflegt. Hier sollte man die Suchergebnisseiten von Google für die eigenen Keywords mal genauer durchforsten und nach verweisten Domains Ausschau halten. Ein gutes Indiz sind z.B. Texte wie “Letzte Aktualsierung 13.01.2009” oder nicht geänderte DMark-Beträge. Hier kann man relativ kreativ werden und mit ein wenig Glück ein wirkliches Schnäppchen machen.

Man sollte sich aber anschauen, was auf dieser Website so in den letzten Jahren drauf war. Dafür bietet sich die Wayback Machine an. Dort kann man nach archivierten Versionen von Websites suchen und bekommt auch gleich noch eine mehr oder weniger genaue Info darüber, seit wann es die Domain gibt.

7 Tipps für die richtige Domain und was man beim Domain-Kauf beachten muss

Wenn man Zeit und Aufwand scheut, kann man natürlich auch eine Online-Agentur mit der Suche nach geeigneten Domains beauftragen.

Kosten und Rechte bei Domains

DE-Domains kosten heute wirklich nicht mehr viel. Teilweise liegen die Kosten pro DE-Domain bei weniger als 10 Euro im Jahr, vor allem wenn man diese in Verbindung mit Webspace bucht.

Allerdings solltet ihr darauf achten, dass ihr als Domaininhaber eingetragen werdet. Ich habe schon einige Kunden in der Vergangenheit gehabt, die von windigen Online-Agenturen übervorteilt wurden und nun nicht mehr Inhaber der eigenen Domain sind. Das kann bei vielen, vielen Unternehmensunterlagen mit der aufgedruckten Domain nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer werden.

Den Inhaber einer Domain kann man ganz leicht auf der Website der Denic überprüfen.

Rechtliche Anmerkungen für Domains

Bei der Wahl der Domain solltet ihr allerdings auch Vorsicht walten lassen. Die Verwendung geschützter Begriffe oder Marken kann schnell eine teure Abmahnung nach sich ziehen. Prüft deshalb nochmal genau nach, ob die gewünschte Domain rechtlich unbedenklich ist, bevor ihr diese registriert.

Auf der Website “Domain Recht” finder ihr 7 goldene Regeln für die Auswahl einer Domain. Dies ist ein guter Startpunkt zur Vermeidung von Ärger.

7 Tipps für die Auswahl einer Domain

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Folgend nochmal die Zusammenfassung der wichtigsten Tipps für die Auswahl einer Domain:

  1. Versetzt euch in eure potentiellen Kunden und Besucher. Nach was suchen diese?
  2. Kommen Besucher primär von Google oder geben sie die Domain von Hand ein?
  3. Trefft die Entscheidung zwischen leicht merkbarer Domain und vielen Schlüsselwörter.
  4. Wählt sorgfältig die Schlüsselwörter aus und vermeidet rechtliche Probleme.
  5. Nutzt, wenn sinnvoll und möglich, eine geografische Komponente in der Domain.
  6. Haltet nach alten Domains Ausschau, die den Start der Website deutlich erleichtern können.
  7. Lasst euch als Domaininhaber eintragen.

Nutzt im Zweifel die professionelle Hilfe einer Online-Agentur. Die Domain ist das erste Aushängeschild des eigenen Internet-Auftritts und wird euch viele Jahre begleiten. Daher verdient die Auswahl einer Domain viel Aufmerksamkeit.

Welche Erfahrungen habt ihr bei der Auswahl eurer Domains gemacht?
Welche Tipps könnt ihr außerdem noch geben?

Peer Wandiger

7 Gedanken zu „7 Tipps für die richtige Domain und was man beim Domain-Kauf beachten muss“

  1. Was Web-Designer und andere “Profis” betrifft, so hast du sicher recht.

    Allerdings richtet sich diese Website auch besonders an nicht Internet-Affine Selbständige. Und da kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass dort viel Informationsbedarf besteht.

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  2. Der Witz ist ja: es ist ein Teufelskreis. Die Laien haben keine Ahnung, buchen eine Domain, einen Webspace bei einem Anbieter und legen los. Es passiert nichts und dann ist das Internet einfach nicht das Richtige für Sie. Auch heute noch ist Beratung notwendig und daher finde ich die kostenlosen Tipps in diesem kompakten Beitrag gelungen. Danke dafür.

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  3. Die Wahl eines neuen Domainnamens ist tatsächlich wichtig, auch die Tatsache, dass darin womöglich trotz der Entwertung durch Google ein Keyword vorkommen sollte. Damit haben wir jetzt beim Launch unserer beuen Webseite gute Erfahrungen mit dem Keyword “Hubgetriebe” gemacht. Wir stehen damit nach bereits 2 Monaten auf Platz 2 bei Google.

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  4. Hallo Peer – sorry erstmal dafür, dass mein Kommentar Off-Topic ist. Aber mir ist gerade aufgefallen, dass du ein Cookie-Plugin benutzt, welches DSGVO konform scheint. Kannst du mir (uns) verraten, welches du nutzt? Vielen Dank!

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  5. Zitat: “Google hat den Einfluß der Domain auf das Ranking deutlich gesenkt, was aber nicht bedeutet, daß diese unwichtig geworden ist.”

    Kommentar: Das stimmt eindeutig und es hat auch den Domainmarkt massiv verändert.

    Beispiele wie Zalando hinsichtlich Suchbegriff Schuhe und so weiter zeigen, daß man natürlich auch nichtssagende, nicht-generische Domains oder Phantasie-Namen nach oben bringen kann mit entsprechend Mühe oder wenn man entsprechend Geld für Optimierung in die Hand nimmt.

    Bei Domain-Namen (und bei Firmen-Namen) ist auch wichtig, die Buchstabierbarkeit und Aussprache zu beachten.

    Ich hielt es z. B. früher einmal für kreativ, eine Firma “Chamäleon Media” zu nennen.
    Und mußte mit der Zeit feststellen, daß es extrem anstrengend ist, das als Domain am Telefon zu buchstabieren.

    Und feststellen, daß es ungefähr eine gefühlte Million an Möglichkeiten gibt, das falsch zu schreiben.

    Also statt -leon dann -lion oder statt Chamäleon dann Cameleon oder sogar Kameleon (als ob ein Chamäleon mit dem Kamel verwandt wäre) oder auch Chameleon und so weiter und so fort.

    Ein weiterer Faktor ist die Einprägsamkeit.

    Grad denglische Kunstnamen merkt sich kaum einer und sie prägen sich null ein.

    Kein Wiedererkennungs- und Merkeffekt ergo Besucherverluste, die sich nicht mehr erinnern, wie war nochmal gleich der Name der Domain, der Webseite? …

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