Homeoffice Tipps in Buchform

Homeoffice - BuchbesprechungVor kurzem hatte ich im Artikel “Heimbüro für Selbständige im Netz” über Tipps für die Arbeit im eigenen Homeoffice geschrieben.

Diese stammten aus eigenen Erfahrungen und waren deshalb sicher nicht auf alle möglichen Varianten der Heimarbeit abgestimm und auch nicht für alle Homeworker hilfreich.

Mit dem heutigen Buch “Homeoffice” liegt mir ein Werk vor, welches objektiv an das Thema ran geht und sicher mehr Erfahrungen verbindet, als ich selber habe.

In der heutigen Buchbesprechung möchte ich das Buch genauer anschauen und euch sagen, ob es ein Pflichtkauf für Homeworker ist oder nicht.

Das Buch wurde vom Verlag für eine Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt.

Im Homeoffice

Das Buch beginnt damit, dass es die weit verbreitete Meinung in Frage stellt, die da lautet: „Ach, Sie arbeiten zu Hause? Sie haben es gut!“.

Für viele Angestellte ist es tatsächlich eine sehr positive Vorstellung, in den eigenen vier Wänden zu arbeiten, anstatt früh aus dem Haus in den Berufsverkehr zu müssen.

Auf der anderen Seite gibt es auch viele Zweifler, die Homeworker nicht wirklich ernst nehmen und die Grenze zwischen Privatleben und Arbeit nicht verstehen.

Für Selbständige, die von daheim arbeiten, ist es oft eine Maßnahme der Notwenigkeit, da sie Kosten sparen müssen und deshalb von zu Hause arbeiten. Viele andere tun es dagegen freiwillig (wie ich), da sie die Arbeit von zu Hause gut organisiert haben.

Da aber jeder Selbständige anders ist, die Heimarbeit nicht immer problemlos verläuft und viele sich im Heimbüro mit allerlei Problemen herumschlagen müssen, versucht dieses Buch auf die vielen Fragen und Probleme Antworten zu finden.

Inhalt

Auf 176 Seiten im A5 Format findet man in diesem Buch insgesamt 4 Kapitel plus einen Anhang.

Kapitel 1
Im ersten Teil des Buches wird auf die grundsätzliche Situation im Homeoffice eingegangen. Die beiden Autorinnen Birgit Golms und Gudrun Sonnenberg stellen typischen Situation im Heimbüro vor und schildern einige häufige Probleme, mit denen Homeworker zu tun haben.

Zudem werden verschiedenen Typen von Menschen analysiert. Nicht jeder ist gleich und unterschiedliche Charaktere kommen auch unterschiedlich gut im Heimbüro zurecht bzw. müssen anders an die Sache rangehen.

Am Ende des ersten Kapitels gibt es einen kleinen Test mit 15 Fragen. Da kann man etwas Selbstanalyse betreiben. So erkennt man, wo selber die größten Probleme liegen und woran man arbeiten muss.

Die Tests und Checklisten sind übrigens in jedem Kapitel vorhanden und werden häufig genutzt.

Kapitel 2
Im 2. Teil geht es um Zeit- und Selbstmanagement. Darin wird auf die Planung der eigenen Arbeit eingegangen und wie dies helfen kann, effektiver zu werden.

Grundlegende Probleme wie z.B. Motivationsmangel werden behandelt und es gibt zum Beispiel auch Tipps für all jene, die zu viel Arbeiten und keine Freizeit mehr machen.

Auch die Organisation des Heimbüros ist hier ein Thema.

Am Ende des Kapitels gibt es dann wieder eine Checkliste.

Kapitel 3
Im dritten Kapitel geht es um die Balance zwischen Arbeits- und Privatleben. Auch ein Problem vieler Selbständiger.

Unter anderem geben die Autorinnen Hilfestellung, wie man mit Freunden und Verwandten umgeht, die der Meinung sind, man wäre doch zu Hause und hätte immer Zeit.

Auch das Thema Ablenkung im Haushalt (Ich müsste mal wieder der Kühlschrank ausräumen und putzen…) wird angesprochen. Gerade die Ablenkung in der Wohnung bzw. im Haus ist für viele Homeworker ein großes Problem.

Kapitel 4
Im letzten Kapitel geht es zum einen um praktische Tipps für die Einrichtung des eigenen Homeoffice. Also all die wichtigen Dinge wie ein guter Bürostuhl oder die Frage Laptop oder Desktop-Rechner.

Desweitern wird in diesem Kapitel die Frage “Wie komme ich an ein Mittagessen?” behandelt. Und auch das Problem, dass viele Homeworker zu selten vor die Tür gehen, wird mit Tipps und Anregungen bekämpft.

Anhang
Im Anhang finden sich 4 Pläne. 2 davon stellen beispielhaft den Tages- bzw. Wochenplan eines Selbständigen dar. Diese Beispiele sollen dabei helfen, eigene Pläne zu erstellen, für die man hier auch 2 leere Vorlagen findet.

Es wäre nicht schlecht gewesen, diese Vorlagen hier nochmal als Excel-, Word- oder PDF-Datei zum Download anzubieten. Aber man hat sich auch selber schnell so einen Plan erstellt.

Layout

Das Buch ist im A5 Format gestaltet und mit 176 Seiten auch nicht zu dick. Kompakt und handlich eben.

Die Gestaltung ist einfach und einfarbig. Es gibt keine Illustrationen und nur die Checklisten und die Beispiele (in kursiv) locken das Buch etwas auf. Aber bei diesem Thema braucht man auch kein Hochglanz-Papier und hunderte vollfarbige Bilder.

Die Gestaltung ist zweckmäßig und gut lesbar.

Fazit

Viele Selbständige geben Geld für Fachbücher aus, denken aber nicht daran, auch die allgemein Skills der Selbständigkeit zu schulen. Und neben Dingen wie Kundengewinnung etc. ist eben auch die eigene Arbeitsweise im Heimbüro ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Im Zuge meiner Artikel zur Arbeit im Heimbüro gab es viele Kommentare von Lesern. Und neben positiven Stories gab es auch Selbständige, die es nicht schaffen, effektiv im Homeoffice zu arbeiten. Nun ist es zwar nicht so, dass jeder für das Homeoffice geschaffen ist, aber in diesem Buch werden doch sicherlich viele Selbständige Lösungen und Tipps finden, die bisher ihre Probleme mit dem Homeoffice hatten.

Deshalb kann ich dieses empfehlenswerte Buch jedem ans Herz legen, der in einem Homeoffice arbeitet, aber mit dem ein oder anderen Problem zu kämpfen hat. Die praktischen Tipps sind gut umsetzbar und die Checklisten und Zusammenfassungen helfen ebenfalls sehr.

Aber wie immer auch der Hinweis, dass man das Buch a) lesen muss und b) die Tipps auch umsetzen muss. Nur vom Kaufen des Buches verbessert sich noch nichts. 😉

Wer dagegen schon gut klarkommt im Büro und auch sonst keine größeren Probleme hat, der findet hier kaum neues.

Das Buch gibt es bei Amazon für 19,90 Euro inkl. MwSt. (Versand ist kostenlos).

Peer Wandiger

12 Gedanken zu „Homeoffice Tipps in Buchform“

  1. Ja von zu Hause arbeiten ist alles andere als easy. Ich lass mich immer viel zu leicht ablenken mit allem moeglichen. Sobald ich das Geld habe besorge ich mir ein Office in der Naehe mit meinem Partner. Dann gibts wenigstens eine Routine.

    Antworten
  2. Wieder einmal ein wunderbarer Artikel, Peer 🙂 Ich lese ja nun schon eine ganze Zeit mit großer Begeisterung passiv auf deinen Blogs mit und dieser Artikel ist genau das Richtige, da ich momentan selbst mit dem Phänomen “Homeoffice” zu kämpfen habe, aber wohl derzeit auf einem ganz guten Weg bin — werde mir das Buch dennoch besorgen! 🙂

    Antworten
  3. Das Buch habe ich mir auch vor einigen Monaten besorgt und kann es uneingeschränkt weiterempfehlen. Viele Dinge konnte ich sofort umsetzen.

    Antworten
  4. Noch ein kleiner Spartipp: Das Buch gibt es auch als eBook für 16,90 Euro – leider nicht als ePUB, sondern nur PDF. Ich überlege daher gerade noch, ob ich nicht doch die gebundene Ausgabe nehmen soll.

    Antworten
  5. Ein bekannter von mir macht sich auch gerade selbständig und will über ein Home Office neue Kunden gewinnen. Der wird über den Hinweis sicher dankbar sein, genauso wie ich!

    Antworten
  6. Ich erachte momentan die Arbeit von zu Hause aus sehr anstrengend, da ich ein Baby zu Hause habe. Es erfordert so oder so ein Maß an Selbstdisziplin und auch Verständnis seiner Mitbewohner. Was nicht immer leicht ist. Homeoffice hat Vor- und Nachteile. Die meisten Arbeitgebern haben aber keine Freude wenn man sich der Kontrolle durch den Chef entzieht 😉

    Antworten
  7. Homeoffice als Angestellter ist tatsächlich so eine Sache, die immer wieder groß als Zukunftsmodell angekündigt wurde, aber sich nicht wirklich in der breiten Masse durchsetzen konnte.

    Viele Chefs würden sich damit schwertun. Allerdings gibt es gerade im Web-Bereich doch viele Projekte, wo die Leute eben nicht in einem Büro sitzen. Ich denke, dass muss man im Einzelfall herausfinden, ob es passt.

    Bzgl. dem Baby. Das ist natürlich nicht einfach. Wenn bei mir mal ein Kind daheim ist, weil es krank ist, dann komme ich auch nicht zu viel.

    Antworten
  8. Stimmt, die Arbeit im Homeoffice muss einem schon liegen. Ich persönlich komme damit sehr gut zurecht, schaffe im HO sogar wesentlich mehr als im Büro, wo man ständig für andere “greifbar” ist und durch Telefonate und Gespräche der anderen abgelenkt wird.
    Leider ist das aber bei den wenigsten Chefs bisher angekommen. Letztens habe ich gelesen, dass nicht mal zehn Prozent der deutschen Arbeitnehmer (also Angestellte) regelmäßig HO machen dürfen. Das hat aus meiner Sicht viel mit Kontrolle zu tun und diese emotionalen Argumente überwiegen immer noch die objektiven wie eine höhere Produktivität.
    Ich denke aber, dass sich die Chefs auf kurz oder lang ändern müssen. Denn in den nächsten Jahren wird eine ganz andere Generation in die Büros drängen, die selbt bestimmen wollen, wann, wie und wo sie arbeiten wollen…

    Antworten
  9. Ich arbeite auch im Webbereich, allerdings wird bei uns doch klar auf das “schnell greifbar sein” vertraut. Nicht unbedingt zu unrecht.

    Antworten
  10. Ich hab mir das Buch mal bestellt, die Rezension liest sich gut, mal schauen ob das Buch hält was es verspricht. Wenn ich mich damit in den kommenden Wochen befasst habe, werde ich meine Meinung kommentieren.
    Danke für den Tipp!

    Antworten
  11. Ich habe mir das Buch nun als eBook zugelegt. Auch wenn es “nur” eine PDF ist, lässt sie sich doch auf dem Reader (bei mir Hanvon) gut lesen. Ich habe mich schon intensiv mit Themen wie Selbstmanagement etc. beschäftigt und so ist natürlich nicht alles neu für mich in dem Buch. Aber doch habe ich wieder einige Anregungen mitgenommen und so ein Buch regt einfach auch dazu an, das eigene Tun mal wieder kritisch in Frage zu stellen. So bin ich zum Beispiel dabei, mein E-Mail Verhalten zu überdenken.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar