Wie man sich als Freiberufler optimal präsentiert – Gute Arbeit ist die beste Werbung

Im heutigen Gastartikel von Daniel Schunk von flyerpilot.de geht es um die Außendarstellung von Freiberuflern.

Eine dieser Fragen, die man sich als Freelancer öfter stellt ist die, wie man sich gegenüber Interessenten und Kunden am besten verkauft, um aus der Masse hervorzustechen.

Eine Webseite hat heutzutage fast jeder und selbstverständlich sollte diese ebenfalls optimal für die professionelle Präsentation der eigenen Tätigkeit genutzt werden. Für jemanden, der Programmierer ist, ist das mitunter ein K.O Kriterium, wenn er eine mittelmäßige Webseite betreibt. Verschenktes Potenzial, denn diese Plattform bietet sich für ihn geradezu an, weil seine Interessenten ihn dort suchen werden.

Nicht jeder jedoch, hat die Möglichkeit sich und seine Arbeit auf diese Weise optimal in Szene zu setzen, ist vielmehr auf den persönlichen Kundenkontakt angewiesen und darauf etwas zu seinen Referenzen und Arbeitsproben zu sagen.

Gute Arbeit ist die eine Sache, sie zu präsentieren eine andere

Wer gute Arbeit leistet, sollte auch wissen, wie man sie dem anderen deutlich und begreifbar macht. Optimal ist hier so etwas wie eine Referenzmappe oder Imagebroschüre.

Hier hat man die Möglichkeit zunächst sich und sein Unternehmen, die eigenen Erfahrungen (Lebenslauf) darzulegen und dann – gut gegliedert versteht sich – seine Arbeitsergebnisse vorzustellen.

Wie fange ich an? Brainstorming

Zu Beginn sollte man sich einen groben Plan zurechtlegen. Sammeln Sie hierzu ruhig Gedanken, die Ihnen einfallen – weglassen kann man sie später immer noch.

Ein paar Beispiele dafür, welche Fragen Sie sich stellen könnten:

  • Für wen habe ich bisher gearbeitet?
  • Welche Aufgabenbereiche habe ich übernommen und in welchen Branchen war ich hauptsächlich tätig?
  • Gibt es die Möglichkeit Kundenmeinungen mit einzubinden?
  • Habe ich Arbeitsproben, die ich nutzen kann, um das Erarbeitete noch deutlicher zu machen?
  • Welche Vorteile kann ich meinen Kunden bieten, die andere nicht haben?
  • Was macht mich besonders kompetent für den Aufgabenbereich?
  • Bin ich allein tätig oder habe ich Mitarbeiter? (wichtig für die Darstellung des Unternehmens)
  • Welche Zielgruppe spreche ich an?

Wenn Sie Materialien, wie Kundenmeinungen, Logos und Arbeitsproben einbinden möchten, fragen Sie vorab die betreffenden Unternehmen, um sich hier abzusichern, dass das Unternehmen auch damit einverstanden ist.

Tragen Sie Ihre Gedanken zusammen

Nachdem diese Fragen geklärt sind, verschafft man sich erst einmal einen Überblick über das Ergebnis. Vielleicht lassen sich die Bereiche, in denen man tätig war, auch in Branchen usw. unterteilen. So können Sie für eine bessere Übersicht thematische Gliederungspunkte einfügen und anhand dessen die Endfassung einer sinnvollen Gliederung erstellen.

Beispiel:

  • Deckblatt
  • Einleitung mit Bild – (persönliche Begrüßung des Lesers)
  • Portfolio
  • Lebenslauf / Berufserfahrung
  • Unsere Kunden – (Übersicht mit Name, Aufgabenbereich und Logo der bisherigen Kunden)
  • Das sagen Kunden über uns
  • Arbeitsproben
    • Arbeitsproben aus der IT – Branche
    • Arbeitsproben Verlagswesen
    • Usw.
  • (Presseberichte)
  • Schlusswort

Wenn Sie Ihre ganz individuelle Gliederung gefunden haben, machen Sie sich erste Gedanken, wie jede Seite im Einzelnen aussehen könnte.

  • Welche Inhalte möchte ich darstellen?
  • Welche sind eher irrelevant?
  • Wie viele Seiten möchte ich zu jedem Bereich verfassen?

Vergessen Sie auch nicht die Seitenzahlen mit in der Gliederung anzugeben.

Auch hier kommt ein vorhandenes Corporate Design besonders gut zur Geltung. Im Stil der bereits gefertigten Geschäftsunterlagen, kann man so auch hier die eigene Marke optimal präsentieren. Das Layout der gesamten Mappe sollte also einem einheitlichen Stil folgen und nach Möglichkeit einem Corporate Design, soweit vorhanden, angepasst werden.

Was ist ein Corporate Design?

Das Corporate Design ist ein Teil einer gesamten Corporate Identity (die Identitätsmerkmale eines Unternehmens), welche alle Charakteristika eines Unternehmens widerspiegelt.

Sie definiert das Design mit dem ein Unternehmen seine Individualität nach außen präsentiert.

Dieses Design soll vor allem zur Markenbildung beitragen und dem Unternehmen dazu verhelfen auch einen optischen Wiedererkennungswert aufzubauen.

Es wird dann zum Beispiel auf Visitenkarten und Flyern verwendet.

Das Layout

Es sollte vor allem eines sein, übersichtlich. Denn wenn man erst groß suchen muss, verliert der Leser schnell das Interesse und die ganze Mühe kehrt sich eher ins Negative um. Legen Sie von Beginn an einen Aufbau fest und folgen Sie diesem von der ersten bis zur letzten Seite.

Teilen Sie die Seiten in Kopf- und Hauptbereich sowie Fußzeile auf. Das hat den Vorteil, dass im Kopfbereich beispielsweise ein Schriftzug oder ein Banner Platz findet und der Name des Kapitels auf der linken Seite, so weiß der Leser stets wo er sich gerade befindet.

Informative Grafiken und Bilder – beispielsweise bei der Vorstellung Ihres Teams oder Ihrer Person- sind sehr hilfreich und lockern das gesamte Dokument auf.

Kommen Sie zum Punkt! Überlegen Sie vorweg genau, was Sie dem Leser sagen möchten und formulieren Sie dann Ihren Text so dass er am Ende genau diese Information erhält. Reden Sie also nicht um den “heißen Brei” herum, sondern wählen Sie eine sachliche, prägnante Sprache, um Ihre Botschaft zu kommunizieren.

Das Deckblatt

Das Deckblatt einer Imagebroschüre oder Referenzmappe soll dazu auffordern sich auch den “Rest” der Publikation anzusehen. Stellen Sie sich also die Frage, was würde ich anstelle des Lesers gern sehen, damit ich neugierig auf den Inhalt werde? Was würde mich in meiner Entscheidung für einen Anbieter bekräftigen.

Ganz gleich ob bei der Formulierung Ihrer Texte oder Erstellung Ihrer Grafiken, wichtig ist – wenn Sie nicht weiter wissen, scheuen Sie sich nicht professionelle Unterstützung einzufordern, denn mit diesem Dokument sprechen Sie Ihre zukünftigen Kunden an. Es ist also wichtig, dass Ihre Botschaft “sitzt” und das zum Ausdruck bringt, was Sie vermitteln möchten.

Überleitungen

Nutzen Sie die Möglichkeit in jedem Kapitel eine kurze und prägnante Einleitung zu formulieren – bereiten Sie also auch hier den Leser darauf vor, was ihn nun erwartet.

Sollten Sie Ihre Arbeitsbereiche beispielsweise in verschiedene Branchen o.ä. unterteilt haben, sprechen Sie das kurz an und machen Sie das auch in der Überschrift Ihrer Kapitel deutlich.


Schlusswort

“Würgen” Sie Ihren Leser am Ende Ihrer Mappe nicht einfach ab, schaffen Sie vielmehr einen gut formulierten Abschluss aus der Broschüre und gegebenenfalls einen “Call-to-Action” – also einen Handlungsaufruf sich beispielsweise Informationsmaterial senden zu lassen oder sich in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen, falls noch nicht geschehen, zusammenzusetzen und die Einzelheiten zu klären.

Hinterlassen Sie einen positiven, bleibenden Eindruck und gehen Sie auch auf die Frage- und Problemstellungen Ihrer Klientel ein. Falls Sie sich damit unsicher sein sollten, recherchieren Sie vorab oder starten Sie über eines oder mehrere der vielen Foren und Netzwerke eine Umfrage, ohne gezielt Werbezwecke zu verfolgen. So merken Ihre Interessenten schon dort, dass Sie sich für Ihre Gedanken interessieren und machen bereits hier evtl. den ein oder anderen auf sich aufmerksam, wer weiß…

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Peer Wandiger

3 Gedanken zu „Wie man sich als Freiberufler optimal präsentiert – Gute Arbeit ist die beste Werbung“

  1. Ein sehr guter Artikel! Was ich noch ergänzen würde ist, welche Leistungen für den Kunden angeboten werden und welcher USP für den Kunden besteht. Denn letztlich geht es ja dem Kunden darum eine Dienstleistung zu erhalten. Die im Artikel genannten Maßnahmen, sind alle samt sehr gut um den Kunden von der eigenen Qualifikation zu überzeugen. Das alles ist aber nur eine Unterstützung zum Vertrieb der Dienstleistung. Der Vorteil für den Kunden muss direkt auf der Startseite erkennbar sein. Denn niemand liest eine mehrseitige Präsentation, wenn sein Interesse nicht bereits auf der Startseite geweckt wurde.

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  2. Was mir bei diesem Artikel noch fehlt ist die Ausführung der Kernkompetenz, die ich als Freiberufler habe. Man sollte sich hier auf einen Punkt festlegen und diesen liebevoll und professionell erläutern. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man damit bei Unternehmen besser punkten kann, als mit “Ich kann alles, weiß alles und mache alles”.
    Sich ein klares Profil zu verschaffen strahlt sowohl nach aussen als auch nach innen ab und man selber wird für sich auch viel klarer, wofür sein eigenes kleine Unternehmen steht. Zudem kann man die Arbeitsbeispiele rund um diese Kernkomeptenz aufbauen und die gesamte Präsentation bekommt so einen roten Faden.

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  3. Referenzen sind zwar das Salz in der Suppe, jedoch fehlt mir bei manchen Freelancern ein guter Service (Termintreue und schlechte Kommunikation). Eigentlich sollte das eine Selbstverständlichkeit sein – leider habe ich schon einige Male das Gegenteil trotz hervorragender Referenzen erlebt. Die beste Präsentation nützt also nichts, wenn ein Dienstleister unzuverlässig ist – denn das Internet ist ein Dorf – langfristig können sich solche Freelancer nicht am Markt behaupten. Deshalb empfehle ich frischgebackenen Dienstleistern zunächst eine Serviceschulung, damit so unnötige Fehler im Umgang mit den Kunden vermieden werden können – das gehört für mich zu der richtigen Präsentation einfach dazu.

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