Wie ihr Google Ranking Updates und SERP-Verschiebungen erkennt

In letzter Zeit ist so einiges los bei Google. Die Suchergebnisse spielen verrückt, ständig ändern sich die Rankings und seit Ende des letzten Jahres gab es gleich mehrere Ranking-Updates, die allesamt für ordentlich Wirbel in der SEO-Szene sorgten.

Doch woher weiß man eigentlich, dass Google gerade ein Update gefahren hat? Wie findet man heraus, dass es zu SERP-Verschiebungen (SERP = Search Engine Result Page. Gemeint sind also Verschiebungen auf den Ergebnisseiten von Google.) kam?

Genau diese Fragen möchte ich euch heute beantworten.

Google-Updates hinterlassen Ranking-Krater

Der Grund für das aktuelle Interesse liegt auf der Hand. Die letzten Updates bei Google haben Krater hinterlassen und viele Webmaster gnadenlos schockiert. Auch deshalb, weil bis heute niemand so genau nachvollziehen kann, was denn nun eigentlich verändert wurde.

Es sind zu viele Schrauben, die bei Google das große Ganze ergeben, sodass niemand mehr sicher sagen kann, an welcher zuletzt gedreht wurde. Wahrscheinlicher ist aber sowieso, dass immer gleich an mehreren gedreht wird und es somit nahezu unmöglich ist, Gründe für Veränderungen bei Google zu finden.

Dennoch müssen Betreiber einer Website wissen, warum es zu Veränderungen kommt. Warum stürzt die eigene Website plötzlich ab? Ist es eigenes Verschulden oder ist Google selbst in Bewegung? Nur wer das weiß, kann entsprechend handeln.

Warum Ranking-Beobachtungen so wichtig sind

Weil mit dem Update, welches Ende letzten Jahres begann, einige Seiten schlagartig ihre Rankings verloren haben, auch Seiten meiner Kunden, beobachte ich aktuell mehr denn je die Veränderungen in den Google-Suchergebnissen.

Am auffälligsten war der Google Dance. Über Wochen verschoben sich die Rankings immer und immer wieder. Teilweise rutschten Seiten, die bereits mehrere Jahre auf Platz 1 standen, auf Plätze bis runter hin zu Position 50. Am nächsten Tag standen sie dann wieder auf Platz 3, wenige Stunden später auf Platz 20 und so weiter. Ein Tanz in den Rankings war zu beobachten.

Doch eben nur für diejenigen, die auch beobachteten. Für viele Nischenseitenbetreiber, die sich bei mir meldeten, ging es nur um einen simplen Verlust der Rankings. Warum sie plötzlich abgestürzt wären, war ihre Frage, und was man dagegen tun könne. Dass bei Google gerade wildes Treiben herrschte, merkten sie demnach gar nicht.

Doch genau das ist wichtig. Weil nicht jede Veränderung gleich eine Katastrophe ist. Fährt Google ein Update, führt das immer zu einem Wirbel. Oft nur ein Sturm im Wasserglas, der sich von allein beruhigt, woraufhin sich auch die Rankings wieder einpendeln. Mit dem Wissen, dass bei Google gerade gearbeitet wird, folgt das Wissen über kommende Veränderungen. Verschiebungen schockieren einen also nicht mehr.

Wer das jedoch nicht weiß neigt dazu, vor allem aus Schock, Hals über Kopf Veränderungen an seiner Seite durchzuführen. Das Problem dabei ist, dass derartige Aktionen einer guten Website schaden können, wenn sich Google wieder beruhigt hat. Ruhig bleiben und beobachten ist also wichtig, statt impulsiv zu handeln.

Tools für Ranking-Veränderungen

Es gibt allgemein nur wenige wirklich große SEO-Tools. Es gibt unendlich viele kleine, jedoch nur sehr wenige mit starker und vor allem eigener Datenbasis. Ich verzichte jetzt mal darauf, auf die einfachen Sichtbarkeitswerte dieser Tools einzugehen. Diese kennt jeder.

Zwar sind die Werte bei den großen und teueren SEO-Tools meist sehr zuverlässig, sie kommen für die meisten Nutzer aber nicht in Frage, weil zu teuer. Außerdem bilden sie meist nur die eigene Website ab.

Stattdessen möchte ich euch zwei kostenlose Möglichkeiten vorstellen, Auffälligkeiten bei Google zu erkennen.

SEMrush Sensor

Als besonders zuverlässig und sehr genau erachte ich den SEMrush Sensor. Dieser zeigt Veränderungen bei Google an, die besonders auffällig sind. Dafür kontrolliert SEMrush täglich feste Keyword-Sets, für Mobil und Desktop, sortiert nach Land und Kategorie.

Im SEMrush Sensor ist sehr gut und deutlich zu sehen, wann es zu auffälligen Spitzen kommt. Ein zeitlicher Verlauf ist ebenfalls vorhanden. Veränderungen sind dabei normal, schließlich werden Websites aktualisiert oder erneuert, doch schlägt der Sensor zu hoch aus, stimmt meist etwas nicht.

Wie ihr Google Ranking Updates und SERP-Verschiebungen erkennt

Aktuell ist das häufig der Fall, auch weil Google sich in vielen Bereichen gerade erst wieder beruhigt. Beim letzten Update war der Google Dance, wie oben beschrieben, deutlich am Sensor abzulesen. Es herrschte totales Chaos.

Es gibt noch viele weitere Details und einige Funktionen stehen auch nur zahlenden Nutzern zu Verfügung, dennoch ist der SEMrush Sensor das wohl beste kostenlos einsehbare Tool, um Veränderungen oder verdächtige Schwankungen im Google-Algorithmus zu entdecken.

MozCast

MozCast ist im Grunde nichts anderes als ein SEO-Wetterbericht. Der MozCast verwandelt Daten und Werte in eine Wettervorhersage, ist also sehr bildlich. Wann immer es gewittert, stimmt bei Google etwas nicht. Wann immer die Temperatur absurd hoch erscheint, stimmt ebenfalls etwas nicht.

Wie ihr Google Ranking Updates und SERP-Verschiebungen erkennt

Persönlich finde ich die Idee zwar witzig, die Werte aber weniger zuverlässig und nicht immer so genau. Moz selbst besitzt zwar hervorragende Daten, die hier kostenlos einsehbare Wettervorhersage ist aber eher vage und gefühlt auch sehr zeitversetzt. Das könnte aber auch daran liegen, dass US-Werte genutzt werden.

Alles in allem dennoch ein Bookmark wert. Einfach, um im Fall der Fälle alle Quellen zu prüfen, die es so gibt.

(Es gibt zudem kostenlose Ranking-Tools.)

Den Google-Algorithmus kontrollieren

Natürlich solltet ihr euch nicht nur auf die Tools oben oder die Sichtbarkeitswerte eurer SEO-Suite verlassen. Es kann immer wieder Ausschläge geben, die vollkommen andere Gründe haben und nicht direkt mit einem Google-Update in Verbindung stehen.

Falls ihr aber Geld mit euren Websites verdient ist es unabdingbar, den Google-Algorithmus genau zu beobachten. Ein Google-Update sorgt unter Umständen für enorme Einbrüche in Sachen Traffic und handelt es sich um ein Update, muss meist auch gehandelt werden, um die Website zu optimieren und wieder nach vorne zu bringen.

Manchmal gewinnt die Website nach einem Update auch einige Plätze im Ranking, ebenfalls ein wichtiges Indiz dafür, dass ihr alles richtig gemacht hat und Google dies honoriert.

Ist dem nicht so, gilt es zu recherchieren. Was hat Google verändert? Warum wurde es geändert? Was hilft und welche Möglichkeiten zur Optimierung gibt es?

Ich empfehle hier immer SEO Blogs im Auge zu behalten. Bei wirklich großen Updates, findet ihr aber auch hier meist einen Beitrag und entsprechende Tipps. Ausgesuchte Blogs zu verfolgen, ist also allgemein sehr ratsam.

Ruhig bleiben und abwarten

Am Ende noch ein Tipp, den die meisten erst auf die harte Tour lernen müssen. Nur weil sich im Google Ranking etwas verändert, solltet ihr nicht gleich durchdrehen. Ruhe bewahren ist bei derartigen Vorkommnissen sogar mit am wichtigsten.

Warum? Weil Google-Updates sich meist heftig ankündigen, nach wenigen Tagen oder Wochen aber meist wieder beruhigen. Weil es am Anfang kaum Erkenntnisse gibt, nach denen ihr etwas verändern könntet, nach einigen Wochen jedoch schon.

Plötzliche Ranking-Änderungen sorgen außerdem nur dafür, dass sich die Daten im SEO-Tool verfälschen. Wenn ihr etwas an eurer Website ändert, wisst ihr schließlich nicht mehr, ob es deshalb Veränderungen beim Ranking gibt oder ob das Update weiterhin Bewegungen verursacht. Ruhig bleiben, abwarten und alles bestmöglich beobachten, ist also die richtige Taktik.

Wer verloren hat, kann das meist eh nicht innerhalb weniger Tage beheben, ganz egal was er versucht. Behaltet also einen kühlen Kopf und macht euch auf eine lange Zeit der Optimierung und Anpassung gefasst.

2 Gedanken zu „Wie ihr Google Ranking Updates und SERP-Verschiebungen erkennt“

  1. Hallo David,
    zunächst einmal kann ich das “Google-Unwetter” total nachvollziehen. Auch bei mir kam es in der Vergangenheit immer wieder zu enormen Schwankungen in den Rankings. Interessant finde ich das Tool “MozCast”, das ich zukünftig mal mit den aktuellen Daten meiner Webseiten im Auge behalten werde. Um für ein neues Unwetter gut gewappnet zu sein, beobachte ich meine Seiten stets auf Ahrefs, aber auch hier bezweifel ich manchmal die Stats. Was habt ihr für Erfahrungen mit Ahrefs gemacht?
    Liebe Grüße,
    Jere

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    • Du musst sie halt interpretieren können. Sichtbarkeitswerte etc. schwanken immer, weil die Konkurrenz natürlich auch optimiert. Das “Wetter” zeigt Änderungen an, du merkst also, ob bei Google gerade ein Sturm aufzieht.

      Meine Erfahrung ist leider, dass kleine Tools oft auch eine zu kleine Datenbasis nutzen, daher eher ungenau und manchmal auch schlichtweg “falsch” sind. Während die großen Tools durchaus relevante Werte haben, die du aber auch deuten musst.

      Der Glaube ist immer… SEO Tool kaufen, danach richten und fertig. Ist in der Realität aber nicht so. Das sind nur Werkzeuge und Hilfsmittel, keine allwissenden Super Tools, die dir die Arbeit abnehmen.

      Nicht umsonst wird so etwas anderen überlassen, wenn man sich nicht auskennt. Ich habe immer wieder Kunden, die absurde Dinge erwarten und glaubten, ihre Optimierung nach On-Page Tool müsste doch Erfolg bringen. Nur bringt das, was alle machen, eben selten den Erfolg. Genau so wie viele gar nichts mit TF*IDF und WDF*IDF anfangen können und andere sofort wieder glauben, danach Texte zu schreiben, würde automatisch perfekte Rankings bringen.

      Es braucht eben mehr als Tools. Und Schwankungen, Änderungen etc. müssen auch immer mit einfließen und bekannt sein.

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