Es ist schon eine Weile her, als ich einen Artikel über die Klickverteilung in Google geschrieben habe. Seitdem ist viel passiert und die Suchergebnisseiten von Google haben sich deutlich verändert.
In diesem Artikel schaue ich mir an, was die Nutzer im Jahr 2013 in der Google Suche anklicken und warum die Position 1 in den Suchergebnissen teilweise nicht mehr genug ist.
In diesem Zusammenhang gibt es ein paar aktuelle Infos zur lokalen Suche und es gibt Tipps, wie Unternehmen mit anderen Mitteln mehr Besucher von Google bekommen können.
Google Suchergebnisse vor ein paar Jahren
Vor ein paar Jahren war alles noch einfacher. Zumindest bestanden die Suchergebnisseiten bei Google noch größtenteils aus organischen Suchergebnissen mit ein wenig AdWords-Werbung.
Entsprechend einfacher war es vorauszusagen, wie groß der Anteil der Besucher ungefähr sein wird, den man auf einer bestimmten Position in den Suchergebnissen bekommen wird.
Natürlich dominierte damals die 1.Position, die oft 50 oder mehr Prozent der Nutzer anklickten. Und auch heute noch ist es das Ziel der meisten SEOs mit ihrer Site auf die 1.Position der organischen Suchergebnisse zu gelangen.
Doch die Google-Suche hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert.
Der Anteil der organischen Suchergebnisse in 2013
Auf tutorspree.com hat jemand analysiert, wie viel Prozent des Bildschirms in der Google-Suche heute noch wirklich von organischen Suchergebnissen eingenommen wird.
Allerdings stammen die Beispiele in diesem Artikel vor allem von lokalen Suchergebnissen, was nach meiner Erfahrung einen großen Unterschied macht.
Ich habe mir auch ein paar Suchergebnis-Seiten angeschaut. Der erste Screenshot zeigt das Suchergebnis nach “Restaurant Berlin”.
Dabei handelt es sich um eine lokale Suchanfrage. Als Ergebnis bekommt man die typischen 3 AdWords-Anzeigen (gelb) und Google Maps bzw. Places Ergebnisse (rot).
Im sichtbaren Bereich liegt nicht ein organischen Suchergebnis. Natürlich werden ein paar Nutzer weiter nach unter scrollen und auch die organischen Suchergebnisse werden Klicks abgekommen, aber nicht besonders viele.
Auf lawyerseomarketing.org wurden dazu Tests durchgeführt. Den Testpersonen wurden verschiedene Google Suchergebnisse, auch hier handelte es sich um lokale Suchen, gezeigt und deren Klicks wurden gemessen.
Die Ergebnisse zeigen recht deutlich, dass es das typische Klickbild, wonach vor allem oben links geklickt wird, noch gibt. Das bedeutet, dass bei einem Suchergebnis, wie dem eben im Screenshot gezeigten, die organischen Suchergebnisse kaum Klicks abbekommen, auch wenn man dort auf Position 1 steht.
Ein weiteres Suchergebnis zeigt, dass auch die Universal Search den organischen Suchergebnissen das Wasser abgräbt. Hier habe ich nach “fotograf bilder hochzeit” gesucht.
Hier dominieren die Anzeigen (geld) und Fotos aus der Google Bildersuche (rot). Das erste organische Suchergebnis (grün) kommt recht weit unten.
Aber um hier nicht in Panikmache zu verfallen, möchte ich auch ein anderes Beispiel zeigen. Die folgende Suche nach “crm software” zeigt, dass es noch sehr viele “normale” Suchergebnisse gibt, wo die organischen Resultate einen großen Raum einnehmen.
Ein paar weitere Beispiele dafür, wo das erste organische Suchergebnis zu finden ist, gibt es auf seo-united.de.
Dort findet man einige Beispiele für Suchbegriffe und wie viele Pixel von oben das erste organische Suchergebnisse erscheint.
Wichtig ist hierbei die Angabe zur “Average position”, also der durchschnittlichen Position des ersten organischen Suchergebnisses bei 10.000 Suchanfragen. Das zeigt, dass die meisten Suchergebnisse den organischen Resultaten genug Platz einräumen.
Aber es fällt schon auf, dass besonders die lokale Suche nicht mehr so stark von organischen Suchergebnissen dominiert wird, um es vorsichtig zu sagen.
Die lokale Suche ist tot?!
Schaut man sich meine Beispiele und die Screenshots aus den verlinkten Artikeln an, so fällt auf, dass vor allem die lokale Suche immer mehr andere Inhalte anzeigt. Da gibt es Unternehmenseinträge, natürlich Anzeigen, eine Karte, Bilder, Videos, News und mehr.
Wer lokal gefunden werden will könnte durchaus ein Problem bekommen, wenn er sich lediglich auf die organischen Suchergebnisse verlässt. Bei vielen Suchergebnissen rutschen die organischen Resultate weit nach unten, teilweise sogar aus dem Blickfeld.
Nun scrollt ein Teil der Leser zwar auch nach unten, aber der Großteil klickt erstmal auf das, was er als erstes sieht.
Allerdings gibt es auch bei der lokalen Suche einen Longtail. Je genauer man sucht, um spezifischer sind die Suchergebnisse und umso weniger Universal Suchergebnisse gibt es in der Regel.
Dennoch werden viele kleine Unternehmen nur relativ wenige Besucher bekommen, wenn sie lediglich auf die eigene Website setzen, denn man steht natürlich nicht automatisch bei allen wichtigen Suchbergriffen auf Position 1.
Mehr Klicks in der lokalen Suche bekommen
Im Folgenden möchte ich ein paar Tipps auflisten, wie kleine Unternehmen mehr Besucher von Google bekommen können, auch wenn die lokalen Suchergebnisse die organischen Resultate weit unten anzeigen.
- Longtail
Wie schon erwähnt, verringern sich oft die Universal Suchergebnisse, je spezifischer die Suchanfrage ist. Ich habe z.B. einen Kunden, der regelmäßig neue Artikel veröffentlicht (ähnlich wie in einem Blog), in denen er auf ganz spezielle Themen aus seiner Branche eingeht.Die Keywords aus diesen Artikeln werden zwar jeweils nicht ganz so häufig gesucht, aber dafür steht er dafür oft ganz weit oben und es gibt nur wenige Google Anzeigen und sonst meist keine anderen Universal Search Ergebnisse.
Das hat zur Folge, dass diese Artikel in der Masse recht viele Besucher auf die Website dieses lokalen Unternehmens bringen und nicht unwesentlich für neue Aufträge sorgen.
- Rich Snippet
Google bietet eine Reihe von Rich Snippets an, um die Suchergebnisse um weitere Informationen zu ergänzen und diese auffälliger zu gestalten. Beliebt sind z.B. Bewertungen, wobei man eigene Bewertungen angeben kann.Das Google Test-Tool für strukturierte Daten zeigt hier die Möglichkeiten an diversen Beispielen und man kann testen, ob diese dann auch für die eigenen Suchergebnisse korrekt angezeigt werden.
- Autorverknüpfung
Gestern habe ich über die Vorteile der Google Authorship geschrieben. Damit kann man Artikel im Web einem Google+ Profil zuordnen und sich so als Autor der Artikel verifizieren.Als Ergebnis wird das Bild des Autors, der Name und die Anzahl der Google+ Kreise, in denen er drin ist, in den Suchergebnissen angezeigt. Zwar nicht immer, aber doch recht häufig.
Dadurch gewinnen die betreffenden organischen Suchergebnisse mehr Aufmerksamkeit und werden in der Regel häufiger angeklickt.
- Google Places
Mit einem Google Places Eintrag kann man in der lokalen Suche sehr viel mehr Klicks generieren.Dadurch erscheint man bei einer lokalen Suche recht weit vorn (meist vor den organischen Suchergebnissen). Dafür muss man natürlich in der Nähe liegen und seinen Places Eintrag sorgfältig vorgenommen haben.
- Universal Search Ergebnisse
Auch in der lokalen Suche gibt es immer mehr Universal Search Ergebnisse.Das können Bilder oder Videos sein, die man als Unternehmen ebenfalls erstellen und veröffentlichen sollte. Ebenso könnten das News sein, die man als Unternehmen mit Hilfe von Google News verbreitet.
Gegebenenfalls könnten Unternehmen zudem die Produktsuche von Google nutzen, auch wenn diese mittlerweile Geld kostet.
Eine interessante Analyse der Universal-Search und wie sich diese entwickelt hat, findet ihr in einem Artikel auf searchmetrics.com inkl. einer Infografik.
- Anzeigen
Zu guter Letzt stehen natürlich auch den kleinen Unternehmen mit nur einer lokalen Ausrichtung die AdWords-Anzeigen zu Verfügung.Das kostet zwar Geld, aber wenn man diese gut plant, geografisch und von der Zielgruppe passend ausrichtet und regelmäßig optimiert, kann Google AdWords eine lohnende und relativ preisgünstige Werbemaßnahme sein.
Fazit
Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist in Panik zu verfallen, nur weil Google bei einem Teil der Suchergebnisse die organischen Suchergebnisse zurückdrängt.
In der lokalen Suche bieten sich für Unternehmen viele Möglichkeiten über die organischen Suchergebnisse hinaus in den SERPS angezeigt zu werden und auf diese Weise mehr Besucher zu gewinnen.
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Toller Artikel. Der lokale Search wird für die Unternehmen in Zukunft immer wichtiger.
Ich kenne das von mir selbst, dass ich z.B. Werbeanzeigen und Bildersuchenergebnisse schon gezielt überlese. Wieviele das so wie ich handhaben, weiß ich natürlich nicht, ich stelle mir da aber schon Zahlen zwischen 20-30% vor. Dann sind da 20-30% die eh mehrere Links anklicken und dann kommt noch 40-60% derer, die schon nach dem ersten Suchergebniss zufrieden sind. Das also bei einem täglichem Suchvolumen von sagen wir mal 1000 Suchanfragen einfach mal bis zu 600 Besucher verloren gehen ist schon ziemlich bitter.
Meiner Meinung nach sollte man bei den Internetnutzern einfach mehr und mehr das Verständnis für Adblocker schärfen. Was Google da teilweise macht ist ja einfach nur noch frech. Aber es gibt ja zum Glück genug Lösungen dafür. Ob nun “Adblock Plus”, die eher mit der Holzhammer-Methode an das Thema gehen oder smarte Varianten wie “Free My Search”.
Hi, wirklich ein super Artikel, danke für die super Tipps!
Der Artikel zeigt mehr und mehr, dass es auf den Inhalt und damit auf Stammleser ankommt. Was man früher auch gemacht hat kommt wieder – Newsletter anbieten, und persönlichen Kontakt zu den Usern halten. Dabei lieber Kommentare als Facebook;-)
Prima Artikel. Zu ergänzen ist noch, dass dem Großteil der “normalsterblichen Nutzer” gar nicht bewusst ist, dass die “ersten 3 Suchergebnisse” eigentlich AdWords-Werbung sind. Das zarte Gelb, mit dem die Anzeigen hinterlegt sind, ist auf vielen billigen Monitoren gar nicht zu sehen 🙁
AdWords-Anzeigen sind aber gar nicht so “böse”. Immerhin wird hier – im Gegensatz zu nervig zappelnden Werbebannern und irritierenden Overlays – Werbung passend zur Suchanfrage ausgespielt. Viele unserer Kunden schalten z.B. solche Anzeigen – sogar für Begriffe, mit denen sie auf Platz 1 der organischen Suchergebnisse stehen. Was aber für viele Nutzer ja nur gleichbedeutend ist mit “Platz 4” (wegen der 3 AdWords-Anzeigen). Diese Anzeigen können sehr günstig sein (Klickpreis). Und wenn man AdWords sehr scharf einstellt, sind die Conversions oft besser als die der organisch generierten Zugriffe!
Das A und O wenn man mit dem Internet Geld verdienen will, ist eine gute Auffindbarkeit für potenzielle Kunden. SEO gewinnt von Tag zu Tag immer mehr an Bedeutung. Die Frage ist nur, wie und was ist richtig?
Sehr guter Artikel, Peer. Danke! Gerne mehr zu diesem Thema 🙂 Lg Andre
Das fand ich äußerst interessant wie die Verteilung bei den lokalen Ergebnissen ausschaut. Da muss man je nach Suchbegriff entsprechende Eintragungen (vor allem bei Googles eigenen Diensten) vornehmen um nicht ins Hintertreffen zu geraten
Danke Peer!
Ja! Kleine Suchworte machen ‘auch Mist’! Als Fotograf trage ich mich gerne bei den diversen Plattformen dazu ein. Man bekommt hierüber (in der Summe) in manchen Monaten eine zweistellige Prozentzahl an Klicks.
Auf kleineren/neueren Plattformen hat man zumal den Vorteil nicht in der Masse unterzugehen..
Gruß, Gerald
leider wird der Grossteil von Adsens eingenommen, nur gut das Google sich an seine eigene Richtlinien haelt :), bitte ueberladen sie Ihre Webseite nicht mit zu viel Werbung 🙂
Zu dem Kommentar, der meint dass man die Google-Adwords-Anzeigen nicht richtig sieht. Das will Google in Zukunft ändern und die Werbeanzeigen werden dann deutlicher gekennzeichnet.
Allerdings muss ich sagen, als Google-Viel-Benutzer überlese ich die Ads auch schon seit längerem!
Ich lese schon seit längerem Deinen Blog. Und bin auch dankbar für diesen Beitrag der mir sicher wieder weiterhilft. Weiter So.
Die lokale Suche spielt für kleinere Unternehmen sicher eine zunehmende Rolle. Dafür ist es natürlich wichtig, Google My Business mit möglichst lückenlosen Informationen über das Unternehmen zu füttern.