Wie man Bilder für Suchmaschinen optimiert – ‘Bilder im Internet nutzen’ Teil 4

Wie man Bilder für Suchmaschinen optimiert - 'Bilder im Internet nutzen' Teil 4Neben dem direkten Nutzen für die Besucher eines Internetangebots haben Bilder auch einen indirekten Nutzen, der hauptsächlich den Betreiber freuen dürfte.

Wie bereits angesprochen dienen Bilder auch als Besucherquelle. Und genauso wie Texte kann man auch Fotos und Grafiken für die Suchfunktionen von Bing, Google und Co. optimieren.

Die folgenden Hinweise zur Suchmaschinenoptimierung von Bildern beziehen sich vorrangig auf den Marktführer Google. Nichtsdestotrotz gilt vieles genauso auch für die Mitbewerber, wenngleich die Algorithmen sicherlich nicht deckungsgleich arbeiten.

Warum man Bilder für Suchmaschinen optimieren sollte

Googles Bildersuche arbeitet völlig unabhängig von den anderen Diensten wie der standardmäßigen Websuche, der News- oder der Videosuche. Das heißt, hier bestimmen andere Faktoren das Ranking. Und deshalb ist hier auch ein eigener Algorithmus am Werk.

Ob man bei den organischen Suchergebnissen der Websuche gut oder schlecht abschneidet, ist für das Ranking in der Bildersuche unerheblich.

Wer seinen Traffic also steigern möchte, indem er auch innerhalb der Bildersuchmaschinen auf sich aufmerksam macht, der muss seine Illustrationen dafür ganz gezielt optimieren. Das ist allein schon deshalb notwendig, weil Suchmaschinen Bilder anders als Texte nicht einfach auslesen können.

Viele der nachfolgend aufgeführten Faktoren zur Bildoptimierung beschäftigen sich deshalb damit, Suchmaschinen dabei zu helfen, die Bildaussagen überhaupt erst einmal zu erkennen.

Da sich mit ihren Bildern bei weitem nicht so viele Betreiber auseinandersetzen wie mit dem Quellcode, den Texten und dem Linkaufbau, können in diesem Sektor schnell Erfolge erzielt werden.

Bildformat, Bildgröße, Dateigröße

Wer darauf achtet, dass die Bilder auf seinen Seiten im Querformat (3:2 oder 4:3) sind, hat dadurch nicht unbedingt einen Rankingvorteil, nutzt aber das Maximum an Präsentationsfläche aus. Google skaliert die Bilder nämlich, manchmal werden sie sogar beschnitten. Bilder im Querformat werden meistens so belassen. Durch ihre erhöhte Sichtbarkeit erzielen sie höhere Klickraten als beispielsweise Bilder im Hochformat.

Die Größe eines Bildes hingegen ist ein knallharter Rankingfaktor. Weil Google Bilder aussortiert, die zu klein sind, haben Avatare, Thumbnails und ähnlich winzige Konsorten weniger Chance auf Listung. Allgemein wird davon ausgegangen, dass jedes Bild mindestens eine Kante von mindestens 300 Pixeln haben sollte, um in der Bildersuche zu erscheinen. Nach oben hin gibt es keinerlei Begrenzung.

Wie bei den Webseiten an sich spielt auch bei Bildern die Ladegeschwindigkeit eine große Rolle. Je schneller, desto besser. Das bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass der Bildgröße deshalb Grenzen gesetzt sind. Mit jeder halbwegs guten Bildbearbeitungssoftware können hochauflösende Bilder komprimiert werden. Wenn man es mit der Komprimierung nicht übertreibt sind noch nicht einmal Qualitätseinbußen festzustellen. Eine Dateigröße von 150 KB gilt als ideal.

Ablageort und Dateiname

Zwar bei weitem nicht so wichtig wie der Dateiname, aber im Zweifel vielleicht ausschlaggebend, ist der Ablageort der Bilder. Hier kommt es ähnlich wie bei den Webseiten weniger auf die Verzeichnistiefe als vielmehr auf dem Namen des Ordners an, in dem die Bilder abgelegt werden. Idealerweise wählst du eine semantisch passende Ordnerbezeichnung. Hast du viele Bilder zu unterschiedlichen Themen, könnte es sich lohnen, diese auf verschiedene Ordner aufzuteilen. Diese Ordner sollten im Namen ein Keyword tragen, das zum Inhalt der Bilder passt.

Keyword sind auch das Stichwort was den Dateinamen anbelangt. Wie mittlerweile bei Webseiten üblich ist ein sprechender Dateiname auch bei Bildern Gold wert. Achte darauf, dass du mit dem Dateinamen den Bildinhalt beschreibst. Wichtig ist die Relevanz der Schlüsselwörter. Einzelne Wörter werden durch Bindestriche und nicht etwa durch Unterstriche getrennt.

Bilder richtig einbinden

Nur durch Text kannst du den Suchmaschinen Hinweise darauf geben, was auf den Bildern zu sehen ist, die sich auf deinen Webseiten befinden. Deshalb sollten du jede Möglichkeit nutzen dies zu tun. Bei der Einbindung eines Bildes innerhalb des Quelltextes ist es deshalb wichtig dem img-Tag auch das alt- und title-Attribut mitzugeben.

Gemäß dem World Wide Web Consortium (W3C) ist das alt-Attribut (“alt” steht für “alternativ”) dazu da, um das Bild zu beschreiben. Der alt-Text wird immer dann angezeigt, wenn das Bild aus welchen Gründen auch immer nicht angezeigt werden kann.

Er sollte schon allein deshalb angegeben werden, weil das W3C ihn zu einer Pflichtangabe für sauberen Quelltext gemacht hat. Und für Suchmaschinen ist auch die standardisierte Verwendung von HTML ein Kriterium, das das Ranking beeinflusst.

Nicht so gewichtig wie das alt-Attribut ist das title-Attribut. Da das Universalattribut, das in vielen HTML-Tags zu Einsatz kommen kann, jedoch eine weitere Gelegenheit ist, das Bild mit Text zu versehen, sollte man es tunlichst nutzen. Immerhin gibt es nicht besonders viele Möglichkeiten dazu.

In der Regel wird der title-Text als Tooltip angezeigt, wenn der Besucher mit dem Mauszeiger das Bild berührt. Es bietet sich deshalb an, dem title-Attribut weitere Informationen für den Besucher mitzugeben. Wer möchte, kann es auch nutzen, um den Urheber zu nennen.

Ebenfalls sehr zu empfehlen ist es, Größenangaben zum Bild zu machen. Wer im img-Tag Breite und Höhe des Bildes festhält beschleunigt das Laden der Seite. Sind die Größenangaben vorhanden, dann wird für das Bild zunächst ein Platzhalter gesetzt. Drum herum kann sich bereits der Rest der Seite aufbauen, ohne auf die Fertigstellung des Bildes warten zu müssen. Eine Tatsache, die nicht zuletzt Nutzern mobiler Endgeräte zugutekommt.

Der perfekte img-Tag sieht demnach so aus:

<img src="URL" alt="Text" title="Text" width="Pixelangabe" height="Pixelangabe" />

Text rund um das Bild

Wer Einfluss darauf hat, weil er sein Internetangebot von Hand programmiert oder programmieren lässt, der sollte auch eine Bildunterschrift einplanen.

Viele Content Management Systeme (CMS) wie WordPress können das zwar auch, aber eben nicht alle und nicht zwangsläufig überall. Der Text unmittelbar unter dem Bild ist der, der dem Bild am nächsten steht. Ihm wird durch Google deshalb auch eine hohe Priorität zugebilligt.

Hier mit Schlüsselwörtern zu arbeiten ist sicherlich ebenso wenig verkehrt wie im Titel der Seite und in den Überschriften.

Überhaupt ist der Text, der das Bild umgibt, ein wichtiges Kriterium. Auch der umliegende Text sollte das Keyword enthalten. Je näher es am Bild liegt, desto besser. Wie weit die Suchmaschinen rund um das Bild den Text “abgrasen” ist allerdings nicht bekannt. Bekannt hingegen ist, dass eine mit einem h-Tag erzeugte Zwischenüberschrift, unmittelbar über dem Bild förderlich sein kann. Natürlich sollte auch die Überschrift das Keyword enthalten.

Woher das Bild stammt ist Google übrigens relativ egal. Ob das Bild einen Urheberrechtshinweis aufweist oder nicht ist für das Ranking nämlich unerheblich. Noch zumindest.

Googlebot erziehen

Damit Google Bilder in seiner Bildersuche auflisten kann, muss die Suchmaschine von ihnen Kenntnis erlangen. Dies funktioniert genauso wie bei Textinhalten. Der Googlebot hangelt sich als Crawler des Suchgiganten von Verweis zu Verweis und fahndet im Netz nach neuen und aktualisierten Seiten. Diese werden dann in den Index aufgenommen, aber eben erst, wenn der Bot sie erfasst hat.

Damit der Googlebot überhaupt zu deinen Seiten vordringen kann, ist es wichtig, dass sie intern und extern verlinkt sind. Der Googlebot, der die Bilder sucht, kann nur diejenigen finden, die auch der “normale Bot” findet. Wurde also eine Seite vom Googlebot nicht indexiert, werden im Normalfall auch die Bilder dieser Seite nicht in der Bildersuche angezeigt.

Wie beim Standardbot hängt auch beim Bilderbot die Häufigkeit der Botbesuche von der Gesamtanzahl aber vor allem der Frequenz neuer Bilder ab. Je öfter du auf deinem Internetangebot neue Bilder publizierst, desto öfter kommt Googlebot vorbei und desto schneller sind deine Bilder in Googles Bildersuche. Wie beim Text ist auch bei Bildern Kontinuität am besten. Regelmäßig neue Inhalte sieht Google am liebsten.

Solltest du dein Internetangebot nun bebildern wollen, empfiehlt es sich nicht alle Bilder auf einmal online zu stellen. Stattdessen füttert man den Bot an und veröffentlicht täglich etwa 20 neue Bilder. So stellst du sicher, dass er dich in schöner Regelmäßigkeit besucht. Das ist schon alleine deshalb sinnvoll, weil in über 90 Prozent der Botbesuche ohnehin keine neuen Bilder indexiert werden, sondern lediglich geprüft wird, ob bereit indexierte noch vorhanden sind.

Mittlerweile kann man die Indexierung von Bildern auch mithilfe eines Sitemaps beschleunigen. Dazu integriert man sie einfach nach einem bestimmten Muster in die XML-Sitemap, in der schon die Webseiten gelistet werden.

Wer ein fertiges CMS nutzt sollte bei der Installation ein Blick in die robots.txt werfen. Einige Systeme sperren den Googlebot für Bilder über diese Datei aus. Das allerdings ist in den seltensten Fällen von Nutzen.

Je mehr, desto besser

Anders als bei Texten ist “Duplicate Content” bei Bildern kein Negativfaktor, ganz im Gegenteil. Je öfter ein Bild genutzt wird, desto relevanter ist es für Google.

Innerhalb des eigenen Internetangebots macht es Sinn darauf zu achten, dass du immer dasselbe Bild einbindet. Es also immer unter ein und derselben und nicht unbedingt mehreren Adressen erreichbar ist. Bildkopien auf gänzlich anderen Internetangeboten interpretiert Google als Kompliment und stuft die Relevanz entsperrend hoch ein.

Einzig die Frage, auf welche Seite Google dann letztlich in der Bildersuche verlinkt, lässt sich nicht eindeutig klären. Mal scheinen die Links zu rotieren, mal die Dichte der Keywords eine Rolle zu spielen und mal das Vertrauen in die Seite ausschlaggebend zu sein.

Fazit

Seine Bilder für Suchmaschinen zu optimieren lohnt sich und ist gar nicht so schwer. Wichtig ist, dass man auch hierfür eine Routine entwickelt.

Weil natürlich auch an den Algorithmen für die Bildersuchfunktionen ständig gearbeitet wird, sollte man versuchen stets auf dem Laufenden zu bleiben. Google selbst gibt leider kaum Informationen zu seinem Bilderalgorithmus bekannt.

18 Gedanken zu „Wie man Bilder für Suchmaschinen optimiert – ‘Bilder im Internet nutzen’ Teil 4“

  1. Hallo Peer, danke für den interessanten Artikel. Ich beschäftige mich derzeit auch ein wenig mit der Bildersuche. Eine Frage die sich mir immer wieder stellt ist folgende: Ist es denn für die Suchmaschine relevant, ob ein Bild angeklickt werden kann und dann in einem neuen Fenster geöffnet wird oder ist das nicht so wichtig ? Kannst du dazu etwas sagen ?

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  2. Zum Punkt Bildformat eine Anmerkung: Wer Fotos oder Grafiken im Seitenverhältnis 4 : 3 nutzt, hat sehr wohl einen Ranking vorteil, obwohl das nicht das richtige Wort dafür ist. Google präferiert sowohl bestimmte Seitenformate als auch bestimmte Bildmaße beim Bilder Ranking. Wobei aber das Entscheidende die IPTC Daten sind.

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  3. Ich hatte letztens an einem Tag direkt knapp 20 Aufrufe über Suchmaschinen dank meiner Bilder, bzw. dank eines Bildes. Keine Ahnung warum die Leute an dem Tag Brillenpinguin gesucht haben und keine Ahnung, warum ich dort trotz schlechten Rankings soviele Klicks bekommen habe, aber hey, Klicks sind Klicks 😀

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  4. @Jens das wäre dann quasi ein Link. Sollte dieser Link Backlinks haben, was bei den meisten Bildern zwar zu bezweifeln ist, aber durchaus möglich ist, würde das Bild rein theoretisch gesehen höher geranked. Wenn ich also z.B. ein Bild deiner Seite bei mir einbinde, wird das Bild höher geranked, wenn ich denn auch den Link zu deinem Bild setze und es mir nicht vorher runter und später wieder hochlade.

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  5. Hallo! Sehr schön und selbst-erklärend geschrieben! Werde ich mal heute abend mir nochmal die wichtigsten Passagen aussortierten und wenn die Zeit es zu lässt alle eure Beiträge durchlesen! Sie scheinen wirlich Ahnung zu haben, wovon Sie da schreiben! Vielen Dank dafür!

    ps: wenn ich weitere Fragen habe, würde ich mich freuen wenn Sie auf diese eingehen würden!

    Doro

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  6. Mal eine Frage zu Bilder und “Duplicate Content”. Wie sieht das dann mit alt-tags aus, kann ich da auch immer den selben verwenden, oder ist sowas für Google dann schon wieder ein Grund das als doppelten Inhalt anzusehen?

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  7. Sehr schön, vielleicht sollte man in den Zusammenhang noch erwähnen: Für WordPress Benutzer gibt es zahlreiche Plugins die z.b. bei der Komprimierung automatisch helfen..

    ps: Das auch der Name des Ordners eine Rolle spielt ist mir NEU, Dateiname hatte ich selbst stehts zu Thema berücksichtigt, aber nicht den Ordner.. Das werde ich mal aus probieren..

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  8. Toller Artikel, vielen Dank dafür. Ich nehme ihn direkt zum Anlass mir das mit den Bildern mal genauer anzuschauen. Nochmal vielen Dank und weiter so…

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  9. Super Artikel. Ich benutze ja recht viele, eigene Bilder in meinem Blog und ein nicht geringer Anteil der Besucher meiner Seite kommen über die Google Bildersuche. Daher sind die Tipps hier goldrichtig.

    LG Thomas

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  10. Hi Peer, da ich einen Food-Blog neuerdings betreibe lerne ich gerade viel über Bilder (sollen ja auch Appetit machen). Da kommt dein Beitrag gerade recht, vielen lieben Dank!

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  11. Bilder werden immer wichtig bei der Suchmaschinen Optimierung sein und der Traffic über die Bildersuche ist nicht zu verachten, wie ja auch schon in den Kommentaren genannt wurde. Auf jeden Fall ein Mittel was sicherlich viele Online-Shops noch ein paar Plätze nach oben bringen könnte.

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  12. Sehr interessanter Artikel, wir haben auch einen neuen Blog gestartet und da kommt dieser Artikel wie gerufen. Ich denke wenn man diese Ratschläge befolgt, dann ist man der Konkurrenz schon einen Schritt voraus.

    Lg

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  13. Danke, ein guter Beitrag. Besonders der Hinweis darauf, das doppelte Bilder eher gut für die Googlerelevanz sind; ich hoffe das bleibt auch so. Den Sinn verstehe ich nicht…wo ist denn der Unterschied ob ein Bild oder ein Text mehrfach im Internet zu finden ist.

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  14. Interessanter Artikel – vor allem die gute und leicht nachvollziehbare Beschreibung, wie sich das (vernünftige) Verknüpfen der Bilder mit dem umlaufenden Text bewerkstelligen lässt. Danke für die guten Tipps.

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