Im 7. und letzten Teil der Artikel-Serie “7 Tipps für mehr Website-Einnahmen” möchte ich mit einem Thema abschließen, dass trotz aller Tipps, Tricks und Erfahrungswerte in meinen Augen das wichtigste ist.
Es geht um das Testen und wie man das am besten macht, um die eigenen Einnahmen zu steigern.
Das Thema habe ich zwar schon ein paar mal angesprochen, aber ich finde es wichtig, dies hier nochmal ausführlich zu tun, da man ohne Testen, nie wirklich das Optimum aus seinen Einnahmequellen herausholen kann.
[the_ad id=”18180″]Warum Testen?
Die erste Frage, die sich oft stellt, ist, warum man überhaupt Testen sollte.
Schließlich gibt es im Web, auch auf diesem Blog, immer wieder Artikel mit Best Practices und Tipps, die man ja einfach umsetzen kann und damit ist dann gut.
Allerdings sind diese Tipps und Anleitungen nur ein guter Einstieg. Sie kürzen in der Regel den Weg zum Ziel ab, aber sie werden nie allein ausreichen, um für die eigene Situation die optimale Lösung zu finden.
Jede Website ist einzigartig. Die Kombination aus vielen Faktoren, wie z.B. Layout, Inhalte, Stil, Bilder, Zielgruppe, Branche, Thema usw. sorgen dafür, dass man keine Website wirklich 1:1 mit einer anderen vergleichen kann.
Und das führt dazu, dass eine Vorgehensweise, die bei Website A für sehr gute Ergebnisse gesorgt hat, bei Website B mehr oder weniger stark abweichende Ergebnisse bewirken kann.
Deshalb sollte man Tipps, Anleitungen und Best Practices als Ausgangsbasis nutzen, aber dann auf jeden Fall eigene Tests durchführen.
Test-Möglichkeiten
Welche Testmöglichkeiten gibt es?
An sich gibt es viele, allerdings ist nicht jede Änderung auch ein aussagekräftiger Test. Nur weil man auf einer Website einen guten Tipp gelesen hat und diesen dann einfach mal bei sich einbaut und sich dann vornimmt, nach 4 Wochen zu schauen, was das gebracht hat, ist das noch kein valider Test.
Der Begriff “Test” beinhaltet eben nicht nur die Änderung von Elementen, sondern auch die genaue Messung der Auswirkungen. Die Aussagekraft der Testergebnisse ist entscheidend, da man sonst gleich im Kaffeesatz lesen könnte.
Deshalb sollte man zwar stetig etwas anderes probieren, aber das in einem messbaren und aussagekräftigen Rahmen.
Split-Test
Die einfachste Methode ist der sogenannte Split-Test (Split-Run-Test). Dieser wird auch als A/B Test bezeichnet.
Der Begriff A/B Test lässt schon erahnen worum es dabei gibt. Man vergleicht dabei 2 Varianten und sieht am Ende, welche davon besser funktioniert.
Wichtig ist dabei, dass man folgende Punkte beachtet:
- eine Änderung
Um wirklich beurteilen zu können, was besser funktioniert hat, darf man nur eine Änderung in den beiden Varianten vornehmen. Also z.B. nur die Überschrift ändern und sonst alles gleich lassen.Ändert man mehrere Dinge, dann kann man am Ende nicht beurteilen, was davon positive Auswirkungen hatte und was vielleicht sogar negative.
- zeitgleich
Man muss die beiden Varianten eines Split-Test parallel laufen lassen. Nur dann sind die Ergebnisse wirklich vergleichbar. Lässt man dagegen Variante A 1.000 mal anzeigen und danach Variante B 1.000, kann es sein, dass sich wichtige Rahmenbedingungen geändert haben.Z.B. könnte die 1.000 Einblendungen von A am Vormittag passiert sein, die 1.000 Einblendungen von B dagegen Nachmittags. Und da sind teilweise unterschiedliche Personen im Netz unterwegs.
Es ist entscheidend, die Varianten immer abwechselnd anzeigen zu lassen.
- Signifikanz
Eine Aussage über die Ergebnisse kann nur getroffen werden, wenn man eine statistische Relevanz erreicht.Das kann man zum einen sicherstellen, indem man einfach genügend Einblendungen vornimmt und z.B. auch genügend Conversions misst. Was “genügend” aber im Einzelfall genau ist lässt sich schwer sagen.
Deshalb gibt es Tools wie z.B. auf visualwebsiteoptimizer.com, wo man die Einblendungen und die Zahl der Conversions eingibt und dann berechnet das Tool, ob die Testergebnisse eindeutig sind oder man den Test noch weiter laufen lassen sollte.
Zum einen kann man Splittests von Hand durchführen. Das Messen von Klicks (in diesem Fall sind das die Conversions) habe ich im Artikel “Klicks messen – Sinn und Umsetzung” beschrieben. Die Auswertung erfolgt dann von Hand, in dem man die Einblendungen der beiden Varianten und die Anzahl der Conversion mit dem oben verlinkten Tool vergleicht. Das ist allerdings recht aufwändig.
Alternativ gibt es diverse Anbieter von Test-Tools. Eines der wenigen, das kostenlos ist, kommt natürlich wieder von Google und nennt sich Google Website Optimizer.
Damit kann man Schritt für Schritt A/B Tests erstellen und dann muss man nur noch den ausgegebenen Code in seine Seiten einbauen.
Google sammelt dann die Testdaten und gibt diese in einer Auswertung aus.
Im Folgenden eine kleine englischsprachige Einführung in den Website Optimizer.
In einer eigenen Artikel-Serie werde ich dieses Tool noch weiter vorstellen. Es ist nicht perfekt und sicher fehlen viele Features, die die kostenpflichtigen Lösungen bieten. Aber trotzdem ist der Google Website Optimizer meiner Meinung nach für viele Anwendungen recht nützlich.
Vorteile / Nachteile des Split-Tests
Split-Tests besitzen generell ein paar Vor- und Nachteile:
Vorteile
- Splittest sind recht einfach umsetzbar. Der Google Website Optimizer ist einfach zu bedienen und man muss nur ein Element ändern und das spart Zeit und Kosten.
- Splittests funktionieren schon bei relativ wenigen Besuchern. Natürlich muss man eine Signifikanz erreichen und dafür einen gewissen Traffic vorweisen, aber trotzdem kann man Splittest schon bei relativ geringen Besucherzahlen nutzen.
- Die Ergebnisse sind eindeutig. Da es nur 2 Varianten gibt, sind die Ergebnisse eine Splittest bei entsprechender Signifikanz immer eindeutig.
Nachteile
- A/B Splittest dauern oft recht lange, vor allem wenn der eigene Traffic nicht so hoch ist. Man testet ja immer wieder den Sieger des vorherigen Tests gegen eine neue Variante. Das zieht sich.
- Die Interaktion einzelner Elemente ist kaum testbar. Man sagt ja oft, dass das Ergebnis mehr ist als die Summe der Einzelteile. Mit Splittest kann man kaum messen, ob die Kombination verschiedenen Elemente mehr einbringt, als der Einsatz der besten Einzelelemente. Beispiel: Die Überschrift A und der Text C sind jeder für sich nicht die besten im Test, aber zusammen auf einer Seite bringen sie die besten Ergebnisse. Das ist mit A/B Tests nur durch Zufall herauszufinden.
- Wie schon gesagt, ist der Google Website Optimizer zwar sehr Einsteigerfreundlich, aber das geht auf Kosten von vielen Profi-Features, welche die Testergebnisse noch aussagekräftiger machen würden.
Multivarianten-Test (Multivariate Tests)
Zum Teil werden die Nachteile des A/B Tests durch den sogenannten Multivarianten-Test behoben.
Dabei testet man nicht nur 2 Varianten, sondern erstellt eine Anzahl von Kombinationen.
So könnte man z.B. 3 verschiedenen Bilder und 2 verschiedene Überschriften anlegen und diese dann testen. Das wären in der Kombination 6 verschiedene Varianten:
- Überschrift A + Bild A
- Überschrift A + Bild B
- Überschrift A + Bild C
- Überschrift B + Bild A
- Überschrift B + Bild B
- Überschrift B + Bild C
Diese Methode ermöglicht es, die wirklich besten Kombinationen herauszufinden.
Mit dem Google Website Optimizer kann man auch diese Tests einfach umsetzen.
Allerdings sollte man auf Grund der vielen möglichen Kombinationen über ausreichend Traffic verfügen, um für die einzelnen Varianten statistisch signifikante Ergebnisse zu erzielen.
Nur die Fakten zählen
Am Ende haben A/B Tests und auch Multivarianten-Tests besonders dann eine Daseinsberechtigung, wenn Emotionen und Meinungen im Spiel sind.
Nur weil ich die Variante A besser finden, muss das nicht für meine Zielgruppe gelten.
Man sollte also lieber testen, als sich auf Diskussionen einzulassen. Die konkreten Ergebnisse sind dann entscheidend.
Natürlich sollte man aber auch dann testen, wenn man nicht mit jemandem diskutiert. Die eigenen Einnahmen kann man stark steigern, wenn man immer wieder testet und z.B. das profitabelste Affiliate-Banner, den besten Platz für AdSense-Anzeigen usw. herausfindet.
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Hallo!
Tolle Aufzählung der Varianten beim Testen…
Splittests können ziemlich hilfreich in vielen Lagen im Internet sein. Tetsten ist das um und auf im Internet…
Ein Projekt auf die Beine zu stellen ist ja nicht so schwer, diesen aber zum Erfolg führen dagegen mit ziemlich viel Arbeit verbunden und die besteht zum Grossteil nunmal aus Testen und Ergäbnisse vergleichen, Änderungen vornehmen und wieder Testen…
Nur eine konsequente Umsetzung aller Ergäbnisse führt letztendlich zu Erfolg!
MfG
Csaba
Hi Peer,
ein wirklich super Artikel! …wie Du aber bereits geschrieben hast, ist ein Testing nur mit ausreichend Traffic auch wirklich aussagekräftig. Bei kleinen Projekten gestaltet sich es deswegen ein wenig schwierig -bzw. muss dann der Testzeitraum enorm erhöht werden, um brauchbare Ergebnisse zu gewinnen.
Andererseits glaube ich aber auch, dass sich viele Webseitenbetreiber viel zu sehr auf die eigene Ansicht verlassen – ist ja in vielen Fällen auch einfacher als ein Testset aufzustellen 🙂
VG
Jasmina
Wow, das ist mal eine ausführliche Erklärung. Ich denke das testen ist wirklich das wichtigste. Was man dazu unbedingt braucht ist ganz viel Geduld um nicht zu voreilig wieder irgendwelche falschen Änderungen vorzunehmen.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich in der Vergangenheit etwas schlampig mit diesem Thema umgegangen bin. Sicherlich lag das auch an der Unwissenheit, wie und was man genau testen sollte. Doch dieser Artikel hat mir jetzt die Augen geöffnet. Danke dafür! Ich werde jetzt die Tipps umsetzen und mir etwas mehr Zeit für die Optimierung (das Testen) nehmen :-).
Ein sehr guter Artikel mit dem Fokus für professionelles Split testen. Ich kann nur bestätigen, dass es zwar viel Mühe macht, sich am Ende jedoch auszahlt. Eine genau analysierte Webseite bringt eine erheblich bessere Conversion und genau die braucht man zum Geld verdienen im Internet. Man hat also die Wahl, ob man weiter mit wenig beim Geld verdienen zufrieden ist oder es gleich richtig macht und so lange optimiert, bis man vom Internet Marketing wirklich leben kann.
Danke für den interessanten Artikel. Man glaubt gar nicht, was man alles testen kann: Inhalte, Überschriften, Designs, Austeilungen und, und, und … Gerade mit Splittests sollte man sich wirklich mal beschäftigen.
hat jemand eigentlich konkrete werte was ein guter CPC oder auch Seiten RPM ist (obwohl der ist ja klickpreisabhängig) ?
gibt es da statistiken?