Seit einiger Zeit gibt es eine Beta-Version des neuen Google-Analytics (in Analytics am oberen Rand durch Klick auf “neue Version” erreichbar).
Es gibt einige interessante Features, die in der neuen Version enthalten sind.
Heute möchte ich eine besonders interessante Analytics-Neuerung vor: Die Website-Geschwindigkeit
Ladezeiten in Google Analytics
Erst vor ein paar Tagen hat Google ein neues Feature freigegeben.
Es nennt sich “Website Geschwindigkeit”.
Man findet den Menüpunkt unter “Content”, wie man im rechten Screenshot sehen kann.
Allerdings tauchen dort nur Daten auf, wenn man die Zeitmessung manuell aktiviert hat.
Dazu mehr weiter unten.
Werfen wir erstmal einen Blick auf die Ladezeiten von meines Blogs aus den letzten Tagen. Ich habe die Messung Ende letzter Woche aktiviert und seit dem trudeln Daten dazu ein.
Auf dem Screenshot sieht man die Seiten, mit den meisten erfassten Ladezeiten.
Hier sehen wir schon mal eine Besonderheit. Es werden nicht alle Seitenaufrufe nach Ihrer Ladezeit gemessen.
Google hat das wohl aus Performance-Gründen so gemacht, da in der Regel auch eine prozentuale Stichprobe reicht und das Messen eine Seite ein bisschen verlangsamt. Zudem hat man wohl Vorsicht walten lassen und fängt erstmal mit weniger Stichproben an, damit nicht die eigenen Server zu sehr leiden.
Auf jeden Fall sehen wir, dass die Startseite bisher 51 mal gemessen wurde. Also weniger als 1% der Startseitenaufrufe in den letzten 6 Tagen wurden auf die Ladezeit hin analysiert.
Mit 6,42 Sekunden kann ich leben, bedenkt man, dass Google vom Seitenaufruf bis zum Laden aller Objekte misst. Und so ist die Seite selber in der Regel schon deutlich eher zu sehen, auch wenn im Hintergrund noch Skripte, Bilder usw. laden.
Wie unterschiedlich die Messungen sind, sieht man weiter unten in dem Screenshot. So gibt es Seiten, die mit 3-4 Sekunden gemessen wurden und Seiten, die mehr als 10 oder sogar 20 Sekunden gebraucht haben.
Noch nicht perfekt
Das bringt mich gleich zur Kritik.
Durch die sehr geringe Stichprobe, die Google nimmt, kommen keine zuverlässigen Werte zustande. Dass ein Artikel fast zehnmal so viel lädt wie ein vergleichbarer anderer ist nicht nachvollziehbar. Da gibt es vielleicht mal ein Problem mit dem Nachladen eines externen Skriptes oder die Datenbank ist einmal überlastet und schon wirkt sich dies auf den Durchschnittswert aus.
Und bei nur einer Handvoll Stichproben, verzerrt dies das Ergebnis natürlich gewaltig.
Google sollte hier wirklich dafür sorgen dass a) mehr Stichproben genommen werden, gerade bei seltener aufgerufenen Seiten und b) Ausreißer vielleicht gekennzeichnet werden, aber nicht unbedingt in den normalen Ladezeiten-Durchschnitt einfließen.
Aber daran wird Google sicher noch arbeiten. Das neue Tool ist nicht umsonst noch Beta.
In dieser Form muss man 1-2 Monate warten, bis man wirklich zuverlässige Messwerte bekommt. Kleinere Blogs und Websites sogar länger.
Warum sind Ladezeiten wichtig?
Die wichtigste Frage aber lautet, warum man überhaupt die Ladezeiten analysieren sollte.
Auf kissmetrics.com gibt es eine schöne Infografik zum Thema “Ladezeit”.
Darin wird z.B. gezeigt, wie jede Sekunde Ladezeit die Absprungrate erhöht oder wie die Ladezeit den Umsatz von Shops beeinflusst.
Dies ist nicht nur sehr interessant, sondern zeigt sehr deutlich, dass man die eigenen Ladezeiten immer so niedrig wie möglich halten sollte.
Aber natürlich gilt es hier auch abzuwiegen, da bestimmte Ladezeiten-intensive Objekte wie etwa Bilder, auch positive Effekte haben. Reduzierung ist also nicht alles.
Ladezeit ist nicht gleich Ladezeit
Das bringt mich noch zu diesem Punkt.
Man darf die Ladezeiten in Google Analytics auch nicht so sehr als absolute Werte ansehen.
Das liegt daran, dass Google die Zeit misst, bis alle Bilder usw. geladen sind. Die Besucher einer Seite sehen diese in der Regel schon viel früher und können diese schon nutzen, auch wenn noch ein paar Bilder laden.
Es gibt ein interessantes Tool, welches auf einfache Art darstellt, wann die Seite schon nutzbar ist.
Loads.in lautet die Adresse und wie man am Screenshot sehen kann, wird angezeigt, was man nach bestimmten Zeitabständen schon sehen kann. Das finde ich insgesamt nützlicher als die Gesamtladezeit.
Hier sieht man 4 Screenshots und man erkennt auch, dass schon nach 0,55 Sekunden der Text, die Navigation und das Grundlayout vorhanden ist, auch wenn die Seite mit allen Elemente noch etwas länger lädt.
Nettes Tool auf jeden Fall.
Aktivierung der Ladezeit-Messung
Die Ladezeiten-Messung kann man mit dem folgenden Code aktivieren:
“_gaq.push([‘_trackPageLoadTime’]);”
Man fügt diese Zeile einfach in den eigenen asynchronen Analytics-Code unter der Zeile mit “_trackPageview” ein.
Mehr Infos dazu gibt auch Google.
Tipps zur Optimierung der Ladezeiten
In den kommenden Tagen werde ich hier einen Artikel zu Ladezeiten und wie man diese optimieren kann veröffentlichen.
Da ich mich damit nun selber intensiver beschäftigen will, wird es sicher viele Beispiele und eigene Erfahrungen geben.
Bis dahin könnt ihr Analytics ja schon mal Ladezeit-Daten von euren Websites sammeln lassen. Das dauert ja ein wenig. 🙂
Fazit
Dieses neue Feature unterstreicht sehr deutlich, dass Google mehr Wert auf die Ladezeiten legt als früher.
Es ist sicher kein alleine entscheidendes Kriterium, aber man sollte sich damit auf jeden Fall mal beschäftigen und deshalb ist es interessant zu sehen, wie Google die eigenen Ladezeiten misst.
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Danke für den Tipp.
Ist mir noch gar nicht aufgefallen.
Danke für den Hinweis.
Werde ich die Tage auch mal ausprobieren!
Zur Geschwindigkeitsmessung kann ich folgendes Tool von Google empfehlen:
http://pagespeed.googlelabs.com/
Ist seit letztem Jahr auch ein wichtiges Kriterium für das Suchmaschinenranking.
Bei mir wird für jede Seite 0 Sekunden angezeigt. Muss ich die Funktion vorher irgendwo aktivieren?
Es dauert, bis die ersten Daten kommen. 24 Stunden sollte man schon warten.
Setze die Ladezeit-Option auch schon seit einigen Tagen auf einer meiner Seiten ein. Sehe das auch so, es werden einfach zu wenig Daten erhoben – ich habe soeben gezählt: von 3.000 Seitenaufrufen wurden gerade einmal 30 Seitenladebeispiele erzeugt.
Mich persönlich hat die Ladegeschwindigkeit weniger wegen der Usability interessiert, sondern vor allem weil sich ja auch Google dafür interessiert, diese ein Rankingfaktor ist (sein soll).
Die Ladezeit wird von der deutschen “language” in WordPress ganz schön gebremst, angeblich soll es irgendwann besser werden. Warte auf dein Beitrag- meine lädt in 7 sec heftig. Muss mich auch nach paar Artikeln aug die Suche machen und probieren…
Als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich eigentlich, es würde um die eigentliche Ladezeit von Google Analytics gehen. Seitdem ich mit Analytics arbeite, stelle ich immer wieder fest, dass Google selbst eine Bremse ist. Der Analytics Code der im Hintergrund geladen wird (oder was da auch immer passiert) lässt manchmal mehrere Sekunden lang auf sich warten. Da könnte es SEO technisch durchaus eine Überlegung wert sein, Analytics zu entfernen, damit die Seite schneller lädt und somit besser rankt. Ist schon sehr konfus, oder?
@ Jan
Du hast anscheinend noch nicht den neuen Code-Schnipsel von Google eingebaut. Dieser nennt sich “asynchroner Analytics Code” und verlangsamt das Laden einer Seite nun nicht mehr.
Ich hatte mich auch zunächst gewundert, warum die 0 Sekunden stehen geblieben sind. Mit dem CodeSchnipsel funktioniert es. Ist schon spannend auf diese Weise die Bottlenecks zu erkennen. Also, nun fröhliches mySql optimieren.
Also bei mir möchte der irgendwie keine Daten sammeln, habe es schon vor knapp 3 Tagen eingebunden und nicht passiert… Mal sehen was in einer Woche da steht, kann ja sein das er sich bis jetzt noch niemanden zum rauspicken gesucht hat ^^
Okay, aber das ist ja grundsätzlich keine Weltneuheit. Dutzende Portale bieten den Check der Ladezeit an und Google hat jetzt mitgezogen. Ich find es aber unterm Strich gut, dass Analytics zu einem all-umfassenden Tool WIRD.
@ Toni
Natürlich ist es keine Weltneuheit.
Aber es ist schon interessant, dass man nun Daten direkt von Google gekommt, da Google die Ladezeit ja auch in das Rankings einfließen lässt.
Aber es ist sicher keine Revolution, nur hat man es nun in einem Backend mit den Statistiken.
Hallo Peer,
danke für den Loads.in-Tipp. Werde ich gleich einmal ausprobieren. 1.778 Artikel! Alle Achtung. Respekt und ich hoffe das ich diese Hausnummer auf meinem Blog auch einmal schaffen werde.
Wünsche Dir weiterhin viel Erfolg mit Deinen Blogs und alles Gute.
Herzliche Grüße
Jürgen Hartmann
Hm, mal gucken, vielleicht baue ich die Tage mal den neuen Code ein, ich hatte mich schon gewundert, dass die Ladezeit-Ergebnisse nicht funktionieren… (alle 0.00) 😳