24. Mehrere Standbeine – 52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit

Mehrere Standbeine - 52 Tipps für eine erfolgreiche SelbständigkeitWer sich selbständig macht, hat meist genug damit zu tun überhaupt erstmal eine Einnahmequelle aufzubauen.

Egal ob man etwas verkauft, eine Leistung anbietet oder z.B. eine Website betreibt, jeder ist froh, wenn eine Einnahmequelle gut läuft.

Warum man mittelfristig aber nicht nur eine Einnahmequelle haben sollte, erläutere ich in diesem Artikel. Zudem gebe ich natürlich wieder Tipps aus meiner eigenen Erfahrung.

Dieser Artikel gehört zur Serie:
52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit

Mehrere Standbeine

Als Existenzgründer muss man in der Regel erstmal eine Weile hart arbeiten, um überhaupt eine Einnahmequelle aufzubauen, von der man leben kann.

Wer ein Ladengeschäft aufmacht benötigt Kunden. Wer eine Dienstleistung anbietet benötigt ebenfalls Kunden. Und wer sich online selbständig macht, braucht viele Besucher auf seiner Website.

So schön es dann auch ist, wenn man dieses Ziel erreicht hat, man sollte sich damit nicht zufrieden geben.

Fokussierung und Risiko
Nichts im Leben ist sicher und das gilt natürlich auch für die Selbständigkeit. Kunden können zur Konkurrenz gehen, ein Produkt kann veralten, eine Website kann von Google abgestraft oder gehackt werden.

Das Ergebnis ist immer dasselbe, die Einnahmen brechen mehr oder weniger stark ein. Deshalb ist es wichtig, dass man sich mehrere Standbeine als Selbständiger aufbauen.

Fokussierung
Dabei bietet die Fokussierung durchaus einige Vorteile. Betreibt man beispielsweise nur eine einzige Website, kann man sich dieser natürlich voll und ganz widmen. Bietet man nur eine Dienstleistung an, dann kann man sich sehr gut spezialisieren und wird zudem effizienter.

Allerdings ist der Nachteil einer starken Fokussierung, dass man keine Alternativen hat. Das Risiko ist relativ hoch, wenn man lediglich auf eine Einnahmequelle vertraut.

Ich kenne Websitebetreiber, die ausschließlich mit Google AdSense Geld verdienen. Das ist lukrativ, aber wenn man bei AdSense rausfliegt, dann steht man erstmal ohne Einnahmen da.

Ähnlich sieht es bei Selbständigen aus, die für Kunden arbeiten. Hat man sehr wenige, kann ein abspringender Kunde für einen sehr starken Einnahmerückgang sorgen.

Deshalb kann ich jedem Selbständigen empfehlen, sich mit der Zeit mehrere Standbeine aufzubauen, die voneinander relativ unabhängig sind und Geld einbringen. Auf diese Weise ist der Schaden nicht so groß, wenn eine davon wegfällt.

Als Dienstleister könnte man verschiedenen Dienstleistungen anbieten. Als Ladenbesitzer sollte man unterschiedliche Produkte anbieten oder sogar mehrere Läden besitzen. Als Webdesigner könnte man z.B. auch Hosting an die Kunden verkaufen und eine eigene Website aufbauen.

Und wer allein von einer Website lebt sollte darüber nachdenken, weitere Websites aufzubauen.

Scheinselbständigkeit
Ein weiteres Problem betrifft selbständige Dienstleister und Freelancer. Hier darf man schon vom Gesetz her nicht nur auf ein Pferd setzen. Wer nur für einen Kunden arbeitet, gilt in der Regel als Scheinselbständig und bekommt Ärger.

Das bedeutet, dass man nicht nur für einen Haupt-Kunden arbeiten darf, sondern mehrere Kunden haben muss. Ein weiterer guter Grund mehrere Standbeine zu haben.

Meine Erfahrungen

Als ich mich selbständig gemacht habe, hatte ich lediglich Webdesign-Leistungen angeboten. Auch wenn ich da natürlich mehrere Kunden bzw. immer neue Kunden hatte, so war es dennoch ein einziges Standbein. Wenn ich mal eine Zeitlang keine neuen Kunden gefunden hätte, wären auch die Einnahmen ausgeblieben.

Aus diesem Grund habe ich diesen Blog hier gestartet, um ein paar Zusatzeinnahmen zu generieren. Mittlerweile ist es meine Haupteinnahmequelle, aber natürlich beinhaltet auch das wieder ein gewisses Risiko.

Deshalb habe ich in den vergangenen Jahren weitere Blogs und Websites aufgebaut, deren Einnahmen immer weiter steigen. Damit mache ich mich etwas unabhängiger von “Selbständig im Netz” und senke damit natürlich das Risiko.

Auch bei meinen einzelnen Websites setze ich auf mehrere Einnahmequellen, um so die Gesamteinnahmen zu steigern, aber auch um das Risiko zu vermindern. Denn in den letzten 7 Jahren kamen nicht nur neue Einnahmequellen hinzu, sondern es sind auch einige eingestellt wurden.

Ein positiver Effekt vieler Einnahmequellen war in meinem Fall zudem, dass das Gesamteinkommen sehr stabil geworden ist und starke Schwankungen, wie ich sie von früher kannte, heute nicht mehr vorkommen.

Fazit

Es macht zwar zusätzliche Arbeit, aber ich kann jedem Existenzgründer empfehlen mit der Zeit weitere finanzielle Standbeine aufzubauen.

Das senkt das Risiko, vergrößert die Einnahmemöglichkeiten und sorgt oft für stabilere Einnahmen.

Peer Wandiger

9 Gedanken zu „24. Mehrere Standbeine – 52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit“

  1. Ich kann deine Erfahrungen nur bestätigen. Es ist immens wichtig, dass man die richtige Balance zwischen “eine Sache richtig machen” und “nicht von einer Sache abhängig sein” hinbekommt.

    Allen, die sich neu in die Selbständigkeit wagen, würde ich empfehlen, ZUERST eine Sache richtig gut zu machen und damit ein akzeptables monatliches Einkommen zu erwirtschaften. Ist dieses Ziel erreicht, würde ich beginnen, mein Einkommen zu diversifizieren.

  2. Auch ich kann dem Blog Beitrag nur zustimmen. Wie schnell passiert es das ein finanzielles Standbein wegbricht?! Ich habe es schon mehrfach erlebt!
    Dann steht man da und hat lediglich eine Geldquelle die auch nicht ewig erhalten bleibt, dann heißt es gas geben und schnell ein weiteres Standbein ausfindig machen.

  3. Wir (meine Frau und Ich) machen gerade selbst die sehr schmerzhafte Erfahrung das wir bisher zu viel auf die Vermarktung von Mobilfunkangeboten bei ebay gesetzt haben. Nun hat ebay mal eben kurzfristig die Gebühren in der Kategorie verdoppelt und zusätzlich die Freiangebote im Top Shop Abo gestrichen. Und schon ist unser Geschäftsmodel bei ebay nicht mehr wirtschaftlich.
    Wir werden aber nicht aufgeben und versuchen unser zweites Standbein nun deutlich voran zu bringen.
    Nun werden wir uns also wieder mehr um unsere Homepage und unseren Blog kümmern. So hoffen wir das wir die völlig übertriebene Gebührenverdopplung verkraften und langfristig wieder lukrativ arbeiten können.

    Wir hoffen auch mit deiner und der Unterstützung einiger deiner Leser nun mehr Leben in unseren Blog zu bekommen. Über Tipps würden wir uns immer sehr freuen.

    Vielen Dank und schöne Grüße von der Ostsee

  4. Da kann ich Daniel nur zustimmen. Ich hatte auch mal einen Ebay-Shop. Aber das wurde mir dann zu teuer, als Ebay die Gebühren angezogen hat. Jetzt habe ich eine eigene Homepage und versuche es darüber ohne Ebay.
    Lg Lisa

  5. Scheinselbständig wird man nicht automatisch, wenn man nur einen Kunden hat. Dazu gehört vor allem, dass man “über Zeit, Ort und Aufgabe” nicht selbstständig entscheiden kann. Das kann dann sein, wenn der Auftraggeber Arbeitszeiten vorgibt.

  6. Das ebay Shop Abo war bis zum 06.06. auch noch ok. Wir hatten ca. 500 Angebote bei ebay eingestellt und konnten so leicht die monatlichen Gebühren von knapp 400,- und einen durchschnittlichen Gewinn von ca. 1.000,- EUR erwirtschaften. Jetzt erhebt ebay für jedes Angebot 19,95 Gebühr. Wie sollen wir jetzt monatliche Gebühren von fast 10.000,- EUR erwirtschaften ? Eine Verdopplung wäre noch zu verkraften gewesen aber mal eben 25fach oder 2500% Gebührenerhöhung !?….So zerstört ebay mal eben locker einige Existenzen….Dank unserem zweiten Standbein fangen wir zwar nicht komplett bei 0 an aber es ist echt schon ein schwerer Rückschlag. Das Beste ist noch das ebay einen nicht einmal deutlich darauf hinweist. Wir haben dies nur gesehen weil unsere aktueller Kontostand bei ebay über 1.000,- EUR betragen hat. Und nun ziehen wir die Reißleine. Beenden fast alle Angebote und haben das Shop Abo schon gekündigt. Ich überlege schon ob ich zu dem Thema auch noch einen umfangreichen Blog Beitrag auf unserer Seite schreiben soll. Was sagst du/Ihr dazu ?

  7. Mehrere Standbeine sind gut aber noch wichtiger ist, dass man sich um neue Kunden kümmert. Denn wenn man selbständig ist und man ist von 1-2 Kunden abhängig bzw. es läuft mit denen gerade sehr gut und einer bricht weg, dann sind auch schnell 50% oder mehr der Einnahmen weg. Deswegen ist Akquise Prio Nr. 1 als Selbständiger!

    • Wenn man anfängt, sollte man sich erstmal auf eine Sache konzentrieren, da man sich sonst oft verzettelt.

      Wenn man dann aber z.B. eine Website erstellt hat oder eine Einnahmequelle gut umgesetzt hat, dann ist es schon zu empfehlen weitere Standbeine aufzubauen. Das senkt einfach das Risiko und vergrößert die Verdienstmöglichkeiten.

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