Wenn es um das Thema Existenzgründung geht, wird oft nur über fachliches Know How, Marketing-Aktivitäten und ähnliches gesprochen.
Dabei wird oft vernachlässigt, dass man für die Selbständigkeit eine andere Einstellung benötigt, als für die meisten Angestellten-Jobs.
Worauf es bei der richtigen Einstellung ankommt und um meine eigenen Erfahrungen geht es in diesem Artikel.
Dieser Artikel gehört zur Serie:
52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit
Einstellung
Wer sich selbständig machen will, sollte nicht nur das notwendige fachliche und betriebswirtschaftliche Know How mitbringen, sondern auch die richtige Einstellung.
Es ist nun mal was ganz anderes für alles selbst verantwortlich zu sein, statt als Angestellter Anweisungen zu bekommen.
Eigenverantwortung & Disziplin
Niemand steht hinter einem und treibt einen zur Arbeit an. Es gibt auch keine Kontrolle und ggf. Ärger, wenn etwas nicht erledigt wurde.
Stattdessen ist man allein dafür verantwortlich, welche Aufgaben man schafft. Diese Eigenverantwortung ist etwas, was vielen Gründern durchaus Probleme bereitet. Gern schiebt man mal Arbeit auf oder verliert sich in Kleinigkeiten.
Die Übersicht zu behalten und auch dann seine Aufgaben zu erledigen, selbst wenn man keine Lust hat, erfordert Disziplin.
Positives Denken
Ich kenne viele Angestellte, die ihre Arbeit zwar gut machen, aber nicht mit Herzblut dabei sind. Das kann man sich als Selbständiger auf Dauer sicher nicht leisten.
Es ist sehr hilfreich, wenn man positiv an die eigenen Aufgaben herangeht und von sich aus das eigene Business voran bringen will.
Dazu gehört auch, dass man mit den Ängsten, die sicher auch mal auftreten, konstruktiv umgeht und sich davon nicht lähmen lässt. Positives Denken bedeutet nicht zu Träumen und die Realität zu ignorieren. Aber man kann auch aus dem Scheitern immer etwas lernen und es in Zukunft besser machen.
Dabei sollte man sich vor allem auf das konzentrieren, was man beeinflussen kann und nicht zu viel über Dinge grübeln, die man sowieso nicht ändern kann.
Spaß
Ein dritter wichtiger Punkt für die richtige Einstellung als Selbständiger ist meiner Meinung nach der “Spaß”.
Man wird sehr viel arbeiten, muss Entscheidungen für die Zukunft treffen und immer wieder neue Dinge angehen. Wer dabei keine Spaß hat, wird das nicht lange durchhalten.
Deshalb gehört Spaß an der eigenen Selbständigkeit zu den wichtigsten Einstellungen für Gründer.
Meine Erfahrungen
Bevor ich mich 2006 selbständig gemacht habe, arbeitete ich rund 5 Jahre in einem Angestellten-Job. Dieser war sehr gut, ich hatte nette Kollegen und ein tolles Betriebsklima.
Und ich hatte auch damals schon eine gewisse Eigenverantwortung und habe nicht nur Aufgaben abgearbeitet, die mir aufgetragen wurden.
Das hat mir dann in den ersten Monaten meiner Selbständigkeit sicher geholfen Eigenverantwortung zu übernehmen. Dennoch war die erste Zeit nicht einfach.
Die Disziplin im eigenen Haus den ganzen Tag zu arbeiten und sich nicht von anderen Dingen ablenken zu lassen musste ich erst entwickeln. Ebenso war das positive Denken doch etwas, was einen vom Angestellten-Dasein etwas unterscheidet, da man dort ja meist die Schuld bei anderen sucht.
Als Selbständiger war ich jedoch für alles allein verantwortlich und das hat unter anderem für ein paar Existenzängste gesorgt. Diese in positive Energie umzusetzen und bei Problemen noch härter zu arbeiten war im Nachhinein betrachtet sicher einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren meiner Selbständigkeit.
Nicht zuletzt aber hat auch der Spaß an meiner Tätigkeit als Webdesigner, Entwickler und dann später als Blogger dazu beigetragen, dass ich auch nach nun mehr als 8 Jahren immer noch jeden Tag mit Energie und Motivation an meinen PC gehe.
Fazit
Wer sich selbständig machen möchte, sollte nicht nur an die fachlichen Voraussetzungen denken, die man benötigt.
Die eigene Einstellung zur Arbeit und zum Leben sind ebenso wichtig und können den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.
Wie war es bei euch?
- Danke für 16 tolle Jahre - 13. Juli 2023
- So erstellst du deine erste Newsletter-Mail in 10 Schritten mit CleverReach - 13. Juli 2023
- Die 5 besten Features des Amazon Affiliate WordPress Plugin – AAWP - 12. Juli 2023
3 gute Stichpunkte die du hier ansprichst. Spaß sollte für mich sogar an erster Stelle stehen. Wenn man nämlich keinen Spaß an der ganzen Sache hat, kann man zwar auch erfolgreich werden und eventuell viel Geld verdienen, man wird aber nie rückblickend sagen die Arbeit hat mir Spaß gemacht. Klar muss man auch mal Drecksarbeit machen, aber ich denke jeder will mit Freude auf sein Arbeitsleben zurückblicken, wenn er mal in Rente geht.
Die Einstellung ist mit das Wichtigste. Viele Leute denken, dass die Selbständigkeit ein Selbstläufer ist. Dem ist aber nicht so.
Ich hatte den Vorteil, dass ich vorher studiert hatte. Meine Bachelor- und Masterarbeit musste auch in fast kompletter Eigenverantwortung geschrieben werden.
Das kann nicht jeder. Manche haben ein halbes Jahr Zeit für eine einzige Aufgabe und die effektive Arbeitszeit beschränkt sich dann auf die letzte Woche, in der ohne Schlaf durchgeackert wird. Davor wurden Filme geschaut, lange geschlafen und gezockt.
Mit diesem Prinzip kommt man bei einer hauptberuflichen Selbständigkeit natürlich nicht weit.
Selbstständig sein bedeutet, alle diese Eigenschaften in sich zu vereinen. Der unbedingte Wille darf aber auf keinen Fall fehlen. Halbherziges Handeln ist auf lange Sicht zum Scheitern verurteilt. Ich habe festgestellt, dass das A und O eine gute Strukturierung sowie Ordnung sind. SOnst geht man einfach unter.
Eins steht fest: Ohne die richtige Einstellung oder das richtige Mindset wird es nicht klappen. Das sollte einem bewusst sein bevor man den großen Schritt in die Selbstständigkeit wagt. Gerade Spaß finde ich sehr sehr wichtig. Weil der Weg nach oben ist steinig, man muss viel Energie investieren und nicht selten mehr arbeiten als man es als Angestellter tun würde. Wenn man dann keinen Spaß bei der Sache hat ist man verloren 😉
Ja, die Einstellung ist im Online-Marketing das wichtigste. Wenn man die “Ist mir doch egal” Einstellung hat, kann man NICHT erfolgreich werden. Zum Erfolg gehören Disziplin, Eigenverantwortung, Effizienz und zu guter letzt natürlich auch Spaß. Bereitet der Beruf keinen Spaß, so leidet die Effizienz darunter.
Das mit dem zu Hause arbeiten ist so eine Sache und sicher nicht einfach, sich da nicht ablenken zu lassen, allerdings geht das schon, wenn man eine gewisse Disziplin mitbringt. Was ich als wesentlich schwerwiegender erachte ist die Tatsache, dass man als selbstständiger, vor allem wenn man auch für Kunden arbeitet, auch an Sonn- und Feiertagen nie wirklich frei hat. Stört mich aber nicht wirklich 🙂
Na ergänzend dazu kann ich eine kleine Story erzählen. Als ich mich selbstständig gemacht habe, habe ich den Fehler gemacht mich von Partnerfirmen abhängig zu machen. Das gab zwar ein sicheres Grundeinkommen, hat mich aber soweit eingespannt, dass das ich eigentlich gar keine Zeit mehr für meine eigene Arbeit hatte (unter anderem auch mehr schein als sein). Ich würde das auch nie wieder so machen, da habe ich lieber am Anfang weniger Geld (und Sicherheit) als 16-18 Stunden jeden Tag 7 Tage die Woche zu arbeiten, für Geld, was am Ende eh nicht reicht. War zu naiv und habe mich einfach nur über den Tisch ziehen lassen.
Lernt aus meinen Fehlern 🙂
Sehr guter Artikel, Peer!
Ich denke, dass die Einstellung DER entscheidende Punkt in Bezug auf Selbständigkeit ist und ich merke es täglich, dass ich gewisse Eigenschaften dahingehend noch weiter entwickeln muss. Diese intrinsische Motivation, das tägliche Pushen trennt auf Dauer die Spreu vom Weizen.
Ich hoffe ich kann den “Drive” entwickeln um auch durch vorkommende Tiefs zu pushen. Gute Motivation!
Stephan
Und nicht die “Nebenwirkungen” der Einstellung als Selbstständiger vergessen!
Wenn man schon sehr lange selbstständig arbeitet, bei mir sind das 21 Jahre, dann merkt man irgendwann, dass der Wille Lösungen zu finden, die weiteren Folgen des eigenen Handelns zu bedenken und permanent Veränderungen anzuschieben so groß ist, dass das “nicht-selbstständige” private und berufliche Umfeld oft als bloße Ansammlung von Dauerblockierern, Verhinderern und Bedenkenträgern wahrgenommen wird.
Dann gilt es mehr Verständnis für Angestellte, Beamte und eher passiv lebende Menschen zu entwickeln 😉 Oooooohhhhmmmmm. Da arbeite ich noch dran 😀
In der Tat, so ähnlich läuft es gerade bei mir ab. Befinde mich auch in dieser Phase. Und muss gestehen, das es sich total gut anfühlt. Weil ich genau das mache, was ich schon immer machen wollte. Wobei ich es bei der Disziplin strenger sein muss! Danke für deine Geschichte, die Motiviert!
Die Private Einstellung sit enorm wichtig. Man muss jeden Tag vollgas geben und sich selbst motivieren. Wer anfängt morgens länger liegne zu bleiben und immer schludriger wird, wird nicht viel Erfolg haben mit seiner Selbstständigkeit!