5. Kundensicht – 52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit

Kundensicht - 52 Tipps für eine erfolgreiche SelbständigkeitBei der Planung der eigenen Selbständigkeit ist es natürlich wichtig die eigenen Stärken und Wünsche einfließen zu lassen.

Allerdings begehen viele Gründer einen Fehler, der sich negativ auf die Erfolgsaussichten auswirkt.

Um welchen Fehler es sich handelt und wie man Online wie Offline diesen vermeidet, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Dieser Artikel gehört zur Serie:
52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit

Kundensicht

Immer wieder sehe ich Websites oder Blogs, die an sich sehr gut gemacht sind.

Die Technik stimmt, das Layout sieht gut aus und die Texte sind nicht schlecht. Und dennoch werden diese Projekte nicht wirklich erfolgreich.

Oft wird dann die Schuld der Konkurrenz oder Google gegeben, dabei können diese Faktoren gar nicht so viel dafür.

Stattdessen liegt es oft an einem Fehler, den auch Offline-Gründer immer wieder begehen. Es fehlt die Kundensicht.

In Kunden versetzen
Bei der Existenzgründung oder dem Start einer neuen Websites sollte man nicht nur das Kundenpotential/Suchvolumen, die Konkurrenz und die Verdienstmöglichkeiten im Auge haben. Das sind wichtige Voraussetzungen, aber allein noch nicht ausreichend.

Stattdessen muss man sich bei der konkreten Umsetzung in die Zielgruppe hinein versetzen:

  • Was suchen die potentiellen Kunden?
  • Welche Bedürfnisse haben sie?
  • Welche Probleme möchten sie lösen?
  • Auf was legen sie besonderen Wert?
  • Wofür sind sie bereit Geld auszugeben?

Man muss sich diese Fragen stellen und versuchen sie ehrlich zu beantworten. Dann kann man die Inhalte der Website, die angebotenen Dienstleistungen, die Werbung, die Kundenansprache, die Einnahmequellen usw. optimal an der Zielgruppe ausrichten.

Hilfestellung
Doch nicht immer ist es so einfach diese Fragen zu beantworten. So gehört man nicht immer der Zielgruppe selber an, die man erreichen möchte.

Da hilft es auch wenig, wenn man versucht sich in diese hinein zu versetzen. Man hat einfach nicht die Probleme, Wünsche und Sorgen. Oder man passt demografisch nicht in die Gruppe.

Hier kann man z.B. in persönlichen Gesprächen Antworten bekommen. Man definiert einfach die gewünschte Zielgruppe und versucht dann im Freundes- oder Bekanntenkreis Personen zu finden, die zur Zielgruppe gehören könnten.

Man kann natürlich auch Online versuchen mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten. Umfragen auf der eigenen Site wären eine Möglichkeit. Oder man “hört” in Foren oder Social Networks den Diskussionen der Zielgruppe einfach mal zu. Dort wird oft über Probleme und Wünsche diskutiert.

Generell gilt es mit offenen Augen und Ohren durch die Welt zu gehen. Auf diese Weise erfährt man eine ganze Menge.

Online und Offline
Wie oben schon angedeutet, gilt die Ausrichtung auf die Kundensicht sowohl für Online, als auch für Offline.

Startet man eine Selbständigkeit als Handwerker, muss man sich genauso mit den Wünschen und Sorgen der Kunden beschäftigen, wie wenn man eine Website zu einem bestimmten Thema erstellt.

Wer denkt, dass das nicht notwendig ist, weil man schon alles weiß und es z.B. immer schon diese Handwerksbranche gibt, der verschenkt Potential. Es ist immer sinnvoll mehr über seine Zielgruppe zu erfahren, denn nur so kann man sich von der Konkurrenz absetzen.

Meine Erfahrungen

Ich habe diese Erfahrung sowohl im Positiven, wie auch im Negativen gemacht.

Als ich vor vielen Jahren als Webdesigner gestartet bin, habe ich mir nicht so viele Gedanken darüber gemacht. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass es Bedarf an einem Webdesigner gibt.

Schnell habe ich gemerkt, dass niemand meine Türen eingerannt ist und dass es schwer wird. Also habe ich mich näher mit meinen potentiellen Kunden und deren Wünschen und Problemen befasst und habe versucht durch angepasste Werbung und individuelle Angebote neue Kunden zu gewinnen. Das hat recht gut funktioniert.

Als ich dann meinen Blog gestartet habe, war ich schon sensibilisiert und habe mir neben meinen eigenen Vorstellungen und Wünschen auch Gedanken darüber gemacht, was meine Leser für Informationen suchen und welche Sorgen diese haben. Hier hat es natürlich geholfen, dass ich als Selbständiger im Netz selbst zur Zielgruppe gehört habe.

Ich bin davon überzeugt, dass dies ein wichtiger Faktor für den Erfolg meines Blogs gewesen ist. Hätte ich dagegen, wie viele andere, nur ans Geld verdienen mit möglichst wenig Aufwand gedacht, wäre SiN heute nicht das, was es ist.

Fazit

Denkt immer daran, wer eure Produkte kaufen oder eure Website besuchen soll. Versetzt euch in deren Lage und bietet Lösungen an, nach denen sie suchen.

Dann braucht man weder viel Werbung, noch eine Menge gekaufter Links, um erfolgreich zu sein.

Peer Wandiger

12 Gedanken zu „5. Kundensicht – 52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit“

  1. Hallo Peer, ich finde das ein Blog sein eigenes Business enorm unterstützen kann. Das merke ich selber gerade. Man baut seit Business um sein Blog oder der Blog ist das Business. Es gibt noch mehr Modelle. Aber diese sind am stärksten verbreitet. Ich kann mir aus Erfahrung sprechen. Ein Blog unterstütz sein Business, solange man genau sein Publikum oder Zielgruppe genauestens kennt!

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  2. Hey Peer, vielen Dank für diesen hilfreichen Beitrag.
    Ich stimme dir in allen Punkten voll zu. Kundenbezug ist einer der wichtigsten Faktoren, die man als Selbstständiger beachten muss, der auf Kunden angewiesen ist. Ich bin ebenfalls darauf angewiesen, dass Kunden mein Produkt kaufen und aus diesem Grund habe ich das ebenfalls schon am eigenen Leibe gespürt! Seitdem ich angefangen habe mich mehr in die Sicht der Kunden hineinzuversetzen läuft es auch viel besser.

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  3. Hi Peer, mal wieder ein sehr interessanter Beitrag. Besonders den Tipp sich in den Besucher bzw. Kunden hineinzuversetzen finde ich klasse! Machen ja echt die wenigsten Menschen. Ich bin auch immer eher von mir ausgegangen und das ist ja nicht immer richtig 🙂

    Danke!

    Gruß

    Zafer

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  4. Hallo Peer,

    mal wieder ein grandioser Beitrag von dir. Deine Tips/Ratschläge finde ich immer wieder spannend 🙂

    Liebe Grüße,
    Felix

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  5. Hallo Peer, ein sehr guter Beitrag – ich teile Deine Meinung absolut und habe eine ähnliche Entwicklung “durchgemacht”. Ich glaube sogar, dass wenn man die Sicht des Kunden komplett ignoriert, das wirklich gefährdend für die Selbständigkeit werden kann. Stichtwort “Nur den eigenen Stiefel durchziehen” – das kann auf Dauer einfach nicht funktionieren.

    VG

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  6. Ich glaube das wichtigste ist einfach Kunden, Kunden und nochmals Kunden. Es kommt von sich aus niemand zu einem als Unternehmer. Man muss einfach selbst aktiv werden und Kunden suchen. Alles zweite ist nicht so wichtig.

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  7. Hallo Peer, erstmal vielen Dank für deinen Informellen Beitrag! Ich finde auch das man sich Gedanken machen sollte, wie die Sicht eines Kunden sein könnte. Dennoch ist das garnicht so einfach, denn es gibt unzählige Sichten da jeder Kunde eine andere hat. Deswegen bin ich der Meinung, Landingpages sind bzw zählen mit zu der besten Strategie um (neu)Kunden zu Gewinnen. Diese Seiten sind ja exakt für die Suche des Kunden optimiert.

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  8. Hallo Peer,

    ich als (überzeugter) Linux-Enthusiast, weiß – da ich mich selbst zu Zielgruppe zähle – um die Interessen (Sorgen / Wünsche / Ansprüche) des (eingefleischten) Linux-Users bescheid … !

    Mir ist daher auch klar, dass die verschiedenen Linux-Nutzer unterschiedlicher nicht sein könnten; dies macht es so schwer einen vertretbaren Spagat (zwischen den extremen Meinungsdiskrepanzen selbiger) hinzulegen!

    Vordergründig geht es mir auch nicht um’s Geld verdienen, sondern primär darum mich selbst zu verwirklichen; in gewisser Hinsicht klingt dass durchaus egoistisch und dass ist es auch.

    Es ist mein Projekt und es sollte deshalb auch meinen Vorstellungen enstprechen – ob sich so eine sture Sichtweise dann als wirtschaftlich erweist ist natürlich fraglich.

    Wichtig für mich ist, dass ich meinen eigenen Ansprüchen treu bleibe, authentisch bleibe, mich nicht für andere verbiege – auch nicht für Geld.

    Ich bitte meine diesbzgl. Ausführungen nicht abwertend zu verstehen, ich finde Deine Ratschläge sehr nützlich …
    … vergesse dabei aber trotzdem nicht mein eigenes Konzept.

    Was die Gewinnmaximierung betrifft, dürfte Dein Erfolgsrezept sicherlich überaus effizient sein, mir geht’s allerdings im wesentlichen darum der Linux-Gemeinde hilfreiche Informationen bereitzustellen.

    LG, Sascha.

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  9. Hallo Peer, ich habe eben Deinen spanenden Beitrag gelesen und kann Dir nur beipflichten. Ich selbst komme aus dem von Dir zitierten Handwerk (Sanitär) und führe seit vielen Jahre eine eigene Firma mit 10 Mitarbeitern. Man muss sich immer wieder in den Kunden hineinversetzen und dessen Bedürfnisse (er)kennen, ganz egal ob Neukunden oder treue Stammkunden. Nur so hat man einen Chance neue Tätigkeitsfelder zu entdecken und gleichzeitig den Mitbewerbern voraus zu sein. Letztlich bestimmen immer die Kunden welche Dienstleistungen sich verkaufen und welche nicht. Da spielt es glaube ich keine Rolle ob man als Webdesign, Handwerker oder in sonst einer Branche tätig ist.

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  10. Nach einer aktuellen Untersuchung haben Existenzgründer besonders in den ersten sieben Jahren am häufigsten mit den folgenden Schwierigkeiten zu kämpfen:
    Falsche oder fehlende Planung, zu wenig Informationen über das Marktgeschehen, hohe Steuer- und Abgabenlast, zu viel Konkurrenz, zu hohe Arbeitsbelastung, schlechte Zahlungsmoral der Kunden, falsche Finanzierung, falsche Preisgestaltung und Kalkulation, Familienprobleme, mangelhafte Vorsorge und fehlende unternehmerische und kaufmännische Kenntnisse.
    Tipps zu jedem Einzelbereich findet man im Internet und auch die 52 Tipps auf dieser Seite sind sicher hilfreich. Entscheidend für den Erfolg ist jedoch – DIE UMSETZUNG.

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  11. Ein sehr gutes Buch “Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer” von Stefan Merath welches ich mir zum Leitfaden meiner Selbständigkeit gemacht habe, beschreibt dass einzig der Kundennutzen für den Unternehmer im Fokus stehen muss. Es sollte somit die Aufgabe eines jeden Unternehmers sein sich zu fragen “Wie kann ich meinen Kunden den größten Nutzen bringen”. Verfolgt man dieses Prinzip stellt sich der Erfolg automatisch ein.

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  12. 7 Jahren nach Erstellen des beitrag liest sich jemand diesen Beitrag durch auf der Suche nach werbe möglich für die sanitär Branche.
    Wow oder? Das Witzige ist. Vieles ist noch top aktuell. Ich schaue mir jetzt aufgrund dies Beitrag diese Seite mal weiter an.

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