7. Mundpropaganda – 52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit

Mundpropaganda - 52 Tipps für eine erfolgreiche SelbständigkeitWerbung ist teuer und längst nicht mehr so effektiv, wie vielleicht noch vor 10 oder 20 Jahren.

Doch wie kommt man als Existenzgründer oder Selbständiger an Neukunden?

Eine gute Möglichkeit, die zudem sehr günstig ist, stelle ich heute vor und spreche dabei unter anderem natürlich auch wieder über meine Erfahrungen und Tipps.

Dieser Artikel gehört zur Serie:
52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit

Mundpropaganda

In der heutigen Zeit ist man ständig von Werbung umgeben. Ob online oder offline bekommt man permanent Werbebotschaften “vermittelt”, so dass viele Menschen da schon recht abgestumpft sind.

Das gilt natürlich auch für B2B-Kunden, auch wenn der visuelle Werbedruck oft nicht ganz so hoch und direkt ist.

Werbung, Anzeigen, Direktmailings usw. werden auch heute noch genutzt, um neue Kunden zu gewinnen und bis zu einem gewissen Grad funktioniert es auch. Dennoch ist es aufwändiger und teurer geworden.

Auf der anderen Seiten verlassen sich heute immer mehr Menschen auf Empfehlungen von anderen Menschen, denen sie vertrauen schenken. Das kann man sich als Selbständiger zu nutze machen.

Mundpropaganda ist sehr effektiv und zudem recht günstig.

Voraussetzungen
Allerdings ist es nicht so einfach, eine ausreichend starke Mundpropaganda zu bekommen. Dazu sind ein paar wichtige Voraussetzungen notwendig:

  • Bestehende Kunden, die mit der eigenen Leistung zufrieden sind …
  • … und dies aktiv gegenüber Dritten auch weitergeben.
  • Leistungen und Produkte, die für die Zielgruppe grundsätzlich relevant sind.
  • Sichtbare und glaubwürdige Referenzen, damit die durch Mundpropaganda angesprochen dies nachprüfen können.

Das ist es aber auch schon im Großen und Ganzen.

Man sieht an diesen Punkten, dass es gerade für Existenzgründer, die bisher kaum Kunden haben, schwer ist diese Art des Marketing zu nutzen.

Deshalb kann man Gründern nur empfehlen so schnell wie möglich die ersten Kunden zu bekommen. Eine Möglichkeit wäre es, schon vor der eigentlichen Gründung kostenlos oder zumindest kostengünstig ein paar Projekte umzusetzen, falls dies möglich ist.

Aktiv nachhelfen
Mundpropaganda ist leider oft kein Selbstläufer. Selbst wenn man eine Reihe von zufriedenen Kunden hat, bedeutet das nicht automatisch, dass diese auch für Mundpropaganda sorgen.

Deshalb ist es meist sinnvoll aktiv nachzuhelfen.

So könnte man die eigenen Kunden nach Abschluss eines Projektes darum bitten einen weiter zu empfehlen, wenn sie zufrieden waren. Auch der Hinweis, dass man darauf angewiesen ist, dass sie einen weiterempfehlen, kann bei vielen dafür sorgen, dass sie das auch tun.

Eine weitere Möglichkeit ist es den Kunden im Gedächtnis zu bleiben. Weihnachtskarten, besondere Angebote, Kulanz-Tätigkeiten und so weiter können dafür sorgen, dass der positive Eindruck bleibt oder sich sogar noch verstärkt. Das wiederum kann zu stärkerer Mundpropaganda führen.

Auch das Sammeln von Kundenstimmen für die eigene Website ist eine Art indirekter Mundpropaganda.

Mundpropaganda online
Mundpropaganda ist ebenfalls online nicht zu unterschätzen. Im Besonderen gilt das natürlich für Online-Shops, aber auch “normale” Websites und Blogs können davon profitieren.

Deshalb sollte man versuchen die Besucher zufrieden zu stellen und sie auf die eine oder andere Weise darum bitten, einen weiter zu empfehlen.

Risiken
Nicht ganz vergessen sollte man allerdings die Risiken.

So muss man der vorauseilenden guten Meinung auch Taten folgen lassen. Wer bei den Produkten oder Leistungen nachlässt, enttäuscht über Mundpropaganda gewonnene Kunden besonders, aber auch jene, die einen weiterempfohlen haben.

Sind Kunden unzufrieden, kann das sehr schnell zu einer ungewollten negativen Mundpropaganda führen, zumal die Menschen sowieso dazu neigen, sich schneller Luft zu machen, wenn sie unzufrieden sind.

Meine Erfahrungen

Ich habe zu Beginn meiner Selbständigkeit versucht mit Werbung/Anzeigen Kunden zu gewinnen. Das hat nicht gut funktioniert und mich recht viel Geld gekostet.

Nachdem ich die ersten Kunden dann hatte, ging es so langsam mit der Mundpropaganda los und ich habe versucht, das durch aktive Bitte um Weiterempfehlung und Kundenstimmen auf meiner Website zu unterstützen.

Das hat sehr gut funktioniert und auch wenn ich heute kaum noch für neue Kunden arbeite, bekomme ich immer wieder Anfragen.

Fazit

Mundpropaganda ist günstig und sehr effektiv. Dazu muss man aber wirklich gute Arbeit abliefern und ein wenig nachhelfen.

In der großen Auswahl an Marketingmöglichkeiten für Existenzgründer und Selbständige ist die Mundpropaganda auf jeden Fall sehr wichtig.

Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

Peer Wandiger

9 Gedanken zu „7. Mundpropaganda – 52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit“

  1. Die Mundpropaganda funktioniert auch online. Das vergessen viele, weil man sofort an echte Kommunikation zwischen Mensch zu Mensch denkt. Die soziale Medien eignen sich dafür bestens … Ich hatte hier außsschließlich nur gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht ist es jemandem anders ergangen.

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  2. Gerade gestern im Workhsop fragte mein Stammkunde, Frau Torma, darf ich sie auch weiterempfehlen. Nehmen Sie noch neue Kunden an? Ich habe da jemand, der braucht genau was Sie gerade mit uns gemacht haben und wahrscheinlich noch mehr!

    Ich denke viele trauen sich auch gar nicht weiterzuempfehlen….da sollten wir unsere Kunden ermutigen.

    Einige Zeit lang schloss ich meine Seminare mit folgen Worten: “Herzlichen Dank für Ihre rege Teilnahme, wenn es Ihnen mit mir gefallen hat, dann empfehlen Sie mich Ihren Kunden und Partnern, falls nicht, dann schicken Sie mir Ihre Konkurrenz.” Dieser Spruch hat mir oft ein oder zwei weitere Gespräch nach der Veranstaltung gebracht. Danke Peer für den interessanten und wichtigen Artikel.

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  3. Ich kann Torma nur zustimmen. Viele Kunden trauen sich nicht. Hilfen tut da nur ein Denkstoß von wegen “Sie können uns auch gerne weiterempfehlen”.

    Liebe Grüße

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  4. Hallo Peer,

    was du hier schreibst ist so alt wie die Menschheit und doch immer wieder aktuell und effektiv. Gute, zuverlässige und kompetente Leistung. Dazu gehört in meinen Augen auch einmal zu sagen, dieser Auftrag ist für mich eine Nummer zu groß aber ich kenne da jemanden … Nicht für jeden “Furz” Geld verlangen, wie du schreibst, gerade in der Anfangsphase auch mal die ein oder andere Kulanzarbeit. Mein Mann und ich haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Allerdings und das mag ich nicht verschweigen, benötigt man dazu auch eine Portion Geduld.

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  5. Bei uns ist es ähnlich wie bei Peer, innerhalb einer Organisation wurden wir immer wieder weiterempfohlen, das brachte einige Kunden. So entwickelt sich das weiter.

    Aber danke für die Anregung, offensiv die Kunden noch einmal daran zu “erinnern” einen bei Gefallen weiterzuempfehlen.

    Aber natürlich kommt es immer auf den Geschäftsbereich an, aber auch bei uns war die “klassische” Werbung mehr oder weniger nur teuer und zwecklos…

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  6. Auch eine Möglichkeit ist das Veranstalten von Gewinnspielen. Das geht natürlich nicht bei jedem Geschäftsmodell aber wenn möglich, kann es sehr effektiv eingesetzt werden. Wenn der Preis gut gewählt ist hat man gleich mehrere Vorteile. 1. Der Kunde erfährt über den Preis etwas über die angebotenen Leistungen und 2. Kunden sprechen darüber und verbreiten es viral. Gerade Facebook ist ein gutes Medium dafür.

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  7. @Lily,
    Gewinnspiele zu machen ist eher fragwürdig. Vor allem weil es doch manche Bestandkunden gibt, die nur eine Empfehlung weiter geben um ja eine Chance auf ein Preis zu bewahren.

    Leider ist die Qualität der daraus gewonnene Kontakte eher mäßig.

    Mundpropaganda ist ein tolle Instrument zur Neukundgewinnung und kostet außer wirklich hochklassige und kundenorientierte Arbeitsweise kaum was.

    Leider gilt es alte Grundsatz dass, gutes nur 3 mal weitergegeben wird, während negatives bis zu 30 mal weitergegeben wird.

    Trotzdem sollte jeder aktiv daran arbeiten aus seine vorhandene Kunden mit Mundpropaganda und aktive Empfehlungen neue Kunden zu gewinnen.

    Eine gute Möglichkeit wäre auch nach Abschluss von ein Auftrag sich ca 2 Wochen später mal beim Kunden zu melden um nachzufragen ob der zufrieden ist. Hier kann dann auch mal Geschickt nach mögliche Empfehlungen angetastet werden.

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  8. Also ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, dass bei uns Mund-zu-Mund-Propaganda sehr gut läuft! Man kann noch so viel Geld für Werbung ausgeben, aber wenn nachher der Service und die Qualität nicht stimmen, kommen die Kunden nicht wieder und die negative Erfahrung wird mündlich und auf Bewertungsportalen im Interet weitergegeben. Bei uns melden sich öfters neue Kunden, die dann sagen, sie haben unsere Nummer von einem Bekannten erhalten, der zufrieden war. Hören wir natürlich immer gerne und ist eine schöne Bestätigung, wohl einiges richig zu machen. Ich kann einfach empfehlen, sehr gute Arbeit zu machen, fair mit seinen Kunden umzugehen und einen guten Service zu bieten, dann ist die Mund-zu-Mund-Propaganda ein Selbstläufer.

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