E-Mail Newsletter – 1. Wann er sich lohnt und wie er erfolgreich wird

Dieser zweiteilige Gastartikel von Robert Brandl widmet sich dem Thema E-Mail Marketing. Der heutige Teil 1 bespricht die Gründe für einen Newsletter und dessen Erfolgsfaktoren. Morgen in Teil 2 geht es um die Auswahl eines E-Mail Marketing Tools und die konkrete Umsetzung eines Newsletters.

Auf EmailToolTester.com testet er Newsletter Lösungen, die sich speziell für kleine Unternehmen eignen.

Wir brauchen uns nichts vorzumachen: E-Mails können ganz schön nervig sein. Mal bedeuten Sie mehr Arbeit, ein anderes Mal Werbung und Spam.

Was genau sollte es für einen Grund geben einen weiteren E-Mail Newsletter ins Leben zu rufen?

Vorteile eines E-Mail Newsletters

Auch in Zeiten von Facebook und Twitter bleibt die gute alte E-Mail für die meisten Menschen das persönlichste elektronische Medium überhaupt. Während die Meldungen in Social Media-Kanälen in der Regel nur vorbeirauschen, werden E-Mails im Normalfalle auch wirklich gelesen (zumindest die Betreffzeile) und zum Teil sogar lange gespeichert.

Quer durch die Bank kann man per E-Mail die meisten Leute erreichen – ob jung oder alt. Dazu kommt: wer Ihnen seine E-Mail Adresse anvertraut, ist häufig sehr interessiert an Ihren Produkten oder Ihren Inhalten. Und genau mit dieser Sorte von Leuten lohnt es sich direkt zu kommunizieren. Liefern Sie jetzt noch mehr tolle Infos und der Newsletter-Abonnent wird zu einem Käufer oder noch besser: er wird zu einem Fan und empfiehlt Sie sogar weiter.

Dazu kommt, dass Sie über das Reporting Ihres Newsletter Tools wunderbar nachverfolgen können, wie gut die einzelnen Inhalte bei den Lesern ankommen.

Das Grundproblem von E-Mail Newslettern

Ich nehme stark an, dass Sie wenigstens einen E-Mail Newsletter abonniert haben, den Sie interessant finden. Nein?

Dann überlegen Sie welche Blogs oder Marken Sie gut finden und wie es wäre, wenn man Ihnen ab und zu besonders gute Tipps, die nicht über die Website erreichbar sind, zusenden würde.

Aber kurz zurück zur Realität, denn die sieht leider meistens anders aus.

Beispiel: der Groupon (Citydeal) Newsletter
Selbst rein werblich orientierte Newsletter können als positiv wahrgenommen werden – so wie es Groupon in der Anfangsphase gemacht hat. Jeden Tag eine E-Mail mit Spar-Angeboten aus der eigenen Stadt. Eine E-Mail pro Tag ist nicht wenig, wird aber akzeptiert solange die Qualität der Angebote stimmt.

Jedoch macht Groupon auch das Grundproblem vieler Newsletter deutlich: ist erst mal der Erfolg da, dann wir gnadenlos geballert. Inzwischen bekommt man zwei E-Mails pro Tag (zumindest für die Stadt Frankfurt) während die Qualität der Angebote teilweise merklich zurückgegangen ist.

Wann kann man von einem guten Newsletter sprechen?

Ein guter E-Mail Newsletter muss genau eines bieten: Mehrwert. Aber wann liefert ein Newsletter Mehrwert?

  • Man kann dem Absender trauen
  • Man erhält relevante Informationen (Tipps, Sparmöglichkeiten, Witziges etc.)
  • Man wird nicht belästigt durch zu häufige Aussendungen

In der Regel sollte der Versender also nicht nur den Umsatz im Kopf haben. Langfristig kann es sich bezahlt machen auf kurzfristige Verkaufsaktionen zu verzichten und vor allem das Vertrauen in die eigene Marke bzw. den eigenen Namen zu stärken.

Fallbeispiel Blog: Smartpassiveincome Newsletter
Pat Flynn ist ein amerikanischer Blogger, der hier regelmäßig bei den Einnahmereports der englischsprachigen Blogs an der ersten Position liegt. Und das nicht zuletzt, weil er weiß, wie man effektiv mit seinem Publikum kommuniziert:

  • Wer sich für den Newsletter anmeldet, bekommt erst mal ein hochwertiges eBook geschenkt
  • Danach startet er vor dem regulären Newsletter eine automatische Serie von E-Mails (Autoresponder), in denen er auf wichtige ältere Artikel hinweist. Somit schafft er eine Art von „Grundwissen“ bei seinen neuen Lesern.
  • Die E-Mails kommen ganz schlicht als Text, gerade so als hätte er sie tatsächlich persönlich für den Empfänger verfasst
  • Er verzichtet vollständig auf Affiliate-Links und das sonst übliche Werbegetrommle – stattdessen zählt ausschließlich der Mehrwert (Autoresponder Serie)

Natürlich ist das Beispiel recht spezifisch für einen Blog. Aber denken Sie einmal darüber nach, durch welche Inhalte Sie Ihre Leser für sich gewinnen könnten – auch wenn Sie kein Blogger sind.

Ob Sie nun tatsächlich einen Newsletter brauchen, müssen Sie natürlich selbst entscheiden. Wie auch bei allen anderen Marketingmaßnahmen kann ein Newsletter nur verstärken, was bereits da ist. Richtig gute Angebote oder Inhalte per E-Mail zu verbreiten, kann wunderbar funktionieren und bei den Empfängern auf viel Gegenliebe stoßen.

Stimmt auf der anderen Seite mit Ihrem Angebot grundsätzlich etwas nicht, dann ist ein Newsletter so ziemlich der nervigste Weg dies zu kommunizieren.

2. Teil der Artikelserie

Wie man einen solchen Newsletter umsetzt und welche inhaltlichen und rechtlichen Dinge man beachten sollte, wird Teil 2 der Serie besprechen.

Zudem werden empfehlenswerte Newsletter-Services vorgestellt.

Du hast Interesse einen Gastartikel hier auf “Selbständig im Netz” zu veröffentlichen? Dann einfach eine eMail mit kurzer Vorstellung und Artikelideen an autor@selbstaendig-im-netz.de senden.

Peer Wandiger

7 Gedanken zu „E-Mail Newsletter – 1. Wann er sich lohnt und wie er erfolgreich wird“

  1. Das trifft sich gut. Auch ich werde demnächst regelmäßig (monatlich) Newsletter an meine Abonnenten versenden. Das Anmeldeformular ist schon auf meinem Blog integriert und läuft gut. Bin gespannt auf den 2. Artikel.

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  2. Danke, aber finde den Artikel etwas dünn. Im Prinzip steht da nur drin: “Groupon-Newsletter = schlecht” und “Smartpassiveincome Newsletter = gut”. Die wirklich wichtigen Infos scheinen erst im 2. Teil zu kommen. Ich bleibe gespannt 😉

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  3. Moinsen Peer,

    wie gewohnt wiedermal ein guter Beitrag, Du bringst ein paar wichtige Dinge gut auf den Punkt.
    Das große Problem heutzutage ist die Flut der Mails die man so über den Tag verteilt bekommt, einst gab es alle Werbemails morgens, da konnte man komplett auf einen Schlag löschen, heute kommen sie gleichmäßig verteilt, so das man doch mal reinliest ( bis auf die guten Bekannten halt ). Das Problem liegt halt darin, den User zum lesen zu bewegen, das wiederum hängt ja gewaltig von seiner allgemeinen Tagesform ab, wie war sein Arbeitstag, wer hat genervt, oder war alles prima. Hat er hier, ich sag mal angebissen, ist es halt die große Kunst ihm zu vermitteln welche Dinge er unbedingt kaufen muß von denen er vorher noch garicht wusste das es sie überhaupt gibt.
    Viele Sachen lass ich in der Firma querlesen und sortieren, schließlich sitzt da jemand der Zeit hat und diese auch noch bezahlt bekommt ;-), aber sehr viele löschen gesammelt die ganze Tagesflut ohne auch nur reinzuschauen. Das ist keine Annahme, nein, ich persönlich kenne einige Leute die auf solche Art und Weise vorgehen, sich aber im nachhinnein wundern das wichtige Informationen nicht durchgedrungen sind.
    Die Zeiten werden härter, schaun wir mal was da noch kommt.

    Grüße Ralle

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  4. @Michel Im Grunde wollte ich nur zum Nachdenken anregen. Der Großteil aller Firmen setzt einen Newsletter auf und ballert Werbung hinaus. Dann geht es nur um Zahlen und der Beitrag den der Newsletter zum Umsatz beiträgt. Am Anfang funktioniert das vielleicht noch ganz gut. Nach einiger Zeit stellt sich bei den Empfängern allerdings ein Sättigungsgefühl ein und der Newsletter wird weitestgehend ignoriert, wenn nicht abbestellt.
    Das Gegenmodell liefert in meinen Augen eben jener Smartpassiveincome Newsletter. Dass dieses Modell nicht für jede Firma das richtige ist, steht natürlich außer Frage.

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  5. Newsletter sind schon eine tolle Sachen, wenn man weiß, wie man diese richtig einsetzt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Unternehmen gar keine Ahnung von E-Mail Marketing haben und diese gar nicht oder halt, wie schon im Artikel beschrieben, als reine Werbemaschine ohne Mehrwert nutzen. Das ist nicht nur schade, sondern bringt die Unternehmen um ehrhebliche Umsätze.

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  6. Ich fand den Artikel auch ein bisschen oberflächlich, aber zum Glück gibt es ja einen zweiten Teil des Artikels 😉

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