Geld sparen – 22 Tipps für Existenzgründer

Geld sparen - 10 Tipps für ExistenzgründerGeld sparen gehörte in den ersten Jahren meiner Selbstständigkeit genauso sehr zu meinen Aufgaben wie Geld verdienen.

Gerade zu Beginn war das Monatsende immer mal wieder recht problematisch und ich musste jeden Euro zweimal umdrehen.

Als Existenzgründer hat man nicht gerade hohe und auch meist keine regelmäßigen Einnahmen und jeden Euro, den man nicht ausgibt, muss man nicht verdienen.

Deshalb möchte ich im Folgenden 22 Tipps geben, wie ihr als Existenzgründer, aber auch als Selbstständige Geld sparen könnt.

22 Tipps mit denen Existenzgründer Geld sparen können

Im Folgenden liste ich 22 Tipps auf, mit denen Existenzgründer bares Geld sparen können, denn zu Beginn ist das Geld meist knapp und jede Ausgabe sollte gut überdacht werden.

Ich spreche da aus Erfahrung, waren meine ersten Jahre doch auch sehr hart.

  1. Selber machen
    Mir hat in meiner Gründungszeit vor allem das “Selber machen” viel Geld gespart. Im Grunde kann man sich fast alles von Dienstleistern erstellen lassen, aber das muss man nicht.

    Wenn man bereit ist etwas Zeit und Arbeit zu investieren, kann man vieles auch erstmal selber erstellen. Dann mag es vielleicht nicht perfekt sein, aber oft reicht ein “gut” völlig aus.

    So kann man z.B. seine eigene Firmen Homepage mit WordPress umsetzen und da ist bis auf das Hosting alles kostenlos möglich.

    Man sollte sich aber vorher gut überlegen, ob man etwas wirklich selber gut machen kann oder ob man mehr Schaden anrichtet, als dass es hilft. Ansonsten sollte man es doch lieber von jemand anderem erledigen lassen, der sich besser damit auskennt.

  2. Heimbüro
    Ich selber habe viele Jahre im Heimbüro gearbeitet. Das hat gut funktioniert und es hat vor allem eine Menge an Miete gespart.

    Zudem kann man Kosten für das Heimbüro auch noch von der Steuer absetzen.

    Wer also nicht gerade handwerklich aktiv ist, viel Dreck macht oder intensiven Kundenkontakt hat, der sollte erstmal von daheim starten, wenn es dafür den Platz gibt.

  3. Büroausstattung
    Hier schlagen manche Gründer über die Stränge, weil sie unbedingt das Gefühl haben möchten ein richtiger Selbstständiger zu sein.

    Doch ich kann nur empfehlen zu Beginn vor allem mit dem zu arbeiten, was man hat. Und das ist oft zumindest ein Schreibtisch und ein Stuhl. Auch die notwendige Technik, wie zum Beispiel ein PC, ist in der Regel schon vorhanden.

    Aber auch hier sollte das Sparen nur soweit gehen, solange keine Nachteile entstehen. Wer an einem 10 Jahre alten PC sein Online-Business aufbauen will, wird mehr Zeit mit Warten, als mit Arbeit verbringen.

  4. Papierloses Büros
    Im eigenen Büro kann man zudem einiges an Geld sparen, wenn man versucht so papierlos zu arbeiten, wie möglich. Ich musste bei meinem Drucker gerade 2 Farbpatronen ersetzen und das war ein teurer Spaß.

    Papierlos zu arbeiten ist nicht nur umweltschonend, sondern man spart bares Geld, wenn man z.B. Unterlagen, Angebote und Rechnungen per Mail statt mit der Post versendet.

  5. Open Source/Freeware Software
    Einen PC bekommt man leider nicht kostenlos, auch wenn man natürlich auch beim Kauf eines Computers sparen kann.

    Kostenlos bekommt man aber viele Software-Lösungen, die man als Selbstständiger im Netz so braucht.

    Ich nutze z.B. schon seit Ewigkeiten das kostenlose Libre Office und bin damit sehr zufrieden. Auch für fast alle anderen Aufgaben gibt es gute kostenlose Alternativen.

  6. Social Media Marketing
    Ich habe als Gründer den Fehler gemacht Print-Werbung zu schalten, und es hat einfach nur Geld gekostet und nichts gebracht.

    Deshalb sollte man heute lieber auf Facebook und Co. setzen. Dort muss man zwar auch aktiv werden und einiges an Zeit reinstecken, aber dann kann man sehr günstig neue Kunden gewinnen.

    Ebenfalls sehr effektiv und dazu noch kostenlos sind Kundenempfehlungen. Dazu sollte man die eigenen zufriedenen Kunden aktiv um Weiterempfehlungen bitten.

  7. Versorger wechseln
    Das habe ich gerade selber wieder gemacht und ich konnte dadurch einige hundert Euro einsparen. Strom- und Gasanbieter sind heute sehr einfach zu wechseln und durch Neukundenboni spart man oft wirklich einiges. Zudem lohnt es sich regelmäßig nach neuen günstigeren Angeboten zu schauen.

    Um dies aber nicht zu vergessen, wie es bei mir in den letzten Jahren leider der Fall war, sollte man sich in den eigenen Jahreskalender einen Termin eintragen, um rechtzeitig recherchieren und wechseln zu können.

  8. Internet-Verträge wechseln
    Ebenfalls regelmäßig überprüfen sollte man die eigenen Smartphone- und DSL-Tarife. Gerade bei den mobilen Netzbetreibern ist man als Bestandskunde leider der Idiot und bezahlt immer mehr.

    Wechselt man dagegen zu einem anderen Anbieter oder droht dem eigenen zumindest mal mit der Kündigung, dann sind auf einmal viel bessere Konditionen möglich.

  9. Abonnements kündigen
    Als Existenzgründer hat man meist nicht viel Freizeit. Ist deshalb das Netflix-Abo wirklich notwendig und sinnvoll?

    Gleiches gilt Online-Tools, die sehr interessant und nützlich klingen, aber werden diese wirklich regelmäßig genutzt? Vielleicht reicht ja auch eine Prepaid-Variante, wie sie z.B. der von mir genutzte Newsletter-Service Cleverreach anbietet.

  10. Günstig einkaufen
    Als Gründer braucht man zumindest Büromaterial, aber auch privat muss man einiges einkaufen. Hier ist auf jeden Fall zu empfehlen die Preise zu vergleichen, was online natürlich etwas einfacher geht.

    Zudem kann es sich lohnen manche Dinge in größeren Mengen einzukaufen, was es günstiger macht. Dann sollte man aber auch wirklich Bedarf für die Menge haben.

    Es lohnt sich zudem antizyklisch einzukaufen. Also im Sommer die Wintersachen und im Winter die Sonnenliege.

  11. Eine Nacht drüber schlafen
    Aber Vorsicht vor Impulskäufen bei verlockenden Angeboten oder Gutscheinen. Ich kenne das selber. Da gibt es immer wieder gute Sparangebote, bei denen man am liebsten sofort zuschlagen möchte.

    Doch da sollte man erstmal eine Nacht drüber schlafen und sich zudem fragen, ob man diese Produkte wirklich braucht. Oft ist die Antwort Nein.

  12. Einkaufen gehen mit Einkaufszettel
    Sehr gut bewährt hat sich bei mir auch der Einkauf mit einem Einkaufszettel. Gerade in größeren Supermärkten entdeckt man immer wieder interessante Dinge, aber wer sich an seinen Zettel hält, kommt ohne die vielen zusätzlichen Produkte im Einkaufswagen aus dem Markt.

    Es hilft übrigens auch sehr, vor dem Weg in den Supermarkt etwas gegessen zu haben, da man auf diese Weise keine Appetit bekommt, was meist auch zu Spontankäufen führt.

  13. Bar bezahlen
    Und wenn das alles nicht hilft, dann bezahlt zumindest bar (außer im Netz natürlich), denn das macht einen großen Unterschied aus.

    Während die Bezahlung mit EC-Karte oder Kreditkarte zu leicht von der Hand geht, tut es bei der Bezahlung mit Bargeld schon deutlich mehr weh.

    Auf diese Weise merkt man viel stärker, wie das Geld weniger wird und das hilft definitiv beim Sparen.

  14. Selber kochen
    Ich habe schon immer gern gekocht und so war es auch während meiner Existenzgründung so, dass ich mir selber Essen gemacht habe.

    Das ist auf jeden Fall deutlich günstiger, als wenn man Essen bestellt oder sogar regelmäßig essen geht.

    Man kann sehr gut vorkochen und sich sein Frühstück und sein Mittag mit ins Büro nehmen.

  15. Outsourcing
    Bei manch einem Geschäftsmodell ist man auf die Hilfe anderer angewiesen. Da geht es einfach nicht ganz allein.

    Doch statt gleich einen festen Mitarbeiter einzustellen, der in Deutschland relativ viel kostet, sollte man erstmal einen freien Mitarbeiter testen.

    Da bezahlt man wirklich nur das, was man auch bekommt und wenn man mal keine Aufgaben zu delegieren hat, dann kostet ein freier Mitarbeiter auch kein Geld.

  16. Konto nicht überziehen
    Ein Fehler, den viele Gründer und Selbstständige machen, betrifft das eigene Konto. Hier wird ständig überzogen und im Dispo “gelebt”.

    Doch die Zinsen für den Dispokredit sind sehr hoch. Deshalb sollte man unbedingt vermeiden dort permanent drin zu stecken.

    Übrigens lohnt es sich und und wieder mal zu schauen, ob es nicht ein günstigeres Geschäftskonto mit besseren Konditionen gibt.

  17. Versicherungen überprüfen
    Versicherungen sind für den Ernstfall wichtig, aber auch hier lässt sich viel Geld sparen.

    Zum einen sollte man prüfen, welche Versicherungen man als Selbstständiger wirklich braucht und welche vielleicht übertrieben sind.

    Zum anderen sollte man regelmäßig prüfen, ob man durch einen Wechsel nicht Geld sparen kann. So kann man die Autoversicherung relativ problemlos wechseln. Bei der Krankenversicherung sollte man sich mehr Zeit nehmen, aber auch hier kann es sehr sinnvoll sein zu wechseln. So bin ich vor ein paar Jahren in eine andere Krankenversicherung gewechselt, da meine bisherige einfach zu teuer geworden ist.

  18. Kooperation
    Da es anderen Gründer ähnlich geht und alle Geld sparen wollen bzw. müssen, sollte man Networking betreiben und Kontakte zu anderen aufbauen.

    Dann ergibt sich vielleicht die Möglichkeit mit anderen Gründern Leistungen zu tauschen. Auf diese Weise haben beide einen Vorteil davon und zudem bares Geld gespart.

  19. Fahrrad fahren, statt Auto
    Ein Auto war früher mal ein Statussymbol von Unternehmern und auch heute noch müssen manche ihr schwaches Selbstbewusstsein mit einem teuren Sportwagen aufpolieren.

    Ich kann aber nur allen Gründern raten, sich sehr gut zu überlegen, ob ein Firmenwagen wirklich notwendig ist. Gerade bei Selbstständigen im Netz ist das in der Regel nicht der Fall.

    In Städten bietet es sich zudem an, lieber schnell auf das Rad zu steigen, wenn man doch mal zum Kunden muss.

  20. Computer und Co. richtig aussschalten
    Ein kleiner, aber auch nicht unwichtiger Kostenfaktor sind die Stromkosten für Geräte im Standby. Und ich habe, wie viele von euch sicher auch, eine Menge elektrischer Geräte.

    Das macht in der Summe zwar keine riesigen Beträge aus, aber wenn man den PC, den Monitor, den Drucker und die anderen elektronischen Geräte zum Feierabend richtig ausschaltet, spart man auch einige Euro im Jahr.

    Schaltbare Steckdosen haben sich dafür z.B. bei mir bewährt.

  21. Nicht zu viel heizen
    Wir mögen es warm und kuschelig, aber jedes Grad mehr erhöht die Kosten deutlich.

    Deshalb sollte man vor allem im Büro nicht so viel heizen. Zudem arbeitet man bei Hitze auch nicht so konzentriert und wird schneller müde.

    Gerade in meinem kleinen Heimbüro hat zudem der Computer dafür gesorgt, dass die Temperaturen angenehm waren. Da musste ich kaum heizen. 😉

  22. Automatisch Geld sparen
    Ein weitere gute Methode Geld zu sparen möchte ich euch am Ende meiner Liste ans Herz legen.

    Geld, dass man nicht mehr zur Verfügung hat, kann man auch nicht so schnell ausgeben. Deshalb haben wir schon lange automatische Überweisungen vom Geschäftskonto auf ein Tagesgeldkonto eingerichtet.

    Hier muss man schauen, welchen regelmäßige Betrag man sich leisten kann, aber auf diese Weise legt man sich regelmäßig Geld zurück und gibt das dann natürlich auch nicht so einfach aus.

Nachdenken, Disziplin und Zeit – So kannst du Geld sparen!

Wer Probleme mit zu hohen Kosten hat, sollte sich einen Monat lang alle Ausgaben aufschreiben. Es ist durchaus überraschend, was dabei rauskommt.

Meist erschreckt man selber, für was man alles Geld ausgegeben hat und warum das eigene Konto am Monatsende immer leer ist.

Allerdings möchte ich auch nochmal sagen, dass man sich nicht zu Tode sparen sollte. Geld sparen ist eine Sache, aber für das Wachstum des eigenen Business muss man auch Geld investieren. Man sollte aber immer abwägen, ob eine Ausgabe wirklich sinnvoll und notwendig ist.

Habt ihr noch weitere Ideen oder Tipps, wie man als Existenzgründer Geld sparen kann? Dann immer her damit. 🙂

Peer Wandiger

6 Gedanken zu „Geld sparen – 22 Tipps für Existenzgründer“

  1. Hallo Peer,

    wirklich klasse, dass du so offen deine selber ausprobierten Tipps weitergibst! Direkt zu Punkt 1: “Dann mag es vielleicht nicht perfekt sein, aber oft reicht ein „gut“ völlig aus.” Ja, ich habe am Anfang auch gedacht, ein Online-Projekt ist eine große (und großartige 🙂 ) Sache und wollte deshalb von Anfang an alles perfekt haben. Die Crux ist nur, dass man dann nicht anfängt, den Beginn immer weiter hinauszögert. Und immer wieder Geld investiert, z. B. für dieses und jenes Tool, das noch besser funktioniert. Bis mir ein Bekannter den Schubs gab und sagte: He, jetzt fängst du einfach erstmal an! Und dann lief es. 🙂
    Viele Grüße
    Gabriele Frings

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    • Das stimmt zwar, aber ich finde den Trend, dass alle unfertige und halbgare Sachen veröffentlichen, auch nicht das Richtige. Viele verstehen das »Du musst nicht perfekt sein« meiner Meinung nach einfach falsch. Und auch wenn »Gut« am Anfang noch ausreicht, sollte für später trotzdem das »Perfekt« nicht einfach vergessen werden. Zumal »gut« in einigen Bereichen auch gar nicht mehr ausreicht.

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  2. Sehr gute Tipps, die mich zum Nachdenken gebracht haben!
    Einene weiteren Tipp den ich zum Thema Geld sparen noch Beitragen kann ist den PKW als Firmenfahrzeug zu nutzen.
    Besonders wenn man sich öfters mit Kunden trifft ist das super denn hier kann man die Kosten von der Steuer absetzen!
    Lg. Joe

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  3. sehr gute Tipps, ich habe auch erst mal klein angefangen – anteilige Miete, Telefon, Strom für das Arbeitszimmer zu Hause kann man absetzen.

    Als Plattform kann man sehr gut WordPress nutzen. Dies hat den Vorteil, dass dieses CMS-System sehr mächtig und einfach zu lernen ist. Zudem hat es beim SEO Vorteile.

    Für die laufende Buchhaltung benötigt man keinen Steuerberater. Ich nutze dafür z.B. Software wie Lexware und gebe am Jahresende zur Sicherheit die Daten und den Ordner an den Steuerberater zur Durchsicht. Dies kostet zwar etwas. Die Sicherheit, dass alles ordentlich verbucht wurde, ist mir dies wert.

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  4. Vieles weiß man ja schon aber dennoch sind ein paar echt gute Tipps dabei auf die ich nie im Leben gekommen wäre 😀

    Vielen Dank dafür

    LG Chris

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  5. Sind wirklich paar tolle Tipps dabei. Besonders Tipp 12 ist so true 🙂 Wichtig ist natürlich auch etwas fürs Finanzamt zur Seite packen.

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