Ein gutes und zufriedenes Personal gehört zu dem wichtigsten Kapital, welches ein Unternehmen hat. Deshalb sollte man auch ein besonderes Augenmerk auf die Mitarbeiterführung legen.
Was man unter Personalmanagement versteht, welche Arten von Mitarbeiterführung es gibt und wie man als Vorgesetzter diese verbessern kann, zeige ich in diesem Artikel.
Der psychologische Aspekt im Personal Management
Als Chef eines Unternehmens hat man sich nicht nur um seine Kunden und Lieferanten zu kümmern, sondern auch um das Personal. Denn das Personal ist wohl mit Abstand das wichtigste Kapital, was in einem Unternehmen vorhanden ist. Nicht umsonst besagt ein Sprichwort: “Ein Unternehmen ist nur so gut wie seine Mitarbeiter!”.
Im Personalmanagement kommt es jedoch auf weit mehr an, als nur auf das monatliche Überweisen des Gehaltes. Im Folgenden sollen das Personalmanagement im Gesamten, sowie die psychologischen Wechselwirkungen zwischen der Ebene des Personals und der Chefetage im speziellen, betrachtet werden.
Die Wichtigkeit der Personalführung im Unternehmen.
Die richtige Führung des Personals ist auch immer eine psychologische Gratwanderung. Das auch die Psychologie bei der Mitarbeiterführung eine große Rolle spielt hat sich erst in den letzten zwei Jahrzehnten durchgesetzt. Noch bis Anfang der neunziger Jahre war in vielen Unternehmen der Firmenchef der unumstrittene Patriarch.
Wenn man sich diese Unternehmensstruktur als Pyramide vorstellt, dann war an der Spitze der Firmenchef, eine Ebene tiefer die Abteilungsleiter und ganz unten das Personal des Unternehmens.
Doch in der globalen Entwicklung der Wirtschaft ist diese Unternehmensstruktur nicht mehr zeitgemäß. Dies konnte man in letzter Zeit deutlich an den Konkursen des Versandhandelsunternehmens Quelle oder der Drogeriekette Schlecker erkennen, welche eben diese Struktur beibehalten haben.
Doch wie sollte das Personalmanagement beziehungsweise die Personalführung heute aussehen?
Die extremsten Führungsstile kurz vorgestellt.
Zuerst sollen jedoch die beiden Führungsstile beschrieben werden, die sich am wenigsten zur Mitarbeiterführung eigenen und bei denen sich die Mitarbeiter am wenigsten wohlfühlen.
Am wenigsten Wohlfühlen werden sich die Mitarbeiter bei einem autoritären Führungsstil. Wie schon oben beschrieben hat hier der Vorgesetzte beziehungsweise der Chef die alleinige Entscheidungsgewalt. Das Personal wird dabei zu reinen Befehlsempfängern, die keinerlei Mitspracherecht haben.
Zwar ist der Vorteil bei dieser Methode zwar, dass es sehr kurze Entscheidungswege gibt, allerdings wiegt der Nachteil der unmotivierten Mitarbeiter schwerer.
Der gegenteilige Führungsstil wird als Laissez-faire Führungsstil bezeichnet. Frei übersetzt bedeutet Laissez-faire soviel wie “machen lassen”.
Gemeint ist damit das der Vorgesetzte keinerlei Einfluss auf die Mitarbeiter sind und diese weitgehend sich selbst überlassen sind.
Folge dieses Führungsstiles ist das sich unter den Mitarbeitern Disziplinlosigkeit und Unordnung ausbreitet.
Als Unternehmer ist man sowohl Chef und Teil des Personals.
Doch wie sollte eine effektive Personalführung nun aussehen?
Die optimale Führung des Personals ist eine gesunde Mischung aus dem autoritären Führungsstil und dem Laissez-faire Führungsstil. Um aus diesen beiden Stilen ein gesundes Verhältnis zu finden, benötigt man jedoch ein großes Maß an Fingerspitzengefühl und Menschenkenntnis.
Hierbei muss man sich vor Augen führen, das man sowohl Vorgesetzter als auch Mitglied des Personals in einer Person ist. Als Vorgesetzter oder Eigentümer eines Unternehmens ist man sowohl für Wohlergehen des Unternehmens, wie auch für das Wohlergehen der Mitarbeiter verantwortlich. Als Mitglied des Personals ist man für ein kreatives Betriebsklima zumindest mitverantwortlich.
Hier muss eine klare Grenze gezogen werden. Entscheidungen, welche die Ausrichtung und die Zukunft des Unternehmens tangieren, muss man deshalb alleine treffen oder bei größeren Unternehmen zusammen mit der Führungsebene. Schließlich ist man auch bei den Geldgebern, das heißt bei den Banken oder Investoren, für das Unternehmen in der Verantwortung und nicht das Personal.
Anders sieht es aus, wenn man den Unternehmer als Teil des Personals sieht. Hier ist es wichtig, dass die Mitarbeiter in Ihrem jeweiligen Aufgabenbereich in eigener Verantwortung tätig werden können.
Dazu muss der jeweilige Aufgabenbereich klar definiert werden und auch streng von beiden Seiten eingehalten werden. Denn kaum ein anderer Umstand wirkt sich negativer auf einen Mitarbeiter aus, wie wenn eine bestimmte Tätigkeit einmal positiv aufgenommen, bei einer anderen Gelegenheit für die gleiche Tätigkeit jedoch gerügt wird. Auf diese Weise demotiviert man nicht nur den Mitarbeiter, sondern im Extremfall die gesamte Belegschaft, da so eine Verunsicherung unter den Angestellten entsteht. Diese wirkt sich im Endeffekt auch negativ auf die Produktivität aus der Angestellten aus.
Ein weiterer äußerst wichtiger Punkt ist die Gleichbehandlung der Angestellten. In jedem Team gibt es Menschen, denen die Arbeit leicht von der Hand geht und Menschen, die sich mit den anvertrauten Aufgaben schwerer tun. Diesen Umstand auszugleichen erfordert fast schon eine psychologische Herangehensweise zumindest jedoch ein Höchstmaß an Fingerspitzengefühl. Schließlich kann es für effiziente Mitarbeiter demotivierend sein, wenn nur die schwächeren Mitarbeiter gefördert werden. Im Gegensatz dazu ist es für schwächere Mitarbeiter nicht gerade angenehm, wenn nur die guten Mitarbeiter lobend erwähnt werden.
Verschiedene Möglichkeiten um den Zusammenhalt zu fördern.
Wichtig ist es auch, dass man ein angenehmes Betriebsklima herstellt. Denn nur wenn sich die Mitarbeiter wohlfühlen, können diese eine maximale Produktivität entwickeln. Als Mittel hierfür hat sich die Gruppenarbeit als die effizienteste Lösung herauskristallisiert.
Wenn die Gruppen so zusammengestellt sind, dass die Schwächen des einen durch die Stärken der anderen Mitarbeiter ausgeglichen werden, ist eine optimale Zusammenstellung gefunden.
Man muss sich vor Augen führen, dass nicht jeder Mensch alles gleich gut kann. Hierdurch bekommen auch die schwächeren Mitarbeiter die Möglichkeit die persönlichen Stärken mit einzubringen. Auch kann die Gruppenarbeit das kreative Denkvermögen durch den schnellen Austausch von Informationen ankurbeln und so zur Optimierung der Arbeitsprozesse beitragen.
Allerdings muss bei der Gruppenarbeit stark auf den zwischenmenschlichen Bereich geachtet werden. Gibt es innerhalb der Gruppe zwei oder mehr Personen, die nicht miteinander auskommen, so kann dies zu einem gegenteiligen Effekt führen und die Produktivität der Gruppe wird geschwächt oder erliegt ganz.
Deshalb gilt es die Gruppen genau zu beobachten und bei eventuellen Spannungen innerhalb der Gruppe durch geeignete Maßnahmen entgegenzuwirken. Geeignete Maßnahmen sind zum Beispiel Einzelgespräche mit den betroffenen Mitarbeitern oder im Extremfall eine neue Zusammenstellung der Gruppen. Eine neue Zusammensetzung der Gruppe sollte jedoch nur im äußersten Fall vorgenommen werden, da hierdurch auch die Chemie der anderen Gruppen gestört wird.
Seminare zur Mitarbeiterführung und für das Personal.
Da die Mitarbeiterführung für ein Unternehmen zu den wichtigsten Punkten überhaupt gehört, sollte man als Vorgesetzter immer auf den laufenden über die neusten Entwicklungen sein. Von Branchenverbänden werden hierfür in regelmäßigen Abständen verschiedene Seminare angeboten, welche man besuchen kann.
Doch es gibt nicht nur Seminare für die Unternehmensleitung, sondern auch Gruppenseminare für die Mitarbeiter. Bei diesen Seminaren werden die Stärken der einzelnen Mitarbeiter hervorgehoben beziehungsweise das Gefühl der Zusammengehörigkeit gestärkt. Auf diese Weise lässt sich das Betriebsklima oft nachhaltig verbessern.
Fazit
Damit ein Unternehmen auf dem Markt auch in schwierigen Zeiten Erfolg hat, kommt es in erster Linie auf die Führung des Personals an. Diese sollte sich an modernen Standards orientieren, da alte Funktionsweisen in der heutigen Zeit oft nicht mehr funktionieren.
Zu hart umkämpft sind die Mitarbeiter, welche über spezielle Fähigkeiten verfügen, so dass diese schnell zu Konkurrenten abwandern könnten. Man sollte deshalb auch als Chef eines Unternehmens die Möglichkeiten nutzen, sich durch Seminare für die Mitarbeiterführung weiter zu qualifizieren.
Autorin
Anna Bella schreibt Fach-Beiträge über das Thema Personalmanagement und Personalführung. Als Kundenbetreuerin ist sie bei Tajo Kredite in der Schweiz tätig.
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Der Text ist echt gut.
Er erfasst wirklich alles über das moderne Management .
Mich würde interssieren wo die Seminare stattfinden, beziehungsweise wo man sich darüber informieren kann?
Lg Gent
Ich kenne es, wenn Manager ungeeignet sind für Führungspositionen. Mein letzter Chef wollte unbedingt immer befreundet sein und hat uns dann immer mit der ‘Jetzt bin ich mal der Chef’ Keule überrascht und mal auch ein paar Leute ohne richtige Gründe gefeuert.
Modernes Management sollte wissen, dass es eine Gradwanderung zwischen Laissez-Faire und Authorität ist, aber dass muss erst mal gerlernt werden!
Ein gutes und zufriedenes Personal gehört zu dem wichtigsten Kapital, welches ein Unternehmen hat. Deshalb sollte man auch ein besonderes Augenmerk auf die Mitarbeiterführung legen,dabei zugleich die Bedürfnisse der Beschäftigten angemessen berücksichtigt werden.