Fake Views auf YouTube?! – Risiken und Alternativen

Fake Views auf YouTube?! - Risiken und AlternativenIm Internet zählen oft die nackten Zahlen. Das ist auch bei YouTube nicht anders, weshalb das Geschäft mit Fake Views floriert.

Warum die YouTube Views so wichtig sind, was man für Fake Views bezahlen muss und warum es keine gute Idee ist so vorzugehen, erläutere ich im heutigen Artikel.

Zudem gehe ich auf Alternativen ein, um die Zahl der Videoaufrufe und Abonnenten zu steigern.

Fake Views auf YouTube?!

Wer auf YouTube Geld verdienen will, braucht viele Video-Views. Damit ist die Zahl der Aufrufe eines Videos gemeint.

Für Werbekunden, Sponsoren etc. ist das oft ein wichtiger Faktor, um zu beurteilen, ob es sich lohnt teure Produkte bereitzustellen oder Geld zu bezahlen.

Doch wie so oft in der Vergangenheit, ist es auch bei YouTube nicht überraschend, dass hier anscheinend viele Fake Views gekaufen werden. Das gab es schon früher bei Facebook oder Twitter, wo Fans und Follower gekauft werden konnten, um den eigenen Kanal erfolgreicher dastehen zu lassen, als er das in Wirklichkeit ist.

Schaut man sich im Web ein wenig um (und man muss gar nicht lange suchen), findet man viele Plattformen, auf denen man tausende, zehntausende oder gar Millionen von Video-Views kaufen kann. Die Preise sind unterschiedlich, aber als Beispiel werden in diesem Artikel 25.000 Aufrufe für rund 135 Dollar genannt. Also rund 5 Dollar für 1.000 Fake Views.

YouTube selbst geht von wenigen Prozent aus, die solche Fake Views ausmachen. Andere Experten sprechen von 15-20% Anteil an den Gesamtvideoaufrufen. Das wäre schon echt viel.

Das Problem ist allerdings nicht neu. Schon vor einigen Jahren wurden Milliarden Fake Views von YouTube gelöscht, welche damals wohl vor allem von Musik-Verlagen kamen. Seit dem kämpft YouTube gegen solche Fake Views, aber das ist ein ewiges Katz und Maus Spiel.

Risiken durch Fake Views

Nun klingt es für den einen oder anderen vielleicht interessant, auf diese Weise schnell und einfach viele Video-Views zu bekommen. Schließlich ist es gerade für Einsteiger nicht leicht den eigenen YouTube-Kanal wachsen zu lassen. Doch solche Fake Views bringen Risiken mit sich.

Rechtsexperten sind durchaus der Meinung, dass Fake Views unlautere Werbung sein könnten, denn man täuscht hier natürlich etwas vor, was es nicht wirklich gibt. Auf diese Weise werden Werbekunden getäuscht und das kann rechtliche Konsequenzen haben.

Werbekunden sehen deshalb Videowerbung sowieso schon kritischer, als noch vor ein paar Jahren. Solche Fake Views können durchaus ein Grund für den starken Rückgang der Video-Werbeeinnahmen sein.

Noch wahrscheinlicher ist es allerdings, dass man Ärger mit YouTube bekommt. Schließlich verstößt man damit gegen die Richtlinien von YouTube und die Schließung des eigenen YouTube-Kanals ist gar nicht so unwahrscheinlich.

Gerade wenn man schon etwas erfolgreicher auf YouTube ist, kann das sehr wehtun. (Das ist übrigens ein Grund, warum ich nie allein auf YouTube oder auf eine andere Plattform setzen würde, sondern immer meine eigenen Blogs und Websites aufbaue.)

Lohnen sich Fake Views?

Doch warum gibt es dann so viele Anbieter und warum nutzen so viele YouTuber anscheinend diese Angebote?

Natürlich erhoffen sie sich davon positive Effekte für das eigene Videos und den ganzen eigenen Kanal. Allerdings zeigen Auswertungen und Tests, dass es in der Regel wohl nicht zu positiven Effekten kommt.

Schließlich sind das keine echten Nutzer und diese Fake Views bringen keine Abonnenten, keine Interaktion (Kommentare …), keine Conversions und auch keine Markenbildung.

Das heißt, dass zwar die Aufrufzahlen der Videos steigen, sich aber andere Kennzahlen des eigenen YouTube-Kanals nicht entsprechend entwickeln. YouTube ist mittlerweile recht gut darin, dies zu erkennen und deshalb gibt es immer wieder Löschungen solcher Fake-Views und Bestrafungen für die entsprechenden Kanäle.

Selbst die Verkäufer solcher Fake Views sagen, dass es nichts nützt, wenn das Video selbst schlecht ist. Es kann nur dann evtl. was bringen, was man ein tolles Video hat und durch die Fake Views eine bessere Platzierung des Videos in YouTube erreicht wird, und dadurch mehr echte Nutzer darauf aufmerksam werden.

Allerdings stehen die Chancen dafür nicht gut und man setzt sich dem erheblichen Risiko aus, von YouTube abgestraft zu werden.

Wer langfristig einen erfolgreichen und stabilen YouTube-Kanal aufbauen will, der sollte deshalb nicht zu Fake Views greifen.

Lieber ehrlich zu mehr YouTube Views

Ich bin jemand, der lieber den ehrlichen und langfristigen Weg nimmt, auch wenn dieser steiniger und schwerer ist.

Es gibt viele Möglichkeiten auf ehrliche Art und Weise für mehr Video-Views zu sorgen. Dazu gehört z.B. die Optimierung der Video-Thumbnails. Ein großer Teil der Videoaufrufe wird z.B. durch empfohlene Videos generiert. Das sind die Videos, die rechts neben oder unter einem gerade laufenden Video angezeigt werden. Und natürlich werden da vor allem die Videos angeklickt, die ein auffälliges Thumbnail haben.

Und so macht es durchaus Sinn bessere Thumbnails zu erstellen und nachdem das Video 1-2 Monate online ist, in einem A/B Test ein neues Thumbnail zu testen. In den YouTube Analytics kann man sich die Klickrate anschauen, die ein Video in einem bestimmten Zeitraum erzeugt hat.

Fake Views auf YouTube?! - Risiken und Alternativen

Aber auch das Verlinken von eigenen Video auf Social Media und der Einbau in den eigenen Blog oder die eigene Website steigern die Zahl der Aufrufe. Zudem sollte man regelmäßig neue Videos veröffentlichen, so dass auch die Abonnenten immer wieder neues Videomaterial zu sehen bekommen.

Nicht zuletzt sollte man Video-SEO betreiben und sich dabei z.B. intensiv mit den Keywords, dem Video-Titel, der Beschreibung und so weiter befassen.

Natürlich gibt es noch viele weitere Tipps, wie man auf legale und erlaubte Art und Weise die Aufrufzahlen seiner Videos steigern kann.

Fazit

Viele Video-Aufrufe zu erhalten ist nicht einfach, gerade heute, wo so viele YouTuber aktiv sind. Dennoch ist es keine gute Idee auf Fake Views zu setzen, da dies einfach keine nachhaltige Strategie ist.

Wie habt ihr für mehr Video-Views in eurem Kanal gesorgt und habt ihr vielleicht sogar Erfahrungen mit Fake Views gemacht?

Ich freue mich auf euer Feedback.

Peer Wandiger

4 Gedanken zu „Fake Views auf YouTube?! – Risiken und Alternativen“

  1. Genau wie bei Backlink-Paketen oder Social Media Shares. Es schadet dem Kanal in diesem Fall sogar. Wer 25.000 Views auf ein Video hat, dabei aber null Interaktion, Watch Time und Co… hat quasi 25.000 Leute enttäuscht. Zumindest aus der Sicht von YouTube. Ergo wird sein Video dadurch nicht besser ranken, sondern eher noch schlechter.

    YouTube ist König in Sachen Interaktionsraten messen. Da ranken problemlos auch Videos oben, die keine hohen Zahlen aufweisen können, wenn die Interaktion stimmt. Von daher ist das gar nicht notwendig, denke ich.

    Einziges Argument wäre am Ende, dass man sich mit starken Zahlen, auf kurze Zeit, in die Trends »kaufen« möchte. Das scheint ja zu klappen, wenn man sich ansieht, was da manchmal so auftaucht. Allerdings dürfte so etwas eher für Produktmanager interessant sein, die ihren Künstler oder ihre Trailer dort sehen wollen und deren Videos dann eh nicht lange funktionieren müssen, wenn sie einmal durch die Decke gehen und alle erreichen.

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    • Kurzzeitig mag das tatsächlich funktionieren. Aber wie du schon schreibst, langfristig macht man damit auch den eigenen Kanal kaputt.

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  2. Du bringst es mal wieder auf den Punkt, Peer.
    Wer Fake-Views kauft, beschubst nicht nur potentielle Zuschauer, sondern auch sich selbst.
    Wie will man seinen Content optimieren, wenn die Basis verfälscht ist?
    Sicher ist es schwer, views aufzubauen. Und wer auf die Monetarisierung durch YT abzielt, muss schon richtig viel und tollen Content bringen. Ich erinnere nur zu gut wie schwer es war, die ersten 100 views zu bekommen. Optimierung von Tags und Thumbnails bringen hier wirklich viel. Habe zum durch viel rumprobieren z.B. die Klickrate von durchschnittlich 7% auf übr 12,1% angehoben bekommen. Der Content muss natürlich auch stimmen und möglichst lange geguckt werden (Wiedergabedauer bei 50%). Damit kommt man dann nach und nach in die Top 5 für die Suchbegriffe und wird auch in den Vorschlägen immer öfter prominent gelistet.

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  3. Am Ende muss immer der Inhalt stimmen, da können ein paar Views welche man kauft schon mal helfen..
    Aber eben nur für den Anfang, wenn der Content nicht stimmt, dann bringt es natürlich wenig.

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