Im dritten Teil meiner YouTube-Artikelserie geht es um das perfekte Thema für den eigenen YouTube-Kanal.
Ich zeige, wie man auf Ideen für den eigenen YouTube-Kanal kommt, wie man diese analysiert und warum Ziele dabei so wichtig sind.
Zudem stelle ich einige interessante Tools zur Analyse vor.
Das perfekte Thema für deinen YouTube-Kanal
Sollte man schnell starten oder ewig überlegen? Beides ist nicht ideal.
Natürlich sollte man sich Gedanken zu seinem geplanten YouTube-Kanal machen und das Thema dafür sorgfältig wählen. Schließlich wird man in Zukunft eine Menge Zeit darin investieren. Doch man sollte auch nicht ewig nach dem perfekten Thema suchen. Das kostet nur wertvolle Zeit.
Die Grundlagen für den eigenen YouTube-Kanal sind aber auf jeden Fall wichtig, denn hier kann man schon viel falsch machen. Man sollte keinesfalls die erstbeste Idee nehmen und dazu einen YouTube-Kanal erstellen. Stattdessen gilt es ähnlich wie bei Nischenwebsites interessante Ideen zu finden und anschließend zu prüfen.
Es ist zwar möglich erst den eigenen Kanal anzulegen und danach darüber nachzudenken, was man darauf veröffentlichen will, aber ideal ist das nicht. Für Unternehmen mag es sinnvoll sein, da es hier vor allem um den Markenaufbau geht und das Thema des Unternehmens feststeht.
Wenn man allerdings von Null anfängt, dann sollte man sich vorher genau überlegen, was man eigentlich machen will und was die eigenen Ziele sind.
Ziele für deinen YouTube Kanal
Im ersten Schritt solltest du deine Ziele definieren. Es macht einen großen Unterschied, ob man z.B. Traffic auf die eigene Website holen oder Geld verdienen will auf YouTube. Auch die Generierung von Leads als Unternehmen oder der Aufbau einer Marke sind als Ziele denkbar.
Deshalb solltest du planen, was du auf Youtube erreichen willst. Du solltest deine wichtigsten Ziele definieren und prüfen, ob diese zusammenpassen. Manchmal ist es nämlich so, dass Ziele durchaus konträr laufen. So macht es meist wenig Sinn auf Lead-Generierung zu gehen und gleichzeitig stark auf Affiliate Marketing zu setzen. Die eigenen Ziele sollten zudem möglichst konkret sein, damit diese später auch messbar sind.
Auf Basis der definierten Ziele kannst du dann anschließend die Ideen für deinen YouTube Kanal prüfen. Und man kann im Anschluss auch die eigenen Zielgruppen definieren. Das sind einfach die Personengruppen, die man ansprechen will, um die Ziele zu erreichen. Doch das ist meist nicht so einfach.
Hilfreich sind deshalb die sogenannten Personas. Diese helfen dabei ein besseres “Bild” von der eigenen Zielgruppe zu bekommen, sind aber natürlich Abstraktionen. Personas sind einzelne fiktive Personen, die typisch für eine Zielgruppe sind. Dazu gehört ein Name, demografische Informationen wie Alter, Ausbildung und Familie, Einkommen, Beruf, Wünsche, Probleme, Hobbys und mehr. Viele suchen sich sogar Fotos, um der Persona “ein Gesicht zu geben”.
Es ist später viel einfacher sich seine Personas zu nehmen und neue Inhalte für diese zu entwickeln, als mit abstrakten Zielgruppen zu hantieren.
Übrigens hilft der Google Keyword Planer dabei die demografischen Daten der eigenen Zielgruppe zu bekommen. Wie genau, zeige ich weiter unten.
Ideen für deinen YouTube Kanal sammeln
Nachdem man die eigenen Ziele definiert hat, geht es ans Brainstorming. Es geht darum möglichst viele Ideen für den eigenen YouTube-Kanal zu sammeln.
Als erstes schreibt man die Ideen auf, die man sowieso schon im Hinterkopf hat. Schließlich wird man ja schon an das eine oder andere Thema gedacht haben, als man sich entschlossen hat einen YouTube-Kanal zu starten.
Danach geht man eigentlich vor wie bei der Suche nach einer Nische für eine neue Website. Man analysiert alle möglichen Aspekte des eigenen Lebens. Hobby, Arbeit, Familie, Probleme, Freizeit, Sorgen und vieles mehr geht man durch und schreibt sich auf, was einen beschäftigt und bewegt.
Man kann natürlich auch noch woanders nach Ideen suchen. So könnte man einfach in YouTube herumsurfen und sich inspirieren lassen, Zeitschriften lesen oder etwas ähnliches. Allerdings sind das dann meistens Themen, zu denen man selbst keine Verbindung hat und das ist nicht ideal. Man sollte schon Interesse und Leidenschaft für das Thema des eigenen YouTube-Kanals mitbringen.
Ideen analysieren
Hat man eine Reihe von Ideen für den eigenen YouTube-Kanal zusammengetragen, dann geht es an die Analyse. Schließlich wollen wir das perfekte Thema wählen und nicht nur ein halbwegs geeignetes.
Bevor ich zu den einzelnen Analyse-Schritten komme, aber noch ein Hinweis, bzgl. der Formulierung “perfekt”. Das bedeutet für mich nicht 100%. Wer nach einem Thema sucht, welches wirklich zu 100% perfekt ist, wird ewig suchen und das ist nicht ideal. Stattdessen soll es das perfekte Thema für einen selbst sein. Aus den eigenen Interessen und Hobbys sollte man das Thema auswählen, welches sich am besten für einen YouTube-Kanal eignet.
Das ist dann dein perfektes Thema.
Ist das Interesse groß genug?
Genauso wie bei Websites sollte man auch in YouTube analysieren, ob überhaupt größeres Interesse an einem Thema besteht. Schließlich bringt es nichts einen YouTube-Kanal zu einem Thema zu starten, das keinen interessiert.
Eine einfache und kostenlose Suchvolumen-Analyse für YouTube ist im Netz meines Wissens nicht verfügbar. Aber es gibt Möglichkeiten, sich hierzu ein Bild zu machen.
So ist auf jeden Fall das Suchvolumen auf Google.de ein guter Gradmesser. Wenn etwas auf Google häufig gesucht wurde, dann ist es oft auch in YouTube recht populär.
Mit Hilfe des Google Keyword Planers kann man ebenfalls ein Gefühl für die Beliebtheit von Themen in YouTube bekommen. Dazu geht man in seinem AdWords-Account auf “Tools” und dort auf “Planer für Displaynetzwerk-Kampagnen”. Hier gibt man bei “Ausrichtungsideen basierend auf einer Wortgruppe, Website oder Kategorie suchen” eine Idee (=Keyword) ein.
Bei “Filter” wählt man nur “Video” aus und klickt beim Punkt “Größen” auf “Keine Angabe”. Anschließend klickt man auf “Ideen für Anzeigengruppen abrufen”. Dann erscheint diese Anzeige:
Hier klickt man dann unten auf eins der Keywords/Themen und es erscheint eine weitere Anzeige:
Hier bekommt man dann die ungefähre Anzahl der Impressionen zu diesem Thema in YouTube pro Woche. Man kann auch auf monatliche Werte umstellen.
Zudem bekommt man hier sehr interessante demografische Angaben zu den Zuschauern auf YouTube. Damit kann man seine Personas noch besser gestalten.
In der Liste der einzelnen Keywords sieht man dann nochmal genauer, wie viele Impressionen da ungefähr pro Monat vorhanden sind. Wenn man sich viele verschiedene Keywords anschaut, dann bekommt man ein Gefühl dafür, was gute Werte sind und was weniger gute Werte sind.
Natürlich gibt es auch kostenpflichtige Profitools, wie z.B. YTCockpit. Dieses kostet für einen Monat 17 Euro netto und ist damit sicher mal für 4 Wochen bezahlbar.
Das Tool ermöglicht unter anderem die Analyse von Keywords und zeigt die Zahl der Impressionen in YouTube pro Woche ab. Damit ist es von den vorgestellten Möglichkeiten die genauste. Hier ein Beispiel für das Keyword “Selbstständig”:
In dieser ersten Analyse sollte man am Ende ein Gefühl für das Interesse an den zu analysierenden Themen in YouTube haben.
Passt es zu meinen Zielen?
Im zweiten Schritt ist es wichtig die übriggebliebenen Themen hinsichtlich der eigenen Ziele zu analysieren.
Kann ich mit den Themen meine selbst gesteckten Ziele erreichen? Wenn ich Geld auf YouTube verdienen will, dann brauche ich viele Aufrufe und Möglichkeiten Einnahmen zu erzielen. Z.B. durch passende Partnerprogramme.
In diesem Schritt solltest du ausführlich prüfen, mit welchen Themen du deine Ziele am besten erreichen kannst.
Wie sieht es mit der Konkurrenz aus?
Nicht zuletzt gilt es die Konkurrenz zu checken. Ähnlich wie in Google gibt es natürlich auch in YouTube Themen, die völlig überlaufen sind und wo es viele starke und bekannte Kanäle gibt. Da wird es natürlich sehr schwer Zuschauer zu finden.
Einfach mal in YouTube nach den Suchbegriffen suchen und sich anschauen, welche Ergebnisse angezeigt werden. Einzelne Kanäle kann man sehr gut mit socialblade.com analysieren.
Ebenfalls sehr interessant ist TubeBuddy. Mit diesem kostenlosen Browserplugin kann man nicht nur den eigenen YouTube-Kanal besser verwalten (dazu in einem späteren Teil meiner Artikelserie mehr), sondern auch die Konkurrenz bei einzelnen Keywords beurteilen. Dazu klickt man im Menü von “TubeBuddy” auf “Tag Explorer”.
Hier kann man nun ein Keyword eingeben und bekommt dafür eine kleine Analyse:
Hier zeigt sich z.B., dass das Suchvolumen für “geld verdienen” mittel ist und die Konkurrenz relativ stark. Mit diesem Tool kann man also sowohl das Suchvolumen, als auch die Konkurrenz in YouTube analysieren. Natürlich bekommt man bei der Bezahl-Variante des Tools noch mehr Daten, aber für die Analyse reicht die kostenlose Version aus.
Entscheide dich für ein Thema!
Auf Basis der Analyse geht es nun darum sich für ein Thema zu entscheiden. Es sollte ein gewisses Interesse dafür vorhanden sein, die Konkurrenz sollte nicht zu stark sein und das Thema sollte zu den eigenen Zielen passen.
Man wird wohl nur selten ein Thema finden, welche sehr hohen Traffic und sehr niedrige Konkurrenz hat und zudem perfekt zu den eigenen Zielen passt. Stattdessen muss man in der Regel Kompromisse eingehen, aber in jedem dieser 3 Bereiche sollte ein Thema positiv dastehen.
Zu guter Letzt solltest du auf jeden Fall eine Idee/ein Thema wählen, für das du brennst. Leidenschaft ist sehr wichtig, da diese in Videos noch viel mehr rüber kommt, als z.B. in Texten.
Warum nicht 3 oder 4 Themen für den YouTube-Kanal wählen?
Es ist besser einen neuen Kanal mit nur einem konkreten Thema zu starten, als irgendwie alles darin zu verarbeiten. Das macht es deutlich einfacher bekannt zu werden und in einer Nische zu ranken. Auf diese Weise macht man sich auch viel eher einen Namen.
Später kann man immer noch weitere Themen aufgreifen und das Spektrum des eigenen Kanals erweitern.
So geht es weiter mit der YouTube Artikelserie
Im nächsten Teil meiner Artikelserie stelle ich das YouTube-Backend im Detail vor und zeige, worauf es vor allem ankommt.
- Danke für 16 tolle Jahre - 13. Juli 2023
- So erstellst du deine erste Newsletter-Mail in 10 Schritten mit CleverReach - 13. Juli 2023
- Die 5 besten Features des Amazon Affiliate WordPress Plugin – AAWP - 12. Juli 2023
Wieder ein super Artikel mit vielen nützlichen Tipps.
YouTube unterscheidet sich nochmal in vielerlei Hinsicht von einem Blog, aber die Grundvoraussetzungen – die Passion und Durchhaltevermögen – sind bei beiden unerlässlich.
Wer dagegen nur das Geld sieht, wird, denke ich mal, sehr schnell enttäuscht werden, denn bevor überhaupt der erste Cent verdient wird, heißt es – produzieren, produzieren und nochmals produzieren. Da kann auch mal ein Jahr vergehen, bevor überhaupt etwas verdient wird.
Auf lange Sicht jedoch ist YouTube – genauso wie ein Blog – eine tolle Möglichkeit, online und von zuhause aus Geld zu verdienen.
Viele Grüße
Sladjan
Generell glaube ich, dass bei YouTube Videos auch SEO (so auch bei der Wahl des YouTube Channel-Namens) wichtig ist. Ich habe einmal ein YouTube Video wie einen Blogbeitrag erstellt (mit SEO-Recherche, guten Keywords, etc.) und war nach wenigen Wochen auf Platz 1 der YouTube Suche.