Drei Arten von Video Content auf YouTube und welche ihr nutzen solltet

Die drei Arten von Video Content auf YouTube und welche ihr wann und wie nutzen solltetWelche drei Arten von Video Content gibt es überhaupt auf YouTube und wie definiert sich dieser am Ende?

Das Ganze ist durchaus wichtig, denn die Zeit und die Kosten, die in diese Art von Content fließen, entscheiden schlussendlich auch über die Machbarkeit, was die eigenen YouTube-Projekte angeht.

Schauen wir uns das also mal genauer an.

Die drei Arten von Video Content auf YouTube

Im Internet gibt es vieles. Blogartikel, Artikel mit redaktionellem Hintergrund, News und natürlich jede Menge Trash. Es gibt demnach viele Arten von Content und sie alle haben unterschiedliche Lebenszeiten und vor allem einen unterschiedlichen Produktionsaufwand. Artikel mit einer Topliste sind schnell geschrieben, ebenso wie News. Wer genauer recherchieren will, braucht hingegen schon einmal mehrere Tage, bevor überhaupt das Grundgerüst für einen Beitrag steht. Videos sind meist auch ziemlich komplex.

Da gibt es z.B. die aufwendig gefilmten, mehrmals korrigierten, stark nachbearbeiteten Videos. Dann gibt es simple und schnell gedrehte Unboxings oder auch filmische Testvideos, die viele kleine Aufnahmen beinhalten, welche alleine schon mindestens einen Tag in Anspruch nehmen, bevor selbige überhaupt im Kasten sind. Bearbeitung, Schnitt und logische Anordnung, sind da noch nicht einmal inbegriffen.

All das brachte mich auf die Idee für diesen Artikel.

Triple A Video Content

Weil Video Content in der Regel kein filmischer Content ist, möchte ich auf Begriffe der Filmindustrie (Blockbuster etc.) lieber verzichten. Stattdessen nehme ich einen Begriff, den Gamer kennen. Triple A beschreibt eine absolute Spitzenproduktion, wenn es um Videospiele geht. Hier steckt Planung, Professionalität und vor allem Zeit drin. Nichts erscheint einfach so, alles ist durchdacht. Kreative Ausgüsse gibt es nicht, es handelt sich um sündhaft teure Projekte, bei denen absolut nichts schiefgehen darf.

Triple A Content bei Videos auf YouTube, meint für mich also einen Clip, der auf dem Niveau von Werbung oder einem Kurzfilm ist. Ein Imagefilm, ein Spot, ein hochwertig produziertes Talkformat im Studio. Mit perfekter Beleuchtung, mehreren Kameras, Kamerafahrten und unterschiedlichen Perspektiven. Das ist nichts, was mal eben nebenbei gefilmt wird, sondern mit Skript und allem drum und dran entsteht. Viel Aufwand, den sich nur große Firmen leisten können.

Triple A Content eignet sich deshalb aber auch nicht so gut für YouTube oder das Internet im allgemeinen. Er ist einfach zu hochwertig produziert. Es ist entweder Werbung oder schlichtweg so gelungen, dass er wenig authentisch, also eher unnahbar wirkt. Triple A Content macht dort Sinn, wo Professionalität vorhanden ist. Wenn ihr beispielsweise Versicherungen verkauft oder eine starke Marke besitzt, soll schließlich alles sehr seriös, teuer und atemberaubend wirken. Als große Marke müsst ihr Qualität liefern, weil die Menschen dies von euch erwarten. Aber auch, weil ihr seriös und professionell wirken wollt.

Red Bull ist hier ein schönes Beispiel. Red Bull produziert aufwendige und hochwertige Videos für YouTube, die durchweg professionell und entsprechend teuer sind. Sie wirken oft sehr spontan, sind aber extrem durchdacht produziert und bilden schlussendlich eine Marke. Aber authentisch sind sie eben nicht. Jeder weiß, dass hier viel Arbeit und Absicht dahintersteckt.

Double A Video Content

Double A Content setzt eine Stufe niedriger an. Er ist vergleichsweise günstig produziert, hat deutlich weniger Budget, weniger Technik und viel weniger Feinschliff. Hier wird nicht alles kontrolliert und so rutscht vielleicht auch mal ein Schnittfehler durch. Kein Wunder, schließlich macht Double A Content eventuell nur eine Person, während bei Triple A Content ein ganzes Team für die Umsetzung sorgt.

Double A Content ist perfekt für YouTube und die eigene Website. Er ist authentisch, aber auch hochwertig, ohne zu poliert zu wirken. Es steckt oft nur eine Person hinter den Videos, die dafür aber auch ununterbrochen produziert. Triple A Content kann nicht im Wochentakt entstehen, Double A Content schon. Wenn eure Website oder Marke also viele Videos benötigt, ist Double A Content vermutlich genau die richtige Entscheidung.

Double A Content wäre für mich eine filmische Topliste, ein Testvideo, selbst Unboxings oder ähnlich vermeintliche einfache Videos, wären für mich noch Double A Content, wenn sie hochwertig genug produziert wurden. Hier geht es eher darum, eine gewisse Qualität in Balance mit dem Output zu bringen. Wie bei einem Blogartikel, kann ich an Double A Content also nicht ewig arbeiten, weil meine Zuschauer auf YouTube wöchentlich oder gar täglich ein neues Video von mir erwarten. Also muss ich Abstriche machen, damit die Videos in kurzer Zeit realisierbar sind.

Demnach kostet mich Double A Content am Ende weniger Zeit, weniger Geld und erfordert weniger Technik. Er muss hochwertig sein, aber nicht bis ins kleinste Detail professionell wirken. Wichtiger ist, dass er regelmäßig erscheint und einen grundlegenden Qualitätsstandard einhält.

Viele YouTuber sind ein gutes Beispiel für Double A Video Content. Sie produzieren überraschend hochwertig, ohne es dabei aber zu übertreiben. Sponsoren sind zufrieden damit und Zeit-Kosten-Nutzung halten sich in Grenzen. Das hier ist eines der besseren Beispiele und ein schöner Vergleich mit dem Red Bull Video oben. Nicht so aufwendig produziert, aber doch mit ziemlich viel Aufwand für ein YouTube Video.

B-Roll Video Content

Beim Film ist der B-Roll oft das, was am Ende für das Making Of verwendet wird. Hier wurde beim Drehen nichts extra ausgeleuchtet und eine Filmkamera kommt auch nicht zum Einsatz. Es handelt sich also streng genommen um minderwertiges Material, zumindest was die Qualität angeht.

Schlechter Ton, miese Beleuchtung, aber das Motiv ist im Kasten und die Szene oder der entsprechende Vorfall ist festgehalten und kann zumindest verwendet werden. Um Qualität geht es bei B-Roll Aufnahmen also meist gar nicht, es geht eher darum, entsprechendes Material überhaupt zu haben und zwar so viel davon, dass am Ende etwas passendes damit geschnitten werden kann.

B-Roll Content kann demnach ein Video sein, bei dem ihr euch selbst mit dem Smartphone filmt. Die Qualität ist nicht so richtig gut, der Sound meist auch nicht, aber immerhin habt ihr ein Video produziert und könnt damit eure Besucher ganz direkt ansprechen.

Wichtig ist, dass B-Roll Content nicht in die Trash-Schiene abrutscht. Die Qualität wird nicht so gut sein und euch ist es vielleicht finanziell oder durch mangelndes Wissen auch nicht möglich, einfach mehr zu bieten, doch ein gewisses Level muss dennoch erreicht werden. Wird euer B-Roll Content zu Trash Content (siehe unten), wäre gar kein Video wohl die bessere Option.

Da wäre noch der ganze Trash

Trash ist für mich alles, wo absolut keine Mühe und kein Talent zu sehen sind. Ihr kennt bestimmt die unseriösen Landing Pages, wo sich ein Typ mit dem Handy filmt, vor einer weißen Wand steht, mies beleuchtet ist, mit miserablen Sound, um euch zu erzählen, dass er euch zum Millionär macht.

Solche Videos sind in meinen Augen Trash Content. Sie bieten keinen Mehrwert, bilden kein Vertrauen, schaffen keine Basis für einen weiteren Erfolg. Im Grunde schaden sie der jeweiligen Marke auch nur, weil sie unseriös und billig wirken. Sie existieren nur deshalb, weil der Verantwortliche unbedingt ein Video wollte, ohne auch nur einen Euro oder mehr Mühe in das Projekt zu stecken.

Trash Content braucht niemand und Trash Content hilft auch niemanden. Verzichtet darauf, derartiges überhaupt zu veröffentlichen. Für mich zählt Trash Content schlussendlich gar nicht. Wer so einen Müll anfertigt, sollte seine Zeit lieber anders investieren.

Die drei Arten von Video Content

Das waren sie nun, die drei Arten von Video Content für YouTube, zwischen denen ich persönlich unterscheide. Achso und natürlich der ganze Trash. Alle drei haben ihre Daseinsberechtigung. Wichtig ist zu verstehen, wo und wann welcher Video Content in Frage kommt. Einfach nur bestmögliche Qualität liefern zu wollen, führt nicht zwangsläufig zum Ziel.

Auf YouTube geht es beispielsweise auch um einen gewissen Output. Wer da Wochen in die Produktion eines einzigen Videos steckt, wird kaum große Erfolge feiern können. Wer hingegen als Marke auftritt oder sehr seriös sein möchte, kann kein schnell produziertes Video liefern, was diese Botschaft schlussendlich gar nicht unterstreicht.

Am Ende solltet ihr euch also im Klaren darüber sein, welche Art von Content ihr liefern könnt. Dann stellt sich die Frage, ob diese Art von Video Content zu eurem Image passt oder diesem eher schadet. Schlussendlich geht es dabei um das eigene Können, in Wahrheit aber auch um das Budget. Wer es selbst nicht kann, sollte jemanden damit beauftragen und das kostet eben Geld. Es schlecht zu machen, ist beim Thema Video meist keine gute Idee. Macht es richtig oder macht es gar nicht.

In diesem Sinne: Viel Erfolg bei YouTube!

3 Gedanken zu „Drei Arten von Video Content auf YouTube und welche ihr nutzen solltet“

  1. Hallo David,
    toller Artikel und eine gute Auswahl an Beispielen. Interessant war dann aber auch die Qualität des Making-Of Videos vom Double-A Beispiel.
    Ich denke dass sich viele Website-Betreiber, die auch Youtube nutzen, sich vom Trash nach B-Roll entwickeln, wenn sie es wirklich ernst meinen.

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    • Viele unterschätzen einfach, wie viel Aufwand und Mühe es ist, ein vernünftiges Video zu drehen. Ohne Beleuchtung, ist es fast immer zu dunkel, ohne teures Mikrofon, ist der Ton nahezu immer miserabel und die richtige Perspektive finden, ist eben auch nicht so einfach, wenn du die Sache mit dem Filmen nicht gelernt hast.

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  2. Danke für den tollen Artikel. Video-Content wird echt immer wichtiger, vor allem auch im SEO Bereich. Mit guten Videos lassen sich lange Texte einfach outranken – meiner Erfahrung nach.

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