Video vs. Audio – Lieber YouTube-Videos oder Podcasts aufnehmen?

Video vs. Audio - Lieber YouTube-Videos oder Podcasts aufnehmen? Der Trend im Netz geht ganz klar Richtung Video, aber auch Podcasts haben an Beliebtheit gewonnen.

Deshalb möchte ich heute mal der Frage nachgehen, ob ihr eure Zeit lieber in Video- oder Audio-Veröffentlichungen investieren solltet.

Ich schildere meine eigenen Erfahrungen, gebe Tipps und freue mich natürlich auf eure Meinung.

Video vs. Audio

Texte werden auch in Zukunft wichtig sein, aber der Trend in den letzten Jahren ist eindeutig. Immer mehr Menschen, nicht nur junge, wollen Informationen und Unterhaltung in Videoform konsumieren. YouTube ist zur wohl wichtigsten Medien-Plattform im Netz geworden und ein Ende des Wachstums ist nicht absehbar.

Doch auch Podcasts haben in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen. 2017 gab es allein über Apple 13,7 Milliarden Episoden-Downloads und -Streams. Das Wachstum gegenüber dem Vorjahr lag bei 30%.

Beide Medien-Formate entwickeln sich gut, aber welches davon ist nun besser für Selbstständige geeignet?

Videos oder Podcasts? Was konsumiert ihr mehr?

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Vorteile und Nachteile der beiden Formate

Schauen wir uns mal die Vor- und Nachteile von Videos und Podcasts etwas genauer an.

Video – Vor- und Nachteile

Videos haben eine ganze Reihe von Vorteilen:

  • Ganz oben steht natürlich das Interesse an Videos. Immer mehr Menschen schauen lieber Videos, als klassisches Fernsehen. Aber auch dem Lesen von Texten ziehen viele lieber ein Video vor. Und es ist davon auszugehen, dass das Interesse in Zukunft noch stärker in Richtung Video gehen wird. Dafür muss man sich nur mal die heutige Jugend anschauen.
  • Ein großer Vorteil ist YouTube. Diese Plattform hat den enormen Erfolg von Videos im Netz erst möglich gemacht und auch heute ist YouTube noch die primäre Anlaufstelle dafür.
  • Durchaus als Vorteil kann man auch die Länge von Videos sehen. In recht kurzer Zeit kann man hier viele Informationen rüberbringen. Zudem wollen die meisten Nutzer eher kürzere Videos, was den Erstellern entgegenkommt.
  • Per Video ist es sehr gut möglich Produkte oder Informationen zu präsentieren. Man hat natürlich bewegte Bilder, aber auch Fotos und Ton zur Verfügung. Auf diese Weise kann man die Zuschauer auf mehreren Ebenen erreichen.
  • Es gibt so viele verschiedene Video-Ideen, so dass man auf jeden Fall etwas passendes für die eigenen Ziele findet kann.

Aber es gibt auch den einen oder anderen Nachteil:

  • Natürlich ist der technische Aufwand deutlich höher, als beim Schreiben von Texten. Man braucht eine sehr gute Kamera, ein gutes Mikrofon und zudem je nach Video-Typ auch noch ein “Studio”.
  • Der Schnitt von Videos ist recht aufwändig und nicht trivial. Als Einsteiger muss man sich hier erstmal einarbeiten. Dafür sind viele tolle Schnittprogramme kostenlos erhältlich.
  • Der Aufwand für Videos ist recht groß. Planung, Aufnahme, Nachbearbeitung, Verteilung etc. machen viel Arbeit. Das liegt unter anderem auch an den diversen Medienwechseln, die man vornehmen muss. Zudem muss man für den Erfolg im Netz regelmäßig Videos veröffentlichen.
  • Videos sind extrem populär im Netz, was aber auch zu einer starken Konkurrenz geführt hat. Man findet kaum ein Thema, wo es nicht schon eine Reihe von etablierten YouTube-Kanälen gibt.
  • Video unterwegs zu nutzen mag in Großstädten noch funktionieren, aber auf dem Land sieht das schon ganz anders aus. Zudem ist der Datentarif beim Schauen von Videos recht schnell aufgebraucht.

Die Vorteile von Videos sind klar erkennbar, aber man sollte die Nachteile nicht unterschätzen.

Audio – Vor- und Nachteile

Audio-Formate sind heutzutage recht leicht zu produzieren. Im Zweifel reicht sogar ein Smartphone. Und immer mehr Menschen entdecken Podcasts für sich.

Die folgenden Vorteile sehe ich bei Podcasts:

  • Podcasts sind deutlich flexibler konsumierbar, als das bei Videos der Fall ist. Im Auto, beim Joggen oder nebenbei auf Arbeit, da man nicht hinschauen muss, geht das fast überall.
  • Es gibt eine Vielzahl an Podcatchern. Damit werden Apps und Programme bezeichnet, die es ermöglichen Podcasts zu hören. Jedes Smartphone wird damit zum Abspielgerät für Podcasts. Zudem ist die Dateigröße verhältnismäßig klein und die Podcast-Episoden können lokal gespeichert werden.
  • Der Schnitt von Audio-Dateien ist deutlich einfacher und mit einem kostenlosen Tool wie Audacity sehr einfach machbar.
  • Ein gutes Mikrofon ist wichtig, aber darüber hinaus benötigt man keine weiteren technischen Dinge, mal abgesehen von einem Computer.
  • Ich finde Podcasts sind eine gute Möglichkeit eine persönliche Bindung zum Hörer aufzubauen.

Zu den Nachteilen von Podcasts gehören:

  • Auch wenn das Interesse an Podcasts gestiegen ist, so ist die Reichweite dennoch deutlich geringer als bei Videos. Wirklich in der Mitte der Gesellschaft sind Podcasts noch nicht angekommen. Aber das kann ja noch kommen.
  • Auch wenn technisch weniger zu beachten ist, so ist der Aufwand dennoch nicht zu unterschätzen. Während man beim Schreiben von Texten den Editor nicht verlassen muss, sieht das bei Podcasts anders aus. In meinem Podcast Workflow nutze ich diverse Tools und Online-Services, bis die Episode dann endlich online ist.
  • Es gibt viele verschiedene Podcast-Player, was dazu führt, dass man z.B. nur sehr unübersichtliche Statistiken erhält.

Auch Podcasts haben Vor- und Nachteile, die man kennen sollte.

Hört Ihr Podcasts?

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Wann eignet sich was?

Beide Formate habe also Vor- und Nachteile. Doch sollte man nun lieber auf Videos oder Podcasts setzen?

Das ist so pauschal nicht zu beantworten. Es kommt z.B. auf die Zielgruppe und die eigenen Ziele an. Aber auch die eigenen Möglichkeiten (technisch und zeitlich) und Vorlieben spielen hier eine Rolle.

Nicht zuletzt stellt sich die Frage, ob man auf eine Plattform wie YouTube gehen will, wo es nicht nur viele Trolle gibt, sondern auch kräftig Daten gesammelt werden.

Videos eignen sich am besten für alle, die viele Menschen erreichen wollen. Unterhaltsame und nützliche Informationen, die nicht zu umfangreich sind, lassen sich perfekt per Video kommunzieren. Wenn man etwas zeigen kann, sind Videos ideal. Wer viel Zeit mitbringt, kann diese in perfekte Videos investieren.

Podcasts sind dagegen nicht so verbreitet. Wer aber nur bestimmte Zielgruppen erreichen will, für den sind sie interessant. Zudem sind hier längere Episoden kein Problem, da man Podcasts eben auch nebenher und offline hören kann. Zudem eignen sich Podcasts sehr gut für Mehr-Personen-Formate, Interviews etc., wofür viele Video-Zuschauer oft nicht die Geduld haben.

Man kann aber teilweise auch beides kombinieren. So gibt es einige Anbieter, die ein Video aufnehmen und zusätzlich nur die Tonspur als Podcast veröffentlichen. Das ist sicher nicht für alle Themen und Inhalte sinnvoll, aber so eine Zweitverwertung kann gut funktionieren.

Fazit – Video vs. Audio

Was früher das Duell “Fernsehen vs. Radio” war, ist heute “VouTube vs. Podcasts”. Während die Videos immer weiter das klassische Fernsehen ablösen, könnte ich mir gut vorstellen, dass Podcasts perspektisch das Radio ablösen. So oder so sind beide Medien-Formate heute schon sehr interessant und im Business-Umfeld vielfältig nutzbar.

Was bevorzugt ihr? Video oder Audio?

Bietet ihr selbst eines davon an? Was sind eure Erfahrungen und Tipps?

Peer Wandiger

12 Gedanken zu „Video vs. Audio – Lieber YouTube-Videos oder Podcasts aufnehmen?“

  1. Man könnte auch einen Podcast produzieren,
    und den auch bei Youtube als Video verbreiten, so schlägt man 2 Fliegen mit einer Klappe.

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    • Nicht wirklich. Weil das Video dann, aller Voraussicht nach zumindest, weniger geklickt wird, schadet es dem Kanal und dem Ranking, weil es eben deutlich unter dem restlichen Content liegt. Außerdem hören die meisten Leute Podcasts in einer entsprechenden Software bzw. App am Handy. Dafür ist der RSS-Feed also von großer Bedeutung, um die Podcasts automatisch abzugreifen und so weiter. Meiner Meinung nach der klassische “Zielgruppe nicht verstanden” Fehler. Wer Podcasts hört, will das vernünftig tun.

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  2. Naja, bei einem Podcast muss man erst einen Weg finden, wie man dafür Geld bekommt.
    Bei YouTube verdient man automatisch am Inhalt, sofern der Kanal monetarisiert ist.
    Da finde ich YT die einfachere Lösung.

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    • Muss ich immer direkt Geld bekommen? Stichwort Blog zu einer Firmenseite oder weiterführendes Angebot eines Shops. Es kann ja auch um Kundenbindung oder Community gehen, sich also querfinanzieren.

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      • Muss ich direkt Geld bekommen? ist eigentlich die gleiche Frage wie:

        Hat jeder einen Shop?
        Hat jeder ein Angebot, mit dem man Stammkunden binden kann?
        Hat jeder eine Community um seine Projekte herum?

        Eine Podcast-Anhängerschaft aufzubauen bedarf ungeheurer Aufwendungen, bei der erstmal kaum was zurückkommt. Man geht das Risiko ein viel Zeit zu investieren und wenig zu erhalten.

        Auf YouTube kommen wenigstens gleich Leute durch die organische Suche und man bekommt viel schneller Einnahmen und auch dort kann man sich eine Community aufbauen – viel einfacher.

        Daher die Frage:
        Ist es wirklich effizient mit einem Podcast anzufangen, statt auf Videos zu setzen?
        Man kann ja das Video auch zu einem MP3-File machen und es dann als Podcast noch irgendwo zur Verfügung stellen. Wäre meiner Ansicht nach vernünftiger.

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        • Wir sind ja oft nicht einer Meinung. Ich glaube auch hier wieder, dass eine Zweitverwertung (Video zu MP3) niemals so gut sein kann, wie eine Produktion als Podcast. Weil es zwei verschiedene Herangehensweisen sind oder eben Kompromisse gemacht werden müssen. Quantität halte ich immer für den falschen Weg. Aber ja… effizient ist es natürlich. Ob das sinnvoll ist oder nicht, hängt vom Themenbereich ab.

          Wenn du nur wirtschaftlich denkst, ist es am besten du schreibst einen Artikel, nutzt den Text für einen Podcast und drehst dann noch ein Video mit denselben Inhalten. In der Realität wird das alles aber nur “geht so” werden, weil es aufgewärmt ist die Nutzer das alles schon kennen. Behandelst du aber alles als einzelnes Projekt, nutzt das jeweilige Medium aus, dann wird es, wenn alles glatt läuft, “fantastischer Inhalt”.

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  3. Für mich sind das zwei völlig verschiedene Zielgruppen.

    Video: Leute die bildlich unterhalten werden wollen. Möglichst stark, schnell, einfach und direkt. Nie zu lange, dann geht es weiter zum nächsten Video. Alles was ins Detail geht, ist meist schon zu viel. 30 Sekunden – Weiter zum nächsten Clip.

    Audio: Leute die für ein Stündchen einer Diskussion lauschen möchten, zu einem Thema was sie im Detail interessiert, von Leuten die Ahnung oder eine interessante Ansicht haben. Podcasts werden wirklich noch bis zum Ende gehört und sehr streng verfolgt, dank der entsprechenden Apps und RSS-Feeds. Es lässt sich eine treue Community aufbauen.

    Ein Video kannst du außerdem auch mal alleine aufnehmen, gerade in Zeiten von Youtube, aber Podcasts bei denen keine echte Diskussion entsteht, kann man eigentlich knicken. Zum einen ist es stinklangweilig einem Monolog zuzuhören, der immer nur eine eigene Meinung vertritt, zum anderen endet es meist in einem Runterrattern der Themen, weil die Einwürfe fehlen.

    Ich höre gerne Podcasts und bin auch Unterstützer einiger Projekte, aber es geht immer um mehr als eine One-Man-Show, weshalb ich Podcasts auch nicht so “simpel” umzusetzen finde, wenn es um die eigene Website geht. Wer das meint, erzählt meist ungeplant 30 Minuten in sein Mikrofon und merkt nicht, dass das eben noch lange kein Podcast ist.

    Bin persönlich auch immer hin- und hergerissen… denke aber, dass Video schlussendlich das Mainstream-Format ist, mit dem alle erreicht werden. Podcasts sind die Nische und sie sind in Nischen auch besonders stark. Nämlich immer dann, wenn die Leute mehr als Infos wollen. Für tiefe Diskussionen sind sie einfach ideal und machen Laune.

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      • Das ist korrekt. US Podcasts haben ihre Sponsoren und Werbeunterbrechungen, aber in Deutschland fängt das mit den Podcasts gerade erst so richtig an und Vermarkter gibt es dafür auch nicht. Es ist hier entweder reiner Mehrwert für die Nutzer oder Liebhaberei/Hobby.

        Aber das sagte ich ja oben schon. Es geht bei einem Podcast nicht zwingend um das Geld. Und gerade aktuell, wo sich da einiges entwickelt, ist es vielleicht auch eine Wette für die Zukunft, um in einem Markt Fuß zu fassen, der sich in Deutschland (mit viel Verspätung) gerade ausbreitet. Ich glaube da tut sich noch so einiges, spätestens wenn auch der letzte seinen Smart Speaker im Wohnzimmer hat.

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  4. Ich finde Podcasts interessant, würde es auch gerne selbst machen, aber hör selbst so gut wie nie, weil ich oft keine guten finde. Daher denke ich, dass bei Podcasts die Qualität größer sein muss um viele (der ohnehin wenigen) Interessenten anzusprechen. Man schaut sich ja bei Videos auf YouTube viel an um sich unterhalten (zb mit spektakulären visuelle Reize) zu lassen oder etwas zu lernen (Tutorial).
    Bei einem Podcast will ich auch etwas lernen oder unterhalten werden, aber wenn man nur die Audiospur hat ist das umso schwieriger.
    Demnach schafft man es mit Podcasts viel schwieriger Leute zu erreichen, was auf YouTube allein wegen der guten SEO-Möglichkeiten wesentlich einfacher ist.

    Vom Aufwand her könnte man das auch locker mit dem Smartphone machen. Mit einem Smartphone-Ansteckmikrofon für 10€ ist der Sound wirklich gut. Für die ersten Schritt auf jeden Fall ausreichend.

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  5. Ich persoenlich bevorzuge Videos und nehme diese auch recht oft und gerne auf! Allerdings ist fuer die Zielgrupppe wenn unterwegs natuerlich ein Podcast etwas praktischer. Falls ich eine Empfehlung aussprechen darf? – Ich selbst nutze den Apowersoft Streaming Audio Recorder (gibt es auch als Online Version – https://www.apowersoft.de/online-audio-recorder) und nehme damit meine Podcasts auf. Fuer Videos nutze ich den Apowersoft Bildschirm Recorder (gibt es auch als Online Tool) womit ich den Screen als auch meine Webcam aufnehmen kann und schon waehrend der Aufnahme Bearbeitungen machen kann. Ich bin mit beiden sehr zufrieden!

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