YouTube Kanalmitgliedschaft – Lukrative Einnahmequelle für YouTuber?!

YouTube Kanalmitgliedschaft - Lukrative Einnahmequelle für YouTuber?!Es hat lange gedauert, aber YouTube hat mit der Funktion Kanalmitgliedschaft auch in Deutschland ein Feature eingeführt, die eine zusätzliche Einnahmequelle für YouTuber sein kann.

Was hat mit der YouTube Kanalmitgliedschaft auf sich hat, was man damit verdienen kann und wie es funktioniert, erfahrt ihr in meinem heutigen Artikel.

Zudem gehe ich darauf ein, welche Nachteile und Anforderungen diese Funktion mit sich bringen kann.

Was ist die Kanalmitgliedschaft?

Die Kanalmitgliedschaft wurde als neue Funktion von YouTube seit Mitte 2018 ausgerollt und ist nun in Deutschland und vielen anderen Ländern für jeden YouTube-Kanal verfügbar, der die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt.

Dabei wurden die Anforderungen für die Kanäle nach und nach gesenkt, aber darauf komme ich später zu sprechen.

Die Kanalmitgliedschaft ist im Grunde ein Monatsbeitrag der Zuschauer für einen YouTube-Kanal. Dadurch erhält man bestimmte Boni. Das sind z.B. spezielle Logos neben dem eigenen YouTube-Kommentar und im Live-Chat. Aber auch besondere Emojis und andere Vorteile, sind hier möglich.

Dabei ist der Kreativität der YouTuber kaum eine Grenze gesetzt. Mögliche Boni für Mitglieder sind:

  • Live Streams für Mitglieder
  • exklusive Text- und Bild-Inhalte über den Community Tab nur für Mitglieder
  • exklusive Videos nur für Mitglieder
  • Zugang zu Discord-Server oder speziellem Forum
  • früherer Zugang zu Umfragen
  • Mechandise, Angebote und andere Vorteile

Hier sind also, ähnlich wie bei Podcasts und Patreon, exklusive Inhalte für die Mitglieder möglich, was durchaus sehr gut funktionieren kann. Bei Podcasts jedenfalls ist das der größte Anreiz dafür Geld für einen Podcast auszugeben.

Beispiele für Kanalmitgliedschaften

Die Rocket Beans bieten auf ihrem YouTube-Kanal eine Mitgliedschaft für 4,99 Euro an, was der Standard-Betrag ist. Hier sieht man den entsprechenden Dialog, bei dem man Mitglied werden kann:

YouTube Kanalmitgliedschaft - Neue Verdienstmöglichkeit für YouTuber

Dafür bekommt man besondere Logos und Emojis, Backstage-Bilder/Gifs und hat das gute Gefühl, den Kanal zu unterstützen. Auch eine Erwähnung der Mitglied in den Werbepausen ist vorgesehen. Exklusive Videos scheint es hier nicht zu geben.

Es gibt mittlerweile aber auch in Deutschland die Möglichkeit mehrere Stufen für die Mitgliedschaft zu definieren. Das sieht man z.B. an dem Kanal Lichtblick.

YouTube Kanalmitgliedschaft - Neue Verdienstmöglichkeit für YouTuber

Hier scheinen allerdings nicht für jede Stufe unterschiedliche Boni zu existieren.

Andere Kanäle, wie z.B. dieser hier, bieten z.B. nur die Mitgliedschaft für 0,99 Euro an, wovon am Ende ca. 0,58 Euro für den Kanalbetreiber übrig bleiben. Dafür ist die Hemschwelle hier nicht so hoch.

Man ist hier also sehr flexibel, muss dabei aber auch vorsichtig sein. Schließlich sollte man für unterschiedliche Mitgliedsstufen auch unterschiedliche Boni anbieten und das macht viel Arbeit.

Leider kann man derzeit noch nicht die Werbung für zahlende Mitglieder deaktivieren, was natürlich auch ein schöner Bonus wäre.

Einnahmen durch die Kanalmitgliedschaft

Der Standard war, wie schon geschrieben, zu Anfang 4,99 Euro pro Monat. Mittlerweile sind mehrere Stufen wählbar, so dass man unterschiedliche Boni für unterschiedliche Mitgliedsbeiträge geben kann.

Von diesem Betrag erhält der YouTuber 70% nach Abzug der MwSt.. Bei 4,99 Euro pro Monat bleiben also 2,94 Euro übrig. Das ist nicht schlecht, aber man sollte eben auch nicht erwarten, dann man alles bekommt. Bei Patreon und Steady sind die Gebühren übrigens niedriger, so dass mehr übrig bleibt.

Dennoch kann man durch geschickt gewählte Boni und einer treuen Community hier sicher einige Zusatzeinnahmen generieren.

Übrigens kann man in seinen YouTube-Videos auch Links zu vielen Merchandising- und Crowdfunding-Websites z.B. in den Abspann einbauen. YouTube hat hier viele Services freigeschaltet, wie ihr hier sehen könnt.

Voraussetzungen für die Kanalmitgliedschaft

Doch nicht jeder YouTuber kann die Kanalmitgliedschaft nutzen. Dafür müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

Zu Beginn waren das mal 100.000 Abonnenten, dann 50.000 Abonnenten und zwischendurch wurde die Grenze auf 30.000 Abonnenten gesenkt. Das war immer noch eine ganze Menge.

Inzwischen muss man nur noch 1.000 Abonnenten haben, was zumindest für viele einfach zu erreichen ist. Aber es sollte einem auch klar sein, dass nur ein Bruchteil der Abonnenten so eine Mitgliedschaft abschließen wird. Je mehr Abonnenten, um so besser also.

Zudem muss man selbst 18 Jahre alt und beim Partnerprogramm von YouTube angemeldet sein. Die Videos dürfen nicht für Kinder sein und man muss man auch ein Gewerbe anmelden. Zudem darf man keine aktiven Verwarnungen seitens YouTube haben.

Die gewährte Vorteile und Boni werden übrigens von YouTube-Mitarbeitern geprüft und erst dann erfolgt eine Freischaltung durch YouTube.

Kanalmitgliedschaft bringt Verantwortung mit

So eine Kanalmitgliedschaft klingt für den Kanal-Betreiber verlockend und verspricht zusätzliche Einnahmen, aber damit geht auch einiges an Verantwortung einher. Die Bereitstellung exklusiver Inhalte bedeutet zusätzlichen Aufwand und das dauerhaft. Schließlich wollen die zahlenden Mitglieder regelmäßig ihre Boni-Inhalte haben.

Deshalb legt YouTube großen Wert darauf, dass man die eigenen Versprechen einhalten muss, sondern kann es schnell dazu kommen, dass die Funktion zur Kanalmitgliedschaft wieder deaktiviert wird.

Wir reden hier also schon eher von einem Business und nicht von einem reinen Hobby. Wer die Kanalmitgliedschaft anbietet, muss sich dieser Verantwortung bewusst sein und bei der Auswahl der Vorteile gut überlegen, wie das dauerhaft machbar ist.

Zudem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es durchaus auch Nachteile durch z.B. exklusive Inhalte geben kann. Schließlich sehen die normalen Nutzer diese Videos auch, können sie aber nicht abspielen. Manche normale Abonnenten könnten daher sauer sein, dass bestimmte Inhalt nur exklusiv gegen Geld zu haben sind.

Als Streamer sollte man ebenfalls beachten, dass es manche Anbieter verbieten ihre Inhalte gegen Geld zu veröffentlichen. So untersagen z.B. Steam, GoG und Blizzard das Streamen ihrer Spiele gegen die Zahlung einer Mitgliedschaft.

Fazit zur YouTube Kanalmitgliedschaft

Es war eigentlich zu erwarten, dass YouTube so eine Funktion einführt, denn viele andere Plattformen, wie z.B. Twitch, bieten ähnliches schon länger an. Und natürlich versucht auch YouTube weitere Einnahmequellen jenseits der Werbung zu erschließen.

Wie gut die Kanalmitgliedschaft angenommen wird ist schwer zu sagen, schließlich gibt es dazu keine öffentlichen Statistiken. Aber bei einigen Kanälen sehe ich zumindest immer wieder Nutzer im Chat, die ein Mitgliedschafts-Icon haben.

Dennoch habe ich meine Zweifel, ob das Konzept des bezahlten Inhalts bei YouTube so gut funktioniert wird, wie das bei Podcasts mit Patreon der Fall ist.

Wie seht ihr die Kanalmitgliedschaft? Bietet ihr selbst so etwas an oder seid ihr irgendwo Mitglied? Ich freue mich über eure Erfahrungsberichte.

Peer Wandiger

4 Gedanken zu „YouTube Kanalmitgliedschaft – Lukrative Einnahmequelle für YouTuber?!“

  1. Sehr interessanter Artikel. Den Youtuber “Lichtblick” verfolge ich selbst seit etwas 2 Jahren. Ist ein Veganer und er war meine Hauptquelle am Anfang meiner Ernährungsumstellung (das nur nebenbei :-))

    Die Rendite steigt natürlich mit der Anzahl an Kanalmitglieder. dh, es ist ein Unterscheid, ob man die exklusiven Inhalte fü 10, oder für 1000 exklusive Mitglieder macht. Ich vermute, am Anfang wird es ein Zeitfresser sein, wenn man aber tatsächlich gute Inhalte bietet, wird sich das auf mittlere Sicht rentieren!

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    • Ja, das ist so eine Sache. Exklusive Inhalte für 10 Leute zu machen ist schon schwierig. Deshalb sollte man sich gut überlegen, was man als Boni anbietet.

      Vielleicht erstmal nur Icons, Emojis etc.
      Später, wenn man mehr Mitglieder hat, kann man auch exklusive Videos erstellen etc.

      Ist das Gleiche wie bei Podcasts und Patreon. Da würde ich auch erst ab einem gewissen Gesamtbetrag an Einnahmen zusätzliche Episoden rausbringen. Sonst lohnt es sich nicht.

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  2. Hallo, dein Artikel ist immer noch interessant. Mich hat die Provision für Youtube interessiert. 30% ist heftig.

    Zu deinem aufgeführten Modell mit den Boni möchte ich ergänzen, dass es auch ohne Stress geht! Wenn die Community den Creator gut findet und daher sowieso unterstützen möchte, braucht es keine Boni. Dann ist es einfach nur eine Unterstützung in selbst gewählter Höhe. Bonus genug ist die grüne Farbe und die Emojis im Chat. ??

    Beispiel: Oli
    youtube.com/c/Oliredet

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    • Da hast du recht, da abonnieren auch viele ohne einen Boni. Aber die Erfahrungen haben gezeigt, bei YouTube und z.B. bei Podcasts, dass mit Boni deutlich mehr abonnieren.

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