Ist das neue Google Analytics 4 nun datenschutzgerecht?

Ist das neue Google Analytics 4 nun datenschutzgerecht?Mit Google Analytics 4 hat der Suchmaschinen-Anbieter eine neue Version seines beliebten Statistik-Tools veröffentlicht, welches nun auch datenschutzgerecht(er) sein soll.

Was die Version 4 von Google Analytics an Neuerungen mitbringt und ob man diese in Deutschland nun ohne Bedenken einsetzen kann, erfahrt ihr im Folgenden.

Zudem gehe ich darauf ein, ob ich dieses Statistik-Tool in Zukunft wieder verwenden werde.

Google Analytics 4 Neuerungen

Google hat Mitte Oktober Google Analytics 4 freigeschaltet.

Die neue Version bringt einige Veränderungen und Verbesserungen für Website-Betreiber gerade auch in Deutschland und der EU mit.

So hat man unter anderem neue maschinengestützte Lernprozesse integriert, die dabei helfen sollen die Statistik-Daten noch besser analysieren zu können.

Unter anderem wird die Absprung-Wahrscheinlichkeit je nach Besucher-Quelle berechnet, so dass man ggf. Maßnahmen umsetzen kann, um diese zu verringern.

Ist das neue Google Analytics 4 nun datenschutzgerecht?

Dazu wird es auch automatische Alerts durch Google Analytics geben.

Auch die Integration von YouTube und Google Ads Daten wurde verbessert, ebenso wie andere Plattformen-übergreifende Auswertungen. Damit soll es noch besser möglich sein die Nutzer insgesamt zu analysieren.

Des Weiteren hat Google viele Auswertungen anders organisiert und setzt nur vor allem auf den Customer Lifecycle (Kundenlebenszyklus), so dass man noch genauer die Kunden-Enwicklung analysieren und sein “Journey” verfolgen kann.

Was ich auch sehr gut finde sind Anpassungen bzgl. Event-Tracking und Verhaltensanalyse von Nutzern. Hier musste man bisher oft zusätzlichen Code über den Google Tag Manager in die eigene Website integrieren. Das ist in Zukunft nicht mehr so in dem Maße notwendig, was die Sache natürlich einfacher macht.

Ist das neue Google Analytics nun datenschutzgerecht?

Diese zusätzlichen Daten und Auswertungen klingen nicht so, als wenn Google Analytics nun datenschutzgerecht wäre.

Aber auch da hat Google Änderungen vorgenommen und mehr Möglichkeiten integriert. So gibt es nun einen Consent Mode, der u.a. für Deutschland interessant ist. Dabei kann man die Einwilligung der Nutzer einholen und entsprechend funktioniert Google Analytics anders.

Je nach Zustimmung oder Ablehnung der einzelnen Nutzer kann man Google Analytics 4 dennoch einsetzen. Bei einer Ablehnung von Cookies werden ausschließlich nicht personenbezogene Daten gesammelt und auch keine Cookies gesetzt. Damit ist die Statistik insgesamt dennoch sinnvoll. Bisher wurde bei einer Ablehnung der Zustimmung ja gar nichts mehr von Google Analytics getrackt.

In Zukunft werden dadurch die Besucherzahlen, die Seitenaufrufe, Besucher-Quellen und ähnliches aller Besucher in der Statistik auftauchen, ohne den Datenschutz zu verletzten.

Das finde ich eine tolle Sache, zumal der Google Consent Mode auch für Google Ads (also auch AdSense) und andere Services angeboten wird. (Allerdings habe ich das selbst nicht getestet.)

Um die neue Version nutzen zu können, muss man für jede Website eine neue Google Analytics 4-Property anlegen. Eine Änderung des bisherigen Codes ist dafür (wohl) nicht notwendig, was es sehr einfach macht. Allerdings muss man natürlich die Zustimmung einholen, wenn man die vollen Google Analytics Fähigkeiten nutzen will. Das geht zum Beispiel mit dem Borlabs Plugin.

Setze ich Google Analytics wieder ein?

Ich bin ja vor 2 Jahren mit Einführung der DSGVO von Google Analytics zu Statify bzw. Koko gewechselt. Diese beiden WordPress-Plugins sind datenschutzgerecht und sammeln keinerlei persönliche Daten, auch keine IP- Adressen. Und Cookies setzen sie schon mal gar nicht.

Allerdings sind diese Statistik-Plugins auch recht eingeschränkt und vom Funktionsumfang nicht mit Google Analytics zu vergleichen. Während das bei kleinen Projekten und Nischenwebsites für mich kein Problem ist, würde ich mir bei großen Websites dennoch manchmal mehr Daten wünschen.

Deshalb ist das neue Google Analytics 4 natürlich eine interessante Sache, die ich mir genauer anschauen werden. So wie es aussieht, kann man Google Analytics auch automatisch im Consent Mode betreiben und generell auf das Setzen von Cookies und das Erfassen von persönlichen Daten durch das Statistik-Tool verzichtet. Also ganz so, als wenn jeder Nutzer die Einwilligung ablehnen würde.

Das muss ich mir aber nochmal genauer anschauen und prüfen, in wie weit das neue Google Analytics dann problemlos ohne extra Einwilligung oder Hinweis nutzbar ist. Falls das der Fall sein sollte, wäre es auch für mich wieder interessant. Ich finde es jedenfalls gut, dass Google nun die Möglichkeit bietet auch ganz ohne Cookies und personenbezogene Daten Statistiken zu erfassen.

Ganz klar ist allerdings auch, dass ich nicht wieder zum normalen Google Analytics zurückwechseln will. Ich habe mich dafür entschieden keine Einwilligungs-Dialoge einzubauen, da mich diese Popups selbst einfach nerven. Stattdessen verzichte ich lieber auf alle Tracking-Cookies und -Scripte.

Wirst du Google Analytics (wieder) nutzen, wenn es komplett datenschutzgerecht ist?

Ergebnis anschauen

Nutzt ihr weiterhin Google Analytics?

Mich würde nun natürlich sehr interessieren, ob ihr Google Analytics noch nutzt und wenn ja, wie. Nutzt ihr es einfach weiter wie schon immer oder holt ihr euch vorher die Einwilligung der Beuscher ein?

Und wie macht ihr es mit der neuen Version 4? Habt ihr schon darauf umgestellt und wie sind eure Erfahrungen?

Peer Wandiger

7 Gedanken zu „Ist das neue Google Analytics 4 nun datenschutzgerecht?“

  1. Hi Peer,

    danke für den GA4-Review. Scheint ja wirklich eine sinnvolle Entwicklung zu sein.

    Auf meinen eigenen Websites reicht mir auch Koko, aber wie du auch schreibst, reicht dieses Basic-Tool für größere Projekte nicht immer. Bevor ich aber zu GA zurückwechsle, nutze ich lieber Plausible Analytics, quasi ein GA automatisch im Consent Mode. Für mich die deutlich bessere Wahl, da das Produkt nicht von Google ist.

    Überhaupt hat sich da in den letzten Jahren viel getan. Außer Plausible gibt es auch noch Fathom Analytics oder Simple Analytics. Und auch das gute alte Matomo lässt sich ja datenschutzgerecht nutzen.

    Besten Gruß
    Moritz

    Antworten
    • Hallo Motitz,
      da habe ich wieder viel gelernt. Danke. Stimme dem Peer zu, dass diese popups ein nogo sind. Muss dann allerdings bald google analytics von unserer site entfernen.

      Antworten
  2. Hallo Peer,
    Google Analytics mit voreingestelltem Consent Mode klingt tatsächlich nach einer guten Lösung. Wenn das tatsächlich so einfach genutzt werden kann, ist GA wieder im Rennen. Ob ich aber tatsächlich wieder Zurückwechseln werde steht noch nicht fest. Sicher ist aber auch bei mir, dass ich keine Cookie-Banner auf meinen Seiten möchte.
    Schönen Gruß

    Antworten
  3. GA ist seit Einführung der DSGVO für mich gar kein Thema mehr, wüsste auch nicht, wozu! Ich nutze selbst gehostetes Matomo, das ist keinen Deut schlechter. Dazu die hrefs Webmaster-Tools und fertig. Auch GA in v4 werde ich nicht installieren. HT keinerlei Mehrwert für mich im Vergleich zu Matomo. Außerdem spare ich mir so ätzende WP-Bremsen wie Borlabs … auch das braucht kein Mensch im Prinzip

    Antworten
    • Hallo Ronald,
      danke für den Link, dann lasse ich erstmal die Finger von GA. Ich bin seit der DSGVO auch mit Matomo voll zufrieden.
      Schönen Gruß

      Antworten
  4. Danke für den ausführlichen Beitrag und die Entscheidungsbekräftigung, vorerst auf GA zu verzichten. Da bleibe ich doch lieber bei Matomo

    Antworten

Schreibe einen Kommentar