So findest du heraus, wer die Leser auf deiner Website wirklich sind!

So findest du heraus, wer die Leser auf deiner Website sind!Für viele Blogger und Website-Betreiber sind die eigenen Leser eine relativ unbekannte graue “Masse”.

Um jedoch vor allem die passenden Inhalte, attraktive Aktionen, aber z.B. auch Affiliatelinks und -Banner auf die eigenen Besucher abstimmen zu können, sollte man seine LeserInnen so gut es geht kennenlernen.

Doch wie findet man heraus, wer die eigenen Leser sind und geht das überhaupt?

In diesem Artikel zeige ich dir, wie du herausfindest, wer deine Leser sind. Dazu stelle ich verschiedene Tools und Maßnahmen vor.

Warum sollte man seine Leser kennenlernen?

Marketing-Maßnahmen in der Offline-Welt werden sehr oft nach demografischen Kriterien durchgeführt.

Für ein Hautpflege-Produkt wird in aller Regel eher in einer Frauenzeitschrift, als in einem Motorsport-Magazin geworben. Trailer für romantische Kinokomödien laufen auch eher vor ähnlichen Filmen im Kino, als vor einem Aktionkracher.

Die Zielgruppe spielt also im Offline-Marketing eine wichtige Rolle, aber nicht nur dort. Auch klassische Medien wollen wissen, mit dem Sie es zu tun haben. So fragen Zeitschriften hin und wieder in großen Umfragen die demografische Eckdaten ihrer Leser und deren Wünsche ab.

Und auch Online-Medien, wie eben Blogs und Websites, sollten sich die Mühe machen herauszufinden, wer die eigenen Leser eigentlich sind, denn durch diese Infos kann man die Inhalte des eigenen Blogs bzw. der eigenen Website, aber auch Elemente wie Affiliate-Werbung besser steuern und effektiver einsetzen.

Doch wie finde ich heraus, wer meine Leser sind?

So findest du heraus, wer deine Leser sind!

Im Folgenden stelle ich ein paar Tools vor, mit deren Hilfe man herausfinden kann, wer eigentlich die eigenen Website-Besucher sind. Diese helfen dabei die LeserInnen besser einschätzen zu können, bieten aber allein keine ausreichenden Informationen.

Deshalb sollte man diese folgenden Tools und Tipps kombinieren.

Klar ist aber auch, dass es DIE Leser nicht gibt, sondern es in der Regel eine heterogene Gesamtmenge ist. Dennoch lohnt es sich etwas mehr über diese herauszufinden und man kann darauf basierend Personas definieren, die einem dabei helfen ein besseres Bild der Zielgruppe zu haben.

SimilarWeb

Der Service SimilarWeb ist ein amerikanisches Tool, welches viele Daten zu allen möglichen Websites angezeigt. Dabei beruhen diese Werte auf Schätzungen und Stichproben, aber sie geben schon einen ersten guten Einblick in das eigene Website-Publikum.

Hier gibt man einfach die eigene Domain ein und schon bekommt man einen Überblick zu verschiedenen Daten. Neben geschätzen Seitenaufrufen, Länderrankings und ähnliches werden einem auch Publikumsinteressen angezeigt.

Leser-Interessen bei SimilarWeb

Das ist in der kostenlosen Version zwar alles recht eingeschränkt verfügbar, aber immerhin bekommt man hier ein Gefühl dafür, für welche Themen sich die eigenen Besucher interessieren.

Hier findet man durchaus auch mal ein neues Thema, dass man bisher noch nicht so umfangreich abgedeckt hat. Auch die Tipps zu Mitbewerbern und die Sozialen Netzwerk Quellen können ein wenig dabei helfen, die eigenen Nutzer besser zu verstehen. Wunder sollte man von dem Tool allerdings nicht erwarten.

Google Analytics

Ich möchte hier gar nicht so ausführlich auf Google Analytics eingehen, da ich es schon länger nicht mehr nutze. Einige Vorteile hat das Statistik-Tool aber gegenüber anderen, einfacheren Statistik-Tools. Hier werden auch demografische Daten angezeigt.

Wenn ich Google Analytics also mit der Einwilligung der Nutzer einsetzt, dann lohnt sich auf jeden Fall ein Blick in die demografischen Daten, um mehr über die eigenen Besucher herauszufinden.

Facebook Insights

Das neue Insights bietet unter anderem Informationen zur eigenen Zielgruppe, also den Personen, die meine Facebook-Seite besuchen.

Die Informationen sind auch hier recht übersichtlich, aber zumindest ist es schon mal spannend zu sehen, welches Alter und Geschlecht die eigenen Facebook-Page-Besucher haben.

Alter und Geschlecht der Facebook Leser

Auch wenn das sicher nicht 1:1 auf die eigene Website übertragbar ist, so ist es oft doch ähnlich und bietet deshalb interessante Einblicke. Zumal hier auch Top-Städte und Top-Länder aufgelistet werden.

YouTube Analytics

Auch in YouTube gibt es umfangreiche Statistiken, die man zum eigenen Kanal abrufen kann. Wer also neben der eigenen Website ebenfalls einen YouTube-Kanal betreibt, sollte sich diese Auswertungen genauer anschauen, denn dort erfährt man einiges über die eigene Zielgruppe.

So kann man sich zum Beispiel das Alter der eigenen Zuschauer anschauen und das sogar nach Zeitraum und für einzelne Videos.

Besucher Demografie YouTube

Auf diese Weise kann man schon einige demografische Informationen über die eigene Zielgruppe erfahren, die man für die eigene Website nicht so einfach bekommt. Zudem ist es auch hier so, dass Website-Leser zu einem Thema doch oft recht ähnlich sind zu den Zuschauern entsprechender Videos.

Des Weiteren gibt es Informationen über die Region und das Geschlecht der Zuschauer der eigenen Videos. Natürlich kann man diese Einblicke für eigene Videos ebenfalls sehr gut nutzen.

Instagram Insights

Wer Instagram nutzt und dort ein Business- oder Creator-Konto besitzt, kann ebenfalls auf einen Insights Bereich zugreifen, aber nur mobil auf dem Smartphone.

Hier werden einem dann zu den eigenen Beiträgen und vor allem zu den eigenen Abonnenten demografische Daten angezeigt, wie z.B. das Alter, das Geschlecht, aktive Wochentage und mehr. Auch das bietet einige interessante Einblicke.

Umfragen durchführen

Eine andere Möglichkeit ist, im eigenen Blog, auf der Website, im YouTube-Community-Channel, auf Twitter etc. eine Umfrage unter den Besuchern durchzuführen. Allerdings erreicht man damit meist nur eine kleine Teilmenge der eigenen Leser. Deshalb sind solche Umfragen nur bedingt repräsentativ, aber dennoch kann man hier spannende Infos erhalten.

Allerdings werden bestimmte Fragen, z.B. nach dem Einkommen, nur ungern beantwortet, selbst wenn es anonym geschieht. Das sollte man bedenken, wenn man solche Fragen stellt.

Umfragen eignen sich auf jeden Fall zur Analyse der eigenen Leser, sollten aber nicht allein eingesetzt werden. Man muss vorsichtig sein, denn eine laute Minderheit kann einen falschen Eindruck vermitteln. Nehmen aber hunderte Leser daran teil, dann ergibt das oft ein sehr repräsentatives Bild.

Kommentare der Leser

Wenn man die Kommentare der eigenen Leser aktiv mitliest, was man sowieso machen sollte, dann erfährt man viel über seine Besucher. Allerdings muss der Blog oder die Website eine gewisse Größe erreicht haben, um sich aus genügend Kommentaren ein Bild machen zu können.

Zu beachten ist außerdem, dass die Masse der Leser in der Regel nur liest, ohne zu kommentieren. Die Aussagen in den Kommentaren bilden also meist nur die Meinung einer sehr aktiven Minderheit ab, nicht aber unbedingt die Meinung aller Leser.

Also sind auch die Kommentare mit Vorsicht zu genießen und sollten nicht allein betrachtet werden. Dennoch bekommt man hier oft sehr interessante Einblicke über die eigenen LeserInnen und ähnlich funktioniert das zum Beispiel auch bei YouTube-Kommentaren.

Wie genau sind die demografischen Angaben?

Natürlich wird sich der ein oder andere fragen, woher die oben genannten Tools ihre Daten haben und wie verlässlich diese sind.

Google sammelt ja seit Jahren massiv Daten, und auch wenn dies mittlerweile nicht mehr so einfach für Google ist, so kann man in Google Analytics doch recht verlässliche Daten erwarten. Aber wie gesagt, diesen Service nutze ich nicht mehr.

Bei den Social Networks ist es ebenfalls sehr spannend, da diese ja angemeldete Nutzer haben und man deshalb in der Regel zuverlässige Daten erhält. Aber auch hier gibt es natürlich keine 100% Garantie, dass das alles genauso stimmt. Trotzdem ist es interessant zu sehen, dass sich viele demografische Angaben der verschiedenen Netzwerke relativ stark gleichen. Hier scheinen also diese Tools eine gewisse Aussagekraft zu haben.

SimilarWeb ist dagegen eher ein Raten ins Blaue, so wie ich das einschätze. Mit genügend Daten wird man sich zwar auch dort der Wahrheit annähern, aber insgesamt finde ich diese Infos wenig aussagekräftig.

Umfragen und Kommentare sind am nächsten an den eigenen Lesern dran und entsprechen authentisch. Allerdings sind es nur kleine Ausschnitte aus der gesammten Leserschaft, was man immer bedenken sollte.

Insgesamt bekommt man vor allem aus den verschiedenen Daten der Tools einen guten Eindruck über die eigenen Leser. Deshalb sollte man nie nur einem Tool vertrauen, sondern sich ein umfassendes Bild aus allen genannten Quellen machen.

Wie kann man das Wissen über die Leser nutzen?

Wie schon erwähnt, kann man seine Artikel-/Content-Schwerpunkte an der Zielgruppe ausrichten. Finden sich unter den eigenen Lesern also zum Beispiel viele ältere Männer, sollte man sich auf Themen konzentrieren, die eher diese Leser ansprechen.

Will man dagegen mehr Frauen erreichen, so sollte man inhaltlich dagegensteuern, was natürlich je nach Thema einfacher oder schwerer ist. Ganz einfach pauschal Männer oder Frauen ansprechen funktioniert sicher nicht, aber wenn man sich gut im eigenen Thema auskennt, dann kann man recht gut einschätzen, wie man bestimmte Leser-Gruppen besser erreicht.

Früher konnte man in dem einen oder anderen Tool Daten über das Einkommen der Zielgruppe bekommen, was sehr interessant war und z.B. bei der Wahl der Partnerprogramme, bzw. der Monetarisierung generell, geholfen hat. Heute gibt es diese Infos nicht mehr so einfach, zumindest mein Eindruck.

Auch der Umgangston im Blog, auf der Website, in den YouTube-Kommentaren etc. ist so eine Sache. Eine jüngere Zielgruppe sollte man teilweise sicher anders ansprechen, als eine ältere.

Doch das bringt uns gleich zu der Frage mit der Henne und dem Ei.

Die Henne oder das Ei?

So hilfreich diese Daten über die eigenen Leser/Zuschauer/Abonnenten etc. auch sind, die Medaille hat immer 2 Seiten. Ähnlich wie bei der Frage, was war zuerst da, die Henne oder das Ei, sieht es auch beim Content und der Zielgruppe aus.

Denn natürlich sind die eigenen Leser keine feste Größe, an der man seine Inhalte auszurichten hat. Die eigenen Inhalte bestimmen dagegen maßgeblich, wer die eigene Website besucht. Man ist also selbst dafür verantwortlich, wie die eigene Leserschaft aussieht.

So könnte man durch diese Analysen feststellen, dass kaum Frauen den eigenen Blog besuchen. Also könnte man sich verstärkt um Themen kümmern, die Frauen ansprechen, Gastautorinnen ins Boot holen etc. und damit die Leser-Struktur aktiv ändern. Bei aller Analyse der Leser ist also jeder Blogger und Website-Betreiber auch der Schmied seines eigenen Schicksals.

Auf der anderen Seite gibt es bei bestimmten Themen eben auch bestimmte Arten von Lesern, an denen man sich orientieren sollte.

Mich würde zum Schluss interessieren, wie gut ihr eure Leser kennt und ob ihr diese aktiv analysiert? Falls ihr letzteres tut, würde ich mich freuen zu erfahren, mit welchen Tools und Maßnahmen ihr mehr über eure Leser herausfindet.

Peer Wandiger

1 Gedanke zu „So findest du heraus, wer die Leser auf deiner Website wirklich sind!“

  1. Jetzt muss ich ja auch gleich mal kommentieren, damit ich nicht zur “grauen Masse” gehöre ?

    Das Henne-Ei-Problem kenne ich.

    Ich habe mich zum Beispiel für geschlechtersensible Formulierungen auf dem Blog entschieden. Manche Menschen schreckt das ab. Meine Zielgruppe sind diejenigen, die es nicht abschreckt.

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