Wie stabil sind die verschiedenen Traffic-Quellen?

Die meisten Blog- und Website-Betreiber konzentrieren sich auf die Google-Suche als Traffic-Lieferant, aber diese ist oft nicht gerade besonders stabil.

In diesem Artikel schaue ich mir deshalb verschiedene Traffic-Quellen genauer an und gehe darauf ein, wie stabil diese sind.

Und ich gehe natürlich der Frage nach, wie wichtig die Stabilität einer Traffic-Quelle ist und was die beste ist. Ich freue mich über eure Erfahrungen.

Wie stabil sind die verschiedenen Traffic-Quellen und warum ist das wichtig?

Wenn man ehrlich ist, bekommen die meisten Websites den absolut größten Teil ihrer Besucher von der Google-Suche.

Auch bei mir ist das so, während andere Traffic-Quellen eher gering sind.

Doch die immer wieder kommenden kleineren und größeren Google-Updates können dafür sorgen, dass man von heute auf morgen weniger Besucher hat.

Natürlich ist die absolute Zahl an Besuchern nicht das wichtigste, sondern wer genau die eigene Website besucht. Dennoch würden sich viele Websitebetreiber sicher stabilere Traffic-Quellen wünschen, auch um nicht mehr so sehr von Google abhängig zu sein.

Doch welche Traffic-Quellen sind wirklich stabil?

Google, Social Networks, Newsletter, Stammleser und mehr

Es gibt eine Reihe von Traffic-Quellen, die jede Website mehr oder weniger stark vorweisen kann. Im Folgenden gehe ich die wichtigsten durch und gehe darauf, wie stabil diese sind.

Google Suche

Wie stabil sind die verschiedenen Traffic-Quellen?Die Google-Suche ist für die meisten Websites in Deutschland die wichtigste Traffic-Quelle und bringt oft drei Viertel der Besucher oder mehr. Damit ist natürlich eine große Abhängigkeit gegenüber Google verbunden.

Immer wieder gibt es Google-Updates und viele Websites verlieren dann Google-Rankings und bekommen entsprechend weniger Traffic. Auf der anderen Seite versucht Google immer die besten Inhalte für die Nutzer ganz oben zu ranken und wer wirklich hilfreiche Artikel schreibt, der muss nicht so viel befürchten. Die wichtigsten und erlaubten SEO-Maßnahmen helfen natürlich ebenfalls.

Allerdings ist die Konkurrenz hier natürlich auch ein wichtiger Faktor. Es kann immer dazu kommen, das in der eigenen Nische neue Konkurrenz-Websites auf den Plan treten und Traffic abgreifen, so dass man weniger Besucher bekommt.

Wie stabil die Google-Suche als Traffic-Quelle ist, hängt vor allem von der Qualität der Inhalte und den eigenen SEO-Maßnahmen ab. Doch auch wenn man dabei vorbildlich ist, ist man Google ziemlich stark ausgeliefert. Die Google-Suche ist zwar nicht komplett instabil, aber gerade auch hinsichtlich ihres Anteils bei vielen Websites zu instabil in meinen Augen.

Google Ads

Die zweite Haupt-Möglichkeit Besucher aus der Googlesuche zu bekommen sind Anzeigen. Die Google Ads (früher AdWords) kosten natürlich Geld pro Klick und sind deshalb nicht für jede Website das richtige.

Wer auf der eigenen Website Produkte oder Dienstleistungen verkauft, kann mit Google Ads allerdings relativ stabile Besucherzahlen erhalten, zumal die Einstellungsmöglichkeiten recht umfangreich sind.

Für die meisten normalen Website-Betreiber, wie für mich, ist Google Ads aber keine Option, da ich hier kein Geld ausgeben will.

Google Ads kann für die richtige Website, z.B. einen Online-Shop, eine stabile Traffic-Quelle sein, aber das kostet eben auch Geld.

Google Discover

Für viele neu ist Google Discover. Auch ich habe das bis vor einem Jahr gar nicht wahrgenommen, aber nachdem ich in meinem Brettspiel-Blog mal richtig viele Besucher von dort erhalten habe, finde ich es zumindest eine spannende Traffic-Quelle.

Es handelt sich um von Google gepushte News-Beiträge, aber auch zeitlose Artikel, die in der mobilen Ansicht den Nutzern vorgeschlagen werden. Landet man da mal drin, kann das richtig viele Besucher bringen, wie ihr an dem folgenden Search-Console-Chart sehen könnt:

Wie stabil sind die verschiedenen Traffic-Quellen?

Hier kamen an einem Tag über Google Discover mehr als 9.000 Besucher auf meinen Blog, was schon echt krass ist.

Doch so schnell diese Traffic-Quelle da war, so schnell war sie auch wieder weg. Auch wenn die Zahl der Websites, die bei Google Discover dabei sein kann, anscheinend steigt, so warnt selbst Google davor, dass man sich darauf nicht verlassen sollte. Zumal man es nicht wirklich planen kann, mit einem Artikel in Google Discover gefeatured zu werden.

Google Discover bietet viel Potential, ist aber die instabilste Traffic-Quelle von allen.

Social Networks

Kommen wir zu Facebook, Twitter und Co. Die Social Networks sind in den letzten Jahren immer wichtiger geworden und Millionen Menschen nutzen diese. Das ist aber auch ein Problem, denn für viele ist Facebook DAS Internet und sie sind kaum auf anderen Websites unterwegs.

Hinzu kommt, dass z.B. bei Facebook die eigene Reichweite trotz vieler Fans immer weiter gesunken ist, da Facebook vor allem 2 Ziele verfolgt. Entweder sollen die Nutzer auf Facebook bleiben, oder man soll als Unternehmen zumindest Werbeanzeigen schalten, wenn man diese auf die eigene Website locken will.

Dementsprechend sind die Besucher von Facebook und Co. bei vielen Websites in den letzten Jahren sogar rückläufig oder haben insgesamt zumindest nur einen kleinen Anteil. Das mag etwas anders sein, wenn man sich sehr intensiv auf Facebook engagiert, aber wer das macht, hat dann meist nur eine Facebook Page und keine separate Website mehr.

Auch YouTube boomt, aber besonders viele Besucher bekommen die meisten Websites nicht von ihrem YouTube-Kanal. Auch hier bleiben die meisten Nutzer auf YouTube und man muss schon wirklich attraktive Dinge bieten, damit sie eine Website besuchen.

Als Ergänzung zur eigenen Website sind Social Networks sehr sinnvoll, aber man sollte nicht erwarten, dass daher nun wirklich viele Besucher auf die eigene Website kommen. Zumal es z.B. immer wieder Änderungen bei Facebook dahingehend gab und diese Traffic-Quellen deshalb nicht sehr stabil ist.

Newsletter

Einen eigenen Newsletter zu starten wirkt heute auf viele etwas altmodisch, aber es ist in vielen Zielgruppen noch immer das am häufigsten genutzte Kommunikationsmittel.

Und sicher erreicht man mit einem Newsletter auch nicht jeden und gerade jüngere Zielgruppen auch eher schlechter, als ältere Nutzer. Aber es kann sich sehr lohnen, denn es ist wohl die stabilste Traffic-Quellen von allen.

Man hat in der eigenen Hand, wen man anschreibt und wann man diese Personen anschreibt. Hat man erstmal ein paar tausend Abonnenten, dann ist es egal was Google, Facebook und Co. machen, diese Menschen kann man erreichen.

Wie stabil sind die verschiedenen Traffic-Quellen?

Einen großen Newsletter-Verteiler aufzubauen dauert seine Zeit und es wird wohl nur selten die größte Traffic-Quelle, aber dafür ist es die stabilste und Newsletter-Abonnenten sind oft auch genau die richtige Zielgruppe.

RSS-Feed

Wie stabil sind die verschiedenen Traffic-Quellen?An Bedeutung verloren haben RSS-Feeds, zumindest bei Blogs. Wobei man sagen muss, dass diese nie richtig populär waren und man schon sehr internet-affin sein musste, um diese zu nutzen.

Anders sieht es bei Podcast-RSS-Feeds aus, die heute bei jedem Podcast genutzt werden. Diese trägt man bei Apple Podcasts und in anderen Podcast-Verzeichnisse ein und Hörer können einen Podcast dann über diesen RSS-Feed bequem abonnieren, um alle neuen Episoden direkt aufs Handy zu bekommen.

Auch hier dauert es einen größeren Abonnentenstamm aufzubauen, aber dafür ist dieser dann sehr stabil. Hat man erstmal Hörer vom eigenen Podcast überzeugt und ist in deren Podcast-App gelandet, dann bleibt man da meist auch recht stabil drin.

Das ist besonders interessant, da man gerade mit Podcast-Abonnenten verhältnismäßig gutes Geld verdienen kann.

Podcast-RSS-Abonnenten sind eine sehr stabile Traffic-Quelle und für Podcasts die Nummer 1. Bei Blogs hat die Bedeutung von RSS-Feeds dagegen stark abgenommen, ist aber auch da recht stabil.

Stammleser

Der Traum vieler Blogger ist sicher ein hoher Anteil an Stammlesern. Damit sind Besucher gemeint, die von selbst immer wieder zurückkommen, weil sie die Website oder den Blog mögen.

Um Stammleser zu gewinnen braucht es ebenfalls Zeit und vor allem interessante und lesenswerte Artikel. Auch lukrative Angebote und ähnlich attraktive Inhalte können Besucher zu Stammlesern machen.

Diese geben die URL dann direkt in den Browser ein oder legen sich auf dem Smartphone ein Website-Icon auf den Bildschirm, um mit einem Klick direkt zur Website zu gelangen. Ich mache das auch mit der eigenen oder anderen Website, wo ich fast täglich vorbeischaue.

Stammleser sind eine weitere sehr stabile Traffic-Quelle, die aber ebenfalls Zeit braucht und nicht für jeden Websitetyp geeignet ist. Z.B. Nischenwebsites haben dagegen in der Regel keine Stammleser.

andere Websites

Eine weitere wichtige Taffic-Quellen sind andere Websites. Indem man auf anderen Blogs und Websites verlinkt wird, gelangen Leser von dort über den Link auf meine eigene Website.

In Zeiten von Linkgeiz ist es aber gar nicht mehr so einfach viele Links auf anderen Websites zu bekommen. Hier muss man schon wirklich interessante, besondere und attraktive Inhalte bieten, damit anderen einen verlinken.

Man kann aber auch spezielle Maßnahmen, wie z.B. RoundUp-Artikel, nutzen, um Backlinks zu bekommen, die dann nicht nur aus SEO-Sicht interessant sind, sondern eben auch direkt Besucher bringen. Doch das braucht Zeit und Geduld.

Direkt Besucher sind eine relativ stabile, aber nur langsam aufbaubare Traffic-Quelle. Neben den Besuchern von anderen Websites, die evtl. zu Stammlesern werden, profitiert man aber auch aus SEO-Sicht davon. Es lohnt sich also Links auf anderen Websites zu erhalten.

Was ist deine stabilste Traffic-Quelle?

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Was ist die beste Traffic-Quelle?

Was stabile Traffic-Quellen sind und welche eher weniger stabil sind, habe ich nun also dargelegt. Doch ist das gleichbedeutend mit der besten Traffic-Quelle?

Sicher nicht, denn dabei fließen noch andere Faktoren mit ein. So spielt es z.B. eine wichtige Rolle, welche Besucher man über diese Quelle bekommt und wie viele. Die richtigen Besucher, die sich für die Produkte und Angebote meiner Website wirklich interessieren, sind meist wichtiger, als viele Menschen, die inhaltlich damit gar nichts anfangen können.

Und natürlich ist ein Newsletter mit 300 Abonnenten sehr stabil sein und wahrscheinlich auch genau die richtige Zielgruppe, aber wenn man über Google im selben Zeitraum 100.000 Besucher bekommt, dann sind diese unter dem Strich oft mehr wert.

Um zu beurteilen, was die beste Traffic-Quelle ist, muss man also Stabilität, Zielgruppe und Umfang mit in Betracht ziehen. Auch die Zeit, die man zum Aufbau der jeweiligen Reichweite benötigt, fließt in die Beurteilung mit ein.

Zudem kommt hinzu, dass man sich nie nur auf eine Traffic-Quelle verlassen sollte. Auch beim Traffic gilt es verschiedene Standbeine aufzubauen, was es insgesamt stabiler macht.

Wie sind eure Erfahrungen mit den verschiedenen Traffic-Quellen und welche sind eurer Meinung nach die stabilsten?

Peer Wandiger

7 Gedanken zu „Wie stabil sind die verschiedenen Traffic-Quellen?“

  1. Ich betreibe selbst seit Jahren mehrere Webseiten und bei mir ist definitiv die Google-Suche der Trafficmotor Nummer 1. Zwar dauert es immer zwischen 3 und 6 Monaten, bis eine neue Webseite substantiellen Traffic über die Google-Suche bekommt, aber dafür ist der dann auch recht konstant und verlässlich da.

    Natürlich kann es durch Änderungen bei Google zu Änderungen beim Traffic kommen, aber trotzdem ist der Traffic nicht so wechselhaft und kurzlebig wie über Social-Media. Die Abhängigkeit zu Google ist daher natürlich auch extrem. Sollte eine Webseite mal aus dem Index fliegen o.ä. ist das auf jeden Fall der Todesstoß.

    Aus meiner Sicht ist daher das Einsammeln der Kontaktdaten der Besucher hilfreich, um diese bei Bedarf direkt ansprechen zu können (z.B. in Form eines Mailings).

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  2. Ich konzentriere mich eigentlich auf einige social Media Plattformen und meinen Newsletter. Dort bin ich proaktiv tätig und erhoffe mir da einige Besucher.

    Der Rest kommt über Google und Direktaufrufe, die ich beide nicht sonderlich aktiv beeinflusse. Klar Linkaufbau hier und dort. Aber ansonsten versuche ich mit qualitativen Inhalten zu punkten, die irgendwann halt Aufmerksamkeit ziehen.

    Gastartikel waren früher eine gute Möglichkeit. Da Google aber mittlerweile meint, diese haben im Linkaufbau keinen Nutzen, habe ich mich da zurückgezogen.

    Klar kommt es nicht immer nur auf Links an. Aber Gastbeiträge kosten viel Zeit, die ich lieber in eigene Artikel stecke. Langfristig habe ich das als besseren Weg für mich auserkohren.

    LG
    Ronny

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  3. Du hast in dem Artikel Pinterest gar nicht erwähnt!
    Gerade fotolastige Webseiten oder Projekte können davon stark profitieren.

    Mein geld-origami.de bekommt inzwischen fast die Hälfte des Traffics durch Pinterest, eine Verdoppelung der Besucher im Vergleich zum Vorjahr, während der organische Traffic über die Suche gleich geblieben ist.

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  4. Ich kann mich Kommentar von Bastian voll anschliessen. Wenn man ein neues Webprojekt aufbaut, dauert es mindestens 4 – 5 Monate um konstanten Traffic zu bekommen. Meiner Meinung nach ist es auch wichtig monatlich mindestens zwei Artikel mit einer Länge von mindestens 1.500 Wörtern zu veröffentlichen. Man sollte den Text auf “Long Tail Keywords” optimieren und sich nicht auf hartumkämpfte Keywords stürzen. Diese Long Tail Keywords bringen zwar nicht die Masse an Traffic, jedoch rankt die Seite schneller und man hat schneller konstanten Traffic, da sich nur wenige um diese Keywords bemühen.

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  5. Hi vielen danke für deine Übersicht..

    ich muss sagen habe noch nie etwas von Google Discover gehört..

    werde mir mal anschauen müssen

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  6. Youtube kann unter Umständen auch eine große Quelle sein. Mir persönlich ist der Aufwand viel zu hoch. Aber manche machen eh Videos für ihre Leser, dann ist der zusätzliche Kanal nicht mehr so aufwendig.

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  7. Ich finde gut, dass du in deinen Artikeln immer mal wieder das Szenario aufmalst, dass der Google-Traffic stark einbricht oder komplett wegfällt. Das Unternehmen, für das ich zuletzt gearbeitet habe (ein CNC-Maschinen-Hersteller), ist in der Neukundengewinnung sehr stark vom Google-Traffic abhängig. Würde für die Webseite der Google-Traffic von jetzt auf gleich wegfallen, geriete man dort in große Schwierigkeiten, weil der Maschinen-Verkauf an Neukunden den Hauptumsatz bringt. Verkäufer im Außendienst hat man dort nie im Einsatz gehabt. Google ist für solche Unternehmen Fluch und Segen zugleich. Ein hoher Google-Traffic spart Personalkosten im Verkauf ein, aber wehe, wenn der Google-Traffic stark einbricht. Deshalb halte ich es für sehr wichtig, frühzeitig auch andere Kanäle, intensiv zu bespielen, die für den Unternehmensinhalt sinnvoll sind.

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