Wir alle kennen Thumbnails, diese kleinen Bildchen, die unsere Aufmerksamkeit erhaschen wollen und uns als erstes ins Auge stechen. Eben noch haben wir einen Artikel gelesen, schon zieht uns ein Bild in der Sidebar zum nächsten. Oder auf YouTube, wo das Thumbnail oft darüber entscheidet, ob das Video geklickt wird oder nicht.
Doch welche weiteren Anwendungsgebiete von Thumbnails gibt es und wie genau lassen sich die Bilder optimieren? Welchen Sinn hat das alles überhaupt und wie viel Wert haben die Thumbnails aus SEO-Sicht?
Heute widme ich mich genau diesem Thema und versuche euch zu vermitteln, wo die Stärken und Schwächen der Thumbnails liegen, welche Bedeutung sie aus SEO-Sicht haben und wie Thumbnail-Optimierungen aussehen können.
Thumbnails im Blog und bei YouTube
Noch einmal kurz zurück dazu, was Thumbnails eigentlich sind. Thumbnail bedeutet so viel wie Vorschaubild.
Dabei handelt es sich um eine verkleinerte Variante und oft auch nur um einen Ausschnitt aus einem noch viel größeren Bild. Es soll als Vorschau auf das dienen, was sich hinter dem Bild versteckt.
Im Blog sind die Thumbnails beispielsweise kleine Versionen der Artikelbilder. Auf YouTube sind es Bilder, die das eigentliche Video vorstellen und Lust auf mehr machen sollen. Im Online-Shop sind es die kleinen Darstellungen der Produkte, die, wenn sie richtig eingesetzt wurden, zum Klick verleiten.
Eines haben die Thumbnails also alle gemeinsam, sie sollen die Besucher zum Klicken bringen und Lust auf mehr machen.
Das geschieht auf unterschiedliche Art und Weise und muss nicht immer fair ablaufen, wie wir gleich noch erfahren werden.
Die richtigen Bilder für ein Thumbnail finden
Im besten Fall sollte ein Thumbnail immer das zeigen, was wirklich vorhanden ist. Bei einem Video wäre das ein Screenshot aus dem eigentlichen Clip. Bei einem Artikel das jeweilige Aufmacherbild. Bei einem Shop das entsprechende Produktbild. Eine ganz einfache Regel also.
In der Realität ist das natürlich oft anders. Thumbnails enthalten meist auch noch Texte, ein Logo oder sind mit farblichen Rändern und Icons ausgestattet. Sie tun alles, um entsprechend zu wirken und die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zu ziehen.
Deshalb haben viele eine Vorlage für die Thumbnails erstellt, die sie dann in Photoshop öffnen und bearbeiten können. Hier sind Schriftarten, Icons und mehr bereits voreingestellt. Das eigentliche Bild muss dann nur noch hinzugefügt werden und sieht dank der Vorlage automatisch wie die anderen Thumbnails aus. So wird ein eigener und gleichzeitig beständiger Look erzeugt.
Bei YouTube kann das für eigene Formen sorgen, wie hier auf dem Kanal zu sehen. Das hebt sich entsprechend ab und neue Besucher werden eventuell schneller darauf aufmerksam.
Nicht immer ist es dabei ein Originalbild oder ein Bild aus dem Video, welches als Thumbnail erscheint. Manchmal macht es Sinn, ein Stockfoto zu verwenden, um das zu verdeutlichen, was erreicht werden will.
Oder einfach, um darüber hinwegzutäuschen, was sich hinter dem Klick wirklich verbirgt. YouTube ist hier wieder ein gutes Beispiel. Gerade bei Let’s Plays ist es wenig sinnvoll, einen langweiligen Screenshot als Thumbnail zu nehmen. Besser ist es, eine Rendergrafik zu verwenden und diese mit dem Bild des Let’s Players zu kombinieren. Schön zu sehen hier. Das muss man nicht mögen, es funktioniert aber.
Klickrate vs. Ehrlichkeit der Darstellung
Stellt sich die Frage, wie sinnvoll solch eine Täuschung ist. In der Realität läuft es oft auf eine einfache Faustregel hinaus. Ist euch die Klickrate wichtiger oder die Ehrlichkeit der Darstellung? Es mag verlockend sein, hier die Klickrate zu bevorzugen, doch solltet ihr nicht zu schnell urteilen.
Denkt daran, dass die Täuschung der eigenen Nutzer meist nur bedingt Sinn ergibt. Was kurzfristig wirkt, wird viele auf lange Sicht vergraulen. Außerdem geht es Google und YouTube längst um die Verweildauer, Werte wie die Nutzererfahrung oder eben auch die Watchtime.
Das wiederum heißt, dass ihr nur oberflächlich durch Klicks profitiert. Viele Leser oder Zuschauer werden wieder gehen, wenn sie bemerken, dass sie getäuscht wurden. Andere sind sauer und kommen nie mehr zurück. Was kurzfristig Erfolg verspricht, wird die langfristige Bindung zerstören, auf die es heutzutage immer mehr ankommt.
Selbiges heißt übrigens nicht, dass ein Thumbnail nicht ruhig mal aufmerksamkeitserregend sein darf oder besonders kontrovers und radikal. Es bedeutet nur, dass alles, was dort zu sehen ist, auch der Realität entsprechen sollte. Wer Besucher täuscht, wird langfristig keinen Erfolg damit haben. Daran glaube ich heute mehr denn je.
Thumbnails für die Darstellung optimieren
Bei besonders kleinen Thumbnails ist es empfehlenswert, das große Bild nicht einfach zu verkleinern, sondern einen Ausschnitt zu wählen. Wird speziell für ein Thumbnail ein Stockfoto oder ein Screenshot genommen, achtet darauf, dass das Motiv auch in minimaler Darstellung noch gut zu erkennen ist. Das ist gar nicht so einfach.
Wenn es sich um ein dunkles Bild handelt, kann das Motiv als großes Artikelbild zwar funktionieren, im Kleinen dann aber unter Umständen nicht mehr erkennbar sein. Auch hier könnt ihr die Darstellung entsprechend aufhellen oder noch einmal gänzlich anders bearbeiten. Ein Thumbnail muss immer für sich selbst betrachtet werden. Es hat nicht den Platz des großen Bildes und das gilt es zu berücksichtigen.
Das Wichtigste ist und bleibt daher, dass ihr das Thumbnail immer als Thumbnail betrachtet. Es ist kein gewöhnliches Bild und es muss unter anderen Umständen funktionieren. Egal ob es um die Größe geht oder darum, dass es meist auch neben vielen weiteren Thumbnails noch wirken sollte. Es steht eben selten für sich allein, sondern kämpft um die Aufmerksamkeit. Es ist ein Klickmagnet, wenn ihr es richtig angeht. Wenn nicht, geht es in der Masse unter.
SEO – Optimierung von Thumbnails
Wo über den Inhalt gestritten werden kann, ist das bei der Optimierung anders. Thumbnails sind ein wichtiger Punkt der Suchmaschinenoptimierung (SEO), weil sie zu einem klaren Gesamtbild beitragen, was den jeweiligen Inhalt angeht.
Optimiert werden sollte daher immer der Dateiname, der stets dem Inhalt entsprechen muss, gleichzeitig aber auch die Hauptkeywords des Beitrags enthalten sollte. Ebenso verhält es sich mit dem Alt-Tag, der genauso optimiert werden kann, um wichtige Keywords unterzubringen.
Was auf dem Bild dargestellt wird (auch der Text) sollte zudem eine hohe Relevanz besitzen. Sämtliche Plattformen (Facebook, Instagram, Google) sind inzwischen in der Lage, sehr genau zu erkennen, was auf einem Bild zu sehen ist. Wenn es Text gibt, wird dieser problemlos gelesen. Glaubt also nicht, dass Google nicht schon vor eurer Beschreibung, dem Dateinamen oder dem Alt-Tag weiß, was das Bild wirklich zeigt. Wer hier falsche Angaben macht, täuscht Google und das mag die Suchmaschine für gewöhnlich gar nicht.
Fazit zur Thumbnail-Optimierung
Es ist wichtig, Thumbnails als Vorschaubild zu verstehen und sie für sich betrachtet zu bewerten. Was in einem Video oder als Artikel funktioniert, ist nicht das Gleiche, was als Thumbnail seine Wirkung entfaltet. Die Bilder sind oft sehr klein, kaum zu erkennen und werden zudem nur kurz und meist beim Scrollen gesehen, demnach nicht sonderlich stark beachtet.
All das gilt es zu wissen und zu bedenken. Der Artikel sollte euch ein wenig die Augen öffnen und ein Verständnis dafür schaffen, wie wichtig die kleinen Vorschaubilder im Alltag eines Web Workers doch sind.
Habt ihr selbst schon Erfahrungen mit Thumbnails gemacht? Sind diese vielleicht ganz anders als meine oder gibt es noch Punkte, die ich vergessen habe?
Ich freue mich immer über eine Diskussion und weitere Hinweise in den Kommentaren.
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Danke für den Artikel. Das hat mir schon gut geholfen. Ist Zufall das ich darauf gekommen bin weil ich erst HEUTE ! Mein ganz neuen Blog frei gegeben habe