Webdesign 2014 – Zukunft und Trends

Das Thema Webdesign und die Zukunft der Webdesigner hat meine Leser in den letzten Woche bewegt.

Ich hatte dazu ein paar Umfragen veranstaltet, die ich in diesem Artikel auswerten möchte.

Dabei geht es zum einen um die Zukunft von Webdesignern bzw. dem Geschäftsmodell Webdesign allgemein.

Zudem beschäftigt sich die Auswertung mit WebDesign-Trends für 2014.

Zukunft der Webdesigner

Die erste Umfrage, die ich auswerten möchte, beschäftigt sich mit dem Berufsbild Webdesigner und dessen Zukunft.

Wie seht ihr die Zukunft für Webdesigner?

  • Webdesigner werden noch wichtiger, da vor allem das Know How wichtig ist. (38%, 72 Stimmen)
  • Schlecht, dank Social Networks, Homepage-Baukästen usw.. (34%, 66 Stimmen)
  • Da wird sich nicht viel ändern. (23%, 44 Stimmen)
  • Keine Ahnung. (5%, 10 Stimmen)

Teilnehmerzahl: 192 (max. 1 Stimmen)

Trotz Website-Baukästen, fertigen CMS-Themes und Social Media Profilen sieht ein großer Teil der Umfrage-Teilnehmer (38%) positiv in die Zukunft.

Demnach werden Webdesigner mit gutem Know How sogar noch wichtiger. Das ist vorstellbar, denn meist sind eben doch individuelle Anpassungen notwendig und die Ausgabe auf unterschiedlichen Ausgabegeräten erfordert ebenfalls einiges an Know How.

Ein wenig anders sehen dies 34% der Umfrage-Teilnehmer. Diese sehen die Bedeutung von Webdesignern durch die vielen “fertigen” Lösungen eher gefährdet. Für bestimmte Zielgruppen und Anwendungsfälle sind Homepage-Baukästen und fertige Layouts sicher eine günstigere Alternative.

23% sind der Meinung, dass sich auf absehbare Zeit nicht viel ändern wird und 5% haben dazu keine Meinung.

Unter dem Strich sind die Meinungen also schon recht geteilt. Es wird spannend zu sehen, wie sich diese Branche in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird.

Webdesign als Geschäftsmodell

Eine schon etwas ältere Umfrage hat sich dem Thema “Webdesign als Geschäftsmodell” gewidmet. Kann man damit wirklich gutes Geld verdienen oder machen die vielen Quereinsteiger die Preise kaputt.

Ist Webdesign noch ein sinnvolles Geschäftsmodell?

  • Wenn man es richtig anpackt, kann man als Webdesigner sehr wohl erfolgreich sein. (56%, 409 Stimmen)
  • Ganz bestimmt. Gerade heute brauchen Firmen wirklich gute Webdesigner. (21%, 154 Stimmen)
  • Nein, der Markt ist kaputt. Es sind zu viele Billiganbieter unterwegs. (17%, 124 Stimmen)
  • Darüber möchte ich nicht reden. 😉 (5%, 39 Stimmen)

Teilnehmerzahl: 727 (max. 1 Stimmen)

Mit mehr als 700 abgegebenen Stimmen ist diese Umfrage sehr gut angekommen. Die Mehrzahl der Teilnehmer (56%) ist der Meinung, dass man mit Webdesign noch immer gutes Geld verdienen kann. Es kommt eben darauf an, dass man sich spezialisiert und sich damit dem Preiskampf entzieht.

Besondere Angebote und ein hohes Know How sind hier wichtig.

Weitere 21% sehen generell einen Bedarf an guten Webdesignern und damit auch gute Verdienstmöglichkeiten.

Allerdings sind 17% der Meinung, dass der Markt kaputt ist, da es zu viele Billiganbieter gibt. Wenn man sieht, dass eigentlich jeder als Webdesigner anfangen kann, ist dies nicht ganz von der Hand zu weisen.

6% enthalten sich hier einer Meinung.

Webdesign-Trends 2014

Neben den beruflichen Aussichten beschäftigen Webdesigner natürlich besonders die aktuellen Webdesign-Trends. Davon gibt es einige und in der folgenden Umfrage habe ich euch nach eurer Meinung dazu gefragt.

Welche WebDesign-Trends findet ihr gut?

  • Responsive WebDesign (63%, 102 Stimmen)
  • Flat Design (50%, 82 Stimmen)
  • Minimalismus (40%, 66 Stimmen)
  • Backgroundbild (29%, 47 Stimmen)
  • Parallax WebDesign (16%, 26 Stimmen)
  • Infinite Scrolling (14%, 23 Stimmen)
  • Metro Design (11%, 18 Stimmen)
  • Long Shadow (10%, 16 Stimmen)
  • Keinen davon (2%, 3 Stimmen)

Teilnehmerzahl: 163 (max. 8 Stimmen)

Ganz oben steht das “Responsive WebDesign”, welches 63% aller Umfrageteilnehmer positiv bewerten. In Zeiten von Smartphones und Tablets kommt man um diesen Trend wohl kaum herum.

Ebenfalls beliebt ist das Flat Design, welches wohl doch nicht so schnell verschwinden wird, wie manche es vermutet haben. Dazu sind die Vorteile doch zu vielfältig.

Thematisch verwandt ist der Trend zum “Minimalismus” im Webdesign. Auch dieser ist noch recht beliebt. Bei Backgroundbildern scheiden sich die Geister dann schon.

Eher wenig Zukunftspotential besitzen nach Meinung meiner Leser die Trends “Parallax WebDesign”, “Infinite Scrolling”, “Metro Design” und “Long Shadow”. Diese scheinen wirklich nur Strohfeuer zu sein.

3 Umfrageteilnehmer wünschen sich ganz was anderes bzw. mögen keinen dieser Trends.

Fazit

Auch wenn meine Tätigkeit als “Webdesigner für Kunden” in den Hintergrund getreten ist, so verfolge ich diese Branche dennoch noch immer sehr genau.

Zum einen macht es mir Spaß und zum anderen kann ich mich bei meinen eigenen Seiten ja immer noch austoben. 🙂

Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht und was uns 2014 erwartet.

Peer Wandiger

14 Gedanken zu „Webdesign 2014 – Zukunft und Trends“

  1. Die Realität hierzu ist total simpel und einfach eben.
    Webdesigner werden immer unwichtiger. Echt große Unternehmen haben geschulte Mitarbeiter in diesem Bereich, benötigen somit keinen Webdesigner.
    Mittelständische Unternehmen großteils ebenso.

    Also bleiben im Grunde genommen nurmehr die kleinen Unternehmen übrig. Der Friseursaloon von nebenan etc. Die zahlen in der Regel aber nur 300-400 Euro überhaupt, weil sie sich oft mehr nicht leisten können.

    Außerdem gilt oft das “Freundlwirtschafts-Gesetz” in Kraft.
    Warum jemand besseren bevorzugen, wenns ein Bekannter, Freund auch halbwegs gut hinbringt?

    Aber klar, so richtig versierte Webdesigner, welche HTML/Css, Java Script, PHP u. Mysqul PERFEKT beherrschen und obendrein im Designen PROFESSIONELL sind, können vom Webdesignen immer noch gut leben, nur sind`s halt die allerwenigsten die das können. 🙂

    Ich kenn selbst soviele “Webdesigner”. Wirklich gut hauptberuflich davon kann kaum mehr wer davon leben. Nichtmal 5%.

    Klar liegt das an Facebook, Twitter, Google +, den ganzen Anbietern von wysiwyg Editoren etc.

    Just my ² Cent. 🙂

  2. Mir persönlich gefällt der neue Trend zu den One Page Themes überhaupt nicht, das erinnert mich stark an die Anfänge der Internetseiten und ist mir viel zuviel zu scrollen. Ansonsten bin ich gespannt wie sich das Design Thema weiterentwickelt zumindest was WordPress angeht.

  3. @ Robert, natürlich hast du teilweise recht.
    Allerdings diese Diskussion gab es schon vor 20 Jahren als PCs so langsam überall Einzug hielten. Jeder meinte mit Corel macht man schnell ein Firmenlogo. Die Frage damals war ob man noch Grafiker braucht.
    Von diesen zusammen gebastelten Logos ist heute kaum mehr eines auf dem Markt. Es hat sich auch herum gesprochen dass es teuer ist ein schlechtes Logo einzuführen und es dann nach Jahren durch ein professionelles zu ersetzen.

    Das gleiche gilt natürlich auch für Websites. Klar kann man schnell eine erstellen. Nur deshalb läuft die noch nicht. Der Spezl kann vielleicht WP installieren. Kann er aber auch Grafik oder SEO?
    Auch hier kommen viele früher oder später auf jemanden zurück der sich mit dem Thema auskennt.

    Dazu kommt dass immer mehr eine Internetseite wollen. Beziehungsweise wollen alte Internetseiten die mal mit irgendwelchen kuriosen Generatoren erstellt wurden, etwas zeitgemäßes. Alte Html Seiten mit Frames gibt es noch zu genüge.

    Ein weiterer Punkt ist der dass immer mehr hinzu kommt wie social Media und eine CI Umsetzung oder eine Designumsetzung für mobile Endgeräte.

    @David, dieses “one-page” mag ich auch überhaupt nicht.
    Ich finde tappt auf diesen Seiten recht orientierungslos herum.
    Ausserdem habe ich wieder mal das Gefühl dass ich fremdbestimmt werde und ich nicht selbst entscheiden kann wohin ich auf der Seite möchte.
    Wenn ich ein Buch lese will ich Seiten und keine endlose Papierrolle.

  4. Naja das Problem is halt, wix.com sieht man immer wieder Werbung im TV.
    Realtiv preiswert, teilweise sogar relativ gut gemacht das wix, obwohl der Name lol is. 🙂

    Ansonst gibt`s eben auch schon soviele solcher Programme.

    Also ich glaub schon, dass einer der das gesamte Paket beinhaltet davon hauptberuflich leben kann, aber das sind nur die allerwenigsten.

    Man siehts ja an Peer. Selbst Peer hat sich für den Blog-Weg entschieden. 🙂
    Hat sicher auch den Grund, dass es immer schwieriger wird als Webdesigner hauptberuflich zu überleben und Peer kann alles. 🙂

  5. Responsive Design ist ein MUSS. Die Umsetzung erfordert einiges an Wissen. Nicht jeder Webdesigner ist technisch gut bewandert. Aus diesem Grunde werden qualifizierte Webdesigner, die sich regelmäßig weiterbilden auch entsprechende Aufträge erhalten.

  6. Ich weiss nicht ob diese Entwicklung gut ist denn wenn alles einfacher wird dann wird absolut jeder versuchen etwas zu “Designen” dadurch wird die Qualität der aller Inhalte immer mehr sinken. Früher konnte mann schlechten Inhalt noch oft an schlechtem Designe erkennen …

  7. Also ich denke Responsive Design wird immer mehr verbreitet sein. Dennoch bin ich der Meinung, dass es immer mehr gute Templates/Wordpress Themes gibt, mit denen man selbst eine tolle Webseite aufziehen kann. Trotzdem darf man die Skills eines Webdesigners nicht unterschätzen, in den Themes werden oft keine richtigen SEO Maßnahmen geboten (Auch nicht durch Plugins!) da ist ein Webdesigner unversichtbar, da ich der Meinung bin, dass SEO/SEM zu den Skills eines Webdesigners gehören sollte. Zumindest die Grundlagen!

  8. Responsive wird in der Tat immer wichtiger, da die Zugriffe über mobile Devices auch immer mehr werden. Und gute Designer braucht es auch in Zukunft definitiv – nur werden diese wohl eher nicht mehr immer nur individuelle Designs für je einen Kunden anfertigen, sondern “hochwertige Massenware”, die dann auf entsprechenden Plattformen mehrfach verkauft wird.

  9. Ich verstehe den Zusammanhang zwischen der Webdesigner und soziale Netzwerke nicht, wieso soll der Webdesigner durch die soz. Netzwerke unwichtiger werden?

    Die meisten haben an der Frage “Ist Webdesign noch ein sinnvolles Geschäftsmodell?” teilgenommen, ich denke die meisten sind keine Webdesigner und haben einfach die Vorstellung/Meinung zum Thema mitgeteilt. Oder die Webdesigner sehen es wirklich optimistisch.

  10. Die Zukunft der Webdesigner verschlechtert sich. Zum einen können die Webmaster dank hilfreicher Freeware und Software immer mehr selbst erledigen. Zum anderen bieten sich auch immer mehr Personen als Webmaster an. Heute benötigt man keinen oder kaum noch Code dazu. Vieles lässt sich über entsprechende Programme erledigen. Das verschlechtert die Chancen im Beruf.

  11. Interessante Diskussion auf die ich hier zufällig gestossen bin. Zunächst zum Grundthema: Responsives Design ist mittlerweile ein “must have”. Hierfür bietet mittlerweile z.B. auch WordPress mit entsprechenden Premium-Themes wirklich sehr gute Lösungen, die man auch SEO-technisch sehr gut ausstatten kann und die auch entsprechend gute Performance bei den Rankings entwickeln. Dem CMS gehört meiner Meinung nach die Zukunft, da sehr viele Kunden den Wunsch haben, Inhalte auch selbst aktualisieren zu können. Ob Sie´s in der Praxis dann auch tun oder auch das wieder vergeben, ist dann was anderes ;-)…
    Generell sehe ich den Zukunftstrend aber immer mehr in Richtung Videocontent. Texte sind zwar wichtig fürs SEO, werden aber vom Userverhalten her künftig immer mehr von Videos verdrängt werden. Gutes Tagging bei Videos wird daher künftig immer wichtiger werden. Schon jetzt ist nachgewiesen, dass Videocontent bevorzugt konsumiert wird. Flatrates & Datenraten werden immer günstiger, die Technik immer schneller, wer hat schon Lust, auf seinem Handydisplay zB nen Infotext über eine Firma durchzuscrollen, wenn er sich auch einen Imageclip mit Ton und Bewegtbild ansehen kann? Ob “Webdesigner” noch zukunftsfähig ist? Ja sicher, aber mehr als Gesamtdienstleister, der dem Kunden von der Contentgenenerierung bis zum ins Netz stellen ALLES abnehmen kann.

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