Nun geht es in die praktische Arbeit mit Market Samurai (leider wurde das Programm eingestellt).
Ich lege ein neues Projekt an und zeige euch, welche Einstellungen dabei Sinn machen.
Zudem zeige ich ausführlich, wie man man nach trafficstarken Keywords recherchiert, welche Filtermöglichkeiten es gibt und wie ihr mit den vielen Einstellungen zu den besten Ergebnissen kommt.
(zu Teil 1: Einführung und Vorstellung)
zur Artikelserie über Market Samurai
UPDATE
Da Google keine konkreten Keyword-Suchvolumen-Werte mehr anzeigt, ist Market Samurai nun auf die Werte von Bing umgestiegen. Da die Suchmaschine Bing nicht so verbreitet in Deutschland ist, muss man sich allerdings an niedrigere Grenzwerte gewöhnen. Mehr Infos dazu findet ihr hier.
Neues Projekt anlegen
Das Anlegen eines neuen Projektes ist in Market Samurai sehr einfach.
Wenn ihr die Test- oder Vollversion installiert habt und das Tool gestartet habt, gelangt ihr zum Startbildschirm.
Hier sieht man bereits angelegten Projekte und kann diese mit einem Klick aufrufen.
Man kann aber natürlich auch ein neues Projekt starten. Dazu klickt man auf den Link “New Project”.
Nun sieht man mehrere Felder, in denen man die Grunddaten für das neue Projekt angeben muss.
Im Feld “Keyword” muss man das Hauptkeyword eingeben, für das man eine Nischenseite erstellen möchte. Dieses Keyword hat sich aus dem Brainstorming ergeben, dass wir vorher durchgeführt haben.
Die Felder “Title” und “File” werden automatisch ausgefüllt, so dass wir daran nichts ändern müssen.
Wichtig sind noch die Einstellungen für “Language/Region”. Hier wählt man “German” bzw. “Germany” aus, wenn man eine deutsche Nischen-Website erstellen möchte.
Dann kann man noch auswählen, ob man den Erwachsenen-Filter aktiviert lassen möchte oder nicht. Ich lasse ihn in der Regel deaktiviert, da meine Themen das meist nicht tangieren. 😉
Hat man das Formular fertig ausgefüllt, klickt man einfach auf den Button “Create” und schon wird das neue Projekt gespeichert und man gelangt zum Projekt-Dashboard.
Übersicht im Market Samurai Admin
Hier müssen wir uns erst einmal einen kleinen Überblick verschaffen.
Wie man sehen kann, habe ich für diese Artikelserie das Keyword “Grill” ausgewählt. Anhand dessen werde ich alle Schritte und Möglichkeiten des Tools demonstrieren.
Man sieht auf dem Dashboard zum einen auf der linken Seite die einzelnen Funktionen von Market Samurai. Insgesamt sind es 8 Stück. Diese werden in der Mitte nochmal kurz erklärt.
In jedem Projekt kann man zwischen diese einzelnen Funktionen wechseln.
Oben gibt es zudem derzeit einen Reiter mit dem Namen “Grill”. Das ist das aktuelle ausgewählte Keyword. Man kann nach der Keyword-Recherche aber noch andere Haupt-Keywords in einem Projekt definieren.
Das ist z.B. für die SEO-Konkurrenz-Analyse wichtig, da diese immer nur für so ein Hauptkeyword durchführbar ist.
Keyword Recherche
Das erste, was man macht, wenn man ein neues Projekt gestartet hat, ist die Keyword Recherche.
Deshalb klicken wir nun auf den Button “Keyword Research” in der linken Navigation.
Die Keyword Recherche besteht eigentlich aus 2 Bildschirmen. Im ersten finden wir verwandte Keywords. Im zweiten werden dann diverse Kennzahlen für die Keywords ermittelt und man kann diese dann auch sehr gut filtern.
Nach dem Klick auf den Menüpunkt “Keyword Research” sehen wir den ersten Bildschirm:
Im großen weißen Feld werden später die gefundenen Keywords angezeigt.
Links davon kann man selber Keywords eingeben. Zudem ist es möglich hier schon zu filtern, indem man “Positive Keywords” (diese müssen in den gefundenen Keywords vorhanden sein) und “Negativ Keywords” (diese dürfen nicht enthalten sein) eingibt.
Damit kann man die gefundenen Keywords schon recht gut eingrenzen.
Übrigens werden deutlich mehr Keywords gefunden, wenn man seinen Google AdWords Account oben links einträgt. Ansonsten ist die Anzahl der von Google ermittelten Keywords begrenzt.
Zudem kann man noch einstellen, welche Wortzahl die Suchbegriffe haben dürfen. Man kann das Minimum angeben und das Maximum. Sucht man also eher Longtail Keywords, würde man das Minimum auf 2 oder 3 Wörter hoch setzen.
Keywords finden
Als erstes klicke ich allerdings immer auf den Button “Generate Keywords”. Dann wird auf die Google-Daten Bing-Daten zugegriffen und es dauert ein wenig, bis die Resultate reinkommen.
Die nun aufgelisteten Keywords sind ein guter Anfang.
Hat man konkrete Keywords, die man unbedingt drin haben möchte, die aber nicht automatisch gefunden wurden, kann man diese im Feld “Add Keywords” manuell eingeben.
Man kann, wie schon gesagt, bestimmte Begriffe ausschließen und damit alle Keywords/Suchbegriffe, die diese Begriffe enthalten.
So habe ich z.B. das Wort “Rezepte” als negatives Keyword angegeben, da ich nichts mit Rezepten machen möchte. Im meinem Beispiel wurden dann von 801 gefundenen Keywords 16 entfernt.
Man kann alle angezeigten Keywords durchsuchen und unpassende Wörter als negative Keywords angeben. Will man mit einer Nischenseite Geld verdienen, können das z.B. Wörter wie “gratis” oder “kostenlos” sein, da diese Suchbegriffe sicher nicht den richtigen/zahlenden Traffic bringen.
Ansonsten bin ich aber damit erstmal zufrieden und klicke auf den Button “Keyword Analysis” rechts unten.
Keywords analysieren
Auf der nun folgenden zweiten Seite finden wir wieder unsere Keywords, aber zusätzlich eine Menge neue Spalten. Und dabei sind noch nicht mal alle eingeblendet.
Über der Keyword-Liste sind alle möglichen Kennzahlen aufgelistet. Durch ein Häkchen können wir diese Spalte ein- oder ausblenden.
Zudem ist es bei fast alle Werten durch ein Klick auf das Plus-Zeichen möglich, gewisse Filtereinstellungen vorzunehmen. Also z.B. wie oft ein Begriff pro Zeitraum mindestens gesucht werden soll oder wie viel Konkurrenz man maximal haben möchte.
Eine kurze Übersicht der Kennzahlen:
- Organic
Hier kann sich anzeigen lassen wie hoch das lokale Suchvolumen (für mein ausgewähltes Land) ist (Lokal Total Searches).Der Wert “SEOT” zeigt dagegen an, wie viele Klicks man ungefähr bei einem Keyword bekommt, wenn man dafür auf Platz 1 steht.
Der Wert “Phrase-to-Broad” ist nicht so einfach zu erklären. Im Endeffekt bedeutet ein sehr hoher Prozent-Wert, dass sehr viele User auch genau nach dem Suchbegriff (in der selben Reihenfolge, wenn es mehrere Wörter sind). Um niemanden zu verwirren reicht es eigentlich zu sagen, dass dieser Prozentwert möglichst hoch sein sollte.
Der Wert “Trends” gibt die Verteilung des Suchvolumens über die letzten 12 Monate an. Das ist sehr wichtig bei saisonalen Themen.
- AdWords
Der Wert “AWT” zeigt an, wie viel Traffic man bei einer AdWords-Anzeige ganz oben wohl bekommen würde.“AWCTR” gibt die ungefähre prozentuale Klickrate an, wenn man bei den AdWords-Anzeigen ganz oben für ein Keyword steht.
Der Wert “AWCPC” gibt die ungefähren Kosten pro Klick an, wenn man bei den AdWords-Anzeigen ganz oben für ein Keyword steht. Das ist ein interessanter Wert, da man daraus ablesen kann, wie wertvoll ein Suchbegriff ist. Je höher der Klickpreis, um so mehr kann man damit z.B. bei AdSense verdienen.
- Competition
Die Konkurrenz wird mit diesen Werten dargestellt. So gibt der Wert “SEOC” an, wie viele Websites weltweit den selben Suchbegriff in der selben Reihenfolge im Text haben. Der Wert “SEOLC” macht dasselbe, nur auf das eigene Land beschränkt.Die Werte “SEOTC” und “SEOLTC” geben an, wie viele Websites weltweit bzw. im eigenen Land das jeweilige Keyword im Title haben.
Die Werte “SEOUC” und “SEOLUC” machen dasselbe für die URL. Also wie viele Website weltwelt/lokal das jeweilige Keyword in der URL drin haben.
Der Wert “Title/Comp (SEOTCR)” gibt das Verhältnis von SEOTC und SEOC an. Je weniger Websites prozentual gesehen das Keyword auch im Title haben, um so leichter ist in der Regel die Konkurrenz. Denn vor allem aktive SEOs tragen die wichtigen Keywords auch im Title ein.
Der Wert “AWC” gibt die Anzahl der Werbekunden für ein Keyword an. Das ist ebenfalls ein guter Hinweis darauf, wie kommerziell ein Keyword ist.
- Commerciality
Die letzte Spalte befasst sich mit dem Einnahmepotential der Keywords.Der “AWV” gibt an, wie viel ein AdWords Werbekunde auf der Top-Anzeigenpositon im ausgewählten Zeitraum wohl zahlen müsste. Je mehr das ist, um so profitabler ist das Keyword in der Regel.
Der Wert “SEOV” berechnet sich aus der wahrscheinlichen Klickzahl, wenn man auf der 1. Position steht (SEOT) und den durchschnittlichen Klickpreisen für AdWords-Anzeigen an der ersten Stelle (AWCPC). Auch hier ist ein höherer Wert ein guter Indiz für ein gutes Einnahmepotential.
Zudem kann man darunter 3 Einstellungen vornehmen.
Man kann den “Match Type” festlegen. Hier sollte man “Exact” wählen, da die 2 anderen Varianten zu hohe Werte ausspucken und wir wissen wollen, wie viele User genau nach den jeweiligen Keywords suchen.
Unter “Period” kann man Tag, Woche oder Monat auswählen. Entsprechend werden die Werte dann für diesen Zeitraum ausgegeben.
Und bei “Filter” kann man verschiedenen vorher definierte Filter auswählen. Das werde ich hier aber nicht tun, sondern selber auswählen, welche Spalten anzeigt werden sollen.
Meine Keywords
Im folgenden Screenshot seht ihr meine Auswahl der Spalten. Die Generierung der Daten dauert recht lange, da hier mehrere Quellen für hunderte Keywords abgefragt werden.
Was suchen wir nun?
Wir suchen ein Hauptkeyword für unsere Nischenseite, welche dann auch in der Domain auftauchen soll. Es sollte sich also um ein Keyword handeln, dass oft gesucht wird, aber nicht so große Konkurrenz hat. Schließlich wollen wir möglichst auf Platz 1 damit gelangen.
(Allerdings sind natürlich auch die anderen Keywords interessant, da man diese später z.B. als Ideen für Artikel verwenden kann.)
Zum einen kann man die Keywords nach den einzelnen Spalten sortieren. Einfach auf den Spaltennamen klicken und schon werden die Keywords danach sortiert.
Interessant sind erstmal natürlich die “Searches”, also das Suchvolumen. Ich habe “Daily” ausgewählt, sehe also ich die Anzahl der Suchen pro Tag.
Suchvolumen
Und hier wartet schon die erste Überraschung. Das Keyword “Weber Grill” liegt mit 2.433 Suchanfragen pro Tag deutlich vorn. Sogar das generische Keyword Grill hat “nur” 730.
Das ist mir eigentlich zu deutlich. Man sollte hier immer aufpassen und genau überlegen, ob das Keyword evtl. noch für etwas anderes stehen könnte. Ein Beispiel habe ich mal gesehen, als ein Keyword neben der eigentlichen Bedeutung auch der Name einer Band war, was dann natürlich zu deutlich mehr Suchanfragen geführt hat.
Aber “Weber Grill” ist noch aus einem anderen Grund kein gutes Hauptkeyword. Wenn wir dieses in der Domain nutzen, könnte es markenschutzrechtlichen Ärger geben. Und das muss nicht sein.
Filtern
Ein weitere Möglichkeit ist, dass wir ein wenig filtern. Dazu klickt man einfach oben auf das Plus-Zeichen hinter der Kennzahl, die man filtern möchte. Ich wähle zum einen “Local Total Searches” und gebe dort ein Minimum von 30 pro Tag ein. Nun sind nur noch 49 Keywords in der Liste.
Des Weiteren stelle ich das Maximum der Konkurrenz bei “Local Title (SEOLTC)” auf 10.000. Damit werden nur die Keywords angezeigt, bei denen die Konkurrenz-Anzahl mit dem Keyword im Titel bei unter 10.000 liegt. Nun haben wir nur noch 45 Keywords.
(Das Ursprungskeyword, in diesem Fall “Grill”, wird übrigens immer angezeigt, egal wie viel man filtert.)
3 Kandidaten
Diese Liste durchsuche ich nun nach ein paar interessanten Keywords, mit möglichst viel Traffic und wenig Konkurrenz. Zudem ist es hilfreich, wenn der Wert “AdWords CPC”, also der durchschnittliche Klickpreis bei AdWords, recht hoch ist. Das spricht dafür, dass man unter anderem AdSense später gut nutzen kann.
Bei den folgenden Keywords ist er mit 30-40 Cent zwar nicht sehr hoch, aber das ist kein Problem, da ich sowieso eher mit Affiliate Marketing arbeiten will.
Ich entscheide mich vorerst für die Keywords “Elektrogrill”, “Gasgrill Test” und “Kugelgrill”. Ich klicke vor den 3 Keywords jeweils auf das Schlüsselsymbol, was dazu führt, dass oben 3 neue Reiter erscheinen, mit diesen Keywords. Das ermöglicht weitere Analysen mit diesen Keywords.
Fazit
Im dritten Teil dieser Artikelserie zum “Finden von Affiliate-Nischen mit dem Tool Market Samurai” analysiere ich dann für diese 3 Keywords die Konkurrenz in den Top 10 bei Google.
Diese Konkurrenz-Analyse wird oft vernachlässigt, ist aber sehr wichtig.
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Hi,
ich beschäftige mich selber seit ein paar Tagen mit dem Tool.
Weißt du warum ich vor einigen gesuchten Keywords keinen Schlüssel angezeigt bekomme?
Am Filter kann es nicht liegen, da mir dann das gesuchte Keyword ja nicht angezeigt würde.
Das fällt mir besonders bei Keywords auf die ich direkt eingebe.
Wenn ich z.B. Test eingeben bekomme ich als Keyword Test aber ohne Schlüssel dafür.
Wenn es das Ausgangskeyword ist, gibt es ja schon einen Reiter dafür. Deshalb erscheint da auch kein Schlüssel. Dieser Schlüssel ist ja dafür da, einen neuen Reiter zu öffnen, mit eben diesem Hauptkeyword.
Mal wieder ein sehr nützlicher und ausführlicher Artikel von dir. Das Tool hört sich sehr interessant an. Bin aber immer etwas misstrauisch wenn ich fremde Software auf meinem Computer installieren muss.
HAllo!
Super Artikel und sehr interessant. Ich bin schon auf den nächsten Teil gespannt, da die Datenflut ja enorm ist.
Aber was sagt mir das alles wirklich?
Besten Dank und alles Gute!
Ich habe ja schon in diesem Artikel versucht zu erklären, wie man welche Daten zu deuten hat.
Im nächsten Teil versuche ich neben den Fakten auch wieder zu zeigen, wie man die Daten zu interpretieren hat.
Super! Ich bin schon sehr neugierig darauf 🙂
Besten Dank auch für diese tollen Artikel, die oft mehr erklärn als gekaufte ebooks zum Thema I-Marketing!
hallo peer, verfolge deinen blog – sehr interessant, nett dass du versuchst auch paar “infos” über die kriterien der auswahl für geeignete nischen zu geben. als “dank” habe ich ms gerade gekauft. bin auf die nächsten artikel gespannt und hoffe ich finde auch noch ne N;o) gruss Angie