CMS oder statische HTML-Seiten – Was ist besser für Affiliate-Websites?

Wenn man eine neue Affiliate Website startet, gibt es eine Vielzahl an Vorbereitungen und Entscheidungen zu treffen.

Unter anderem stellt sich die Frage, ob man zu einem CMS wie WordPress greifen sollte oder lieber auf statische HTML-Seiten setzt.

Beide Methoden haben ihr Vor- und Nachteile, auf die ich in diesem Artikel eingehen werde.

Zudem schildere ich meine Vorgehensweise und die anderer Affiliates.

CMS oder statische HTML-Seiten?

Unter einem CMS (Content Management System) versteht man eine Website-Software, die dynamische Inhalte erlaubt. Dabei kommt eine Datenbank zum Einsatz, in die die eigentlichen Inhalte geschrieben werden.

Wenn jemand nun die Website besucht, werden die einzelnen Seiten dynamisch aus Seiten-Vorlagen und den Datenbank-Inhalten erzeugt, so dass diese durchaus für verschiedene Besucher unterschiedlich aussehen können.

Dynamische Elemente könnten z.B. wechselnde Banner, Umfragen, Kommentare und ähnliches sein.

Damit bietet ein CMS natürlich viel mehr Möglichkeiten als klassiche HTML-Seiten, die einmal erstellt werden und dann einfach so ohne Änderungen angezeigt werden.

Aber braucht es wirklich diese dynamischen Funktionen für eine Affiliate Website und welche Nachteile gibt es da noch? Reichen nicht doch statische HTML-Seiten?

Pro und Kontra

Im Folgenden schaue ich mir einige interessante Faktoren an, die bei der Entscheidung für ein CMS oder für statische HTML-Seiten eine Rolle spielen:

  • Einstiegshürden
    Ein CMS, wie WordPress, zu installieren, ist heute eigentlich nicht mehr wirklich schwer, aber dennoch können Laien an der einen oder anderen Stelle hängen bleiben. Zumal eine Datenbank eingerichtet werden muss.

    Einfacher ist es dagegen statische HTML Seiten mit einem HTML Editor zu erstellen und diese einfach auf den Server zu kopieren.

    Dabei gibt es auch recht mächtige Tools, die es ermöglichen eine sehr individuelle Website zu erstellen, wie z.B. Zeta Producer.

    CMS 0 : 1 HTML-Seiten

  • Kosten
    Teilweise sind diese HTML Editoren kostenlos und teilweise kosten sie etwas. WordPress ist dagegen kostenlos, ebenso wie die meisten Plugins und viele Themes (Layouts).

    Kosten fallen bei beiden Varianten dann aber beim Hosting an. Hierbei liegen die Hosting-Kosten für WordPress aber meist etwas höher, da eine Datenbank und PHP 5 enthalten sein muss. Durch die dynamische Erstellung der einzelnen Seiten muss der Server zudem mehr Leistung haben.

    Statische HTML-Seiten kann dagegen sogar der billigste Webspace meist recht gut ausliefern.

    CMS 0 : 2 HTML-Seiten

  • interaktive Features
    Bei einer Affiliate-Website benötigt man meist nicht so viele interaktive Features. So deaktivieren viele Affiliates die Kommentar-Funktion von WordPress.

    Aber andere Features, wie die dynamische Bannerauslieferung und ähnliches sind schon Vorteile von WordPress bzw. generell CMS.

    Dennoch muss man sagen, dass dynamische Funktion bei Affiliate Websites nicht ganz so wichtig sind, zumal man teilweise mit JavaScript auch bei HTML-Seiten “Bewegung” rein bekommt.

    CMS 1 : 2 HTML-Seiten

  • Website-Pflege
    Eine Affiliate Website muss natürlich auch gepflegt werden. Dazu gehören neue Inhalte, sich ändernde Affiliate-Links, neue Bilder und mehr.

    Solche Änderungen sind mit einem CMS oft schneller erledigt, vor allem wenn man z.B. Plugins nutzt, um z.B. zentral Banner oder Affiliate-Links zu verwalten.

    Auch der Ausbau mit neuen Artikeln, Seiten oder Bereichen ist mit einem CMS oft schneller erledigt. So wird die Navigation z.B. automatisch angepasst.

    Und wenn man das Layout mal wechseln will, ist man mit einem CMS ebenfalls besser dran.

    CMS 2 : 2 HTML-Seiten

  • Ladezeiten
    Die Ladezeiten spielen eine immer wichtigere Rolle, so dass man auch bei Affiliate Websites darauf achten sollte.

    Durch die dynamische Generierung hat ein CMS hier in der Regel einen Nachteil, selbst wenn man mit Caching dieses Problem etwas auffangen kann.

    Statitische HTML-Seiten sind aber meist schneller geladen.

    CMS 2 : 3 HTML-Seiten

  • Sicherheit
    In letzter Zeit gab es immer wieder Berichte über gehackte WordPress-Sites und auch andere CMS sind davon betroffen.

    Die dynamischen Funktionen und Datenbankzugriffe bieten eine viel größere Angriffsfläche, als statische HTML-Seiten.

    In Punkto Sicherheit liegen die HTML-Seiten also vorn.

    CMS 2 : 4 HTML-Seiten

  • Skalierbarkeit
    Wenn eine Affiliate Website gut anläuft, macht es Sinn diese weiter auszubauen, neue Inhalte einzupflegen und evtl. auch das Themenspektrum anzupassen.

    Hier spielt ein CMS seine ganze Stärke aus, während es bei statischen HTML-Seiten sehr aufwändig werden kann, je größer die Website wird.

    CMS 3 : 4 HTML-Seiten

  • Conversion Optimierung
    Gute Einnahmen wird man nur erzielen, wenn man die Einnahmequellen optimiert, Dinge ausprobiert und viel testet.

    Dafür gibt es für Content Management Systeme viele gute Plugins. Bei statischen Seiten ist das schwerer umsetzbar und aufwändiger.

    CMS 4 : 4 HTML-Seiten

Unter dem Strich bieten beide Varianten Vor- und Nachteile, deren man sich bewusst sein sollte.

Will man eine einfachere Affiliate-Website, die man später kaum pflegt, sind HTML-Seiten die bessere Wahl.

Möchte man degegen mehr ausprobieren, interaktive Features nutzen und später die Website deutlich ausbauen, sollte man auf ein CMS setzen.

Meine Vorgehensweise

Ich selber bevorzuge WordPress, da es einfach zu nutzen ist und viele, viele interessante Plugins bietet.

Dafür ist die Aufwand zum Teil etwas höher. Man muss sich um Updates kümmern und die Ladezeiten optimieren. Aber das ist es mir wert.

Gerade die spätere Skalierbarkeit halte ich für wichtig, denn es ist sehr ärgerlich, wenn man klein startet und dann später nicht gut wachsen kann, weil man auf statische Seiten gesetzt hat.

Andere Affiliates

Mit Martin von tagseoblog.de hatte ich letztes Jahr zur Nischenseiten-Challenge ein Interview geführt.

Darin geht er unter anderem darauf ein, warum er lieber auf statische Seiten statt auf ein CMS setzt.

Der sehr aktive Affiliate von nichepursuits.com hat sich mit dem Thema ebenfalls beschäftigt und hat seine Meinung in einem Artikel festgehalten.

Für ihn sind statische Seiten durchaus eine Option, aber er sieht da eben auch Nachteile.

Über die Kosten, die Pflege und andere Faktoren macht sich auch wplift.com Gedanken. Dabei richtet sich dieser Artikel zwar mehr an Blogger, aber die Pro und Kontras gelten auch für Affiliates.

Eher für ein CMS ist der Betreiber von zweidoteins.de, welcher in seinem Artikel die Vorteile für Affiliates darlegt.

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Peer Wandiger

6 Gedanken zu „CMS oder statische HTML-Seiten – Was ist besser für Affiliate-Websites?“

  1. Interessanter Vergleich von WordPress und HTML-Websites, wobei ich in zwei Punkten widersprechen möchte.

    1. Einstiegshürden. Ein WordPress Theme aufsetzen ist definitv leichter, als mit einer HTML Template zu starten. Gerade in Zeiten von responsive Webdesign und jQuery finde ich WordPress deutlich einfacher.

    2. Kosten für das Hosting. Auch für eine HTML-Seite kann eine Datenbank bzw. PHP nötig sein, und der Preisunterschied ist wirklich minimal.

    HTML-Templates bieten mehr Freiheiten, wenn man sich wirklich gut damit auskennt und fit in HTML ist. Jeder, der sich nicht mit dem System beschäftigen möchte, ist mit WordPress gut beraten.

    Gruß Tobias

  2. Eigentlich stellt sich die Frage nicht mehr. Google bevorzugt Seiten die auch für Mobilgeräte optimiert sind. Dies mit einer statischen HTML Seite selbst zu machen erfordert doch etwas Wissen.
    Und wenn Google das will, bleibt einem armen Affiliate nichts anderes übrig als „Amen“ zu sagen.

  3. Letztlich bleibt nichts anderes übrig den Webauftritt so zu strukturieren, wie Google es haben möchte. Wenn man das hinkriegt, okay, aber mit Tools ist es doch einfacher und ökonomischer für die meisten User.

  4. Ja, wirklich ein interessanter Vergleich. Aber wie bereits von Alfred bemerkt, wird es für einen Anfänger im Web, der seine eigene Seite kreieren möchte wohl kaum möglich sein, entsprechend den neuesten Anforderungen der führenden Suchmaschine gerecht zu werden.
    Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, dass der preisliche Unterschied so gewaltig ist, wenn ich keine Datenbank für eine statische Webseite brauche. Letztendlich ist das Ziel eines Affiliates doch, Geld zu verdienen – und ohne eine sinnvolle Investition in einen guten Hoster wäre das – meiner Meinung nach – am falschen Ende gespart. Es gibt nicht umsonst beispielsweise Google Pagespeed, um unter anderem auch die Performance der Webseite zu testen…

  5. Fuer SEO relevant ist ist bzgl statisch und CMS ist natuerlich immer auch die Geschwindigkeit mit der die Seite laedt. WordPress und Drupal zum beispiel sind dafuer bekannt das sie oftmal langsam seien koennen wenn nicht genug Serverkapazitaet zur verfuegung steht. Das wirkt sich dann schlecht auf SEO aus. Statische Seiten, speziell wenn sie von einem CDN geladen werden, laden sehr schnell. Von der Perspective sind statische Seiten einem CMS vorzuziehen.

  6. Hallo Peer,

    sehr interessanter Vergleich. Ich stimme dir da in nahezu allen Punkten zu, wobei ich trotz dem Gleichstand immer wieder das CMS bevorzugen würde.

    In Punkt ein würde ich sogar widersprechen, da es heutzutage so einfach ist WordPress aufzusetzen. Teilweise wird das sogar vom Hoster übernommen und man braucht nur noch seine Inhalte drauf bringen und das Design etwas anpassen.

    Einfache Geschichte.

    Grüße
    Florian

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