Leser fragen, Ich antworte – Teil 4: Altersgrenze, Google-Dominanz, Website-Verkauf und mehr

Und weiter geht es mit der Beantwortung von Leser-Fragen.

Auch diesmal beantworte ich insgesamt 10 Fragen, die sich um interessante Themen wie z.B. eine Altersgrenze für die Selbständigkeit, Google-Dominanz, Website-Verkauf und mehr drehen.

Das sind mal wieder sehr interessante Fragen, die ich gern beantworte.

Wer übrigens noch weitere Frage hat, kann diese hier einfach in den Kommentaren hinterlassen. Ich beantworte diese dann in einem späteren Artikel.

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Leser fragen, Ich antworte – Teil 4

Es haben sehr viele Leser Fragen an mich gestellt, einer hat jedoch den Vogel abgeschossen. Roland hat insgesamt rund 20 Fragen hinterlassen, so dass ich heute nur damit beschäftigt bin seine Fragen zu beantworten. Aber wenn sie interessant sind, ist das ja Okay.

Im nächsten Teil gibt es dann aber wieder Fragen von anderen Lesern, versprochen. 🙂


Gibt es für die eine Altersgrenze, um im Web beruflich tätig zu werden?
Roland

Grundsätzlich würde ich sagen ‘Nein’, denn es gibt einige Faktoren, die auch und gerade für ältere Gründer sprechen. So haben diese oft mehr Erfahrung und können davon auch im Netz profitieren.

Zudem ist oft die Konzentration auf die Arbeit besser als bei jüngeren Gründern, die sich evtl. von Feiern, Unterhaltungsangeboten, Social Media usw. ablenken lassen.

Auf der anderen Seite sollte aber schon eine Affinität zum Internet bestehen und das kann nicht jeder ältere Mensch von sich behaupten. Zudem kann besonderes die erste Zeit stressig sein und 12 Stunden Tage stecken jüngere Menschen oft etwas besser weg.

Nicht zuletzt sollte man bedenken, dass der Aufbau eines Interneteinkommens seine Zeit dauert und ältere Menschen oft mehr laufende Kosten haben, als junge.

Unter dem Strich spricht nicht grundsätzlich etwas gegen ältere Web-Gründer, aber es liegt sicher nicht jedem.


Kannst du dich an deine erste Einnahme über einen Blog erinnern? Was war das? Wie war das Gefühl?
Roland

An die allererste Einnahme kann ich mich nicht genau erinnern. Das muss ein Google-AdSense Klick gewesen sein.

Allerdings kann ich mich an die erste größere Einnahme noch genau erinnern. Dabei handelte es sich um eine Provision aus dem damals noch existierenden AdSense-Partnerprogramm. Man konnte neue AdSense-Nutzer vermitteln und bekam eine Provision gutgeschrieben, wenn diese gewisse Umsätze innerhalb einer bestimmten Zeit machten.

Eines Tages bekam ich eine Mail, dass ich eine Provision von 250 Dollar bekommen habe für einen AdSense-Nutzer, der damit offensichtlich gutes Geld verdient hat. Das war meine erste Provision ist dieser Höhe und es war schon ein berauschendes Gefühl.

Da wusste ich, dass man im Web wirklich gutes Geld verdienen kann.

Leider wurde das AdSense-Partnerprogramm kurz darauf eingestellt. Es ist schon traurig, wenn ich mir vorstelle, was ich damit hätte verdienen können.


Wie siehst du die Zukunft für Affiliate und Werbung im Internet? Wird die Vielfalt Google zum Opfer fallen?
Roland

Das sind zwei Fragen und ich bin mir nicht ganz so sicher, inwieweit diese zusammenhängen.

Die Zukunft von Affiliate-Marketing sehe ich insgesamt eigentlich recht positiv. Trotz der aktuellen leichten Krisenstimmung in der Branche halte ich das Affiliate Markting für ein solides Geschäftsmodell.

Für Probleme sorgt allerdings zum einen die fehlende Transparenz, die sowohl die Merchants, als auch die Affiliates verunsichert. Zudem gibt es vor allem unter den Affiliates einige Betrüger, die sich Provisionen erschummeln und damit der ganzen Branche schaden.

Dennoch bin ich zuversichtlich, dass es hier positiv weitergehen wird. Es wird einfach zu viel Geld mit Affiliate-Marketing verdient, als dass jemand dieses Geschäftsmodell einfach sterben lassen wird.

Bei der Werbung im Internet sieht das teilweise anderes aus. Die klassische Banner-Werbung funktioniert trotz aller Unkenrufe noch recht gut, wobei es hier aber sicher auch branchenabhängig ist. Meine Einnahmen mit Bannerwerbung sind in 2013 jedenfalls weiter gestiegen.

Andere Werbeformen, wie z.B. die Pay per Click Werbung (z.B. AdSense) sieht ebenfalls gut aus und wird sicher nicht so schnell verschwinden.

Wenn man dann noch sieht, dass immer mehr Werbegelder von TV und Print ins Web fließen, muss man sich sicher keine großen Sorgen machen. Aber wie gesagt, es kommt auf die Branche an. Werbekunden sind nicht länger bereit mit der Gießkanne Werbung zu verteilen. Da haben zum Beispiel Fachblogs mit einer klaren Zielgruppe Vorteile.

Bei der zweiten Frage bin ich mir nicht sicher, was genau gemeint ist. Die Vielfalt der Einnahmequellen? Ich glaube nicht, dass Google da wirklich etwas negativ beeinflussen wird. Google ist nur an Größe interessiert und viele Einnahmequellen sind doch recht speziell, so dass sich Google damit nie die Hände schmutzig machen wird.


Wir Webmaster rennen alle dem Google-Algorithmus hinterher. Wird alles irgendwann “Googlenet” sein oder wird sich etwas anderes am Horizont auftun? Was müssten wir tun um Google zu “entschärfen”?
Roland

Natürlich muss man als deutscher Online-Publisher schon darauf achten, dass man bei Google nicht in Ungnade fällt. Dafür kommt von dort einfach zu viel Traffic.

Allerdings muss ich sagen, dass ich keinem Algorithmus hinterherrenne. Ich habe von Anfang an versucht einfach lesenswerte und hochwertige Artikel zu schreiben. Außer ein paar Basis-SEO-Maßnahmen, die selbst Google empfiehlt, habe ich keine anderen SEO-Maßnahmen für Selbständig im Netz ergriffen.

Das Ergebnis ist, dass die vielen Google-Updates relativ wenig Einfluss auf meinen Blog hatten. Die Besucherzahlen sind stetig gestiegen und auch im Januar sieht es es wieder sehr positiv aus.

Ob man Google “entschärfen” kann wage ich zu bezweifeln. Solange die deutschen Internet-Nutzer zu 95% die Google Suchmaschine nutzen, wird man nicht viel machen können.


Was siehst du als nächsten großen Meilenstein im Internet? Der letzte war Social Media. Was könnte noch kommen? Oder fängt das erst richtig an mit Social Media?
Roland

Gute Frage, auf ich aber nicht wirklich eine Antwort habe.

Das liegt unter anderem daran, dass ich nicht unbedingt zu den First Movern gehöre. Ich habe erst 2013 eine Facebook Fanpage gestartet. 🙂

Ich bin mir aber sicher, dass es wieder einen neuen Trend geben wird. Aktuell sieht es ja so aus, als würde das mobile Web immer wichtiger werden.

Aber auch die Social Media Angebote werden sicher nicht so schnell verschwinden. Viele Menschen nutzen diese sehr gern, was ich in meinem Umfeld immer wieder beobachten kann.


Arbeitest du weitgehend alleine oder hast du den einen oder anderen Mithelfer?
Roland

Ich betreibe meine Blogs und Websites alleine. Die einzigen Zuarbeiten gibt es nachvollziehbarerweise bei Interviews und ich bekomme immer wieder Gastartikel-Angebote, von denen ich aber nur einen Teil annehme.

Ansonsten mache ich aber alles allein, was nur funktioniert, weil ich schon sehr gut eingespielte Workflows habe.

Für Ende 2014/Anfang 2015 ist es aber angedacht einen Mitarbeiter zu beschäftigen. Das wird möglich, da ich dann in ein neues Büro mit viel mehr Platz ziehen werde.

Ich hoffe, ich finde hier auf dem Lande jemand passenden.


Wird es irgendwann eine Firma Wandiger mit Festangestellten oder ausgelagerten Projekten geben?
Roland

Die Firma gibt es ja schon. 🙂 Nun fehlen noch die Angestellten.

Wenn ich mir vorstelle, wie mein Business in 5 Jahren aussehen soll, dann sehe ich da schon den einen oder anderen Angestellten.

Wie es sich in der Realität entwickeln wird, muss man sehen. Allerdings ist mir klar, dass ich nicht noch weitere 20 Jahre alles allein machen will und kann.


Hast du schon mal daran gedacht deine Projekte zu veräußern und dich zurück zu ziehen?
Roland

Wenn vielleicht gerade irgendein Idiot Ärger gemacht hat und als damals die Abmahnung kam habe ich schon kurz überlegt, ob ich mir das weiter antun will.

Aber der Spaß an der Arbeit und das gute Gefühl selbst etwas aufzubauen überwiegt doch deutlich. Deshalb habe ich nie ernsthaft darüber nachgedacht SiN oder andere Projekte zu verkaufen.

Ich habe nicht viele Online-Projekte (im Vergleich zu manch anderem), aber diese betreue ich mit Herzblut und kann mir schwer vorstellen, diese zu verkaufen.

Wie in der vorherigen Frage schon beantwortet, möchte ich mich in den kommenden Jahren jedoch etwas aus dem Tagesgeschäft zurückziehen. Ich möchte natürlich auch weiterhin Artikel schreiben, aber eben auch etwas mehr Zeit in Planung und neue Ideen investieren.

Gerade der gestiegene Verwaltungsaufwand frisst doch recht viel Zeit und wenn ich das an einen Mitarbeiter übergeben könnte, wäre das schon eine tolle Sache.


Wie hast du das im Falle das Ablebens geregelt? Werden deine Projekte vererbt? (Nicht dass ich mir ein Ableben wünsche. Aber es kann ja was passieren)
Roland

Mein Frau bekommt alles. 😉

Wirklich Gedanken habe ich mir darüber noch nicht gemacht, aber ich gehe mal davon aus, dass meine Frau SiN und andere Projekte aktuell verkaufen würde.

Wenn ich in ein paar Jahren den einen oder anderen Mitarbeiter habe, könnte man es sicher auch irgendwie ohne mich fortführen. Ich werde nicht jünger und deshalb muss man daran denken, dass man mal krank werden kann und länger ausfällt. Auch deshalb mein Bestreben in Zukunft nicht mehr alles allein zu machen.

Danke auf jeden Fall für die Anregung. Ich werde das demnächst mal mit meiner Gattin besprechen, zumal es anders herum ja auch nicht anders ist. Sie ist ebenfalls Selbständig und hat eine Firma mit Angestellten. Da sollte man sich mal Gedanken machen, was im Fall der Fälle passiert.


Hast du vor im Internet bis zum letzten Atemzug tätig zu sein oder schwebt dir ein Ruhestandsleben vor?
Roland

Irgendwann möchte ich schon gern in den Ruhestand gehen. Ich zahle nicht umsonst in eine private Rente ein. Ich würde gern mehr reisen.

Aber wann das sein wird und ob ich dann ganz aufhöre zu arbeiten kann ich heute noch nicht sagen. Es macht mir ja sehr viel Spaß und ich merke, dass mir was fehlt, wenn ich im Urlaub oder zum Beispiel über Weihnachten eine Weile nichts mache.

Bis zum letzten Atemzug wird es aber hoffentlich nicht sein, da ich dafür ja wahrscheinlich mit einem Herzinfarkt über meinem Keyboard zusammenbrechen müsste.

So geht es weiter

Mindestens einen weiteren Teil mit meinen Antworten auf Leserfragen wird es noch geben. Bis nächste Woche.

Peer Wandiger

6 Gedanken zu „Leser fragen, Ich antworte – Teil 4: Altersgrenze, Google-Dominanz, Website-Verkauf und mehr“

  1. Bezüglich des “Entschärfens von Google”:

    Ich sehe das ganz ähnlich. Meiner Meinung nach Versteifen sich zuviel Leute auf die ganze Verlinkung, Keywords, Meta Beschreibungen und so weiter. Natürlich sollten die vorhanden sein. Wer die Grundlagen hier nicht beherrscht, der wird das schon merken, aber man sollte auch keine Wissenschaft daraus machen. Ich denke hier gilt das Gleiche wie im Offline-Marketing: Werbung und Optimierung ist wichtig, aber das macht vielleicht die letzten 20% aus. 80% sind immernoch Inhalte und das Produkt selbst. Da machen es sich viele auch zu einfach und beginnen mit der Suchmaschinenoptimierung am falschen Ende statt erstmal das Produkt unter die Lupe zu nehmen.

    Persönlich freue ich mich ja darüber wenn diese ganzen dubiosen Praktiken wie das Kaufen von Links abgestraft wird. Wer Gutes leistet und die Grundlagen beherrscht wird schon Erfolg haben. Punkt. Da sollte man sich nicht zu sehr in Google versteifen. Das führt sonst bei etwaigen Änderungen, wie geschehen, nur zu Trauer und Wut wenn all die “tolle” Arbeit auf einmal umsonst ist.

    Antworten
  2. Kann Ich verstehen dass du deine Projekte nicht verkaufen würdest. Hast da ja auch eine Menge Arbeit reingesteckt und es ist doch so, dass man einem eigenen Projekt viel mehr hängt, als einem gekauften.

    Antworten
  3. @Thomas Schneider

    An sich hast du recht, allerdings sehe ich SEO ab einen gewissen Punkt als sehr wichtig an. Man kann ja noch so tolle Artikel verfassen, wenn sie aber keiner liest, bringt das auch wenig.

    Aus dem realen Leben mal ein Beispiel. Es gibt da in einer hintersten Ecke einer Stadt einen Club. Dieser ist wirklich sehr toll, aber da ihn kaum einer kennt, hat er auch wenig Gäste. Die Besitzer können nun warten, bis sich dahin mal einer verirrt und der Club langsam durch Mund- zu Mundpropaganda bekannter wird, oder sie machen z.B. durch Werbung auf sich aufmerksam.

    Ähnlich ist das auch mit Webseiten. Bei den Millionen Websites im WWW ist man genauso wie der Club. Durch Suchmaschinenoptimierung gelangt man bei Google und co. viel weiter nach oben im Ranking. Das ist ja quasi wie eine kostenlose Werbeanzeige in einem Telefonbuch.

    Damals (bevor ich meine Artikel etwas optimiert hatte) hatte ich um die 4-5 Besucher am Tag (echte Besucher) und mein Blog war bereits 2 Monate online. Ca. 1 Monat nach der SEO waren es in etwa 20 echte Besucher täglich. Heute (3 Monate später) sind es 40-50.

    Deshalb ist gerade in der Anfangszeit die Suchmaschinenoptimierung wichtig. Die dauerhaften Leser bleiben natürlich nur dann, wenn die Artikel auch Interessant sind. Aber diese müssen auch erstmal auf den Blog aufmerksam werden.

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  4. Klar sind SEO und andere Optimierungsmaßnahmen sowie Eigenvermarktung wichtig für den Erfolg. Leider beschäftigen sich aber zu viele Blogger damit statt ihre meist Zeit in die wichtigen Sache wie gute Inhalte zu investieren.

    Inhalte bzw. ähnliche Optimierungsmaßnahmen sollten mindestens 3/4 der Arbeitszeit ausmachen. Für den anderen Kram (SEO, Social Media und Eigenvermarktung) reicht dann die verbleibende 1/4 Arbeitszeit vollkommen aus.

    Wer meint er/sie müsste viel mehr Zeit darin investieren sollte mal folgendes überlegen.

    Welche Zweck steht hinter SEO & Co?

    Genau neue Besucher zu erreichen und Aufmerksamkeit. Nur was nützt euch viele neue Besucher wenn die schon bald merken dass eure Inhalte entweder vernachlässigt werden oder deren inhaltliche Qualität gerade nur mittelmaß sind?

    Deshalb sollte jeden diesen ganzen SEO & Social Media Gedönz nicht zu viel von seine wertvolle Arbeitszeit investieren.

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  5. Arbeite im IT Bereich. Geht vorrangig um Business Software… uns ich muss ganz klar sagen, die älteren tun sich mit Innovationen und Weiterentwicklungen wahnsinnig schwer. Nicht ALLE aber auffallend viele…

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  6. Interessante Einblicke gewährst Du uns hier.
    Sehr interessant war auch für mich, was passiert mit der Website, wenn mal was passieren sollte.
    Ich hab auch noch nicht mit meiner Freundin darüber geredet, was sie dann mit meiner HP machen soll. Meine HP wirft ja auch ein paar hundert Euro im Monat ab.
    Werd da mal am Wochenende ein Gespräch führen müssen.

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