Das Amazon Partnerprogramm ist sicher eines der lukrativsten für Affiliates und dennoch gibt es hier durchaus noch viel zu optimieren und zu testen. So zum Beispiel die Preis-Anzeige.
Im Folgenden berichte ich über die Erfahrungen eines Lesers, als er die Anzeige der Amazon-Preise deaktiviert hat. Und auch ich habe das auf einer Affiliate Website ausprobiert und berichte darüber, welche Erfahrungen ich dabei sammeln konnte.
Lohnt es sich also die Produkt-Preise auf der eigenen Affiliate Website auszublenden? Verdient man mehr Geld ohne Preis-Anzeige?
Mehr Geld verdienen ohne Preis-Anzeige?
Als Affiliate ist man ja immer auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten, um für mehr Sales und damit für mehr Einnahmen zu sorgen.
Dabei ist es mir aber wichtig ehrlich zu bleiben und meinen Lesern keine Cookies unterzujubeln oder sie mit falschen Versprechen zu locken.
Ein Leser meines Blogs hatte mir im letzten Jahr seine Erfahrungen bzgl. der Preisanzeige bei Amazon-Produkten mitgeteilt und die waren sehr interessant. Deshalb habe ich Anfang des Jahres selber einen Praxis-Test bzgl. der Preis-Anzeige durchgeführt, über dessen Ergebnisse ich heute berichten werde.
Erfahrungsbericht von Johannes
Bevor ich meine Ergebnisse auswerte aber erstmal ein kurzer Blick auf die Ergebnisse von Johannes. Er betreibt unter anderem nischenpresse.de und hat viele Erfahrungen mit dem Affiliate Marketing sammeln können.
Er hatte eine Woche lang die Preise in den Amazon Produktboxen und Vergleichstabellen (die er beide mit AAWP einbindet) ausgeblendet. Es blieb also alles andere wie vorher, nur die Preise wurden nicht mehr angezeigt. Zudem hat er den Text auf den gelben Buttons von “Bei Amazon kaufen” in “Preis & Verfügbarkeit” geändert.
Auf insgesamt 8 Nischenwebsites hat er diesen Praxis-Test parallel durchgeführt und darunter waren Themen wie Haustiere, Autozubehör, Freizeit/Sport, Haustechnik, Garten/Kinder, Spielzeug und mehr.
Seinen eigenen Aussagen zufolge fand er die Ergebnisse dieses Tests extrem.
Die Anzahl der Klicks auf die Amazon Affiliatelinks stieg im Schnitt um gut 66 %. Die Anzahl der Bestellungen stieg im Schnitt um 144 %.
Auch die Conversionrate stieg an, von 7 % auf 11 % und insgesamt kletterten die Einnahmen um 64 %.
Das sind wirklich sehr gute Zahlen, die alle sehr positiv aussehen und zumindest teilweise verständlich sind. Interessierte Leser wollen den Preis des Produktes, das sie interessiert, wissen und klicken deshalb auf den Button.
Dass dann allerdings auch die Conversion Rate und die Einnahmen so stark steigen, ist schon sehr interessant.
Johannes hat den Test allerdings gerade zu dem Zeitpunkt gemacht, als Corona das Kaufverhalten im Internet stark beeinflusst hat und so ist er sich selbst nicht sicher, wie groß der Einfluss dadurch ist.
Dennoch ist der positive Effekt sehr interessant und so habe ich selbst auch mal einen Praxis-Test durchgeführt.
Amazon Praxis-Test Ergebnisse
Ich habe am 20.Januar diesen Jahres die Preise auf videokamera-streaming-studio.de deaktiviert, was mit AAWP nur ein Klick war.
Gut einen Monat wurden dort keine Preise mehr in den Produktboxen, Bestseller-Listen und so weiter angezeigt.
Mal abgesehen davon, dass dies das rechtliche Risiko senkt (wobei man mit der richtigen Preis-Kennzeichnung kein Problem haben sollte), war die Frage, wie sich das auf die Affilliatelink-Klicks und die Conversion Rate auswirkt.
Werden diese dann häufiger angeklickt, wie Johannes von seinen Websites berichtet hatte oder ändert sich nichts? Und wie wirkt es sich auf die Conversion Rate aus?
Schaue ich mir die Amazon-Statistiken an, die ich leider nicht als Bild zeigen kann, weil Amazon das nicht möchte, dann sehe ich da einen deutlichen Anstieg seit dem 20.1.2021. Waren es vorher pro Tag ca. 20 Affiliatelink-Klicks im Schnitt, lag der Tagesdurchschnitt nach dem Ausblenden der Preise bei fast 40 Klicks pro Tag.
Auch wenn der Praxis-Test nur gut einen Monat lief, so hat das Entfernen der Preise die Klickrate fast verdoppelt.
Hier die Zahl der Klicks nach Monaten. Der Test lief vom 20.1. bis 28.2. (fett gekennzeichnet)
Monat | Klicks | Conversion Rate |
Oktober | 72 | 1,39 % |
November | 147 | 8,84 % |
Dezember | 271 | 12,18 % |
Januar (bis 19.1) | 379 | 13,98 % |
Januar (ab 20.1.) | 480 | 7,71 % |
Februar | 1.019 | 6,48 % |
März | 765 | 12,94 % |
April | 707 | 12,73 % |
Die Änderung im Januar hat sich auf jeden Fall positiv auf die Zahl der Klicks ausgewirkt, auch wenn natürlich der Traffic-Anstieg im Frühjahr ebenfalls einen Beitrag geleistet hat. Dennoch sieht man deutlich, dass in der zweiten Januar-Hälfte und im Februar deutlich mehr Klicks auf Affiliatelinks registriert wurden. Ab März, als ich die Preise wieder eingeblendet habe, gingen diese wieder etwas zurück.
Doch am Ende will man als Affiliate natürlich Geld verdienen und da sind Klicks allein nichts werden. Die Conversionrate ist wichtig, also wie viele der Leser, die auf einen Affiliatelink klicken, kaufen dann auch etwas.
Vor dem Ausblenden der Preise lag die Conversionrate im Schnitt bei 13%, während sie zwischen dem 20.1.2021 und 28.2.2021 durchschnittlich bei rund 7% lag. Diese hat sich also gut halbiert und damit den Anstieg der Klicks auf die Affiliatelinks wieder ausgeglichen.
Unter dem Strich blieben die Einnahmen damit gleich, was zeigt, dass man mit diesem Trick nicht wirklich automatisch dafür sorgt, dass mehr Leute etwas bestellen. Das hatte ich auch ehrlich gesagt nicht erwartet.
Nachdem ich dann ab März die Preise wieder angezeigt habe, ging die Zahl der Klicks wieder runter (wobei sie durch einen weiteren Traffic-Anstieg immer noch sehr gut aussahen), aber vor allem die Conversion Rate ging wieder hoch auf den Wert, wo er vor dem Test lag.
Verdient man wirklich mehr Geld ohne Preis-Anzeige?
Was lernen wir also aus dem Praxis-Test?
Daran sieht man meiner Meinung nach schon recht gut, dass die fehlenden Preise zwar mehr Leser dazu verleitet haben bei Amazon nach dem Preis zu schauen, aber im Umkehrschluss führt es auch dazu, dass nicht so viele dann etwas kaufen, da sie sich halt nur informieren wollten.
Das ist auch nachvollziehbar, denn wenn kein Preis bei einem Produkt steht, für das ich mich interessiere, dann schaue ich im Shop nach. Schließlich ist der Preis ein sehr wichtiges Kaufkriterium.
Steht der Preis schon in der AAWP-Produktbox oder in der Bestseller-Liste, dann kennen die Leser dieses Kaufkriterium schon und müssen sich darüber nicht im Shop informieren. Sicher gibt es noch andere Dinge, die sie wissen wollen, wie Bewertungen und Erfahrungsberichte im Amazon-Shop, aber die deutlich bessere Conversion-Rate zeigt, dass dann eher Leser auf den Button klicken, die das Produkt wirklich kaufen wollen.
Das Ausblenden der Preise mag ein guter Trick für mehr Klicks sein, aber am Ende kommt es vor allem darauf an, die Besucher auf der eigenen Website richtig abzuholen und diese von einem Produkt zu überzeugen. Und da bin ich eigentlich eher ein Fan davon mit offenen Karten zu spielen und alle Infos, also auch den Preis, transparent bereits auf meiner Website zu kommunizieren.
Allerdings sind die Einnahmen und die Klicks bei meiner noch recht kleinen Website nicht so aussagekräftig. Ein teurer Produkt-Sale mehr pro Monat und alles sieht anders aus.
Deshalb werde ich diesen Preis-Anzeige-Test in Kürze auf einer deutlich größeren Website durchführen und mir anschauen, wie dort die Auswirkungen sind.
Wie sind eure Erfahrungen mit der Preis-Anzeige?
Ich werden in ein paar Monaten über meine Erfahrungen mit weiteren Preis-Tests berichten und dann mal schauen, ob sich die ersten Ergebnisse bestätigen (keine positiven Gesamtauswirkungen ohne Preis-Anzeige) oder ob ich eher die positiven Erfahrungen von Johannes machen kann (Anstieg der Einnahmen ohne Preis-Anzeige).
Natürlich wäre es sehr interessant, wenn noch mehr Daten zusammenkommen und so würde ich mich freuen, wenn ihr das ebenfalls testen könntet und über die Veränderungen bei den Klicks und der Conversionrate berichtet.
Gern könnt ihr dazu hier einen Kommentar hinterlassen oder ihr schreibt in eurem eigenen Blog einen Artikel und verlinkt diesen hier in den Kommentaren. Eure Beiträge schaue ich mir dann gern an und werte sie aus.
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Hi Peer,
schön, dass du dazu gerade einen Artikel geschrieben hast. Ich denke genau über das Thema gerade nach.
Grundsätzlich blende ich die Preise im Moment überall aus. Jetzt habe ich aber ein Video gesehen.
Ich glaube es war das: https://www.youtube.com/watch?v=lEC0XakBJiE
Hier sagt Alex, dass wenn Kunden Preise sehen wollen das zum Search intent gehört. (wenn die Konkurrenz auch Preise anzeigt) => Folglich ist Preise anzeigen auch für das SEO wichtig.
Was hältst du von der Idee? Bitte lasse deine Rankingveränderungen (solltest du welche feststellen) mit in deine Auswertung einfließen.
Danke 🙂
bei 8:25 im Video!
Wie oben im Artikel geschrieben sehe ich es auch so, dass die Nutzer den Preis schon wissen wollen und deshalb habe ich diesen in meinen Websites überall (wieder) drin.