Warum sollte man das Amazon Partnerprogramm nutzen und wie viel verdient man damit?

Es gibt unzählige Partnerprogramme und darunter sind viele sehr spezialisierte, die fast jeden Produktwunsch erfüllen können. Warum also sollte man ausgerechnet das Amazon Partnerprogramm mit seinen Millionen Produkten nutzen und wie viel verdient man damit?

In diesem Artikel meiner Amazon Partnerprogramm Artikel-Serie gehe ich auf die Vorteile und Nachteile des Amazon Partnerprogramms ein und zeige Einnahmen-Beispiele. Zudem schildere ich meine Erfahrungen mit dem PartnerNet von Amazon und gehe darauf ein, für wen sich dieses eignet.

Ich freue mich natürlich sehr über eure Erfahrungen mit dem Amazon Partnerprogramm und eure Meinung dazu.

Warum sollte man das Amazon-Partnerprogramm nutzen?

Das ist eine gute Frage und mit Sicherheit gibt es viele andere interessante Partnerprogramme da draußen, mit denen man gutes Geld verdienen kann.

Im Folgenden gehe ich auf die Vorteile und Nachteile des Amazon Partnerprogramms ein, wobei diese sehr stark auf meinen Erfahrungen in den letzten mehr als 10 Jahren basieren:

Vorteile des Amazon Partnerprogramm

Die folgenden Vorteile sehe ich bei der Nutzung des Amazon Partnerprogramms.

  • Vertrauen

    Einer der größten Pluspunkte bei Amazon ist sicher das Vertrauen, dass diese Marke bei vielen Kunden genießt. Zwar haben die Berichte in letzter Zeit über schlecht bezahlte Mitarbeiter dem Unternehmen etwas geschadet, aber alles in allem ist es immer noch der größte Online-Händler in Deutschland.

    Der Service ist sehr gut und die Liefergeschwindigkeit vorbildlich. Deswegen vertrauen so viele Menschen Amazon und sind natürlich eher bereit dort ein Produkt zu kaufen, als in einem ihnen unbekannten Online-Shop, wo sie sich auch noch neu registrieren müssen. Sehr viele Menschen haben schon ein Amazon-Konto, was die Kaufschwelle senkt.

    Und genau das solle man nutzen, denn jede Hürde, die es weniger gibt, erhöht die eigenen Verdienstmöglichkeiten.

  • Große Produktauswahl

    Die Produktauswahl ist bei Amazon mittlerweile sehr groß. Es gibt eine große Zahl an Produktkategorien und Millionen Produkte.

    Natürlich gibt es immer noch Bereiche, wo die Auswahl eher gering ist oder bestimmte Produkte, die es dort gar nicht gibt, aber das meiste wird man bei Amazon finden.

  • Konsistenz

    Bei Amazon braucht der Kunde nur ein Login und dann kann er alle möglichen Produkte einkaufen. Die meisten Besucher deiner Affiliate-Website werden zudem schon ein Amazon-Konto haben.

    Außerdem sind die Links für alle Produkte und Kategorien gleich aufgebaut. Das verringert den Aufwand für die Affiliates bei Einbau und bei der Pflege.

  • Site Stripe

    Zum Thema Affiliate-Links muss man natürlich das Site Stripe Feature erwähnen. Dabei handelt es sich um eine Toolbar am oberen Browserrand, die für angemeldete Affiliates bei der normalen Shop-Nutzung auf amazon.de angezeigt wird.

    Site Stripe des Amazon Partnerprogramm

    Damit kann man beim Aufruf eines Produkts, einer Kategorie oder einer anderen Seite im Amazon-Shop sofort einen Text-Affiliatelink, ein Produktbild oder eine Kombination aus beiden generieren lassen. Zudem gibt es die Möglichkeit diesen Affiliatelink gleich auf Twitter oder Facebook zu teilen.

    Das erleichtert die Einbindung von Affiliate-Links natürlich sehr und spart Zeit.

  • Alle Produkte werden vergütet

    Ein weiterer großer Pluspunkt ist, dass alle Produkte vergütet werden, die ein vermittelter Kunde kauft.

    Klickt er also auf der Affiliate-Website den Amazon-Affiliatelink eines Buches an, legt sich aber bei Amazon noch weitere Produkte in seinen Warenkorb und bestellt dann alles zusammen, bekommt man für alle Produkte eine Provision und nicht nur für das eine, was er ursprünglich angeklickt hat.

    Das lohnt sich natürlich sehr und man sollte sich nicht wundern, wenn im Bericht “Werbekostenerstattung” Produkte auftauchen, die man nie beworben hat.

    Allerdings vergütet Amazon nur noch Produkte mit den hohen Prozentwerten, wenn sie direkt qualifiziert sind. Zusätzlich gekaufte Produkte aus ganz anderen Produktkategorien erhalten in der Regel nur 1,5% Provision. Aber das ist besser als nichts.

  • Vergütungs-Höhe

    Früher gab es für die allermeisten Produkte 5% vom Warenwert. Das mag nicht nach viel klingen und es gab sicher Produkte, die bei anderen Partnerprogrammen eine höhere prozentuale Vergütung hatten, aber 5% waren für viele andere Produkte nicht schlecht, zumal sich diese Provision auf bis zu 9% steigern konnte.

    Seit ein paar Jahren gibt es je nach Produktkategorie unterschiedlich hohe Provisionen, die zudem nach Monatumsatz auch noch ein wenig gestaffelt sind. Schafft man es also zum Beispiel in einem Monat mit Produkten aus der Kategorie Hobbies & Auto (darunter finden sich unter anderem Outdooraktivitäten, Spiele und Spielwaren, Sport und Fitness und mehr) mehr als 20.000 Euro Umsatz zu machen (also vermittelter Warenwert), dann steigt die Provision von 6 auf 7 % an.

    Eine aktuelle Übersicht der Provisionen für verschiedene Produktkategorien findet ihr hier.

  • Auszahlung

    Amazon zahlt zuverlässig per Überweisung aus, so dass man als Affiliate bei genügend Provisions-Einnahmen jeden Monat eine Auszahlung bekommt.

    Dabei liegt die Auszahlungsgrenze aktuell bei lediglich 10 Euro, wenn per Überweisung ausgezahlt wird. Das erreicht man auch als kleiner Affiliate schnell pro Monat.

  • Amazon funktioniert langfristig

    Zu Beginn sind die Einnahmen meist noch nicht so hoch, aber die Amazon-Affiliatelinks bleiben ja eingebaut und mit der Zeit hat man davon hunderte in der eigenen Website und dann lohnt sich das und die Gesamteinnahmen steigen.

    Natürlich veralten auch mal Affiliatelinks, wenn es die Produkte nicht mehr gibt, aber insgesamt bringt hier die Masse dann wirklich gute Einnahmen.

  • Saisonale Produkte

    Weihnachten ist sicher für viele Amazon-Affiliates eine gute Zeit, da immer mehr Menschen dort ihre Weihnachtsgeschenke einkaufen. Das sehe ich auch jedes Jahr an steigenden Amazon-Einnahmen im Herbst.

    Zudem sind auch andere saisonale Anlässe, wie Ostern oder der Valentinstag gute Möglichkeiten, höhere saisonale Einnahmen mit dem Amazon Partnerprogramm zu erzielen.

  • WordPress Plugins

    Der Einbau von Produktlinks und Produktfotos wird mit den verschiedenen verfügbaren WordPress-Plugins für das Amazon Partnerprogramm noch einfacher.

    Ich nutze das Plugin AAWP, welche schicke Produktboxen, aber auch Bestseller-Listen und Vergleichstabellen ermöglicht. Das hat sich bei mir sehr positiv auf die Einnahmen ausgewirkt.

    Amazon Partnerprogramm - WordPress Plugin AAWP Produktbox

Nachteile des Amazon Partnerprogramm

Neben den Vorteilen gibt es allerdings auch ein paar Nachteile, die man zumindest kennen sollte.

  • Indirekt qualifizierte Verkäufe

    Früher gab es auch für den “Beifang” die volle Provision. Habe ich also einen Affiliatelink auf eine Amazon-Produktseite mit Schuhen gesetzt, der Kunde hat aber stattdessen dann einen Fernseher gekauft, habe ich dafür auch die volle Provision bekommen.

    Mittlerweile unterscheidet Amazon zwischen direkt qualifizierte und indirekt qualifizierte Verkäufe. Die volle Provision gibt es nur noch für Produkte, die der Produktkategorie entsprechen, die ich verlinkt habe. Verlinke ich also ein bestimmtes Paar Schuhe, aber der Kunde kauft ein anderes Paar Schuhe, dann bekomme ich dennoch die volle Provision.

    Kauft er dagegen einen Fernseher oder so, dann bekomme ich nur 1,5%. Da hat den Beifang deutlich weniger lukrativ gemacht.

  • Eigene Werbemittel sind teilweise veraltet

    Auch wenn der Einbau von Einzeltitellinks einfach ist, so sind manche Amazon-Widgets eher veraltet. Ich würde dafür dann immer ein Amazon-Plugin wie AAWP empfehlen.

  • Abhängigkeit von Amazon

    Es ist zwar schön nur ein Partnerprogramm zu nutzen, weil das den Verwaltungs-Aufwand für den Affiliate verringert, aber natürlich begibt man sich damit in eine gewisse Abhängigkeit.

    Wird man von Amazon z.B. wegen Verstöße gegen die Richtlinien gesperrt, hat man von heute auf morgen gar keine Einnahmen mehr. Ich würde also nie nur auf das Amazon Partnerprogramm setzen.

  • Steuerunterlagen

    Amazon erstellt leider keine Gutschriften für Auszahlungen und die Auszahlungsübersicht im Affiliate-Admin ist sehr spartanisch.

    Das kann man aber umgehen, in dem man bei einer Auszahlung eine entsprechende Rechnung an Amazon schreibt. Mehr dazu in einem späteren Teil der Serie.

  • Pflegebedürftig

    Einzeltitellinks funktionieren und konvertieren recht gut, aber das sorgt mit der Zeit natürlich für einen gewissen Pflegeaufwand. Bücher sind nicht mehr vorrätig und andere Produkte werden aus dem Programm genommen.

    Hier muss man dann später immer wieder einiges an Zeit investieren, um die Affiliatelinks auszuwechseln.

  • Cookie-Lebensdauer

    Die Cookie-Lebensdauer bei Amazon ist mit 24 Stunden recht kurz. Legt der Besucher z.B. erst nach 40 Stunden nach dem Klick auf meinen Affiliatelink ein Produkt in den Amazon-Warenkorb und bestellt dieses, gibt es keine Provision für mich.

    Anderes ist es, wenn der von unserer Website gekommene Amazon-Kunde innerhalb von 24 Stunden mindestens ein Produkt in den Warenkorb legt. Dann gibt es bis zu 90 Tage danach noch eine Provision, wenn er das Produkt (und ggf. weitere) kauft.

Alles in allem ist das Amazon Partnerprogramm zwar nicht perfekt und besonders die 1,5% Provisionen für Produkte aus anderen Kategorien nervt schon etwas, aber unter dem Strich überwiegen doch die Vorteile.

Was haltet ihr von Werbeblockern?

Ergebnis anschauen

Wie viel verdient man mit dem Amazon Partnerprogramm?

Seit ein paar Jahren gibt es je nach Produktkategorie eigene Provisionen. So gibt es zum Beispiel für Spielwaren, die ich auf meinem Blog Abenteuer Brettspiele bewerbe, zwischen 6 und 7 Prozent.

Nach oben hin gibt es keine Begrenzungen der Vergütung für einen Sale, was es durchaus lukrativ macht richtig teure Produkte zu bewerben. Auf meiner Infrarotsauna-Website vermittle ich zwar nicht viele Saunen pro Monat, aber wenn, dann gibt es gleich 100 Euro oder mehr als Provision.

Meine Erfahrungen mit dem Amazon Partnerprogramm

Ich selber nutze das Partnerprogramm von Amazon schon viele Jahre, war aber am Anfang doch etwas enttäuscht. Es kamen nicht viele Sales zusammen und so war die Provision niedrig, vor allem im Vergleich mit anderen Partnerprogrammen.

Dann aber habe ich einiges getestet und mir natürlich auch Berichte, Erfahrungen und Tipps anderer Affiliates angeschaut. Bei meinen ersten Nischenwebsites habe ich dann festgestellt, dass Amazon gut funktionieren kann. Man braucht nur die richtige, kaufbereite Zielgruppe. Zudem habe ich einige Tipps und Tricks gelernt, mit denen man die eigenen Amazon-Einnahmen weiter steigern kann. Darüber dann mehr in den nächsten Teilen dieser Serie.

Aber auch in meinen größeren Blogs funktioniert das Amazon PartnerNet (wie es offziell heißt) sehr gut. Natürlich hat der Einsatz des AAWP Plugins hierbei auch sehr geholfen.

Pro Monat verdiene ich mit Amazon hohe dreistellige bis mittlere vierstellige Einnahmen. Letzteres natürlich in der Vorweihnachtszeit.

In einem schon etwas älteren Bericht zu meinen Amazon-Einnahmen findet ihr Details.

Aktuelle Beispiele und Durchschnittswerte für die Amazon Partnerprogramm Einnahmen gibt es hier.

Weitere Beispiele habe ich ebenfalls in einem Artikel aufgelistet.

Eignet sich das Amazon Partnerprogramm für jede Website?

Kurz gesagt: Nein.

Nach meiner Erfahrung müssen die eigenen Besucher schon eine gewisse Kaufabsicht mitbringen und an realen Produkten interessiert sein.

Wer eine Website betreibt, die lediglich Informationen bereitstellt und die Leser, die sich dort befinden, auch nur auf der Suche nach kostenlosen Informationen sind, wird man kaum etwas verdienen. Haben diese jedoch ein konkretes Bedürfnis oder ein Problem, für dessen Lösung sie bereit sind Geld auszugeben, dann lohnt sich das Amazon Partnerprogramm meist sehr.

Zudem benötigt man schon etwas Traffic, wobei ich schon mit 50-100 Besuchern am Tag gute Amazon-Einnahmen erzielt habe. Aber dann muss es, wie gesagt, die richtige Zielgruppe sein. Dann liegt die Conversionrate (Prozentsatz aller Leser, die auf einen Affiliatelink klicken, dann auch wirklich was bei Amazon kaufen) bei 5 bis 10%. Mehr Besucher sind aber meist gleichbedeutend mit mehr Einnahmen.

Ich freue mich über eure Erfahrungen und eure Meinung zum Amazon Partnerprogramm in den Kommentaren.

Falls ihr zudem konkrete Fragen dazu habt oder Probleme, dann hinterlasst diese ebenfalls. Ich greife sie gern in meiner Artikelserie auf und helfe weiter.

So geht es weiter

Im nächsten Teil der Artikelserie geht es um die Anmeldung beim Amazon Partnerprogramm und was ihr dabei beachten solltet.

Peer Wandiger

5 Gedanken zu „Warum sollte man das Amazon Partnerprogramm nutzen und wie viel verdient man damit?“

  1. Hi Peer,

    ich habe auch lange Zeit Nischenseiten aufgebaut, die ausschließlich mit dem Amazon-Partnerprogramm monetarisiert wurden. Was ja auch immer gut funktioniert hat und wahrscheinlich auch immer noch gut funktioniert. Bereits vor einiger Zeit habe ich mich jedoch entschieden, all diese Seiten aufzugeben und auf das Amazon Partnerprogramm komplett zu verzichten.

    Warum? Ich finde es einfach nur besorgniserregend, welche Marktmacht Amazon inzwischen entwickelt hat. Da wird es für kleinere Shops immer schwerer Fuß zu fassen. Je größer und mächtiger Amazon ist, desto schwieriger könnte es auch für Affiliates werden. Es gab ja in letzter Zeit immer wieder Provisionsanpassungen nach unten.

    Ich gehe davon aus, dass diese Entwicklung so weiter geht. Zudem zahlt Amazon in DE kaum nenenswerte Steuern im Vergleich zu hier ansässigen Unternehmen. Negative Schlagzeilen über Mitarbeiterausbeutung tun dann ihr übriges.

    Ich selbst bestelle auch gar nichts mehr bei Amazon, geschweige denn, dass ich sie auch noch unterstütze und zusätzliche Sales für sie generiere.

    Ich weiß, das ist jetzt alles sehr kritisch und ich will auch hier nicht den Moralapostel spielen. Jeder kann und soll das selbst entscheiden. Aber ich wollte das einfach mal loswerden.

    Viele Grüße, Ben

  2. >>…Auszahlungsgrenze aktuell bei lediglich 10 Euro <<
    Stimmt nicht – laut Partnernet gilt immer noch: "Wir werden die Zahlung erst tätigen, wenn der fällige Gesamtbetrag mindestens 25 EUR beträgt".
    Aber das ist ja auch noch ein Betrag, den man locker erreichen kann.

  3. Vielen Dank für den Mehrwert den du uns bietest????
    Was mir noch nicht klar ist: Wenn ich AmazonPartner bin muss ich ja Proformarechnungen erstellen. Womit erstelle ich diese Rechnungen?

    Besten Dank

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