Früher als erwartet scheint eine erste Konsolidierung bei AI-Tools einzusetzen. Der führende AI-Textgenerator Jasper trennt sich von einem Teil der Belegschaft und richtet sich grundlegend neu aus.
Jasper (ehemals Jarvis) ging schon 2021 ans Netz und offerierte damit die Erstellung AI-generierter Textinhalte, lange bevor ChatGPT den aktuellen AI-Content-Hype entfachte. Im Oktober 2022 sammelte Jasper 125 Millionen US-Dollar von Investoren ein, bei einer Bewertung von 1,5 Milliarden US-Dollar.
Der ChatGPT-Launch im vergangenen Herbst brachte das Thema AI-Content – und damit auch Tools wie Jasper – ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Schnell zeichnete sich aber auch ab, dass der kostenlos nutzbare Chatbot für viele Nutzende bereits “gut genug” ist.
Der Markt für externe AI-Writer, die in den meisten Fällen auf die gleiche OpenAI-API aufsetzen und darüber hinaus lediglich einige underlying prompts sowie ein schickes Interface mitbringen, ist entsprechend unter Druck. Deutlichstes Zeichen bei Jasper: In der Vergangenheit wurde generell pro generiertes Wort abgerechnet, was die monatlichen Gebühren schnell in den mittleren dreistelligen Euro-Bereich trieb. Diese Zahlungsbereitschaft gibt es nun einfach nicht mehr, weshalb nur noch Flatrates angeboten werden.
“Müssen unser Team anpassen”
Obwohl Jasper deutlich mehr ist als ein reiner ChatGPT-Verwerter, muss auch der Tool-Anbieter aus Texas jetzt kräftig auf die Kostenbremse treten. Wie Jasper-Chef Dave Rogenmoser vergangene Woche auf LinkedIn bekannt gab, habe er sich “von einer Reihe von Mitarbeitern” trennen müssen, um im Zuge der neuesten Entwicklungen “das Team anzupassen”.
Damit einher geht eine Neuausrichtung bei der Kundschaft. Man habe festgestellt, dass Jasper am besten darin ist, “Marketing-Teams und mittelgroßen und großen Unternehmen” zu ändern. Das spiegelt sich auch in der Pricing-Seite wieder, die jetzt klar auf kollaboratives Arbeiten ausgerichtet ist. Daneben gibt es jetzt nur noch einen “Creator”-Tarif.
Vor einem halben Jahr beinhaltete die gleiche Pricing-Seite noch einen Starter-Tarif “für Hobbyisten” und einen Boss Mode “für Blogger und Content Marketer”. Dem stand nur ein allgemeiner Business-Tarif gegenüber.
Mit einer einfachen Zugänglichkeit und Funktionen wie der gemeinschaftlichen Erstellung von Inhalten für verschiedene Plattformen von einem Ort will Jasper im B2B-Content-Marketing-Kosmos heimisch werden. Dort tummeln sich neben vielen weiteren AI-Startups aber auch kapitalstarke Projektmanagement- und CRM-Anbieter wie Hubspot, die ihre Tools ebenfalls mit AI-Funktionen nachrüsten. Entsprechend werden in den nächsten Monaten wohl noch einige Hiobsbotschaften von AI-Tools folgen, die Marktbereinigung hat gerade erst begonnen.
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Was wurde aus?
Was du hier auf jeden Fall nicht finden wirst:
“Startup X hat in der neuesten Runde die Summe Y von VC-Geber Z eingesammelt”
Hat Bestand. Für Nutzende ist diese Entwicklung extrem relevant, weil sich ihr Produkt ändert (anders als bei einer Finanzierungsrunde, zumindest nicht unmittelbar).
Bin ich ja mal gespannt. Genau so etwas möchte ich halt auch nicht lesen. Das schöne bei Peer war ja, dass wirklich fast alles relevant war und es täglich einen Artikel gab, der einfach lesenswert erschien. Aber das war halt Peer und ihr werdet es sicherlich anders machen, wie sich ja jetzt schon zeigt an den zwei “Test-Artikeln”. Mal schauen wie es weitergeht und wann überhaupt was kommt.