Geld verdienen mit Pinterest: 5 Ideen mit & ohne Website (+Case Study)

Mit rund 430 Millionen Nutzern ist Pinterest eines der ganz großen globalen sozialen Netzwerke. Trotzdem fristet die Plattform im Vergleich etwa zu Youtube und Instagram ein stiefmütterliches Dasein in der Wahrnehmung von Menschen, die nach Möglichkeiten zum Geld verdienen im Internet suchen. Zu unrecht.

Trotz der Größe ist Pinterest kein Generalist, sondern spielt seine Stärken in Nischen aus – sowohl thematisch als auch bei der Soziodemographie der Nutzenden.

Das drückt sich schon im Geschlechterverhältnis aus. Für Deutschland gibt uns der Pinterest-Anzeigenmanager aktuell etwa 15 Millionen deutsche Nutzer als Zielgruppe aus, von denen etwa 12 Millionen – also satte 80 Prozent – weiblich sind.

Und allein durch die visuelle Grundstruktur eignet sich Pinterest längst nicht für alle Inhalte und Marketingziele.

Auf der anderen Seite bietet der sehr offene und ins nach Außen ins Internet gerichtete Aufbau der Plattform große Chancen. Mit jedem Pin können externe Inhalte angeteasert und verlinkt werden.

Damit steht Pinterest im krassen Gegensatz zu anderen visuellen Netzwerken wie Instagram und vor allem TikTok, wo gegenwärtig nur ein einziger Profillink erlaubt ist.

Pinterest: Augen auf bei der Themenwahl

Für alle Pinterest-Ideen gilt: Schau dir sehr genau an, ob deine bestehende oder zukünftige Nische und Pinterest ein guter Match sind. Das ist bei Pinterest relevanter als in jedem anderen sozialen Netzwerk.

Unsere Empfehlung ist es, hier erst einmal eine Weile mit dem Anzeigenmanager herumzuspielen, um ein Gefühl für die Plattform zu bekommen. Das kannst du machen, ohne einen Cent Werbegeld auszugeben. Zusätzlich lohnt ein Blick auf Pinterest Trends.

Pinterest: Augen auf bei der Themenwahl (Anzeigenmanager)

Bei der Kampagnenplanung werden dir potenzielle Zielgruppengrößen für Interessen und demografische Merkmale angezeigt, die dir viel vergebliche Mühen ersparen können.

Bei etwa 11.000 deutschen Nutzern mit Interesse an Wearables (siehe Screenshot) wirst du demnach mit einem Board nebst Verlinkungen zum Thema einen schweren Stand haben.

Dem gegenüber kannst du in den Pinterest-Kernthemen wie “Dekoideen für die Wohnung” (10 Millionen deutsche Nutzer) und “Essen und Trinken” (9 Millionen deutsche Nutzer) viel erfolgsversprechender auf die Suche nach beliebten aber unterversorgten Nischen gehen kannst.

Natürlich kannst du auch in einer wenig frequentierten Nische erfolgreich sein. Als Einsteiger machst du dir das Leben aber damit unnötig schwer.

Growth Hack: Keyword-Optimierung

Pinterest Trends Tool

Ein weiterer universeller Tipp fürs Geld verdienen mit Pinterest: Betrachte die Plattform als Suchmaschine.

Denn sowohl direkt (Suchanfragen über Pinterest) als auch indirekt (Suchanfragen über Google auf Landing Pages bei Pinterest, wo die Inhalte verschiedener Board aggregiert sind) wird ein großer Teil der Reichweite über Search Traffic verteilt.

Die Grundregeln sind hier sehr ähnlich wie bei Google. Überlege dir, zu was für einer Suchanfrage oder für was für eine Landing Page der Pin, den du gerade erstellst, eine sinnvolle Ergänzung sein könnte. Oder überlege umgekehrt, was für ein Pin für relevantes Suchvolumen ein sinnvoller Treffer wäre.

Zur Abschätzung der Suchvolumina beachte den vorigen Punkt (“Augen auf bei der Themenwahl”). Zusätzlich solltest du “deine” Suchbegriffe auch immer selbst suchen für eine Einschätzung, was für Inhalte von was für Accounts mit was für einer Interaktion dort zu finden sind.

Achte darauf, alle Bestandteile des Pins zu optimieren, also Bild, Überschrift und Beschreibung.

Und analog zu Google werden Pins nicht für sich betrachtet, sondern im Kontext des gesamten Accounts. Wenn du viele Follower hast, regelmäßig neue Inhalte postest und viel mit deinen Beiträgen interagiert wird (Klicks, Bookmarks, Kommentare), verschafft dir das Ranking-Vorteile beim Pinterest-Algorithmus.

Top 5 Ideen zum Geld verdienen auf Pinterest

Top 5 Ideen zum Geld verdienen auf Pinterest

Die Möglichkeiten zum Geld verdienen auf und mit Pinterest sind vielfältig, aber nicht frei von Fallstricken. Im Folgenden findest du 5 beliebte Möglichkeiten sowie die Case Study einer Bloggerin, die 7.000 Euro pro Monat fast ausschließlich mit Pinterest-Traffic verdient.

Eigene Produkte über Pinterest bewerben und verkaufen

Eine wichtige Funktion von Pinterest ist es, seine Nutzerinnen zu inspirieren – bei Rezepten, bei der Einrichtung, bei Kleidung, bei Geschenken. Damit ist die Plattform von Natur aus viel produktnäher als etwa TikTok, wo primär Unterhaltung gefragt ist.

Und, um bei TikTok zu bleiben: Der aktuelle Durchschnittsnutzer von Pinterest ist kein Teenager mit begrenztem Taschengeld, sondern mittleren Alters und überdurchschnittlich einkommensstark.

Wenn du einen Online Shop hast, kannst du für jedes deiner Produkte einen eigenen Pin und damit eine eigene Landing Page bei Pinterest erstellen.

Neben einer direkten Bewerbung bietet sich auch Content Marketing an, etwa wenn du Uhren verkaufst und sie im Zusammenhang mit verschiedenen Umgebungen, Kleidungsstilen und Models zeigst.

Mit Product Rich Pins werden Meta-Daten wie Preis, Verfügbarkeit und Produktinformationen auch nach der Publikation des Pins nahezu in Echtzeit sychronisiert und bleiben damit stets aktuell.

Noch einen Schritt weiter geht Pinterest Shopping. Damit kannst du kompletten Produktkatalog hochladen und weitgehend automatisch Produkt-Pins einrichten. Natürlich nebst enger Anbindung an Pinterest Ads.

Affiliate Marketing über Pinterest

Affiliate Marketing über Pinterest

Auch ohne eigenen Online Shop – und sogar ganz ohne eigene Website – kannst du dir den Produkt-Fokus von Pinterest zunutze machen. Beim Thema Affiliate Marketing hat Pinterest in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Wandlung durchgemacht.

War die provisionsbasierte Vermittlung von fremden Produkten in der Vergangenheit ausdrücklich verboten – mit Bitly & Co verkürzte Links und Amazon-Links mit Partner-Tag wurden generell als Spam betrachtet und geblockt -,  wird Affiliate Marketing von der Plattform inzwischen sogar aktiv gefördert.

Pinterest hat eine eigene “Geld verdienen mit Pinterest” Seite, wo es dazu heißt:

(…) Außerdem kannst du Pins mit Affiliate Links versehen, damit du eine Provision bekommst, wenn Nutzer*innen über deinen Link etwas kaufen.

Wie überall ist aber auch bei Pinterest ein klarer Plan erforderlich, um über Affiliate Marketing zu verdienen. Ein plumpes und unstrukturiertes Verpinnen von möglichst lukrativen Produkten wird dich kaum erfolgreich machen. Vielmehr solltest du

  • dir eine Nische suchen, die
    • bei Pinterest nachgefragt ist (siehe oben)
    • dir liegt und wo du einen inhaltlichen Mehrwert stiften kanst
    • ein gewisses monetäres Potenzial bietet
  • Boards und Pins mit echtem Mehrwert erschaffen
  • in diesem Umfeld sporadisch mit Affiliate-Verlinkung auf sinnvolle Produkte hinweisen

Das Spiel funktioniert in dieser Beziehung eigentlich nicht anders als auf anderen Plattformen wie Instagram. Wenn du dort als angehende Influencerin einen Gutscheincode nach dem anderen teilst, aber daneben nichts beizutragen hast, wirst du nicht sonderlich erfolgreich werden. Und genauso ist es bei Pinterest.

Solltest du dir dagegen mit informativen und/oder unterhaltsamen Inhalten ein großes aktives Publikum aufbauen, ist Affiliate Marketing eine sehr lukrative Möglichkeit zur Monetarisierung von Pinterest-Traffic.

Alternativ oder zusätzlich zum Aufbau organischer Reichweite kannst du dir natürlich auch Pinterest Anzeigen zunutze machen, sprich Ad Arbitrage betreiben. Die Differenz zwischen Werbeausgaben und Provisionszahlungen ist dein Gewinn.

Verfolgst du diesen Pfad, solltest du dich auf viel kostspieligen Try and Error einstellen. Dafür ist das Potenzial um so größer, wenn du eine funktionierende Kombination findest.

Bezahlte Werbepartnerschaften

Bezahlte Werbepartnerschaften – ein klarer Fokus hilft

Hast du bei Pinterest einen erfolgreichen Kanal, sind bezahlte Werbepartnerschaften (englisch: Brand Deals) ein weiterer Weg zum Geld verdienen. Wie in anderen sozialen Netzwerken kannst du Beiträge mit Labels für bezahlte Partnerschaften versehen und den Anzeigencharakter damit transparent machen.

Um für Marken interessant zu sein, solltest du neben Reichweite ein klares Profil haben.

Gesichtslose Kanäle mit vielen verschiedenen Themen werden deutlich weniger für Direkt-Werbung nachgefragt als (Mikro-)Influencer mit einem klaren Fokus etwa auf Fitness, eine besondere Ernährungsweise oder einen bestimmten Modestil.

Website-Traffic generieren

Website-Traffic generieren über Pinterest

Ein naheliegender und viel genutzter Weg zur Monetarisierung von Pinterest ist es, Inhalte der eigenen Online-Angebote auf der Plattform anzuteasern. Das können neben Online-Shops natürlich auch Blogs und Nischenseiten sein, wo beispielsweise über Display-Anzeigen und Affiliate Marketing Geld verdient wird.

In den bei Pinterest relevanten Nischen gibt es zahlreiche Online-Plattformen, die einen Großteil ihrer Reichweite und damit ihrer Einnahmen über Pinterest generieren – noch vor Google. In der Case Study unten findest du ein Beispiel für eine solche Seite.

Zu den Vorzügen von Pinterest als Traffic-Quelle zählt der relativ überschaubare Aufwand. Ein Pin für einen Beitrag ist schnell angelegt und bedarf keiner weiteren Pflege. Dazu ist Pinterest-Traffic nach unserer Erfahrung deutlich weniger schwankungsanfällig als Google, wo die Suchergebnisseiten wesentlich dynamischer sind.

Auf der anderen Seite funktioniert Pinterest grundsätzlich nur in bestimmten Nischen. Wenn du einen Blog zu den im Beispiel oben genannten Wearables betreibst, kannst du noch so viel Aufwand in Pinterest stecken – mehr als einige Dutzend Besucher täglich über den Kanal werden nicht drin sein, was in keinem Verhältnis zur Arbeitszeit stehen wird.

Coaching, Beratung, Dienstleistungen

Coaching, Beratung, Dienstleistungen

Wenn du Pinterest über einen der genannten Kanäle verstanden und gemeistert hast, kann die Unterstützung anderer eine sehr lukrative Möglichkeit zum Geld verdienen sein. Du kannst als Pinterest-Berater von Selbständigen, Inhouse-Teams oder Agenturen fungieren oder gleich selbst Pinterest Management als Dienstleistung für Publisher, Online-Shops und Brands anbieten.

Im Vergleich zu den Meta-Netzwerken und TikTok gibt es bei Pinterest im Dienstleistungsbereich viel weniger Wettbewerb. Wenn du dein Handwerk verstehst – und das über steigende Zugriffszahlen und Verkäufe transparent machst – bietet dir Pinterest hier viel Wachstumspotenzial.

Eine damit verwandte Möglichkeit zum Geld verdienen ist es, dein Wissen in einem digitalen Infoprodukt zu verpacken. Dein eBook oder Video-Kurs zum Thema Pinterest Marketing kannst du auch parallel zu deinem eigentlichen Dienstleistungsgeschäft anbieten.

7.000 Euro monatlich mit Mama-Blog über Pinterest-Traffic [Case Study]

Mama-Blogs gehören zu den aus monetärer Sicht üblicherweise eher weniger beachteten Nischen. Dabei gibt es dort eine sehr attraktive Kombination aus “viel Zeit”, “viel Informationsbedarf”, “laufend Nachfrage nach neuen Sachen” und “hohe Zahlungsbereitschaft”. Beim eigenen Nachwuchs wird der Euro nicht zweimal umgedreht.

Mama-Blog Mommy on Purpose

Die Kanadierin Carly Campbell betreibt den Blog Mommy on Purpose, der sich an Mütter richtet und thematisch ein breites Themenfeld abdeckt. Neben Familienfinanzen (hier bietet Carly auch eigene Infoprodukte zum Geld verdienen von zuhause an) und Urlaub mit Kindern werden auch viele familientaugliche Rezepte geteilt.

Pins von Mommy on Purpose

Mommy on Purpose hat auch Google-Traffic, der Großteil der Reichweite wird aber über Pinterest generiert, wie Carly im Interview mit StarterStory angibt.

Die Pinterest-Seite von Mommy on Purpose hat rund 9,3 Millionen monatliche Aufrufe und 70.000 Follower, die mit einer sehr eigenen Bildsprache adressiert werden. Bemerkenswert auch: Auf jedem Bild steht fett die Artikelüberschrift des mit dem Pin verbundenen Blogbeitrags.

Allein mit Mommy on Purpose – also ohne Infoprodukte – verdient Carly nach eigenen Angaben dank Pinterest-Traffic rund 10.000 kanadische Dollar pro Monat. Das sind etwa 7.000 Euro.

Sie sagt: “In der Vergangenheit dachte ich panisch, es ist dumm, alle Eier im Pinterest-Korb zu haben. Aber im Laufe der Zeit habe ich viele Seiten durch Google-Updates verschwinden sehen, wodurch ich lernte, das nichts sicher ist.”

Außerdem könne Pinterest eine ziemlich zuverlässige Traffic-Quelle sein, wenn man entsprechende Zeit investiere.

Im Bezug auf “alle Eier in einem Korb” gilt für Pinterest sicherlich das gleiche wie für Google. Aber gerade die Kombination macht es.

Pinterest ist hier für Blogger und Nischenseitenbetreiber zweifelsohne eine attraktive und oftmals übersehene Möglichkeit, den Website-Traffic zu diversifizieren und die zuweilen extrem hohe Google-Abhängigkeit zu verringern.

30 votes, average: 4,80 out of 530 votes, average: 4,80 out of 530 votes, average: 4,80 out of 530 votes, average: 4,80 out of 530 votes, average: 4,80 out of 5 (30 votes, average: 4,80 out of 5)
You need to be a registered member to rate this.
Loading...
Johannes Haupt

1 Gedanke zu „Geld verdienen mit Pinterest: 5 Ideen mit & ohne Website (+Case Study)“

Schreibe einen Kommentar