10 wichtige Dinge, die du vor dem Start eines Blogs wissen solltest

10 wichtige Dinge, die du vor dem Start eines Blogs wissen solltestWenn es ein Thema gibt, welches einen selbst über alle Maßen begeistert, dann führt selbiges oft dazu, dass ernsthaft darüber nachgedacht wird, einen eigenen Blog zu starten.

Warum nicht über das Thema schreiben, warum nicht das eigene Wissen mit anderen Menschen teilen oder das Hobby weiter ausbauen und damit sogar ein wenig Geld verdienen. Andere träumen gar nicht vom großen Erfolg, sie möchten nur an Testprodukte gelangen und darüber reden, weil es ihnen Freude macht oder weil sie so ihr Hobby refinanzieren.

Für den Start eines Blogs gibt es also viele gute Gründe, doch was spricht dagegen? Oder besser gesagt: Was solltet ihr wissen, lange bevor ihr einen Blog startet? Welche Fragen gilt es sich zu stellen und welche Probleme kommen auf einen zu?

Darum soll es in diesem Artikel gehen.

10 wichtige Dinge, die du vor dem Start eines Blogs wissen solltest

  1. WordPress ist nicht immer das richtige CMS

    Bevor ihr einen Blog startet, müsst ihr euch erst einmal für ein CMS entscheiden. Klar, WordPress ist allseits bekannt, vielleicht aber nicht die richtige Wahl. Wer weder Plugins, noch Themes nutzt, sich vielleicht selbst gut auskennt oder Performance wichtig findet, sollte sich ruhig mal ein Flat-File CMS anschauen. Doch auch abseits dieser, gibt es viele weitere CMS, es muss eben einfach zwangsläufig WordPress sein.

  2. Die Domain bleibt für immer

    Viele suchen sich ein Thema, um anschließend dann relativ schnell die passende Domain zu kaufen. Jemand spielt Pokemon Go, also registriert er sich »Pokemon-Sammler-2018.de«. Das erste Problem ist, dass »Pokemon« ein Markenname ist, die Domain also gegen Markenrechte verstößt. Zweitens klingt sie einfach blöd und hat dann auch noch eine Jahreszahl im Titel, wird nächstes Jahr also obsolet. Eine Domain bleibt für immer, nehmt euch also viel Zeit und überlegt euch etwas, was nicht nur gut klingt, sondern im besten Fall eure eigene Marke wird.

  3. Ein Hoster-Wechsel ist unangenehm

    Neulinge neigen dazu, sich ein günstiges Webspace-Paket für ihren Blog zu buchen. Das kostet nur ein paar Euro, ist für den Anfang also ideal. Stimmt zwar, doch in der Regel muss jede Website früher oder später mindestens auf einen V-Server ziehen, um höhere Besucherzahlen stemmen zu können. Mein Tipp wäre also, direkt mit einem V-Server anzufangen. Der kostet auch nur um die 20 bis 50 Euro im Monat, je nach Ausstattung, erspart euch später aber den Umzug. Denn so ein Umzug kann, gerade mit Datenbanken, relativ stressig werden. Lieber von Anfang an mehr Power bereitstellen, dann habt ihr auch mit den Ladezeiten oder Ressourcenhungrigen Skripten keine Probleme.

  4. Macht Backups und zwar regelmäßig

    In meinen Anfängen als Blogger, was auch schon an die 10 Jahre her ist, habe ich mich nur selten intensiv um Backups gekümmert. Wohin mit den Daten und überhaupt, Backups waren damals noch etwas komplizierter als heutzutage. Doch eben weil es heutzutage so einfach geworden ist, dass oft schon ein Klick genügt, solltet ihr immer für eine Sicherheitskopie sorgen. Gerade wenn ihr an Datenbanken herumfummelt, kann es schnell mal einen Crash geben. Wer vorsorgt, verliert niemals wichtige Daten. Wer einmal welche verloren hat, weiß wie wichtig das ist.

  5. Macht euch nicht abhängig von Plugins

    Ganz am Anfang habe ich den Fehler gemacht, WordPress zu nutzen und es als eine Art Spielwiese zu sehen. Hier und da mal ein neues Theme, Plugins und dann noch die functions.php, die zum Ende hin sehr voll wurde. Macht euch nicht abhängig von so etwas, gerade wenn euch das Wissen oder Geld fehlt, im Notfall selbst derartige Funktionen zu programmieren. Denn Plugins, vor allem kostenlose, werden auch gerne mal eingestellt oder erhalten keine Updates mehr.

  6. Erstmal passiert rein gar nichts

    Habt am Anfang keine zu großen Erwartungen an euren Blog. Manchmal dauert es mehr als nur ein paar Tage, bis Google bereit ist euch entsprechend zu indexieren. Dann bestehen allerdings immer noch keine Rankings, ihr habt kaum Content und im Grunde genommen kennt euch einfach niemand. Am Anfang passiert also erst einmal gar nichts. Es kommen keine Besucher, es gibt keine Kommentare, keine Einnahmen und Werbung braucht ihr nicht schalten, weil die noch nichts bringt. Bis ihr Content aufgebaut habt, Backlinks generieren konntet und einige Rankings aufweist, vergehen also Wochen oder Monate. Nehmt euch diese Zeit und versucht die Dinge nicht künstlich zu beschleunigen. Natürliches und langsames Wachstum, ist immer noch das gesündeste.

  7. Rechtliche Fallstricke gibt es überall

    Beachtet von Anfang an sämtliche Aspekte des Rechts. Angefangen vom korrekten Impressum, einem ausführlichen Datenschutz, sowie der Klärung aller Bildrechte und Lizenzen an integrierter Musik etc. solltet ihr hier nichts dem Zufall überlassen. Rechtliche Fallstricke warten überall und spätestens wenn ihr größer werdet, wird sich der ein oder andere Konkurrent auf die Suche nach solchen Dingen machen, um euch zu Fall zu bringen.

  8. Wenn ihr nicht kreativ seid, habt ihr ein Problem

    Viele unterschätzen den Druck, den ein Blog mit sich bringt. Was am Anfang noch leicht fällt, wird irgendwann eine Pflicht. Google will neue Inhalte, eure Leser wollen auch neue Inhalte, ihr selbst wollt ebenfalls neue Inhalte. Wer nicht kreativ genug ist, Content ohne Ende zu erschaffen, hat es dauerhaft sehr schwer, denn ein Blog lebt von persönlichen, frischen Beiträgen.

  9. Pflege, Instandhaltung, Weiterentwicklung

    Ihr nutzt WordPress? Dann achtet auf Sicherheitsupdates, Neuerungen und Fixes für Plugins. Wie läuft euer Theme, sind die verwendeten Funktionen alle noch zeitgemäß und korrekt? Bei WordPress ändert sich gerne mal etwas und plötzlich müssen alle Plugins und Themes angepasst werden. Die Pflege und Instandhaltung wirkt zunächst lächerlich gering, sie ist aber beständig und kann nicht einfach ignoriert werden. Gerade wenn es im Alltag mal stressig wird und nicht passt, können solche Pflichtaufgaben zum Problem werden.

  10. Alles dauert grundsätzlich länger als gedacht

    Das was ich als Web Worker immer wieder merke und früh lernen musste ist, dass alles, wirklich alles, grundsätzlich länger als gedacht dauert. Aus dem Artikel, der mal eben geschrieben wird, entsteht plötzlich eine wochenlange Recherche. Aus dem kleinen Update, resultiert plötzlich eine Katastrophe, weil es die gesamte Datenbank zerschießt. Und aus dem Schalten von Werbung, wird schnell eine rechtliche Sache, die dann wieder genaue Anpassungen am Impressum und dem Datenschutz verlangt. Alles dauert grundsätzlich länger als gedacht. Merkt euch das, vor allem wenn ihr plant, das ein oder andere mal eben kurz vor Feierabend abzuhaken. Das wird nämlich nichts.

Warum manchmal auch eine Website reicht

Die Gründe oben zeigen auf, was einem vorher bewusst sein sollte. Bloggen ist im Kern zwar einfach, doch gerade wenn es professionell wird, mit einem festen Ziel oder hohen Anspruch, ist es eben doch schnell ein Fulltime Job.

Manchmal reicht daher auch einfach eine Website (oder Nischenwebsite), denn nicht jeder muss einen Blog führen. Wenn er es aber möchte, hat auch eine Verpflichtung, denn kaum etwas ist unangenehmer als ein Blog, bei dem einfach keine neuen Artikel erscheinen und der User sofort sieht, dass hier seit Jahren nichts mehr passiert ist.

Meine Erfahrungen

Als persönliche Anekdote am Ende: Ich selbst hatte viele Jahre ein paar größere Blogs. Aktuell habe ich gar keinen mehr, weil sie einfach unfassbar viel Zeit gefressen haben.

Dazu kam, dass ich WordPress immer unattraktiver fand und irgendwann auf ein Flat-File CMS umgestiegen bin. Außerdem lassen sich Blogs, wenn der Content nicht stimmt, auch gar nicht so leicht vermarkten.

Heute bin ich ganz froh, dass Ruhe eingekehrt ist. Die Hinweise oben könnt ihr also als kleine Vorwarnungen verstehen. Dinge eben, die ich selbst damals gerne vorher gewusst hätte.

12 Gedanken zu „10 wichtige Dinge, die du vor dem Start eines Blogs wissen solltest“

  1. Naja als Anfänger direkt mit einem VServer starten kann auch ganz schön nach hinten los gehen. Das ist schon Fahrrad fahren ohne Stützräder und für Anfänger vielleicht nicht immer ersichtlich was an Zusatzaufgaben auf einem zukommen.

    Bei den restlichen Punkten stimme ich dir zu.

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    • Ich möchte Julian zustimmen.
      Gleich mit einem VServer zu starten ist wirklich schon eine Herausforderung, besonders dann, wenn man gerade mit dem Online-Dasein anfängt. Ein eigener VServer erfordert wirklich schon einiges an Know-how, um die die Pflege der Serversoftware richtig vornehmen zu können.
      Ich würde mich aktuell nicht daran heran trauen.

      Aber bei allen anderen neun Punkten der Aufzählung gibt es meinen “Daumen hoch”.

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    • Da stimme ich dir zu Julian. Man kann erstmal mit nem ganz kleinen Paket anfangen. Wichtig ist nur, dass der hoster nach oben hin mitwachsen kann und dir den Umzug zuverlässig abnimmt. Ich hab das bei all inkl schon drei Mal hinter mir. Keine Probleme gehabt. Die haben alles erledigt.

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    • Findest du? Unterscheidet sich doch meist kaum noch von einem Webspace-Paket, nur eben mit der Möglichkeit, mehr Optionen zu aktivieren. Und gerade weil viele WordPress nutzen, wird das klassische Webspace-Paket sowieso schnell zu wenig Power haben.

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    • Vor allem was das Einrichten des vServers angeht. Wenn das nicht gerade ein Managed vServer ist, welcher vom Hoster verwaltet bzw. eingerichtet wird, muss man dies eben selbst übernehmen. Und vor allem als Laie wird das dann doch schon relativ schwer.

      Würde behaupten das man zu Beginn nicht sofort mit einem vServer starten sollte. Bin der Meinung das sehr wohl erst mal eine „Webspace“ reicht.

      Kenntnisse bezüglich eines eigenen Servers oder eben vServers kann man sich schließlich immer noch nebenbei aneignen. 🙂

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    • Ich denke beim vServer meint David einen Managed vServer. Einfach der Leistung wegen.

      Dass Einsteiger hier nicht mit einem Server loslegen sollten, den man selber einrichten und betreuen muss, sollte sich von selbst verstehen.

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  2. Ich Frage mich schon länger ob ein Blog nicht Sinnvoll wäre um meine eigenen Produkte besser zu beschreiben um so Besucher auf meine Hauptwebseite zu ziehen. Die Arbeit ist aber nicht gerade wenig.

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  3. Ich wusste nicht, dass es so viele Dinge zu beachten gibt, wenn man einen guten Blog führen will. Jetzt bin ich wirklich am überlegen, ob ich noch einen erstellen will oder nicht. Besonders der Zeitaufwand für gründliche Recherche zu dem Inhalt, den man schreiben will, könnte auf Dauer zu viel für mich werden. Dennoch ein großes Dankeschön für die Insiderinfos.

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  4. Hallo David,
    mit dem vServer hast du wohl ein kleines Fass aufgemacht. 😉 Ich komme bei meinen Seiten noch immer ganz gut mit den “normalen” Hosting-Paketen aus. (Gut, bei den Besucherzahlen ist auf jeden Fall noch Luft nach oben. 😉 ) Wichtiger, als gleich mit einem großen und damit auch meist teurerem Paketen anzufangen ist es doch, dass der Hoster problemlos mitwachsen kann. Für den vServer oder echten Server kann man sich dann immer noch entscheiden, wenn die bisherige Maschine kaum mehr Luft nach oben lässt. Aber gut, das Thema ist wohl schon durch.

    Wiedersprechen möchte ich ein bisschen deinem Punkt 2. Die Domain bleibt nicht zwangsläufig für immer. Kleinere Nischen-Seiten lassen sich auch leichter umziehen als ein großes Portal oder ein großer Blog der schon eine eigene Marke ist. Aber selbst da sind Neuausrichtungen nicht komplett unmöglich. Und wenn sie nur Schritt für Schritt einhergehen, zum Beispiel durch Ausgliederungen von Inhalten. Behalten würde ich die Projektierte Domain auf jeden Fall, schon allein, um sicher zu stellen, dass mich die darauf registrierten Emails noch erreichen (nicht dass ich am Ende noch eine vergessen oder übersehen habe) oder dass auch alle Weiterleitungen noch richtig funktionieren.

    Deinem Punkt 8 “Wenn ihr nicht kreativ seid, habt ihr ein Problem.” kann ich uneingeschränkt zustimmen. Manchmal fehlt mir sogar die Motivation, Texte online zu bringen, die schon länger bestehen.

    Abhängig machen sollte man sich nicht nur von Plugins. Inzwischen sind schon viele Themes so aufgeblasen, dass sogar ein Theme-Wechsel wirklich anstrengend und nervtötend werden kann.
    Schönen Gruß

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  5. Ich glaube jeder Punkt trifft mich hart. Ich habe mit WP gestartet und spiele schon nach 3 Monaten mit dem Gedanken wann & zu wem ich wechseln soll. Meine Domain darf bleiben. Der Hosting Service funktioniert soweit ganz gut, bin bei Strato. Unmengen an Daten musste der Server aber noch nicht verarbeiten, bei den paar hundert Menschen am Tag, die meinen Blog besuchen. Ich hatte das Glück schon nach 3 Tagen ein “Echo” zu bekommen, ich musste also nicht lange auf erste Leser warten, das war definitiv ein Motivationsschub. Mein erster Blog vor über einem Jahr hatte über mehrere Monate hinweg vielleicht 5 Leser pro Tag, das hat überhaupt nicht gut getan, dementsprechend ist dieser auch schon lange gelöscht. Vor allem das Thema Zeitaufwand habe ich unterschätzt! Mal eben so die Kategorien neu sortieren? Denkste… Kurz mal eine Anzeige programmieren, die zum Beitrag passt – WordPress macht nach Stunden des Programmierens einen Strich durch die Rechnung usw…

    Jaja Bloggen ist nicht leicht, aber schön. Ich nutze meine Plattform um mich selbst weiterzuentwickeln. Ich bin also ein Schüler der zum Mentor heranwachsen möchte, deshalb stehe ich nicht so unter Druck, weil ich mir gar nicht erst einen Expertenstatus anmaße, sondern dieser über die Zeit hinweg auf meinem Blog sichtbar werden wird (als Track Record).

    Beste Grüße!

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  6. Lange wurde genau darüber spekuliert, aber da gibt es keinen direkten Zusammenhang. Aber natürlich kann es durchaus dazu kommen, dass deine Beiträge wieder auf irgendwelchen Websites verlinkt werden, wenn sie in Facebook populär sind. Das bringt dann was bei Google. Aber die Popularität auf Facebook bringt dir in Google erstmal nicht direkt was.

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  7. Sehr schöner Artikel, vielen Dank.

    Ich nutze WordPress schon seit Jahren für meinen Blog und bin sehr zufrieden. Das mit der Domain stimmt, da man sich wirklich vorher bewusst sein muss, welche Domain man da registriert. Und außerdem ist es in Deutschland ein Horror mit den Abmahnungen. Ich musste mich selber so oft von einen Internet-Rechtsanwalt beraten lassen, um nicht ständig horrende Anwaltsrechnungen im Briefkasten zu haben.

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