Ich bin ja eigentlich der klassische Blogger, der die meiste Zeit mit dem Schreiben von Artikel verbringt. Aber mit meinem Brettspiel-Blog hat sich das doch ein wenig geändert und ich habe das eine oder andere Website-Feature umgesetzt, welches einen gewissen Pflegeaufwand mit sich bringt.
Im heutigen Teil meiner Blog Case Study möchte ich deshalb auf individuelle Website-Features von abenteuer-brettspiele.de eingehen und schildern, wie da der Pflegeaufwand aussieht.
Zudem gehe ich darauf ein, warum ich zwar viele Ideen für neue Features habe, aber immer versuche Aufwand und Nutzen abzuwägen.
Am Ende erfahrt ihr dann natürlich wieder, wie sich die Google-Rankings und die Besucherzahlen entwickelt haben.
Pflegeaufwand vs. Ertrag von individuellen Website-Features
Hier auf selbstaendig-im-netz.de und auch auf anderen Blogs und Nischenwebsites setze ich vor allem auf Inhalte. Ich schreibe primär Artikel und statische Seiten, um damit gut zu ranken und Besucher anzulocken.
Natürlich benötigen auch alte Artikel eine gewisse Pflege, was ich in den letzten Jahren immer stärker gemerkt habe, je größer das Archiv wurde. Dennoch ist es Textarbeit.
Auf meinem Brettspiel-Blog stehen ebenfalls die Artikel im Vordergrund oder besser gesagt die Inhalte, denn ich habe dort ja auch einen wöchentlichen Podcast. Dieser hat aber noch weniger Pflegeaufwand, da eine Episode im Nachhinein ja nicht mehr verändert wird.
Im Gegensatz zu meinen anderen Websites gibt es dort aber ein paar umfangreichere individuelle Features, die ich selbst programmiert habe und die Pflegeaufwand mit sich bringen.
Pflegeaufwand bei Brettspiel-Daten
Ein Kern-Element meines Brettspiel-Blog sind die Brettspiel-Boxen, die ich sehr oft mit einbaue. In Teil 11 meiner Case Study habe ich diese ja schon mal genauer vorgestellt und seitdem habe ich diese auch ein wenig ausgebaut.
So sieht diese derzeit aus:
Hinzugekommen ist zum Beispiel die Ausgabe von erhaltenen Aufzeichnungen und ich habe zudem noch andere Features eingebaut.
Hinter dieser Box steht eine Datenbank-Tabelle, in der ich neue Brettspiele (und natürlich auch ältere, die ich vorstelle) einbaue und pflege. Deren Umfang ist mit der Zeit stark gewachsen und das bringt nicht nur mehr Möglichkeiten, sondern auch mehr Pflegeaufwand mit sich.
Das bedeutet nicht nur Arbeit, was die Anpassungen der entsprechenden PHP-Skripte zur Verwaltung der Daten angeht, sondern auch die Skripte für die Ausgabe und automatische Aktualisierung. Ich lese per Cronjob regelmäßig die Daten einer Handvoll Brettspiele (die am längsten nicht aktualisiert wurden) auf BoardGameGeek über deren API aus und aktualisiere die Daten in meiner Datenbank.
Hinzu kommt, dass ich häufig neue Brettspiele vorstelle und diese in die Datenbank einpflege, wenn sie angekündigt wurden. Nach und nach gibt es mehr Infos und nicht alle kann ich automatisch auslesen und in die Datenbank einfügen.
So schaue ich mir z.B. regelmäßig alle Spiele-Datensätze an, bei denen noch kein Shoplink (= Affiliatelink) hinterlegt ist.
Aber auch dort, wo es den bereits gibt, muss man regelmäßige Prüfungen vornehmen. Ich habe mir zwar ein Skript programmiert, welches automatisch im Zuge der BGG-Aktualisierung prüft, ob der ggf. vorhandene Amazon-Link noch in Ordnung ist (also ob das Brettspiel auf Amazon verfügbar ist), aber die Links von anderen Shops muss ich von Hand prüfen.
Und auch bei Amazon wechselt durchaus mal die ASIN (die dortige eindeutige Produktnummer).
Die Brettspiel-Datenbank zu pflegen und möglichst wenig veraltete Informationen und Links zu haben, bedeutet Pflegeaufwand und dieser wird in Zukunft natürlich noch mehr werden. Teilweise habe ich da zwar schon Automatisierungen programmiert, aber alles kann man leider nicht automatisch machen lassen.
Da über die Brettspiel-Box relativ viele Affiliate-Sales generiert werden und diese einfach besonders und ein Herzstück meines Blogs ist, stecke ich hier relativ viel Zeit rein. Der Ertrag ist einfach sehr gut.
Brettspiel-Votings
Ebenfalls selber programmiert habe ich die Abstimm-Möglichkeit auf meiner Brettspiel-Website. Bei den Brettspiel-Boxen und an anderer Stelle gibt es ein kleines Herz, auf das man klicken kann. Damit gibt man eine Stimme für das betreffende Brettspiel ab.
Die Möglichkeit wird auch gut von den Lesern genutzt. 400-600 Stimmen werden derzeit pro Monat auf diese Weise abgegeben und in meinem Podcast werte ich diese Stimmen einmal im Monat aus.
Der Pflegeaufwand ist hier aber recht klein. Ich habe hier ebenfalls Skripte programmiert, mit denen ich diese Brettspiel-Stimmen nach bestimmten Zeiträumen automatisch ausgeben kann. Das mache ich z.B. auf dieser Seite.
Und ich sehe auch im Backend meines Blogs sehr gut, für was, wann und wie oft gestimmt wurde. Hier hält sich der Pflegeaufwand also in Grenzen.
Der Ertrag ist hier überschaubar. Es gibt nicht direkt mehr Einnahmen dadurch und auch sonst ist es kein Feature, wegen dem die Besucher zu mir kommen. Es ist aber eine schöne Ergänzung und macht kaum Arbeit.
Brettspiel-Berater
Ein drittes interaktives Feature ist der Brettspiel-Berater, den ich hier ebenfalls eingebaut habe. Diesen habe ich mal für eine Nischenwebsite programmiert, ist aber für alle Amazon-Produkte nutzbar. Im Grunde beantwortet der Besucher 2 Fragen und bekommt dann passende Produkte angezeigt.
Diesen Berater habe ich mit meiner Brettspiel-Box kombiniert und das funktioniert sehr gut. Allerdings muss ich hier hin und wieder natürlich die Empfehlungen aktualisieren. Das ist kein riesiger Aufwand, aber alle paar Monate kostet mich das die eine oder andere Stunde.
Der Brettspiel-Berater macht relativ wenig Arbeit und wird doch von einigen Besuchern genutzt.
Kickstarter-Daten
Kommen wir nochmal zur Brettspiel-Box zurück. Hier habe ich mittlerweile ein zusätzliches Feature für Kickstarter-Spiele eingebaut. Ich kann Daten zum Kickstarter eingeben (wie das Enddatum, die Zielsumme und den Link zur Kickstarter-Seite) und dann werden diese Daten angezeigt.
Das ist für interessierte Brettspieler, die gern Spiele auf Kickstarter unterstützen, eine schöne Sache. Ich baue diese Boxen dann natürlich auch in meinen monatlichen Crowdfunding-Artikeln und -Podcasts ein.
Doch einpflegen muss ich die Daten von Hand. Leider habe ich bisher keine Möglichkeit gefunden die Daten direkt per PHP von Kickstarter zu übernehmen, obwohl es da eine XML-Schnittstelle gibt. Aber darauf kann ich nicht zugreifen.
Und wenn dann noch Projekte abgebrochen werden oder der Zeitraum verlängert wird (was eigentlich nicht geht, aber während der Coronakrise nun doch gemacht wurde), ist das zusätzlicher Pflegeaufwand.
Übrigens bietet Kickstarter selber eigene Widgets für jedes Projekt an und vor einigen Jahren habe ich diese noch gern genutzt, denn sie sind schick. Durch die DS-GVO kann man die aber eigentlich nicht mehr ruhigen Gewissens nutzen.
Der Aufwand ist relativ hoch, aber da ich sowieso über Kickstarter berichte und dazu viel recherchiere, macht das keinen großen Unterschied. Und auch das ist schon eine besondere Anzeige, die so kein anderer Brettspiel-Blog hat.
Auf den Ertrag kommt es an
Ich liebe es, dass ich bei meinem Brettspiel-Blog solche interaktiven Features, die über den reinen Text hinausgehen, so schön integrieren kann. Das ist sicher ein Grund dafür, dass sich dieser Blog so gut entwickelt.
Allerdings gilt auch hier die Erkenntnis: “Besitz besitzt!”
Ich programmiere gern neue Features und setze Ideen um, aber diese Dinge müssen dann auch gepflegt und optimiert werden. Das sollte man immer bedenken. Deshalb wäge ich im Vorfeld ab, welchen Nutzen/Ertrag ich durch ein neues Feature wirklich haben werde.
- Macht dies meinen Blog wirklich besser?
- Finden es die Leser wirklich so spannend?
- Bringt es mir ggf. mehr Einnahmen?
Deshalb habe ich z.B. einige Dinge noch nicht umgesetzt, weil diese zwar an sich Arbeit sparen bzw. mehr Möglichkeiten bieten, aber auch zusätzlichen Pflegeaufwand bedeuten.
So gibt es eine andere Website, die Kickstarter-Daten sehr gut aufbereitet und wo ich diese auch auslesen könnte und damit Pflegeaufwand sparen würde. Aber erstmal dauert es diese Schnittstelle zu programmieren und sie müsste gepflegt werden. Und sobald sich bei dieser Website was ändert, müsste ich mein Skript wieder anpassen.
Viel mehr Ideen
Deshalb bin ich derzeit relativ zurückhaltend, was neue Features angeht. Zum einen habe ich für bestehende Features noch einige Ideen und Verbesserungen, die ich gern umsetzen möchte. Zum anderen fehlt mir einfach die Zeit, noch mehr Arbeit in meinen Brettspiel-Blog zu investieren.
Vielleicht ist das in ein paar Jahren anders, wenn dieser noch mehr Besucher hat und ich vielleicht davon leben könnte, aber derzeit nehmen die anderen Blogs und Websites immer noch viel Zeit in Anspruch.
Und ich möchte natürlich auch noch zum Spielen selbst kommen, denn das ist der eigentliche Sinn dieses Hobbys. So gern ich an Websites bastle und viele Ideen habe, für das analoge Brettspiel muss genug Zeit sein.
Stichwort Ideen. Ich würde gern Brettspiel-Unterseiten automatisch generieren, denn für viele Brettspiele habe ich mittlerweile eine Menge Daten, Links und Inhalte, die ich auf einer Seite zusammenführen könnte. Aber auch hier stellt sich die Frage nach dem Nutzen und dem Aufwand.
Ich plane zudem schon länger ein interaktives Rätsel rund um Brettspiele (Quiz) auf meinem Brettspiel-Blog umzusetzen, aber auch das ist aufwändig und ich bin mir über den Nutzen noch nicht klar.
Und so geht es mir mit vielen weiteren Ideen auch. Würde ich Vollzeit an meinem Brettspiel-Blog arbeiten, so könnte ich sicher mehr umsetzen, aber aktuell versuche ich lieber weniger zu machen, das dafür aber umso besser.
Rankings und Traffic
Schauen wir nun wieder auf aktuelle Rankings und Traffic-Daten.
Das große Google Update Anfang Mai hat meinen Brettspiel-Blog positiv “getroffen”. Der XOVI OVI-Wert (Sichtbarkeit in Google) ist wieder auf 5,52 angestiegen. Das sieht man auch an wichtigen Rankings ganz gut:
Der Traffic selbst lag im April ebenfalls auf einem guten Wert, wobei hier wohl immer noch die Auswirkungen der Corona-Krise mit dabei waren. Davon hat mein Blog-Thema sicher profitiert.
71.930 Seitenaufrufe konnte ich bei Statify für den April 2020 verbuchen. Das sind immerhin 83% mehr als im Monat des letzten Jahrens (39.323 Seitenaufrufe im April 2019).
Ein besonderes Highlights gab es übrigens bzgl. Google Discover, über das ich ja erst letztens hier im Blog berichtet hatte, Anfang Mai. Dazu dann aber mehr im nächsten Report.
So geht es weiter
Über meine Content-Strategie und Zeitplanung spreche ich in der kommenden Ausgabe der Blog Case Study.
Und ich schaue mir an, was über Google Discover möglich ist. Bis dann.
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Hallo Peer,
ein sehr spannender Artikel.
Du hast geschrieben, dass Du Deine eigene DB mit den Daten füllst. Sind Deine Scripte quasi externe PHP-Scripte die Du dann in WordPress einbindest oder hast die WordPress Api genutzt bzw. eigene Plugins geschrieben?
Gruß
Maik
Sowohl als auch. Einen Teil habe ich als eigene Plugins angelegt, einen Teil als PHP Code im Plugin WP Snippets und einen Teil als PHP-Scripte, die ich per Cronjob aufrufe.