Der perfekte Preis für dein eBook – Schritt für Schritt zum eigenen eBook Teil 9

 - Schritt für Schritt zum eigenen eBookIn den ersten 8 Teilen der Artikel-Serie habe ich mich mit der Erstellung des eigenen eBooks beschäftigt.

Heute nun geht es so langsam Richtung Verkauf. Ich widme mich dem Thema Preis.

Wie findet man einen guten Preis? Was ist dabei zu beachten und wie sind meine Erfahrungen beim meinem Nischenseiten-Aufbau eBook diesbezüglich?

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Der perfekte Preis für dein eBook

Was wäre denn der perfekte Preis für ein eBook?

Sicher der Preis, bei dem man die maximal möglichen Einnahmen erzielt. Dabei ist davon auszugehen, dass bei bei steigendem Preis die Zahl der verkauften eBooks sinkt, auch wenn das nicht ganz so gradlinig ist.

Ein Beispiel:
2 Beispielrechnungen, wie es bei unterschiedlichen eBook-Preisen laufen könnte.
10 Euro x 500 Sales = 5.000 Euro Einnahmen
3 Euro x 3.000 Sales = 9.000 Euro Einnahmen

Obwohl das eBook im zweiten Beispiel, deutlich weniger kostet, sind die Einnahmen insgesamt höher. Das ist aber nur eine theoretische Rechnung die zeigen soll, dass am Preis allein die endgültigen Einnahmen nicht hängen.

Generell muss ich sagen, dass der Preis eines eBooks sehr schwer zu finden ist. Im Vorfeld kann man einige Berechnungen durchführen und verschiedene Szenarien durchspielen. Wie die Verkäufe dann aber am Ende bei verschiedenen Preisen sein werden, kann man nicht voraussagen.

Erschwerend kommt hinzu, dass man sich in Deutschland auch nicht “zum perfekten Preis testen” kann. Normalweise würde man unterschiedliche Preise für das eBook testen und dann die Verkäufe bzw. die Gesamteinnahmen vergleichen. Da es in Deutschland aber eine Preisbindung für Bücher gibt, die auch für eBooks gilt, sind kurzfristige Preisänderungen für Tests so nicht möglich.

Deshalb müssen wir uns an den perfekten Preis auf andere Weise herantasten.

Aus Konkurrenz-Sicht

Wenn es andere eBooks in dem thematischen Segment gibt, gegen die man sozusagen “antritt” und um die Gunst der Käufer buhlt, sollte man sich auch an den Preisen der Konkurrenz orientieren.

Es ist schwer viele eBooks zu verkaufen, wenn das eigene eBook dreimal so viel kostet wie vergleichbare Titel. Das gilt auch dann, wenn man sich inhaltlich oder vom Umfang unterscheidet. Viele potentielle eBook-Käufer sehen in erster Linie den Preis.

Dem kann man aber entgegenwirken, indem man eine starke Marke, z.B. den eigenen Namen, aufbaut und damit der (Preis-)Konkurrenz wieder etwas aus dem Weg geht.

Viele eBook-Autoren haben jedoch eher das Problem, dass sie generell Angst haben der Preis zu hoch anzusetzen. Da herrscht eher das Gefühl vor, dass man den Preis noch niedriger ansetzen sollte, um noch mehr Käufer zu erreichen.

Das ist aber oft ein Fehler, gerade auch bei Sachbüchern. Billig wird oft mit nicht so hoher Qualität gleichgesetzt. Zudem ist die Zielgruppe gerade für Sachbücher oft nicht so groß, so das sich niedrige Preise nicht über die Masse an verkauften eBooks rentieren.

Am ehesten kann man hohe Preis für ein Buch ansetzen wenn es kaum Konkurrenz gibt, eine hoher Ruf vorhanden ist und die Käufer vom eBook selber stark profitieren.

Aus Kosten-Sicht

Ein weiterer Herangehensweg für die Preisfindung ist der gewählte Vertriebsweg.

Ich selber verkaufe mein eBook über digistore24.com. Bei dieser Plattform für elektronische Produkte fallen vergleichsweise niedrige Kosten an.

Lediglich 7,9% des Bruttopreises plus 1 Euro pro Transaktion werden fällig. Durch die 1 Euro pro Transaktion lohnen sich sehr billige eBooks hier kaum. Dagegen steigt der prozentuale Anteil für den Autor, je teurer das eBook wird.

Vertreibt man sein eBook dagegen im Amazon Kindle Shop, sieht das etwas anders aus. Zwischen 2,99 Euro und 9,99 Euro Verkaufspreis erhält man 70% vom länderspezifischen Nettopreis. Darüber und darunter bekommt man lediglich 35% vom Netto-Preis. Insofern ist es hier am sinnvollsten einen Preis zwischen 2,99 Euro und 9,99 Euro festzulegen. (Weitere Infos zu den Amazon-eBook-Preisen ab 2015)

Die eBook-Plattform epubli.de unterscheidet zwischen eBooks, die direkt auf epubli.de verkauft werden und eBooks, die über epubli-Partner verkauft werden. Kauft jemand direkt auf epubli.de das eBook, bekommt man als Autor 70% vom Nettoerlös. Dieser Nettoerlös ergibt sich aus dem Brutto-eBook-Preis minus MwSt., Vertriebskosten und epubli-Gebühren. Das sind dann ca. 58% vom Buchpreis. Wird das eBook dagegen auf einem Partnershop von epubli verkauft, bekommt man ca. 39% vom eBook-Preis.

Man sieht also, dass die Höhe der eigenen Einnahmen unter dem Strich bei verschiedenen Vertriebsplattformen recht unterschiedlich sind. Sowohl bei der Planung, welche Vertriebsplattform man nutzen möchte, als auch bei der Preisfestlegung sollte man das beachten. Zumal ein eBook in Deutschland auf jeder Vertriebsplattform den selben Preis haben muss.

Psychologie

Eine weitere Herangehensweise an den Preis ist die Verkaufspsychologie.

Zum einen kommen da die uns bekannten Preisgrenzen ins Spiel. Nicht umsonst verkaufen viele ihre eBooks zu x,49 oder x,99 Preisen. Das ist man aus dem normalen Kaufumfeld so gewohnt.

Eine andere Herangehensweise geht davon aus, dass Zahlen, die auf 7 enden, eine gute Verkaufspsychologie hervorrufen. Das war ein Grund, warum ich den Preis von 27 Euro für mein Nischenseiten-Aufbau eBook gewählt habe.

Und man darf nicht vergessen, dass die Höhe des Preises durchaus Rückschlüsse auf die Qualität zulässt. Zumindest in den Köpfen der Käufer. Ein Fachbuch zu 2,99 Euro und eines zu 27 Euro. Welches wird wohl die hochwertigeren Informationen beinhalten? Gefühlt werden die meisten das sicher vom 27 Euro eBook erwarten.

Die Kombination machts

Keine der einzelnen Herangehensweisen an die Preisfindung ist perfekt. In der Praxis wird man deshalb oft eine Kombination aus diesen Preisfindungsstrategien anwenden.

Man schaut sich die Konkurrenz an, die Vertriebsplattform und wählt einen psychologisch guten Preis.

Mein eBook

Ich bin jedenfalls so herangegangen.

Als Vertriebsplattform habe ich mich für digistore24 entschieden, weil ich eine einfach zu nutzende Lösung haben wollte, die zudem nicht so viel kostet.

Bei der Höhe des Preise bin ich anfangs genau in die Falle getappt, die ich oben beschrieben habe. Lieber noch ein wenig runter mit dem Preis, um mehr Käufer zu erreichen? Nach gründlicher Überlegung habe ich mich entschieden diesem Impuls nicht nachzugeben. Stattdessen sollte der Preis widerspiegeln, welchen Wert das eBook hat. Käufer, die damit wirklich arbeiten und aktiv werden, haben das Geld schnell wieder reingeholt.

Zudem war mir bewusst, dass die Zielgruppe für das eBook nicht so groß ist und ich deshalb nicht über Masse gehen kann.

Dass die Wahl dann auf 27 Euro fiel, hängt mit der genannten Verkaufspsychologie zusammen. Ich kann solche x,99 Euro Preise nicht mehr sehen. Stattdessen sollte es ein runder Preis sein. Und die 7 am Ende hat schon eine recht positive Wirkung wie ich finde.

Auch woanders verkaufen?
Natürlich überlege ich immer mal wieder mein eBook woanders zu verkaufen. Mittelfristig werde ich das sicher auch tun.

Es ist aber etwas abschreckend, wenn ich sehe, was ich woanders unter dem Strich pro eBook verdiene:

Bei digistore24 sind es 19,56 Euro, die ich verdiene.

Bei epubli läge der Verdienst bei ca. 16,30 Euro, wenn das eBook direkt auf ePubli verkauft wird oder bei ca. 11 Euro wenn es in einem Partnershop von epubli verkauft wird.

Bei Amazon läge der Verdienst nur bei ca. 7,94 Euro.

Beispiel-Rechnung:
Wenn ich auf den 3 Plattformen jeweils 500 eBooks verkaufen würde, kämen ungefähr diese Einnahmen zusammen.
digistore24: 500 eBooks &#42 19,56 Euro = 9.780 Euro
epubli: 500 eBooks &#42 16,30 Euro = 8.150 Euro
Amazon: 500 eBooks &#42 7,94 Euro = 3.970 Euro

Nun ist es aber natürlich so, dass bestimmte Vertriebsplattformen eine deutlich höhere Reichweite haben, als die eigene Website. Das ist der größe Vorteil dieser Vertriebswege. Deshalb ein weiteres Beispiel.

Beispiel-Rechnung:
digistore24: 500 eBooks &#42 19,56 Euro = 9.780 Euro
epubli: 1.000 eBooks &#42 16,30 Euro = 16.300 Euro
Amazon: 2.500 eBooks &#42 7,94 Euro = 19.850 Euro

Hier sieht man, dass trotz niedrigerer Einnahmen pro verkauften eBook die Einnahmen durch die höherer Anzahl an Verkäufen steigen kann.

Allerdings gibt es natürlich keine Garantie auf solche Verkaufszahlen. Aber es wäre sicher mal interessant das zu testen.

Weitere Erfahrungen beim eBook-Verkauf finden sich auf tagseoblog.de. Einen Preisrechner für eBooks, der für mein Gefühl aber zu niedrige Preise empfielt, gibt es auf selfpublisherbibel.de.

Eure Fragen

Damit die Artikelserie noch hilfreicher wird, freue ich mich über eure Fragen.

Hinterlasst einfach einen Kommentar, um mir eure Fragen, Probleme, aber auch Erfahrungen und Tipps rund um das Schreiben eines eBook zukommen zu lassen.

So geht es weiter

Im nächsten Teil der Artikel-Serie widme ich mich einigen rechtlichen Aspekten der eBook-Erstellung.

Peer Wandiger

13 Gedanken zu „Der perfekte Preis für dein eBook – Schritt für Schritt zum eigenen eBook Teil 9“

  1. Die Frage die man sich meiner Meinung nach stellen muss will man Masse verkaufen oder will man Expertenwissen verkaufen? Da zahl ich für ein Buch lieber 10€ mehr, wenn es mir wirklich Expertenwissen vermittelt als ein Buch was für die Masse gemacht ist und damit für mich eher uninteressant^^

    • Das ist natürlich richtig, aber oft kann man halt im Vorfeld nicht beurteilen, wie gut der Inhalt ist.

      Also muss man auf andere Weise (Cover, Ruf, Testimonials etc.) versuchen den Käufer von der Qualität zu überzeigen.

      • Ich hoffe dann immer dass schon jmd bewertet hat 😛 oder dass ich wie es bei dir z.B. der Fall wäre schon was anderes vom Autor kenne (deine Blogs) und dementsprechend weiß dass Qualität vorhanden sein könnte (außer man hatte einen Totalblackout während man das Buch geschrieben hat) 😉

  2. Ein sehr interessanter und ausführlicher Artikel, vielen Dank dafür.
    Ich persönlich halte es ebenfalls für kompliziert, den richtigen Mittelweg bei den Preisen für eBooks zu finden. Dass Kunden bei höheren Preisen eine bessere Qualität und höheres Fachwissen erwarten, ist einleuchtend. Dennoch stellt sich natürlich die Frage, wie hoch der Preis angesetzt werden soll, wenn die eBooks der Konkurrenz beispielsweise sehr viel günstiger sind.
    Ein schwieriges Thema!

    MfG

    Carolin

  3. Für ein wirklich gute eBook kann sogar ein recht hohe Preis (z.B mehr als 50 Euro) durchaus gerecht sein. Ein andere eBook der vielleicht nur 10 Euro kostet kann hingegen völlig überteuert sein.

    Warum?

    Es kommt auf den eigentlichen Wert vom Inhalt an. Wenn ein gute eBook mir viele gute Informationen zum Thema bringt (und nicht nur 08/15 Geschwafel), so kann diese selbst bei ein höheren Preis eine lohnende Investition sein..

    Zwar wird man wohl möglich diese Informationen auch im Internet finden und wohl möglich sogar kostenlos. aber wenn ich hierfür mehrere Stunden aufwenden muss lohnt sich die Investition trotzdem.

    Problem bei eBooks.

    Wir alle sind inzwischen gewohnt dass, es im Internet eine geradezu kostenlos Mentalität gibt. Viele glauben dass, ein sehr gute eBook mit viele wertvolle Informationen für den der Autor auch viel Zeit investiert hat, zu ein Schnäppchen Preis geben muss. Viele glaube schon das mehr wie 10 Euro schon richtig teuer wäre. Dies kann muss aber nicht sein!

  4. Hallo Peer,

    ich weis nicht, ob ich es evtl. überlesen habe, aber ich frage jetzt einfach mal: Hattest du mal mal darüber nachgedacht dein E-Book als direkten kostenpflichtigen Download verfügbar zu machen um evtl. den Ertrag weiter zu steigern? Ich denke da an Plugins wie Woocommerce, die ja solche Funktionalitäten mitbringen sollen.

    Gruß,
    Steffen

    • Also mein eBook ist kostenpflichtig. Nur dass ich es nicht selber abrechne, sondern über einen Drittanbieter.

      Zu den Vertriebsplattformen und die Option das alles selbst auf der eigenen Website zu verkaufen, komme ich aber noch in einem späteren Teil der Serie.

  5. Hi, ich wurde schon einige male vom Inhalt gekaufter Ebook enttäuscht Die Qualität erkennt man leider nicht am Cover. Leseproben helfen da manchmal weiter auch um Vertrauen zu schaffen.
    lg

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