Wie viel Geld verdient man als Podcaster pro Episoden-Download, Abonnent und View?

Wie viel Geld verdient man als Podcaster pro Episoden-Download, Abonnent und View?Podcasts boomen und immer mehr Podcaster starten neue interessante Projekte. Doch was verdienen Podcaster wirklich?

Ich schaue mir an, welche Rolle die einzelnen Faktoren Episoden-Downloads, Abonnenten und Views bei den Einnahmen spielen.

Zudem liste ich Einnahmen-Beispiele auf und zeige, wie man 1.000 Euro mit dem eigenen Podcast verdienen kann.

Kann man wirklich Geld mit Podcasts verdienen?

Noch vor einigen Jahren steckten Podcasts in Deutschland in den Kinderschuhen. Es gab nur relativ wenige deutschsprachige Podcasts und die verdienten kaum Geld.

Doch das hat sich in den letzten Jahren geändert und damit folgt man mal wieder dem Beispiel USA, wo Podcasts schon seit geraumer Zeit teilweise hohe Einnahmen generieren.

Doch was können Podcaster nun wirklich verdienen? Dafür schaue ich mir verschiedene Faktoren an und kläre, welchen Einfluss diese auf die Einnahmen haben.

Zudem analysiere ich die Daten einiger Podcasts und gehe auf Durchschnittswerte ein.

Wie viel verdient man als Podcaster pro Episoden-Download, Abonnent und View?

Geld für einzelne Episoden-Downloads?
Natürlich gibt es für einzelne Episoden bzw. deren Download nicht direkt Geld. Es gibt leider keine Plattform, die so wie YouTube direkt eine Monetarisierungsmöglichkeit für Podcasts anbietet. Aber es gibt andere Einnahmemöglichkeiten, die je Episode bzw. pro 1.000 Downloads bestimmte Einnahmen einbringen.

So schalten immer mehr Unternehmen Werbung in Podcasts und es gibt zumindest in den USA standardisierte Beträge. So wird hier ein 30 Sekunden Spot im Schnitt mit 18 Dollar und ein 60 Sekunden Spot mit 25 Dollar pro 1.000 Downloads angesetzt.

Wie viel verdient man als Podcaster pro Episoden-Download, Abonnent und View?

Auf der verlinkten Seite findet sich ein Kalkulator, mit dem man das mal durchrechnen kann. Ob man dann aber auch Werbekunden findet, die bereit sind diese Beträge zu zahlen, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Die Aussage von Tim Ferris ist dazu interessant: “Premium podcasts tend to charge between $25-100 CPM”. Pro 1.000 Downloads kann man also 25-100 Dollar für einen Werbespot verlangen. Das gilt aber schon eher für Podcasts mit hoher Reichweite.

Normale Podcasts können für Werbung oft eher ein 10 Dollar pro 1.000 Downloads oder weniger verlangen. Hier ist Reichweite auf jeden Fall von Vorteil.

Auf celebritynetworth.com gibt es Beispiele für CPM-Werte verschiedener US-Podcasts.

Sponsoring ist eine weitere Möglichkeit Geld zu verdienen, wobei hier meist eine Vereinbarung über eine bestimmte Anzahl Podcast-Episoden getroffen wird.

Auch dabei spielt natürlich die Anzahl der Downloads pro Episode eine große Rolle. Schließlich bedeuten mehr Downloads einfach auch mehr Hörer pro Episode. Auf der Website incomeschool.com gibt es 25 Beispiele für Downloadzahlen verschiedener Podcasts. Demnach ist man mit 3.400 Downloads pro Episode in den Top 10%.

Auf Reddit gibt es ebenfalls Zahlen zu den Durchschnitts-Downloads einzelner Episoden. Demnach sind es 137 Downloads im Schnitt pro Episode. Man gehört zu den besten 7,1%, wenn man 5.000 Downloads oder mehr pro Episode hat.

Auf midroll.com gibt es einen weiteren Kalkulator, mit dem man seine Werbeeinnahmen kalkulieren kann. Das ist natürlich alles nur teilweise auf Deutschland übertragbar, aber im Großen und Ganzen bekommt man damit ein Gefühl dafür, was möglich ist.

Geld für Abonnenten?
Eine weitere sehr interessante Kennzahl sind die Abonnenten. Auch dafür erhält man nicht direkt Geld. Aber die Zahl der Abonnenten ist natürlich sehr wichtig, denn sie zeigt die Reichweite. Dabei ist es aber auch interessant für Unternehmen, dass es die richtige Zielgruppe ist.

Zudem zeigen sich deutliche Unterschiede, wie treu die Hörer sind. Es gibt starke Unterschiede bei der Anzahl der Episoden, die pro Abonnent gehört werden. Auf lime.link gibt es dazu ein paar Daten. Hier liegt die Zahl der Downloads pro Abonnent zwischen 9,8 und 50,9. Das macht schon einen großen Unterschied, denn die Zahl der Download ist, wie ich weiter oben erläutert habe, sehr wichtig.

Mit Patreon kann man gutes Geld mit zahlenden Abonnenten verdienen. Beiträge ab 1 Dollar pro Monat bringen diesen verschiedene Vorteile, wie z.B. zusätzliche Episoden. Im Schnitt verdienen Podcasts 3-4 Euro abzüglich Gebühren bei Patreon und ungefähr genauso viel bei der deutschen Variante Steady.

Hier ein paar Beispiele:

Podcast Podcast Addict Abos Patreone Patreon Einnahmen Patreon Schnitt Steady-Abos Steady Einnahmen Steady Schnitt Anteil Bezahl-Abos / kostenlose Abos
Stay Forever 49.962 2.344 11.754 € 5 € 263 1.368,65 € 5,2 € 4,9 %
The Pod 46.239 2.995 13.717 € 4,58 € 2.622 16.445,34 € 6,27 € 10,8 %
Spieleveteranen 13.554 735 2.870 € 3,90 € 5,4 %
Chapo Trap House 33.105 29.382 116.801 € 3,90 € 47 %
Last Podcast On The Left 134.262 11.688 51.803 € 4,43 € 8,7 %

Wie viel verdient man als Podcaster pro Episoden-Download, Abonnent und View?

Im Schnitt sind es also pro Patreon- bzw. Steady-Unterstützer 4 Euro netto Einnahmen. Das klingt auf jeden Fall sehr interessant.

Zudem lohnt sich ein Blick auf den Anteil der Bezahl-Abos im Vergleich zu den Abonnenten der kostenlosen Podcast-Feeds. Hierbei muss man zwar Vorsicht walten lassen, denn wie zuverlässig die Abonnentenzahlen sind, weiß niemand. Dennoch zeigt sich hier recht gut, dass meist zwischen 5 und 10 % der Abonnenten bereit sind für Zusatz-Content zu zahlen. Ausnahmen bestätigen hier die Regel.

Geld für Views?
Zu einem Podcast gehört meist auch ein Blog, ob nun selbst aufgesetzt oder bei einem der Podcast-Hosting-Anbieter.

Die Aufrufe dieser Episodenartikel (Views) können ebenfalls Einnahmen einbringen. Für Podcaster ist dabei das Affiliate Marketing interessant. Dafür erwähnt man im Podcast bestimmte Produkte und baut Affiliatelinks im Episodenartikel ein.

Auch Werbung ist in den Episodenartikeln möglich. Hier gibt es je nach Branche unterschiedliche Möglichkeiten, aber ein gut laufender Podcast bietet auch dafür Potential.

Zudem kann man eigene Produkte, wie z.B. ein eBook, im Podcast besprechen und dann in den Episodenartikeln zum Kauf anbieten. Anbieter wie Digistore24.com eignen sich hierfür sehr gut.

Sonstige Einnahmemöglichkeiten für Podcasts

Darüber hinaus gibt es weitere Einnahme-Möglichkeiten, wie etwa Membership-Sites. Manche Podcasts bzw. einzelne Episoden können nur als Bezahl-Mitglied gehört werden. Dazu muss man aber schon einen sehr guten Namen haben.

Freelancing-Aufträge sind je nach Podcast-Thema ebenfalls denkbar, genauso wie Coaching-Aufträge.

Was bringt ein Podcast sonst noch?
Abgesehen vom finanziellen Potential bringt ein Podcast natürlich noch weit mehr. Es entstehen neue Kontakte zu Firmen und Nutzern.

Man baut damit Aufmerksamkeit auf, denn Podcasts sind derzeit sehr angesagt. In vielen Branchen kann man sich mit einem Podcast einen guten Namen machen.

Nach Video sind Podcasts derzeit die spannendste Medienform und werden von Unternehmen oft eher wahrgenommen, als ein gut laufender Blog. Die Blog-Artikel haben oft mehr Reichweite und wecken dennoch nicht dasselbe Interesse bei vielen Firmen.

Das kann man insgesamt als Podcaster verdienen

Was kann man als Podcaster denn nun verdienen?

Das kann man natürlich nur schätzen, genaue Aussagen sind hier nicht möglich. Es kommt immer auf den Einzelfall an und wie die vielen Einnahmequellen genutzt werden.

Aber hier mal ein Beispiel, an dem ich durchrechne, wie man 1.000 Euro im Monat als Podcaster verdienen kann.

Wenn wir davon ausgehen, dass 10% der Hörer bereit sind Patreon zu werden bzw. bei Steady Geld zu geben, dann brauchen wir zwischen 2.500 und 3.330 Abonnenten des kostenlosen Feeds. Sind nur 5% bereit 3-4 Euro zu geben, dann benötigen wir 5.000 – 6.660 Abonnenten des kostenlosen Feeds.

Schaut man sich andere Einnahmereports an, dann sieht man dort oft Werte von 30-50%, die durch andere Einnahmequellen, wie Sponsoring, generiert werden.

Wenn man auf Werbung setzt und einen CPM-Wert von 25 Dollar ansetzt, dann benötigt man rund 40.000 Episoden-Downloads im Monat, um 1.000 Euro zu verdienen. Vorausgesetzt, man findet durchgehend Werbekunden. Bei einem CPM-Wert von 10 Euro sind schon 100.000 Episoden-Downloads notwendig.

Unter dem Strich wird deutlich, dass man mit Patreon bzw. Steady auch mit weniger Abonnenten/Downloads gute Einnahmen erzielen kann. Werbeeinnahmen dagegen brauchen viele Abonnenten/Downloads.

Fazit

Auch mit einem Podcast kann man nicht so einfach gutes Geld verdienen. Aber mit einer starken Community und interessanten Bonus-Inhalten, kann man genügend Hörer dazu bewegen finanzielle Unterstützung zu bieten.

Konntet ihr bereits Erfahrungen mit Podcast-Einnahmen sammeln?
Welche Einnahmequellen haben sich bei euch am besten bewährt?

Nutzt du Patreon für Podcasts?

Ergebnis anschauen

Peer Wandiger

2 Gedanken zu „Wie viel Geld verdient man als Podcaster pro Episoden-Download, Abonnent und View?“

    • Als Podcaster? Für den Podcast selbst nicht, aber ggf. für deine Episodenartikel, wenn du diese selbst schreibst, sie lang genug sind und sie oft genug gelesen werden.

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