8 Dinge, die Online-Gründer nicht brauchen!

8 Dinge, die Online-Gründer nicht brauchen!In diesem Artikel stelle ich 8 Dinge vor, die Online-Gründer nicht brauchen, zumindest die meisten.

Ergänzend zum Artikel 10 Dinge, die jeder Online-Gründer braucht! von letzter Woche versuche ich Tipps zu geben, wo Gründer sparen können bzw. wo sie Fehler vermeiden sollten.

Dabei stammen die Tipps natürlich aus meiner Erfahrung, decken sich aber auch mit meinen Beobachtungen und dem Feedback anderer Gründer.

8 Dinge, die man als Online-Gründer nicht braucht!

Die folgenden 8 Punkte habe ich natürlich wieder vor allem aus meiner eigenen Erfahrung als Selbständiger im Netz zusammengetragen.

Auf viele Gründer im Internet werden die Punkte zutreffen, aber es sollte auch klar sein, dass es jeweils auf die eigene Situation ankommt.

Deshalb sollen die Punkte zum Nachdenken anregen und stellen keine K.O. Liste dar, die für ALLE Selbständigen im Netz gilt.

  1. Die beste Idee aller Zeiten
    Immer wieder schreiben mich Leser an, die seit Monaten über Ideen grübeln und nicht loslegen. Sie suchen nach der perfekten Geschäftsidee, aber die gibt es in der Regel nicht.

    Stattdessen ist es vollkommen in Ordnung, wenn man einfach mit einer guten Idee startet, denn viel hängt von allem von der Umsetzung und den Detailanpassungen ab.

    Zudem verschenkt man nur Zeit, wenn man nach der besten Idee aller Zeiten sucht.

  2. Falsche Erwartungen
    Oft bringen Gründer falsche Erwartungen mit in die Selbständigkeit, die sich später in fehlender Motivation und ähnlichem rächen können.

    Das kann unter anderem an Erfolgsgeschichten im Web liegen, die meist nur die positiven Seiten zeigen. Dabei werden die schwierigen Teile oft verschwiegen.

    Man wird weder schnell reich, noch kann man weniger Arbeiten.

    Solche Mythen und falschen Vorstellungen sollte man schnell ablegen und akzeptieren, dass viel Arbeit und Durchhaltevermögen gefordert ist.

  3. Büro
    Manch ein/e Gründer/in denkt, dass er/sie unbedingt ein Büro benötigt. Das ist aber meist nur dann der Fall, wenn man viel Kundenverkehr hat.

    Online-Gründer benötigen dagegen meist nicht viel Platz und da tut es in der Regel ein Heimbüro.

    Ich selber habe mehr als 8 Jahre in einem Heimbüro gearbeitet, bevor ich Anfang diesen Jahres in mein eigenes externes Büro gezogen bin.

  4. Kredit
    Ebenso brauchen Online-Gründer meist keinen Kredit, da kaum Investitionen notwendig sind. Mehr als einen PC und ein Internet-Zugang ist grundsätzlich nicht notwendig.

    Ein Auto braucht man einfach nicht, wenn man vom eigenen PC arbeitet. Ebenso wenig wie ein neues Smartphone oder ein zusätzliches Laptop.

    Eine Ausnahme bilden hier oft Shop-Betreiber, die eine Finanzierung benötigen, um die Produkte einkaufen zu können.

  5. Mitarbeiter
    Ebenso sind Mitarbeiter in der Regel nicht notwendig, wobei das bei den meisten Gründern sowieso nicht auf dem Plan steht.

    Dennoch denken manche, dass sie erst dann richtige Unternehmer sind, wenn sie Mitarbeiter haben. Aber das ist meist nicht notwendig und zudem mit Zusatzaufwand und -kosten verbunden.

    Wenn das Business dann später weiter wächst und die eigene Arbeitskraft zu knapp wird, kann man über Mitarbeiter nachdenken.

  6. Visitenkarten
    Stellvertretend für andere Werbemittel sind z.B. die Visitenkarten in aller Regel nicht mehr notwendig, wenn man sich Selbständig im Netz macht.

    Die Kommunikation läuft heute anders als früher. Nur wenn man Offline-Kunden hat oder viel bei Real World Veranstaltungen ist, kann es sich noch lohnen.

  7. Bezahlte Werbung
    Ich habe zu Beginn meiner Selbständigkeit Werbung und Anzeigen geschaltet und dabei relativ viel Geld ausgegeben, aber das brachte nichts ein. Meiner Meinung nach ist das meist nicht notwendig.

    Über die eigene Website und Social Media Plattformen kann man heute meist ausreichend viel Aufmerksamkeit aufbauen.

    Leider schreiben viele Anzeigenblätter etc. gezielt Existenzgründer an, um diesen bezahlte Werbung anzudrehen. Da sollte man sehr skeptisch sein.

  8. Teure Software
    Wenn man schon Geld für einen neuen PC ausgibt, muss man nicht unbedingt auch viel Geld in teure Software investieren. Ich nutze z.B. fast nur kostenlose Tools.

    So gibt es gute kostenlose Office-Alternativen, genauso wie kostengünstige Lösungen z.B. für die Bildbearbeitung.

    Und auch für die allermeisten anderen Aufgaben findet man kostenlose Tools.

  9. Fazit

    Die aufgelisteten Punkte sind natürlich teilweise subjektiv und es gibt andere Herangehensweisen als meine an die Selbständigkeit im Netz.

    Dennoch ist es wichtig, dass man sich über die Punkte Gedanken macht und genau überlegt, was in der eigenen Situation Sinn macht. Damit vermeidet man unüberlegte Entscheidung, die am Ende teuer werden können und nichts bringen.

    Peer Wandiger

10 Gedanken zu „8 Dinge, die Online-Gründer nicht brauchen!“

  1. Sehr guter Beitrag,

    Es geht schließlich um die Prioritäten die für einen selber wichtig sind, für mich sind das Freelancer Aufträge für WordPress Webseiten. Ich habe mir vor zwei wochen erneut Gedanken dazu gemacht und sehe es genau wie du.

    1. Mein Produkt oder meine Dienstleistung soll so gut sein das ich dafür bezahlt werde.
    2. Wenn ich Kunden finden kann bevor ich eine Internetseite (oder Visitenkarten) haben, dann kann es mit einer Internetseite nur einfacher werden.
    3. Sobald ich Kunden habe, weiß wer meine “Idealer Kunden” sind und warum diese sich für mich entschieden haben, kann ich meine Internetseite präzise für Sie erstellen.

    Mach weiter so! Immer wieder lesenswert.

    Mit bestem Gruß aus Aachen,

    Dominik Heinz

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  2. Hallo,
    auf dem älteren Beitrag kann man scheinbar nicht mehr antworten. Deshalb frage ich hier.
    Benutzt du noch den Google App Engine Launcher für Bilder und ähnliches?
    Ist das praktikabel?

    danke
    Jochen

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    • Den benutze ich nur für Werbebanner und Layoutbilder. Das macht auch nur Sinn meiner Meinung nach bei Bildern, die auf vielen Seiten vorkommen.

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  3. Guten Tag,

    eine gute Auflistung. Vielen Dank!

    Mit den Visitenkarten sehe ich das jedoch anders. Das liegt vielleicht daran, dass ich sehr viel Kundenkontakt habe. Aber ohne Visitenkarten könnte ich nicht arbeiten. Das ist bestimmt von Fall zu Fall unterschiedlich.

    Flyer ect. halte ich für überflüssig.

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  4. Hallo kann dir da nicht zustimmen, Geld braucht man aufjedenfall wie soll man sonst in den ersten Jahren Überleben ? Ich glaube die wenigsten die nicht unmittelbar für Endkunden Zeit gegen Geld tauschen, haben Anfangs irgendwelche Kosten in Form von Investitionen oder eben eingesetzter Zeit, wie soll man sonst seine Versicherungen und den Unterhalt zum Leben bestreiten?

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  5. Vielen Dank für die Zusammenstellung.

    Ich kann jeden einzelnen Punkt unterschreiben, wobei ich das Thema Visitenkarten bei den aktuellen Preisen für ebendiese nicht wirklich erwähnenswert finde. Letztens saß ich im Hotel beim Frühstück einem Menschen beim Smalltalk gegenüber, der nach meiner Karte fragte. Man weiss nie…

    Dafür würde ich noch einen Punkt ergänzen: einen Steuerberater oder ein Buchhaltungsbüro braucht man auch nicht unbedingt als Dauereinrichtung.
    Im Gegenteil würde ich sagen, die eigenen Geschäftszahlen sind gerade am Anfang so wichtig, dass man den Überblick hier nicht aus den Augen verlieren darf. Wer anfängt, jeden Monat “vorzukontieren” und Belege irgendwohin schickt, hat eigentlich 80% der Arbeit schon getan, das Verbuchen ist mit aktuellen Produkten im Web (ich vertrete eines) wirklich auch für Nicht-Buchhalter einfach machbar.

    Das Alltagsgeschäft eines Selbständigen besteht in der Regel aus kaum mehr als 10 verschiedenen Buchungssätzen, die sich immer und immer wiederholen. Wirklich schwierige Fälle (sofern man solche tatsächlich hat) kann man immer noch mit einem Steuerberater besprechen, oder diesen dann zum Jahresabschluß hinzuziehen, wenn man sich diesen nicht zutraut.

    So spart man schnell mal gut 1000 Euro pro Jahr und hat den Überblick, den man ohnehin für alle wichtigen Entscheidungen benötigt.

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  6. Ich würde mir ja sehr wünschen, dass Du mit Punkt 4 recht hättest. Aber leider liegst Du hier komplett daneben.

    Einen Kredit brauchen längst nicht nur die Online-Gründer, die Produkte einkaufen müssen…

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  7. Das stimmt viele Dinge braucht man wirklich nicht. Ich habe z. B. keinen Kredit benötigt und auch keine Mitarbeiter. Das Internet ermöglicht es sich mit wenig angespartem Geld selbständig zu machen.

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  8. Sehr erleichternd! Mir war es eigentlich schon klar, dass man all das (zumindest am Anfang) nicht braucht und ich möchte mein Geld zuerst auch lieber als Sicherung meiner Existenz behalten, als alles zu investieren.

    Es tut trotzdem sehr gut, die Bestätigung zu bekommen, dass man auf dem richtigen Weg ist, auch ohne große Investitionen. Dann stecke ich mein Geld lieber weiterhin in mein Wissen und unterstütze auch andere so, wie ich mir mein Einkommen erhoffe!

    Vielen Dank dafür! =)

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  9. Guter Artikel, unterschreibe ich so wie er ist. Ich hab angefangen mit einem ollen Toshiba Laptop in ner Bauernhof-WG und einem einzigen Auftrag.

    @Eddy: Punkt 4 komplett falsch? Sag mir wozu ich als Web-Developer einen Kredit brauche? Ich hab noch nie im Leben einen gebraucht 😉

    Beim ersten Anlauf selbstständig zu sein vor vielen Jahren, habe ich gleich anfangs ein Büro gemietet, damit es „besser rüber kommt“. Ende vom Lied waren 500,-€ unnötige monatliche Kosten, weil eh kein Kunde zu mir kommen wollte. Zudem war ich anfangs so dumm und hab nicht mitgeschnitten, dass die Kündigungsfrist für Gewerberäume meist 1 Jahr ist. Als ich dann Pleite war, durfte ich noch 1 Jahr die Miete abbezahlen.

    Seit 3 Jahren (zweiter Anlauf) arbeite ich überall, Hauptsache Internetzugang 😉 Und als ich noch in Deutschland war hab ich unser Gästezimmer als „Büro“ auch noch schön pauschal von der Steuer abgesetzt, besser geht’s nicht.

    PS: Als weiteren Punkt könnte man noch hinzufügen, dass man je nach Business gar nicht in Deutschland sein muss, wo man von Steuern und Kosten geradewegs erschlagen wird 😉 Grüße aus Panama, dem Paradies für Webworker!

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