Es gibt für Kreative viele Möglichkeiten im Internet Geld zu verdienen, aber die drei häufigsten Methoden sind eigene Artikel, Videos oder Podcasts.
Doch mit welchen Inhalten ist es am einfacher 10.000 Euro zu verdienen und mit welchen schwerer? Zudem ist für viele Einsteiger spannend, mit welchen Content-Arten es schneller geht solche Einnahmen zu erreichen.
Genau diesen Fragen gehe ich im Folgenden auf den Grund und zeige mit Beispiel-Rechnungen und anhand eigener Erfahrungen, was ich für die einfachste Variante halte 10.000 Euro zu verdienen.
10.000 Euro Einnahmen
Warum geht es hier um 10.000 Euro Einnahmen?
Weil es einfach eine schöne runde Zahl ist und wer sich zumindest einen guten Nebenjob im Internet aufbauen möchte, für den ist das als Jahreseinnahme sicher ein erstrebenswertes Ziel.
Aber 10.000 Euro klingen für viele Einsteiger auch sehr hoch, denn gerade zu Beginn ist man schon über jeden einzelnen Euro froh, den man einnimmt.
Langfristig sollte so ein Betrag aber sicher das (Zwischen)Ziel sein, doch mit welcher Art Content ist das am einfachsten zu erreichen?
Ist es mit Videos, Podcast-Episoden oder Artikeln einfacher 10.000 Euro zu verdienen?
Bevor ich auf konkrete Zahlen zu sprechen komme wieder der Hinweis, dass es nicht nur auf das Geld ankommt. Man sollte lieben, was man macht, denn das wirkt sich auf die Qualität des Contents aus und damit auch auf den Erfolg.
Wer einfach gern schreibt, aber nicht gern vor der Kamera steht, der sollte Artikel verfassen und nicht aus rein finanziellen Erwägungen das anderes machen, was ihr oder ihm überhaupt nicht liegt. Spaß an der eigenen Arbeit zu haben ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Wobei es sicher teilweise auch nicht schadet die eigene Komfortzone mal zu verlassen und etwas anderes auszuprobieren. 🙂
Nun aber zum eigentlichen Thema dieses Artikels.
Ich habe mir mal angeschaut, was man mit Videos, Podcast-Episoden und Artikeln so im Schnitt verdienen kann und greife dabei zum einen auf meine eigenen Erfahrungen zurück. Ich habe mir aber ebenfalls die Zahlen anderer Content-Creator angeschaut, wobei es hier natürlich große Schwankungen und immer wieder Ausnahmen von der Regeln gibt. Aber es lassen sich schon ganz gut Durchschnittwerte ablesen.
10.000 Euro mit Videos
10.000 Euro mit Videos zu verdienen ist sicher der Traum vieler angehender YouTuber, aber die Realität ist hier leider nicht so rosig.
YouTube ist für die meisten die Plattform der Wahl, denn es ist die mit Abstand dominierende Video-Website. Twitch ist zwar ebenfalls interessant und z.B. durch Abonnements gibt es dort auch gute Verdienstmöglichkeiten, aber ich konzentriere mich hier auf YouTube.
Ich habe erst kürzlich in einem Artikel analysiert, wie viel man in YouTube pro Abonnent, View, Like und Klick verdienen kann und das sind im Schnitt 1 Euro bis 1,50 Euro pro 1.000 Video-Aufrufe. Damit sind die Einnahmen durch die YouTube-eigene Werbeschaltung vor bzw. in Videos gemeint.
Um allein damit 10.000 Euro zu verdienen, wären insgesamt also 6,6 bis 10 Millionen Videoaufrufe notwendig. Das ist schon eine Menge Holz, wie ich finde. Schaut man sich realistische Beispiele von YouTube-Kanälen an, dann wird schnell klar, dass es beileibe nicht so einfach ist, auf diese Video-Aufrufzahlen zu kommen.
Klar ist dabei auch, dass man sich ein Thema wählen muss, welches eine entsprechende Reichweite ermöglicht. Als Beispiel sei der Kanal von Hunter und Cron genannt, welcher der mit Abstand erfolgreichste deutsche YouTube-Kanal über Brettspiele ist. Der Kanal hat rund 52.000 Abonnenten und bisher insgesamt rund 22,5 Millionen Videoaufrufe erreicht. Und dabei gibt es den Kanal schon seit Ende 2013. Es hängt hier also stark vom Thema ab, wie viele Videoaufrufe realistisch sind.
Inzwischen benötigt man zudem 1.000 Abonnenten und 4.000 Stunden Abspielzeit der eigenen Videos, um überhaupt am YouTube-Werbeprogramm teilnehmen zu können.
Allerdings bieten sich YouTubern natürlich weitere Einnahmequellen, wie z.B. das Affiliate Marketing. So könnte z.B. der genannte Kanal Affiliatelinks zu den vorgestellten Brettspielen in die Video-Beschreibung einbauen und damit sicher noch einige Zusatzeinnahmen erzielen (und das machen sie auch).
Weitere Einnahmemöglichkeiten sind die neuen Kanalmitgliedschaften und das Crowdfunding, z.B. mit Patreon.
Wenn die Einnahmen dadurch auf 3 Euro oder mehr pro 1.000 Views steigen, dann sind die 10.000 Euro natürlich mit weniger Videoaufrufen erreichbar. Allerdings dauert es in YouTube recht lang, bis man eine entsprechende Reichweite aufgebaut hat.
Einnahmen pro 1.000 Video-Aufrufe | Benötigte Videoaufrufe für 10.000 Euro |
1 Euro | 10.000.000 |
2 Euro | 5.000.000 |
3 Euro | 3.333.333 |
4 Euro | 2.500.000 |
5 Euro | 2.000.000 |
Je mehr man die Einnahmequellen optimiert und damit die Einnahmen pro 1.000 Videoaufrufe ansteigen, umso weniger Aufrufe benötigt man. Dennoch sind es immer noch recht viele. Mit YouTube ist es also durchaus möglich gute Einnahmen zu erzielen, aber der Weg dahin ist lang und steinig.
10.000 Euro mit Podcast-Episoden
Es ist die goldene Zeit der Podcasts. Es gibt mittlerweile eine sehr große Anzahl deutscher Podcasts und weltweit ist die Zahl nochmal deutlich höher.
Immer mehr Menschen hören lieber dann Audiobeiträge, wenn sie Zeit dazu haben, anstatt sich auf das lineare Radio einzulassen. Zumal die Themenvielfalt und auch der persönliche Aspekt bei Podcasts deutlich höher ist.
Im Gegensatz zu Videos muss ich zudem sagen, dass es in vielen Fällen einfacher und schneller geht Podcast-Episoden aufzunehmen, als Videos zu drehen. Allerdings hängt das sehr von den Formaten ab, denn es gibt auch sehr aufwändige Podcasts.
Was man als Podcaster pro Episode verdienen kann, schwankt allerdings deutlich mehr, als das bei Videos der Fall ist. Das liegt unter anderem daran, dass es keine dominiernde Plattform für Podcasts gibt, im Gegensatz zu Videos, wo YouTube alles beherrscht.
Stattdessen ist die Podcast-Welt sehr fragmentiert, aber dafür bieten sich spannende Einnahmequellen an. Allen voran funktioniert das Crowdfunding im Form von Patreon oder Steady bei Podcasts sehr gut. Der Grund hierfür ist, dass es bei Podcasts am einfachsten ist exklusive Inhalte nur für zahlende Hörer anzubieten.
Und es gibt dabei keinen so starken Medienbruch. Wenn man nämlich Patreon für einen Podcast nutzt, dann kann ein zahlender Hörer einfach einen bestimmten RSS-Feed in die eigene Podcast-App eintragen und bekommt die exklusiven Episoden genauso einfach auf das Smartphone, wie die kostenlosen Episoden. Bei YouTube gibt es diese einfache Integration nicht, weshalb exklusive Episoden da deutlich schwieriger an die Unterstützer zu bringen sind. Dementsprechend gibt es viele Podcasts, die gutes Geld mit Patreon und Steady verdienen.
Im Schnitt sind nach meinen Auswertungen zwischen 5 und 10% der Abonnenten eines kostenlosen Podcasts bereit, zusätzlich ein paar Euro pro Monat für weitere exklusive Episoden auszugeben. Der häufigste Beitrag sind dabei 5 Dollar pro Monat (wobei davon nur rund 70%, als 3,50 Dollar (ca. 3 Euro), für den Podcaster übrig bleibt).
Um 10.000 Euro im Jahr mit einem Podcast über Crowdfunding einzunehmen, sind also ca. 280 Patreon-Abonnenten notwendig, was zwar nicht wenig, aber auch nicht übermäßig viel ist.
Sicher gibt es bei vielen Podcasts unterschiedliche Abo-Level, angefangen von einem Dollar, bis hin zu 20 Dollar. Aber im Schnitt sind es oft eben diese 5 Dollar, von denen rund 3 Euro beim Podcaster ankommen.
Hinzu kommt, dass auch Podcast-Betreiber weitere Einnahmequellen nutzen können, wie Affiliate Marketing oder auch das Sponsoring. Es gibt nicht wenige Podcasts, die von einer Firma gesponsert werden und dazu wird meist am Anfang etwas Werbung eingesprochen.
Das sorgt dafür, dass die Einnahmen noch höher sein können und damit noch weniger zahlende Abonnenten nötig sind. Auf der anderen Seite wird es für einen Podcast aber auch schwer 10.000 Euro im Jahr zu verdienen, ohne dass Patreon und/oder Steady genutzt werden.
Werbeschaltung in Podcasts ist noch nicht so weit verbreiten und auch Affiliatelinks funktionieren in Videos und vor allem Artikeln meist deutlich besser.
Nicht zu vernachlässigen ist zudem, dass Patreon-Abonnenten deutlich sicherer und stabiler sind, da man nicht von Google oder YouTube abhängig ist.
Auch wenn der Aufbau eines Podcast-Hörerstamms seine Zeit dauert und man schon wirklich interessante exklusive Episoden-Inhalte anbieten muss, damit viele Hörer bereit sind dafür monatlich Geld auszugeben, ist es mit einem Podcast nach meinem Eindruck einfacher 10.000 Euro zu verdienen.
10.000 Euro mit Artikeln
Kommen wir zu meiner Haupt-Vorgehensweise, dem Schreiben von Artikeln. Viele reden Blogs und Websites tot, weil angeblich alle Menschen nur noch auf Social Networks unterwegs sind oder Videos schauen wollen.
Das entspricht aber nicht der Realität. Auch heute noch lesen sehr viele Menschen Artikel im Netz, denn gerade wenn man nach etwas bestimmten sucht, nochmal eine Informatione finden will oder eine Schritt für Schritt Anleitung benötigt, eigenen sich Artikel oft am besten.
Bei den Einnahmen durch Artikel schwanken die Zahlen natürlich sehr stark. Wie ich erst kürzlich Rahmen meiner 1.000 Euro Challenge berichtet habe, sind die Einnahmen pro 1.000 Artikelaufrufen sehr unterschiedlich.
Bei manchen Blogs/Websites sind es 1-2 Euro pro 1.000 Seitenaufrufe. Andere verdienen über 100 Euro pro 1.000 Views. Und dazwischen gibt es viele Abstufungen.
Bei meinen Blogs liegen die Einnahmen pro 1.000 Seitenaufrufen bei rund 20 Euro. Um damit 10.000 Euro zu verdienen, sind also rungefähr 500.000 Seitenaufrufe notwendig.
Einnahmen pro 1.000 Seitenaufrufe | Benötigte Seitenaufrufe für 10.000 Euro |
5 Euro | 2.000.000 |
10 Euro | 1.000.000 |
20 Euro | 500.000 |
30 Euro | 333.333 |
40 Euro | 250.000 |
50 Euro | 200.000 |
Je besser man den eigenen Blog bzw. die eigene Website monetarisiert, umso weniger Seitenaufrufe benötigt man, um 10.000 Euro zu verdienen.
Neben Werbung und Affiliate Marketing spielt hier mittlerweile auch die VG Wort eine sehr wichtige Rolle. Es gibt durchaus Szenarien, wo man allein von den VG Wort Vergütungen leben könnte.
Im Herbst diesen Jahres gibt es wieder eine Vergütung für die Online-Autoren, die bei der VG Wort mitmachen. Es werden alle Artikel vergütet, die in 2019 mindestens 1.500 Aufrufe erzielt haben und noch weitere Kriterien erfüllen.
Da die Urheber-Vergütung nochmal angestiegen ist und nun bei 40 Euro pro Artikel liegt, benötigt man allein bei Einnahmen über die VG Wort für 10.000 Euro immerhin 250 Artikel, die diese Anforderungen pro Jahr erreichen. Das wären mindestens 375.000 Aufrufe (1.500 pro Artikel), aber natürlich erreicht nur ein Teil der eigenen Artikel die Aufrufzahl von 1.500 pro Jahr. Insofern wird ein Blog oder eine Website mindestens 500.000 bis 1.000.000 Seitenaufrufe pro Jahr benötigen, um 10.000 Euro von der VG Wort zu erhalten.
Aber auch hier zeigt sich, dass der Einsatz verschiedener Einnahmequellen die Einnahmen pro 1.000 Seitenaufrufe steigen lässt und man insgesamt dann weniger Seitenaufrufe benötigt, um 10.000 Euro zu erreichen.
Ich liebe es zu schreiben und mitterweile kann ich von meinen Blogs und Websites sehr gut leben. Doch es dauert eine so hohe Reichweite aufzubauen und man muss viel Zeit investieren. Dafür kann man bei Artikeln die größte Auswahl an Einnahmequellen einsetzen.
Fazit
Wenn ich mal die Vorlieben der jeweiligen Content-Creator außen vorlasse, dann würde ich schätzen, dass es mit einem Podcast wohl am einfachsten ist 10.000 Euro im Jahr zu verdienen. Hier kann man mit relativ wenigen Menschen sehr gute Einnahmen erzielen.
Ein höheres Potential haben dagegen Videos und Artikel, da dort die Nutzerzahl einfach größer und auch die Auswahl der Einnahmequellen umfangreicher ist.
Am Ende kann man aber festhalten, dass man mit Videos, Podcast-Episoden und Artikeln gutes Geld verdienen kann, es aber bei keiner dieser Varianten ein Spaziergang ist. Man muss viel Arbeit und Zeit investieren, bevor sich dies dann später auszahlt.
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Was verdient man denn so mit einem Podcast (TKP) bei so einer Plattform wie podcast.de?
Auf Podcast.de selbst verdient man nichts, soweit ich weiß.